Holztechnik
Die Holztechnik beschäftigt sich mit den unterschiedlichsten Verfahren und Hilfsmitteln um den natürlichen Werkstoff Holz oder besser Vollholz oder Massivholz zu be- und verarbeiten, um daraus zeitgemäß gestaltete Produkte zu erstellen.
Im Möbelbau, Innenausbau und im Holzbau, als große Bereiche innerhalb der Holztechnik, werden aber auch andere Werk- und Baustoffe ergänzend verarbeitet, welche die zentrale Bedeutung des Rohstoffes Holz aber meist unterstreichen.
Aus- und Weiterbildung
Zur Holztechnik gehören Berufe aus den unterschiedlichsten Branchen angefangen von der Schreinerei/Tischlerei über die Zimmerei bis hin zum Böttcher und Holzinstrumentenbauer reichen eine Vielzahl von zum Teil nicht mehr stark vertretenen Ausbildungsberufen. Im Handwerk oder auch in der Holzindustrie schließt sich klassischer Weise die Meisterausbildung als nächste Stufe an. Dazu gibt es einige Bildungsgänge im Bereich des beruflichen Schulwesens (z.B. das Berufskolleg in NRW) in denen man die Fachhochschulreife und die allgemeine Hochschulreife mit dem Schwerpunkt Holztechnik erwerben kann. Hier sind auch die Fachschulen für Technik mit dem Abschluss Technikerin oder Techniker mit der Fachrichtung Holztechnik zu finden.
Staatlich geprüfte(r) Holztechniker/in (State certified ingeneer) RDT Augsburg
Die Qualifikation des Technikers steht zwischen der des Handwerksmeisters und des Diplom-Ingenieurs. Die Absolventen des R-D-T sind in der Lage wiederkehrende ingenieurmäßige Aufgaben zu übernehmen. Das Rudolf-Diesel-Technikum ist neben der Technikerschule Rosenheim die größte Ausbildungsstätte für Holztechniker in Bayern. Die Ausbildung wird von Professoren, Lehrern, und Dozenten aus der freien Wirtschaft durchgeführt. Dies gewährleistet sowohl die Vermittlung wissenschaftlicher Grundkenntnisse, als auch eine praxisorientierte Ausbildung. Eine Besondere Rolle spielen dabei die äußerst anspruchvollen Projektarbeiten, die am Rudolf-Diesel-Technikum in Zusammenarbeit mit namhaften Firmen der Holzbranche, sowie Instituten und Universitäten durchgeführt werden. Die Projekte werden als Einzelleistung oder in Kleingruppen durchgeführt. Die Arbeiten sind im zweiten Studienjahr obligatorisch, und erstrecken sich über zwei Semester. Durch diese Maßnahmen konnten die beruflichen Einarbeitungszeiten der R-D-T- Absolventen erheblich reduziert werden.
Zulassungsvoraussetzungen
Erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung im Bereich der Holztechnik, sowie zwei Jahre Berufspraxis. Im Allgemeinen wird ein mittlerer Schulabschluss als Vorbildung vorausgesetzt.
Tätigkeitsbeschreibung
Holztechniker/innen arbeiten überwiegend in Holzbe- und verarbeitenden Betrieben. Sie sind zuständig für die komplette Abwicklung von Aufträgen, für Auftragsplanung und Auftragssteuerung, vor allem für Kostenrechnung, Materialplanung, Arbeitsplatzgestaltung, Terminplanung und Mitarbeiter-Führung, Entwurf und Konstruktion von Produkten. Holztechniker/innen finden ihren Arbeitsplatz vor allem in Sägewerken, in der Sperrholz- und Spanplattenherstellung, in der Möbelfabrikation oder im Holzbau. Auch in Zulieferbetrieben wie in der Lack-, Leim- und Beschlagteilindustrie finden sie Arbeitsmöglichkeiten. Holztechniker/innen haben sowohl technische wie organisatorische Probleme zu lösen. Dabei sind die besonderen Eigenschaften des Werkstoffes Holz mit seinen wachstumsbedingten Streuungen der Materialkennwerte und oft von der Norm abweichenden Eigenschaften zu beachten. Darüber hinaus sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Holzarten sowie das Zusammenwirken mit anderen Materialien von großer Bedeutung und zu berücksichtigen. Schwerpunkt der Ausbildung und vor allem der späteren Tätigkeit als Holztechniker/in liegt in der Analyse, Organisation und Steuerung der Fertigung und Produktion Holzbe- und verarbeitender Prozesse. So erstellen Holztechniker/innen Produktions-, Fertigungs- und Baupläne der zu fertigenden Produkte, z.B. Holzhäuser und Holzkonstruktionen, Möbel, Treppen, Fenster, sowie detaillierte technische Zeichnungen. Für die Konstruktion und Produktion bestimmen sie die genauen Maße, die Verfahren, die Werkstoffe, gegebenenfalls auch das Design sowie alle Arbeits- und Fertigungsschritte und den zeitlichen Rahmen. Entscheidend sind dabei, neben den jeweiligen betrieblichen fertigungstechnischen Möglichkeiten, die Käuferinteressen und aktuellen Trends. Sie über-wachen und kontrollieren alle Arbeits- und Fertigungsschritte, vor allem die plangetreue Nutzung von Maschinen und Anlagen, führen die anschließende Qualitätskontrolle durch. Holztechniker/innen sind jedoch nicht nur für die Produktions- und Fertigungsprozesse von Produkten aus Holz und Holzwerkstoffen zuständig, sondern auch für die Entwicklung, Konstruktion und den Bau von Holzbe- und verarbeitenden Maschinen und Anlagen. Ein weiteres Betätigungsfeld finden Holztechniker/innen in der Entwicklung und Forschung. So untersuchen sie Hölzer, Holzwerkstoffe, gegebenenfalls auch Holz-Kunststoff-Verbindungen beispielsweise auf ihre Trag-Festigkeit, Dichte, Wärmedämmungs- und Schallschutzmöglichkeiten sowie auf ihre Witterungsbeständigkeit.
Links
Fachhochschulen, Gesamthochschulen und Universitäten bieten den Einstieg in Ingenieur-, Lehramts- und Wissenschaftslaufbahnen an, z.B.: die Fachhochschule Rosenheim oder die RWTH Aachen