Christlicher Fundamentalismus
Der amerikanische Fundamentalismus ist eine bedeutende Strömung innerhalb des christlichen Fundamentalismus. Er entwickelte sich in vier Perioden.
1. 1880-1919. Die auch Protofundamentalismus genannte Periode zeigte sich als Gemisch verschiedenartiger konfessioneller Bewegungen, u.a.:
- Erweckungsbewegung
- Dispensationalismus
- Keswick-Bewegung
- Glaubensmission
- Interdenominational Foreign Missions Association
Durch Erweckungsreisen im angelsächsischen Raum schufen sie die Basis für ein einendes Band. Grundlage war der Supranaturalismus, individuelle Bekehrung, das Gebetsleben, sowie ein buchstäbliches Bibelverständnis. Ab 1910 arbeiteten die Fundamentalisten an der Reihe The Fundamentals gegen die historisch-kritische Exegese.
2. 1919 - 1925 Der Beginn der zweiten Periode lässt sich auf die Gründung der World's Christian Fundamentals Association datieren. In der Folge eines heftigen Streits der Denominationen schlug sich die Mahrzahl auf die Seite der Modernisten. In dieser Periode wurde auch die Kampagne gegen den Unterricht der Evolutionslehre an den Schulen gestartet. Weltbekannt wurde der Affenprozess 1925 gegen den Lehrer John Scopes. Ziel der Fundamentalisten war die Verteidigung biblischer Aussagen gegen die moderne Wissenschaft.
3. 1925 -1942 Ein interdenominationelles Netzwerk entsteht unter Beteiligung von
4. 1942- 1957 Das evangelikale Schisma wird eingeleitet durch einen Prozess des Sich-Einlassens vieler Denominationen auf die Moderne, mit dem Ziel, diese zu evangelisieren. Diese gründen 1943 die National Association of Evangelicals, (siehe World Vision). 1957 kam es zum Schisma, als der Erweckungsprediger Billy Graham sich die Kritik von den Fundamentalisten zuzog, die glaubten, dass seine Mitarbeit mit den Kirchen des Ökumenischen Rates der Kirchen einem Kompromiss mit den verderblichen Kräften des Modernismus bedeute. Bob Jones beschuldigte ihn der "Aufgabe der Religion" und des "Opfers des Evangeliums auf dem Altar zeitgemäßer Opportunität." Das endgültige Schisma mit den extremen Fundamentalisten erfolgte 1957, nachdem deren finanzielle Unterstützung für den New York City Crusade abgelehnt hatte. Graham hielt am Sich - Einlassen fest. Seitdem trifft der Begriff strenggenommen nur mehr den verbliebenen Teil der orthodoxen Fundamentalisten, wenn er auch weiter für die für die Protestantische Rechte der USA angewendet wird.