Zum Inhalt springen

Reichskristallnacht

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. Februar 2006 um 10:20 Uhr durch 84.178.91.201 (Diskussion) (Frankreich). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Das Wort Reichskristallnacht ist eine umstrittene Bezeichnung für die Nacht vom 9. November auf den 10. November 1938, „als die Synagogen brannten“.

Die damaligen Geschehnisse behandelt der Artikel „Novemberpogrome 1938“. In den folgenden Zeilen wird versucht, Bedeutung und Widersprüche des Wortes "Reichskristallnacht" kurz zusammenzufassen.

Ursprünglich ein Spottwort

Andere Bezeichnungen

Außer "Reichskristallnacht" wurden gut ein Dutzend verschiedener Bezeichnungen versucht. Der Artikel Novemberpogrome 1938 enthält im Abschnitt Unterschiedliche Bezeichnungen eine Sammlung mit folgenden Unterabschnitten:

  • Dienststellen des Reiches und der Partei
  • Andere Zeitgenossen
  • „Reichskristallnacht“ ursprünglich
  • Bezeichnungen nach Kriegsende
  • „Reichskristallnacht“ später
  • „Reichsproggromnacht“


Synthese

Der Politologe Harald Schmid sieht die Bezeichnung „Reichskristallnacht“ dialektisch.

Hinweis auf das ehemalige Wohnhaus von vier Holocaust-Opfern mit vier „Stolpersteinen“ in Köln
  • These: Einerseits ist die Bezeichnung als Historiker-Fachwort „wissenschaftlich unverzichtbar“ geworden.
  • Antithese: Andererseits „verbietet sich eine distanzlose Übernahme“ wegen der komplexen Konnotationen.
  • Synthese: (Schmid wörtlich im letzten Absatz):
„Doch das Wort bleibt auch ein nützlicher sprachlicher Poltergeist. Denn die scheinbar bloß embryologische und semantische Kontroverse führt geradewegs zum Gespräch über die ganze NS-Vergangenheit, den kritischen Umgang mit ihr und das Bemühen um moralische Ungenauigkeit – auch in der heutigen Benennung politischer Verbrechen.“
Wiktionary: Reichskristallnacht – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

[[Kategorie:Politisches Schlagwor