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Distickstoffmonoxid

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Lachgas ist der Trivialname für Distickstoffoxid, das zur Unterscheidung von anderen Stickoxiden auch Distickstoffmonoxid genannt wird. Die chemische Summenformel für das farblose Gas ist N2O. In älterer Literatur wird Distickstoffoxid auch als Stickoxydul bezeichnet.

Eigenschaften:

Schmelzpunkt            -91   °C
Siedepunkt              -88,5 °C
Molmasse:                44,01 g/mol
Dichte:                  1,85 kg/m3

Lachgas ist nicht brennbar, kann aber andere Stoffe oxidieren. Daher wirkt es brandfördernd. Es ist recht gut in Wasser löslich. Die Herstellung erfolgt durch thermische Zersetzung von Ammoniumnitrat NH4NO3 oder durch Reaktion von Ammoniak mit Salpetersäure.

Ökologisch ist Lachgas gefährlich, da es zu den Treibhausgasen gehört. Die Treibhauswirkung von Lachgas (das spezifische Erwärmungspotential) ist 310 mal höher als die von Kohlenstoffdioxid. Vor diesem Hintergrund ist die Verwendung des Gases als Treibgas für Schlagsahne und andere Lebensmittel problematisch.

Lachgas wird nicht nur direkt vom Menschen freigesetzt, sondern auch indirekt durch intensive Landwirtschaft. Wenn im Boden Sauerstoffmangel herrscht, dann wird Stickstoffdünger durch Bakterien in Lachgas umgewandelt.

Beim Einatmen wirkt Lachgas stark schmerzstillend und schwach narkotisch. Analgetische Effekte treten ab einer Konzentration von ca. 20 Prozent Distickstoffoxid in der Atemluft auf. Der Name Lachgas rührt von Verkrampfungen des Zwerchfells her, die beim Einatmen entstehen können und für Außenstehende wie Lachen wirken. Es können Halluzinationen auftreten. Der Geruch ist süßlich.

Verwendung:

In der Medizin wird Lachgas als anästhetisierendes Gas für die Narkose benutzt. Zunehmend wird es auch als Treibgas benutzt, beispielsweise für Schlagsahne. In der Drogenszene findet Lachgas wegen seiner halluzinogenen Wirkung und der leichten Verfügbarkeit Verwendung. Teilweise wird es von Dealern in Luftballons verkauft.

Gefahren:

Bei der Verwendung von großen Gasflaschen in engen, geschlossenen Räumen besteht Erstickungsgefahr. Lachgas ist brandfördernd. Daher dürfen bei Verwendung von Lachgas keine offenen Flammen vorhanden sein. Lachgas kann Asthma-Anfälle auslösen. Besondere Gefahren beim Missbrauch als Droge: Falls Lachgas direkt aus Kapseln oder Gasflaschen eingeatmet wird, können die Lippen festfrieren, da aufgrund der Entspannung des unter Druck stehenden Gases eine Abkühlung stattfindet. Zudem können Lachgaskapseln mit Kohlenstoffdioxid-Kapseln (CO2) verwechselt werden. Bei einer solchen Verwechslung besteht akute Erstickungsgefahr.

Rettungsmaßnahmen:

Wichtigste Maßnahme ist Frischluft. Da das Gas schnell wieder aus dem Körper gelangt, finden Rettungsdienste meist keine akuten Vergiftungerscheinungen vor. Die Behandlung erfolgt insbesondere durch Die Patienten sind mit Sauerstoff zu beatmen.


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