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Ingo Hülsmann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Ingo Hülsmann (* November 1963 in Stuttgart) ist ein deutscher Theater- und Filmschauspieler sowie Regisseur.

Laufbahn

Hülsmann wurde direkt von der Schauspielschule Frankfurt durch Hans Neuenfels an die Freie Volksbühne Berlin engagiert, wo er in Brechts Im Dickicht der Städte (Regie und Bühne: Karl Kneidl) in der Hauptrolle des Garga – neben Hermann Treusch als Shlink – debütierte (1987). Neuenfels besetzte ihn dann auch in Schillers Die Räuber als Karl Moor (Probenarbeit vor der Premiere abgebrochen) sowie in seinem Kleist-Projekt Europa oder der zweite Apfel. Hülsmann wirkte an der Freien Volksbühne und am Berliner Schillertheater dann auch in einigen anderen wichtigen Inszenierungen (von Christof Nel und Niels-Peter Rudolph) als Tybalt, Leonce und Claudio mit. Nach dem Ende der Intendanzen Neuenfels und Treusch war Hülsmann eine Weile freischaffend, wurde anschließend jedoch auch an das Hamburger Schauspielhaus und ans Wiener Burgtheater engagiert (als Achill in Heinrich von Kleists Penthesilea, Regie: Ruth Berghaus). 1995–1999 spielte er am Münchner Residenztheater.

Neuenfels zog Hülsmann schon in München und 2001 dann auch wieder für seine Inszenierung von Shakespeares Titus Andronicus im Deutschen Theater Berlin heran, seither wirkt er dort in zahlreichen Produktionen mit, u. a. in den Inszenierungen von Michael Thalheimer. Außerordentlichen Erfolg hatte er als Marinelli in Thalheimers Inszenierung von Lessings Emilia Galotti sowie in der Titelrolle des Goetheschen Faust (gleichfalls Regie Thalheimer).[1] Von 2001 bis 2012 war er festes Mitglied des Deutschen Theaters. Dass er die Rolle spontan auch in der völlig anderen Hamburger Inszenierung von Jan Bosse für den erkrankten Kollegen Edgar Selge übernahm, brachte ihm große Hochachtung und Bewunderung ein.[2]

Seit vielen Jahren ist Hülsmann immer wieder in Film- und Fernsehrollen zu sehen.

2007 führte er bei dem Stück Mobil von Sergi Belbel auch erstmals Regie. Seit der Spielzeit 2012/2013 ist er an der Berliner Schaubühne fest angestellt.

Filmografie (Auswahl)

  • 1986: Tatort – Aus der Traum
  • 1988: Jäger der Engel
  • 1988: Europa und der zweite Apfel (TV-Film)
  • 1994: Hagedorns Tochter (TV-Serie)
  • 1996: Alarmcode 112: Vier wie Blitz und Donner (TV-Film)
  • 1996: Alarmcode 112 (TV-Serie)
  • 2000: Die Verbrechen des Professor Capellari (TV-Serie) – Das Traumhaus
  • 2001: Lieber Brad (TV-Film)
  • 2001: Die Manns – Ein Jahrhundertroman (TV-Mehrteiler)
  • 2002: Emilia Galotti (TV-Film)
  • 2004: Menschenkörper
  • 2006: Unser Kindermädchen ist ein Millionär (TV-Film)
  • 2007: Rosa Roth (TV-Serie) Nabil – Der Tag wird kommen
  • 2007: Tatort – Schleichendes Gift
  • 2008: Und Jimmy ging zum Regenbogen (TV-Film)
  • 2008: Was ihr wollt (TV-Film)
  • 2008: Post Mortem (TV-Serie) – Tod im OP
  • 2011: Lisas Fluch (TV-Film)
  • 2012: Reiff für die Insel – Neubeginn (TV-Film)
  • 2013: Reiff für die Insel – Katharina und der große Fisch (TV-Film)
  • 2014: Die letzte Instanz

Hörspiele und Feature

Auszeichnungen

Literatur

  • Hans Neuenfels / Gerhard Kassner: Europa und der zweite Apfel : ein Film nach Heinrich von Kleist: Über das Marionettentheater. Der tollwütige Mund : Stationen eines Europäers ; ein Theaterprojekt Berlin Ed. Hentrich 1989 ISBN 3-926175-50-8

Einzelnachweise

  1. vgl. Irene Bazinger: In achtzig Minuten um Lessings Welt. Eine historische Inszenierung: Heute wird zum letzten Mal Michael Thalheimers "Emilia Galotti" gezeigt, Literarische Welt Heft 159/2009, S. 36.
  2. Maike Schiller: Faust, übernehmen Sie!, Hamburger Abendblatt vom 30. Dezember 2004, S. 7.