Reichskristallnacht
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Das Wort Reichskristallnacht ist eine umstrittene Bezeichnung für die Nacht vom 9. November auf den 10. November 1938, „als die Synagogen brannten“.
Die damaligen Geschehnisse behandelt der Artikel „Novemberpogrome 1938“. In den folgenden Zeilen wird versucht, Bedeutung und Widersprüche des Wortes "Reichskristallnacht" kurz zusammenzufassen.
Ursprünglich ein Spottwort
Andere Bezeichnungen
Außer "Reichskristallnacht" wurden gut ein Dutzend verschiedener Bezeichnungen versucht. Der Artikel Novemberpogrome 1938 enthält im Abschnitt Unterschiedliche Bezeichnungen eine Sammlung mit folgenden Unterabschnitten:
- Dienststellen des Reiches und der Partei
- Andere Zeitgenossen
- „Reichskristallnacht“ ursprünglich
- Bezeichnungen nach Kriegsende
- „Reichskristallnacht“ später
- „Reichsproggromnacht“
Synthese
Der Politologe Harald Schmid sieht die Bezeichnung „Reichskristallnacht“ dialektisch.

- These: Einerseits ist die Bezeichnung als Historiker-Fachwort „wissenschaftlich unverzichtbar“ geworden.
- Antithese: Andererseits „verbietet sich eine distanzlose Übernahme“ wegen der komplexen Konnotationen.
- Synthese: (Schmid wörtlich im letzten Absatz):
- „Doch das Wort bleibt auch ein nützlicher sprachlicher Poltergeist. Denn die scheinbar bloß embryologische und semantische Kontroverse führt geradewegs zum Gespräch über die ganze NS-Vergangenheit, den kritischen Umgang mit ihr und das Bemühen um moralische Ungenauigkeit – auch in der heutigen Benennung politischer Verbrechen.“
- [1]Harald Schmid (Politologe): Aufsatz zum Streit um die Benennung der Novemberpogrome 1938
Weblinks
Wiktionary: Reichskristallnacht – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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