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Jyllands-Posten

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Jyllands-Posten (dän.:Jütlands-Post“) mit Sitz in Århus ist die auflagenstärkste dänische Tageszeitung mit einer täglichen Auflage, an Wochentagen, von etwa 150.000 Stück. Sie gilt als konservativ. Seit einiger Zeit ist sie teilweise in einer Einkaufsgemeinschaft mit der liberalen Politiken verbunden.

Gegründet wurde Jyllands-Posten am 2. Oktober 1871.

In den 20er und Anfang der 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts sympathisierte sie zeitweise mit dem Faschismus. Später unterstützte die Zeitung die Konservative Volkspartei; einer ihrer Autoren in dieser Zeit war der dänische Pastor, Poet und Hitler-Gegner Kaj Munk.

Konflikt aufgrund Mohammed-Karikaturen mit der islamischen Welt

Im September 2005 veröffentlichte das Blatt eine Serie mit zwölf Karikaturen des Islamischen Propheten Mohammed. Der Islam verbietet bildliche Darstellungen von Mohammed oder Gott. Lange Zeit waren auch Abbildungen von Personen im islamischen Kulturkreis unüblich. In den Cartoons wurde beispielsweise Mohammed mit einer Bombe auf dem Kopf gezeichnet. Diese Darstellung verstärkte die Empörung vieler Muslime über die von ihnen als Blasphemie empfundenen Karikaturen.

Dieser Konflikt zwischen dem Wertesystem einer Religionsgemeinschaft und dem Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäusserung, wie es in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte festgelegt ist, führte zu Protesten und auch Mordaufrufen islamistischer Gruppen gegen die Verantwortlichen der Zeitung.

Ebenso kam es in der Folge zum Boykott dänischer und norwegischer Waren in einigen arabischen Staaten. Die EU drohte ihrerseits mit der Anrufung der WTO, sollten arabische Regierungen den Boykott unterstützen.

Radikale Islamisten im Irak veröffentlichten einen Aufruf, dänische Soldaten anzugreifen. Am 31. Januar 2006 kam es zu einer Stürmung eines EU-Büros in Gaza sowie zu Bombendrohungen und anschließender Räumung von Redaktionsgebäuden in Århus und Kopenhagen.

In Tunis verabschiedeten die Innenminister von 17 arabischen Staaten eine Resolution, der zufolge die dänische Regierung die Urheber der Karikaturen "streng bestrafen" müsse. Eine Entschuldigung der Zeitung wurde von zahlreichen islamischen Vereinigungen Dänemarks als nicht weitgehend genug zurückgewiesen. Libyen schloss seine Botschaft in Kopenhagen, Saudi-Arabien zog seinen Botschafter ab.