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Sibel Kekilli

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Sibel Kekilli (* 16. Juni 1980 in Heilbronn) ist eine deutsche Filmschauspielerin türkischer Herkunft.

Zur Person

Nach der Mittleren Reife mit einem Abschluss der 10. Klasse als Klassenbeste (Notendurchschnitt von 1,7) arbeitete Sibel Kekilli als Verwaltungsfachangestellte im Heilbronner Rathaus im Dezernat für Abfallbeseitigung. Nebenbei verdiente sie sich Geld in unterschiedlichen Beschäftigungen, beispielsweise als Verkäuferin, Türsteherin, Reinigungskraft, Nachtclub-Geschäftsführerin, Kellnerin, Promoterin und Fotomodell. Außerdem spielte sie zunächst ohne große Bekanntheit zu erlangen unter Pseudonymen kurzzeitig in Pornofilmen.

Im Jahr 2002 wurde sie in Köln in einem Einkaufszentrum von einer Casterin angesprochen, ob sie in einem Film des Regisseurs Fatih Akın mitspielen wolle. Sie sagte zu und setzte sich beim Casting gegen etwa 350 Mitbewerberinnen durch. Dies war ihr Einstieg in eine bisher höchst erfolgreiche Karriere in der Filmbranche.

In den Jahren 2002/2003 nahm Sibel Kekilli Unterricht in den Fächern Schauspiel und Improvisation bei Dieter Braun und Sybille Knoop an der Schauspielschule Bochum sowie Stimm- und Sprechtraining bei Mira Amari.

Unmittelbar nach der Auszeichnung des Filmes Gegen die Wand bei der Berlinale machte die deutsche Boulevardzeitung Bild im Februar 2004 mit großen Schlagzeilen das Vorleben Sibel Kekillis bekannt. Dies löste heftige Diskussionen, Missfallensäußerungen sowie Solidaritätsbekundungen aus und verschaffte so sowohl dem Film als auch Kekillis zeitweiliger Mitwirkung in Pornofilmen zusätzliche Aufmerksamkeit. „Es war wirklich so, wie es immer heißt: ich war jung und brauchte Geld.“ (Zitat aus einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, 22. Februar 2004) erkärte sich die junge Schauspielerin zunächst unter dem Eindruck des pötzlich auf sie hereinbrechenden öffentlichen Interesses. Bei der im Fernsehen übertragenen Bambi-Verleihung am 18. November 2004 beklagte sich Sibel Kekilli dann allerdings öffentlich über Bild und den Kölner Express und forderte beide Zeitungen auf, „diese dreckige Hetzkampagne“ zu beenden. Am 2. Dezember 2004 rügte der Deutsche Presserat öffentlich die Berichterstattung von Bild über Sibel Kekilli wegen Verletzung der Menschenwürde: „Das öffentliche Interesse deckt eine Form der Berichterstattung nicht, in der die Persönlichkeit der Betroffenen auf das reduziert wird, was man über diese in den Klappentexten von Pornofilmkassetten lesen kann“ (Pressemitteilung des Presserats vom 2. Dezember 2004).

Sibel Kekilli lebt heute in Hamburg.

Filme

Gegen die Wand

Ihr erster Kinofilm war 2004 das Drama Gegen die Wand (Regie: Fatih Akın), in dem sie die Hauptrolle spielte. Der Film wurde bei der Berlinale mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet, Dezember 2004 ist er in Barcelona mit dem Europäischen Filmpreis 2004 als bester europäischer Film des Jahres ausgezeichnet worden.

Sibel Kekilli gewann aufgrund ihrer schauspielerischen Leistung in Gegen die Wand den New Faces Award und den Undine Award als beste Nachwuchs-Schauspielerin, die Lola in Gold des Deutschen Filmpreises 2004 sowie den Bambi als 'Shooting Star' des Jahres 2004.

Kebab Connection

In der deutsch-türkischen Komödie Kebab Connection, die in Hamburg spielt, ist Sibel Kekilli in einer kleinen Nebenrolle als italienische Mutter mit Kind zu sehen. Der Film lief am 21. April 2005 in den deutschen Kinos an.

Der letzte Zug

Im Weltkriegs-Film Der letzte Zug des Produzenten Artur Brauner spielt Sibel Kekilli eine von Nazi-Schergen verfolgte Jüdin. Regisseur ist jetzt (Juni 2005) Joseph Vilsmaier, nachdem Armin Mueller-Stahl und zwei weitere Regisseure absagten. Der Film soll auf der Berlinale 2006 uraufgeführt werden.

Winterreise

In Winterreise spielt sie die junge Kurdin Leyla, die mit einem alten Mann am Ende seines Lebens (gespielt von Josef Bierbichler) nach Afrika reist. Die Dreharbeiten haben Anfang 2005 begonnen. Gedreht wird in München, Rott am Inn, Wasserburg am Inn und Kenia.

Hörbuch

Für die Hörbuchreihe Starke Stimmen der Frauenzeitschrift Brigitte las Kekilli den Roman Sinn und Sinnlichkeit von Jane Austen. Sie war damit die jüngste der zwölf prominenten Frauenstimmen der erfolgreichen Reihe, deren Konzept es war, Texte lesen zu lassen, die besondere Bedeutung im Leben der Rezitierenden haben.

Auszeichnungen

Für ihre Schauspielkunst im Film Gegen die Wand erhielt Sibel Kekilli:

  • Beste Darstellerin 2004 - Preis beim Filmfestival Türkei/Deutschland in Nürnberg
  • Beste Hauptdarstellerin 2004 - Deutschen Filmpreis in Gold
  • New Faces Award der Zeitschrift Bunte als beste Nachwuchs-Schauspielerin
  • Undine Award als beste jugendliche Hauptdarstellerin in einem Kinofilm
  • Bambi-Fernsehpreis als Shooting Star des Jahres 2004
  • Nominierung für die Endauswahl des Europäischen Filmpreis als European Actress 2004
  • Preis als Beste Darstellerin für "Head-On" (Gegen die Wand) beim "Santa Barbara International Film Festival" im Februar 2005.