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Gänsefingerkraut

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Gänse-Fingerkraut
Gänsefingerkraut
Vorlage:Classis: Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Vorlage:Subclassis: Rosenähnliche (Rosidae)
Vorlage:Ordo: Rosenartige (Rosales)
Vorlage:Familia: Rosengewächse (Rosaceae)
Vorlage:Subfamilia: Rosoideae
Vorlage:Genus: Fingerkraut (Potentilla)
Vorlage:Species: Gänse-Fingerkraut
Wissenschaftlicher Name
Potentilla anserina
L.

Gänsefingerkraut (Potentilla anserina), auch Gänsewiß, Grensel, Silberkraut, Säulkraut oder Krampfkraut genannt, gehört zur Vorlage:Subfamilia der Rosoideae in der Vorlage:Familia der Rosengewächse (Rosaceae).

Beschreibung

Es ist eine weitverbreitete, nur etwa 15 cm hohe kriechende, ausdauernde Pflanze aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Vor allem auf nährstoffreichen Wiesen (Gänseweiden), auf Äckern und an Wegrändern findet man ganze Teppiche der Pflanze, die aus einem ausdauernden Wurzelstock bis 20 cm lange, gestielte Grundblätter treibt, die 7- bis 21zählig und unterbrochen gefiedert sind. Die Blättchen sind auf der Oberseite spärlich behaart, auf der Unterseite silbrig seidenhaarig. Aus den Blattachseln sprießen Ausläufer, die an den Knoten Blattrosetten tragen und Wurzeln treiben, an diesen Stellen wachsen auch die leuchtend gelben Blüten.

Standorte und Verbreitung:

Man findet das Gänse-Fingerkraut verbreitet in frischen Pionierrasen, an Wegen, Ufern, in Gänseangern, vor allem in Dörfern. Es liebt dichten, feuchten, stickstoffreichen, lehmig-tonigen Boden und geht auch auf steinigen Untergrund. Nach Ellenberg ist es eine Halblichtpflanze, stickstoffreiche Standorte anzeigend, salzertragend und eine Ordnungscharakterart der Gänse-Fingerkraut- Weißstraußgras- Kriechrasen (Agrostietalia stoloniferae). Es ist ein Kulturfolger und durch Verschleppung weltweit verbreitet; ja es ist heute sogar eine unserer häufigsten und am weitesten verbreiteten Pflanzen. Wegen ihrer Salztoleranz hat sich die Art in den letzten Jahrzehnten auch entlang der Ränder von Straßen, Autobahnen und Feldwegen stark ausgebreitet.


Gänse-Fingerkraut in der Phytotherapie (Pflanzenheilkunde)

Das Gänse-Fingerkraut ist erst seit relativ kurzer Zeit als Heilpflanze in Verwendung. Erst im ausgehenden Mittelalter findet es erste Erwähnung in Kräuterbüchern als hilfreich bei Durchfall, Blutungen und Entzündungen der Mundschleimhaut und des Zahnfleisches. Die Volksmedizin setzt das Krampfkraut generell bei krampfartigen Beschwerden, auch der glatten Muskulatur (z.B. Wadenkrämpfe), ein.

Wissenschaftlich anerkannt ist inzwischen die innerliche Anwendung von Gänse-Fingerkraut zur unterstützenden Behandlung von unspezifischen Durchfallerkrankungen mit krampfartigen Beschwerden, anderen Bauch- und Unterleibsschmerzen mit Krämpfen und bei Menstruationsbeschwerden.

Gänsefingerkraut

Gesammelt und getrocknet zu Heilzwecken verwendet werden die Blätter während der Blütezeit von Mai bis August. Für einen Tee übergießt man zwei Teelöffel getrocknetes Kraut mit 250 ml kochendem Wasser und lässt den Aufguss 10 min. ziehen. Die Volksmedizin kennt auch das Kauen der Wurzel, z.B. bei Zahnfleischentzündung. Trockenextrakt aus Gänse-Fingerkraut ist heute in standardisierten Arzneien wie Drageés und Teemischungen in der Apotheke erhältlich.

Inhaltsstoffe und Wirkungen

Gänse-Fingerkraut enthält als therapeutisch wirksame Inhaltsstoffe vor allem Gerbstoffe, Bitterstoffe, Schleimstoffe, Flavonoide und Cholin. Es wirkt hauptsächlich zusammenziehend (adstringierend) und hat außerdem eine schmerzstillende und stopfende Wirkung.

Warnhinweise

Eine Tagesdosis von vier bis sechs Gramm getrockneten Krautes sollte keinesfalls überschritten werden!

Bei Reizmagen-Patienten können sich die Beschwerden durch die innerliche Anwendung von Gänse-Fingerkraut verstärken!

Siehe auch

Vorlage:Commons3