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Diskussion:Griechisch-Türkischer Krieg

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Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. Februar 2006 um 18:11 Uhr durch 84.190.88.145 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Letzter Kommentar: vor 20 Jahren von Oktay78 in Abschnitt Auch hier: Geschichtsrevisionismus

Fehler im Text

Im Text sollte erwähnt werden, dass die Hellenische Republik im Vertrag von Lausanne die Verbrennung und Verwüstung großer Teile von Westanatolien eingestanden hat. In diesem Vertrag wurde auch die Verbrennung von Izmir von der Hellenischen Republik als ihr Werk akzeptiert. Die Hellenische Republik musste deswegen Wiedergutmachung zahlen. -Aquilion 84.190.88.145 18:11, 1. Feb 2006 (CET)


HISTORISCH UNVOLLSTÄNDIG

Der Satz "Die griechische Bevölkerung wurde aus der Stadt vertrieben" ist historisch unvollständig.

Korrekt wäre "Ein Teil der griechischen Bevölkerung wurde massakriert, der Rest der griechischen Bevölkerung wurde aus der Stadt vertrieben "

Da das Massaker stattgefunden hat, muß es auch erwähnt werden. Oder meint ernsthaft jemand, daß das Massaker nicht stattgefunden hat?

P.s. Falls jemand will, kann er gerne auch weitere Greueltaten (von welcher Seite auch immer) an die Zivilbevölkerung erwähnen, die Wahrheit ist für eine Enzyklopädie Pflicht. "Schade" nur, daß man nachher so schwer glorifizieren kann.

Kara2211

Auch hier: Geschichtsrevisionismus

BenutzerIn 217.131.5.151 hat sich am gleichen Tag auch schon in ähnlicher Weise des Artikel Izmir angenommen...

Der geneigte Leser vergleiche bitte z.B. die Version von 14:59, 18. Aug 2004 mit der von 13:09, 3. Sep 2004! Besonders augenfällig an folgendem Satz:

  • "Das Griechentum in Kleinasien, das eine über 2500 Jahre alte Geschichte besaß, wurde im Zuge dieses Krieges vernichtet: Smyrna, dessen 941.000 Einwohner im Jahre 1922 noch zu 70% Griechen gewesen waren, hörte auf, eine griechische Stadt zu sein." (vorher)
  • "Das Griechentum in Kleinasien, das eine über 2500 Jahre alte Geschichte besaß, wurde im Zuge dieses Krieges vernichtet, was eigentlich auf ein Selbstverschulden der Griechen zurück zu führen ist: Smyrna, dessen 941.000 Einwohner im Jahre 1922 noch zu 30% Griechen gewesen waren, hörte auf, eine griechische Stadt zu sein." (nachher)

Vor allem die Prozentzahlen habe ich spät ausgemacht...

In der Version von 13:20, 3. Sept. 2004 steht denn konsequenterweise auch: "...wurden die griechischen Truppen Richtung Westen gedrückt, die aus Frust auf die Niederlage beim endgültigen Verlassen der Westküste, Izmir in Brand setzten." Das Ereignis wird nicht geleugnet, nur sollens die griechischen Truppen selbst gewesen sein, die nun auf der Flucht nichts besseres zu tun hatten, als ihre eigenen Leute anzuzünden... ach, so, ich vergaß, natürlich waren es ja nur ca. 30% Griechen, dann war das ja schon fast rationales Handeln - "wo gehobelt wird, fallen Späne"...

Vielleicht sollte der eine oder andere Ko-Autor noch mal schauen, ob auch noch alle Dinge am richtigen Platz stehen...

-- marilyn.hanson 03:02, 4. Sep 2004 (CEST)



lieber/liebe marilyn...

das feuer brach im armenischen stadtteil aus und erfasste große gebiete...verschiedenen (auch nicht-türkischen) quellen zufolge wurde es von griechicher bzw. armenischer seite angelegt um vorhandene waffenlager nicht den türkischen truppen zu überlasssen...du kannst u.a. im LE FIGARO Ausgabe 22.09.1922 nachforschen und zeitzeugnissen nachgehen...

die englische und griechische seite nutze das feuer später um in einer groß angelegten anti-türkischen propagandaaktion gegen türkei stimmung zu machen...daher vielleicht die weit verbreitete meinung, die auch du wohl angenommen hast...

ähnliche vorfälle ereigneten sich des öfteren...als die griechischen truppen flohen, legten sie auch viele andere orte und dörfer in brannt...

um mich mal deiner argumentationsweise anzupassen: wieso sollten türkische truppen orte in brannt setzen, die die lange zeit ihrs waren und es kurz nach der schlacht auch wieder werden sollten?!?

gruß

john


Hi, John,
zufällig kenne ich persönlich jemanden, der als Kind dabei war, als die Stadt zu brennen anfing, und dem mit überlebenden Familienmitgliedern die Flucht nach Thessaloniki gerade noch gelang. Diese Person konnte also noch jahrelang mit ihren älteren Familienangehörigen und zahlreichen anderen Flüchtlingen über das Erlebte und die ganzen Umstände sprechen, was in den aufklärerisch-kosmopolitischen und durchaus anti-nationalisitschen Händlerkreisen, aus denen die Familie kommt, auch ausführlich getan wurde (man fühlte sich als Opfer und Vertriebene, nicht als Täter: Deren Nachkommen wollen auch heute vom Holokaust an den ArmenierInnen noch nichts wissen, so wie viele in Deutschland von der Nazi-Politik nichts wissen oder gewusst haben wollen). Letztlich ist ohne genaue Quellensichtung und natürlich -kritik schwer zu belegen, wo - und von wem! - wann wieso das / die Feuer gelegt wurden.
Aber zu Deinem Einwand, die türkische Seite wäre irrational, würde sie "ihre" Orte anstecken, die vorher auch schon ihre gewesen seien: "Ihre" in welchem Sinne? Das seit Jahrtausenden vorwiegend christlich (v.a. griechisch, aber auch armenisch und christlich-türkisch) besiedelte Smyrna der Zeit befand sich im Vielvölkerstaat des Osmanischen Reiches, das ist unbestritten. Aber ist Grosny eine "russische" Stadt und handeln die russischen Truppen in Tschtschenien völlig plemplem, weil sie sie immer wieder bombardieren? Es kam den nationalistischen und anti-"osmanischen" (also anti-multiethnischen) Türken unter Kemal Atatürk nicht einfach darauf an, irgendwelche Gebietsansprüche gegen "außen" zu verteidigen, sondern eben genau darauf an, das zerfallende Osmanische Reich durch ethnische Säuberungen zu stabilisieren, zu modernisieren (also zu verwestlichen) und möglichst vollständig zu turkisieren!
Diese Truppen waren ja durchaus oppositionell zur alten, z.T. auf Multiethnizität beruhenden Herrschaftselite mit ihren Libanon-artigen konfessionellen Proporzen in Ämtern und Pfründen (in ihren Anfangszeiten machten die türkischen NationalistInnen daher übrigens gemeinsame Sache mit anderen Oppositionellen, auch mit armenischen SeparatistInnen!) und wollten ein ethnisch reines, "türkisches" Osmanisches Reich, ähnlich wie die aktuell vorherrschende albanische Kraft im Kosovo ein rein albanisch-muslimisches Kosovo unter der Nase (und mit Billigung?) auch deutscher Militärs errichtet.
So gesehen war es aus türkisch-nationalistischer Seite nicht übermäßig irrational, die feindliche (!) Stadt während des siegestrunkenen Mordens, Plünderns, Vergewaltigens und Vertreibens anzuzünden, auch wenn es sicherlich etwas "schade" um die dabei zerstörten Sachwerte war - das haben die Nazis mit den Judenenteignungen und Aquirierungen in den besetzten Gebieten - v.a. im Osten - doch wesentlich eleganter hingekriegt (Deutsche gelten ja als beherrschter) - wenigstens, bis die Rote Armee zum Rückzug zwang...
Osmanen und Kemalisten sind nicht dasselbe! Wenn das alte osmanische Regime vielleicht nicht so hart gegen die Stadt nach Abzug der christlichen Truppen vorgegangen wäre (wohl eher im Stile römischer Tribut- und Entschädigungsforderungen), so mussten die Kemalisten dies quasi schon aus ihrem nationalistischen Selbstverständnis und dem Bestreben der nationalen "Reinigung" heraus tun! In der neuen Türkei der Kemalisten gab es - im Gegensatz zum Osmanischen Reich früherer Tage - noch viel weniger Spielraum für andere "Nationen" oder "Konfessionen" oder besser vielleicht für andere soziale Gruppen; höchstens als politisch stumme, nach außen unauffällig angepasste Gruppen konnten sie in so einem nach den nationalistischen Kriegen (Erster Weltkrieg, Balkankriege etc.) aufgeheizten Klima in einer Art Schreckstarre überleben.
Autonomie bzw. Selbstbestimmung in zentralen sozio-kulturell Identität-stiftenden Dingen wie Sprache, Zeitung, Rundfunk, auch Gottesdienst / Gotteshaus blieb den Resten der alten nicht-türkisch-muslimischen sozialen Gruppen des Osmanischen Reiches in der Türkei oft verwehrt, man denke nur an die Repressionen gegen die als "Bergtürken" (also Hinterwäldler) titulierten Kurden bis in die 1990er Jahre. -- marilyn.hanson 19:34, 12. Mai 2005 (CEST)Beantworten


Hier meine Thesen zu diesem Thema:

Ich denke das man nicht vergessen darf das Nationalismus ein relativ junges Phänomen ist. Im Grunde ist sie eine Sozio-Kulturelle Erfindung/Innovation. Denn anatolischen Bauern, Händlern usw. war es ziemlich egal von wem sie regiert wurden solange sie in Frieden leben konnten. Das galt für Moslems, Juden oder Christen. Nicht umsonst flohen viele Juden aus Spanien in das Osmanische Reich. Mit dem Niedergang des Osmanischen Reiches nahm der Einfluss der westeuropäischen Idee der Nation im Vielvölkerstaat zu. Einfach nur Osmanli sein war nicht attraktiv genug. Man darf auch nicht vergessen das viele aus Anatolien vertriebene grieschen kein grieschich konnten sondern türkisch sprachen. Genauso ging es vielen armeniern. Viele aus dem heutigen Griechenland vertriebene Türken sprachen wiederum grieschich oder makedonisch. Ausserdem wer sagt uns denn das alle Moslems Türken waren und alle Christen Armenier oder Griechen. Wie will man sowas überhaupt beurteilen? Was ist mit den vielen Griechen/Armeniern die vor Jahrhunderten zum Islam übergetreten sind? Weil die Idee einer Nation die sich durch eine ethnische Gruppe definiert eine junge Innovation war kam die Zuordnung wer Grieche ist und wer Türke usw. ja doch erst viel später! These: Die Zugehörigkeit zu einer Volksgruppe ist keine Tatsache wie etwa Naturgesetze sondern eine Zuordnung durch den Menschen.

@ Marilyn.hanson du verstehst den "türkischen Nationalismus" von Atatürk falsch. Er bezog sich nicht auf die Ethnie oder Rasse. Die Nation wurde unter Ihm praktisch neu definiert. Er setzte dem Osmanli den Türken entgegen. Als Türke sollten sich alle Ethnien und Gruppierungen identifizieren. Er verfolgte das Ziel der jungen Nation eine Identität zu geben und die heterogenität zu verringern.

Ob die Behauptung das die Griechen Izmir angesündet haben stimmt oder nicht kann ich nicht beurteilen. Das kann man aber auch nicht mit pseudo logischen Argumentationsketten beweisen sondern nur durch Tatsachen die wissenschaftlich bewiesen sind. Denn beide Versionen klingen für meine Ohren "logisch": 1) Die Türken waren es: Rache an den Griechen/Christen --> Angstschüren um die Minderheiten zu vertreiben 2) Griechen waren es: Krieg verloren --> verbrannte Erde hinterlassen --> "Kriegsbeute" Smyrna nicht den Türken überlassen. Wie gesagt hier helfen nur Tatsachen und keine Vermutungen!!

Unbestritten ist das Smyrna überwiegend durch Griechen besiedelt war. Kann man da aber davon sprechen das Smyrna Grieschich war? Überhaupt wer bestimmt was zu Türkei gehört und was zu Griechenland? Sind einige Regionen in Irak oder Bulgarien türkisch weil dort viele Türken wohnen? Wem was gehört ist im Grunde auch eine "Verhandlungssache" zwischen den Nationen.

Ohne sarkastisch zu klingen noch eine Anmerkung und gleichsam eine Kritik am Artikel. Das es keinen sauberen Krieg gibt ist eine Binsenweisheit. Was mir in dem Artikel fehlt sind die Massaker die griechische Truppen während der Kriege (Balkankrieg und Krieg vom 1923) an türkischen Zivilisten verübt haben. Es geht mir nicht darum irgendwas gegeneinander aufzurechnen sondern nur um ein ausgeglicheneres Geschichtsbild in diesem Artikel. Die Übergriffe auf Zivilisten waren unter anderem der Grund warum Großbritanien und Frankreich ihre Unterstützung für Griechenland während des Krieges einstellten.

Aus meiner Sicht ist das Schlimme an den Geschehnissen das Menschen ihre Heimat gewaltsam verlassen mussten.

--Oktay78 22:39, 12. Mai 2005 (CEST)Beantworten

Kritik am Opferbild

Mal ohne auf die Änderungen einzugehen: Mein Gerechtigkeitsgefühl lässt hier kein Mitleid mit den Griechen aufkommen, waren sie doch laut Artikel die Aggressoren. Und sich dann noch beschweren? Wie bitte? Nitec 22:15, 7. Jan 2005 (CET)

Hi, Nitec, hast Du schon mal was von national(istisch)en Befreiungskriegen und vom Selbstbestimmungsrecht der Völker gehört? Immerhin ist z.B. Thessaloniki, welches selbstverständlich zu jeder Zeit auch überwiegend von Griechen bewohnt war, erst 1913, also kaum zehn Jahre(!) vor den Ereignissen der Kleinasiatischen Katastrophe, dem griechischen Staat zugesprochen worden! Es herrschte also durchaus eine Kontinuität im als befreiend empfundenen Unabhängigkeitskampf!
Und wie kommst Du darauf, dass die Zerstörung Smyrnas in irgend einer Weise "gerecht" sein könnte? Man kann sich schon über zehntausende tote Zivilisten "beschweren", wie ich finde! Der implizite Vorwurf an das türkische Militär und die Jungtürken richtet sich auch nicht gegen die Einnahme der strategisch wichtigen Stadt, sondern gegen die Massaker und die (sinnlose, weil kurze Zeit später mühsam rückgängig gemachte) Zerstörung! Dass die türkische Vorherrschaft im bröckelnden osmanischen Vielvölkerstaat Völkern wie den Serben, Bulgaren, Griechen, Arabern nicht gefiel, ist ja wohl verständlich; natürlich waren die Griechen auch nationalistisch aufgeheizt, aber wer war das damals nicht (vergleiche Panturkismus, Panslawismus, Zionismus, auch deutschen Nationalismus und Antisemitismus)? Die Griechen trauer(te)n ja nicht um die strategisch bedeutsame militärische Niederlage im (wenig griechischen) Hinterland, sondern um die Vertriebenen, Ermordeten und die (nun für immer) verlorenen alten griechisch besiedelten Städte an der Westküste und am Bosporus (İstanbul war ja schon "ewig" nur von einer immer kleineren griechischen MInderheit bewohnt).
Zu den "Aggressoren": Das ist ja gerade immer das Dilemma - um allen Völkern dieser Erde alle je erhobenen Gebietsansprüche gleichzeitig erfüllen zu können, müsste der Erdball bestimmt auf das Dreifache seiner jetzigen Größe aufgeblasen werden... Das ewige Problem aller Nationalismen ist eben, dass das Zusammenleben in einem (v.a. zentralistischen) gemeinsamen Staat unheimlich schwierig wird, wenn jeder meint, er sei irgendwie höherstehend als die anderen; die Folge war entweder
  1. andauernde Unruhe (wie nach 1990 in Russland und auch der Türkei oder seit Jahrzehnten in Israel / Palästina, Nordirland, im Baskenland oder im Afrika der Großen Seen) oder
  2. die ethnische (Zwangs-)Trennung oder -Umsiedlung in eigene Staaten bzw. Enklaven, wie es nach der Kleinasiatischen Katastrophe ja mit den griechisch-christlichen und türkisch-muslimischen Einwohnern der jeweiligen Länder auch gekommen ist (danach war ja auch erstmal einige Jahrzehnte relative Ruhe (natürlich um den Preis, dass Hunderttausende beider Seiten ihre Heimat aufgeben mussten).
  3. die Möglichkeit eines Nebeneinanders gibt es meist nur durch Assimilation (wie von den Jungtürken eingefordert; für die balkanischen Völker selten eine Option - z.B. Bosnier - da die eigene Kultur quasi aufgegeben werden müsste) oder durch weniger oder gar keinen Nationalismus, möglichst nicht nur auf Seiten der Beherrschten, sondern auch der Herrschenden (vergleiche Byzanz, wo auch Nicht-Griechen Kaiser wurden), oder natürlich durch mehr oder minder lose Staatenbünde wie die EU - aber all diese Optionen standen um 1900 halt nicht zur Verfügung...
Tatsache ist, dass die osmanische Vorherrschaft von den anderen kleinasiatischen und balkanischen Völkern seit dem Fall Konstantinopels 1453 eigentlich zu jeder Zeit als notgedrungen hinzunehmendes "Ärgernis" empfunden wurde, was allerdings erst seit der Französischen Revolution mit der massiven Verbreitung aufklärerischer und nationalistischer Ideen und paralleler Schwächung des Osmanischen Reiches zu halbwegs realistischen Hoffnungen auf nationale Unabhängigkeit führte. Ich sage das wegen Deines auf den ersten Blick durchaus nachvollziehbaren "Aggressions"-Argumentes, denn die nicht-türkischen Völker empfanden die Jahrhunderte dauernde türkische Vorherrschaft tatsächlich als (nicht nur strukturelle) Aggression! (Ähnlich wie vielleicht heutzutage viele Araber die kulturell-wirtschaftliche Hegemonie der USA ebenfalls als Form der Aggression ansehen dürften.) Das ist leider diese so schwer zu durchbrechende, fast alt-testamentarisch anmutendende Spirale der Gewalt und Gegengewalt: Ein Volk dominiert andere, diese hegen (auch über lange Zeit) Groll gegen ersteres und nutzen jede Gelegenheit, um sich gewaltsam zu befreien, woraufhin das erstere Volk wieder (auch zum Selbstschutz vor überschießenden Reaktionen à la: "Jetzt zerschlagen wir ihren ganzen Staat") zurückschlagen muss - und so weiter, und so fort...
Meine Hoffnung ist, dass mit einem EU-Beitritt der Türkei nach einigen Jahren oder Jahrzehnten des gemeinsamen Handelns, Lebens und Arbeitens von Türken, Griechen und Zyprern / Zyprioten (vielleicht auch Serben, Bulgaren, sogar Armeniern?) die alten Nervositäten zwischen den Völkern nachlassen werden und sich wie im Falle der alten "Erbfeinde" Deutschland und Frankreich ein freundschaftliches Miteinander einstellt - sozusagen dauerhafter Frieden durch wirtschaftliche Stabilität (kein Neid um Häfen, Äcker, Rohstoffe im Meer) und gegenseitige kulturelle Wertschätzung (Kennenlernen der anderen durch gemeinsame Arbeit in EU-Gremien, gemeinsames Studium in Austauschprogrammen, gemeinsame Partys, gegenseitige Hilfe bei Katastrophen wie Fluten, Erdbeben etc.).
Ein guter Anfang scheint teilweise auch die Wikipedia zu sein ;-)
In diesem Sinne: Nennen wir die Verbrechen beim Namen, aber lassen wir uns dadurch nicht die gemeinsame Gegenwart oder Zukunft verbauen - dadurch kommen die Toten auch nicht wieder, und die Täter (wie damals Überlebende) sind eh schon (fast) alle tot, und auch sie hätten kaum die Verewigung all dieser Auseinandersetzungen gewollt. Gruß, -- marilyn.hanson 13:04, 8. Jan 2005 (CET)

Ich sags mal mit Radio Eriwan: Im Prinzip hast du Recht und ich unterstütze vollkommen die Idee eines multikulturellen Zusammenlebens. Was mir jedoch auffällt: Nirgendswo hört man etwas von den türkischen Opfern, vom türkischen Leiden, kaum sind hierzu Zahlen erhältlich, wohingegen man mit Zahlen regelrecht erschlagen wird, wenn es um die Leiden der Griechen oder der Armenier oder der Kurden oder von sonstwem geht. Nur bei den Türken scheint man seltsamerweise einen blinden Fleck bei diesem Punkt zu haben. Darauf wollte ich hinweisen, ohne jedoch die Idee eines friedlichen, mutliethnischen Zusammmenlebens in Frage zu stellen. Denn gerade dieses gegeneninander Aufrechnen steht dem im Wege. Es kann nicht sein, dass die Griechen (Armenier) von den Türken eine Entschuldigung, gar eine Entschädigung wollen, ohne zuallererst sich selbst einzugestehen, dass auch sie Täter waren. Mit diesem Eingeständnis sich selbst gegenüber lässt sich auch mit dem anderen einfacher reden, lässt sich einfacher einander die Hand reichen. Nitec 16:13, 8. Jan 2005 (CET)

Im übrigen sollte auch darauf hingewiesen werden, dass das osmanische Reich durchaus tolerant war gegenüber anderen Ethnien und Religionen, so z.B. flüchteten vor der spanischen Inquisistion viele Juden in das osmanische Reich. Nitec 10:31, 12. Jan 2005 (CET)

Ich kann mich ihnen nur anschließen Nitec. Nachdem der Premierminister Erdogan nach Aufklärung und Öffnung aller Archieve gefordert hat, um endlich wahre Klarheit auf allen Seiten zu kriegen, bekam er von den Armeniern nur zu hören, dass sein Vorschlag ungeheuerlich und abscheulich wäre und die Türkei sich der Geschichte stellen müsse?!?!?! Hallo, gehts noch??? Anstatt mal Zusammenzuarbeiten wird noch mehr Propaganda verbreitet. WENN ALLE LÄNDER IHRE ARCHIEVE ÖFFNUNG UND ALLE ZUSAMMENARBEITEN, DANN WIRD DIE WAHRHEIT ANS LICHT KOMMEN.DANN BEKOMMEN WIR WIRKLICH KLARHEIT UND RUHE!!!!!!!!

benutzer:Ingenieuro

Na gut, sag ich doch was zu den Zahlenänderungen: Es kommt wohl drauf an, von welcher Zeit man ausgeht. Ich zitiere: "Zählte die Stadt 1830 unter ihren Einwohnern 80 000 Türken und 20 000 Griechen, so waren es gut dreissig Jahre später bereits 75 000 Griechen und 41 000 Türken." http://www.nzz.ch/dossiers/2001/buchmesse/2001.10.06-li-article7L7PP.html Das Zahlenverhältnis scheint also recht volatil gewesen zu sein. Nitec 22:26, 7. Jan 2005 (CET)

Nach der Unabhängigkeit "Neu-"Griechenlands vom Osmanischen Reich anno 1821 wurde das Staatswesen und die Beamten fast komplett ausgetauscht. Funktioniert hat es nicht gut, es fehlte an Ordnung, Sicherheit etc. Dies waren die Gründe warum Griechen zurück ins Osmanische Reich insbesondere nach Izmir/Smyrna wanderten. Die Erklärung für die Fluktuation der Zahlen. Gruß --xarus 00:29, 2. Okt 2005 (CEST)

titel

ich halte Griechisch-Türkischer Krieg für besser.--^°^ @

Hi an alle,

ich finde Kleinasiatische Katastrophe beschreibt die Erreignisse besser. Da das Resultat ja eine auf beiden Seiten stattfindende Vertreibung von Minderheiten war.

--Oktay78 10:53, 15. Apr 2005 (CEST)

«Griechisch-Türkischer Krieg» ist das korrekte Lemma. Beschreiben kann der Artikel. --Baba66 11:01, 15. Apr 2005 (CEST)

Der Krieg und das Auflehnen der Griechen gegen die Türken war genauso gerechtfertigt und gerecht wie der Aufstand der Algerier gegen die Franzosen

Es gibt wohl keinen moralischen Unterschied, wenn Völker, welche unter Fremdherrschaft leben müssen, nach Unabhängigkeit und Freiheit streben.

Überarbeiten

Der letzte Edit von Danyalov, hat mich wieder dran erinnert, dass das mit den „ethnische "Bereinigung"“ durch den Vertrag von Lausanne, Blödsinn ist: „As from the 1st May, 1923, there shall take place a compulsory exchange of Turkish nationals of the Greek Orthodox religion established in Turkish territory, and of Greek nationals of the Moslem religion established in Greek territory.“ [1]. Das Kriterium war Religion und Staatsbürgerschaft, nicht Muttersprache und nicht Ethnie. --Baba66 13:33, 17. Jul 2005 (CEST)

genauso sehe ich das auch. ich möchte trotzdem einen artikel über die türkischen orthodoxen schreiben, die nach griechenland auswandern mussten. traurig aber wahr. --Danyalov 17:13, 17. Jul 2005 (CEST)

Zahlen

Cay Lienau schreibt in den wissenschaftliche Länderkunden: Griechenland auf Seite 72:

...Nicht nur Smyrna, von dessen 941 000 Einwohnern ca. 550 000 Griechen waren, hörte auf eine griechische Stadt zu sein. ... Über 1,2 Mio Griechen aus Ostthrakien un Kleinasien mussten die Türkei verlassen im Gegenzug ca. 500 000 Türken, die v.a. in Nordgriechenland noch lebten, Griechenland.

Im übrigen nutzt er den Begriff KLEINASIATISCHE KATASTROPHE in der wissenschaftlichen Literatur.

(elGreco)