Paul Harzer
Paul Harzer (* 1. August 1857 in Großenhain; † 21. Februar 1932 in Kiel) war ein deutscher Astronom.
1882 war er Privatdozent in Kiel, 1884 ging er nach Stockholm und 1885 als Adjunkt nach Pulkowo. Auf Empfehlung der Astronomen Gyldén in Stockholm und Otto Wilhelm Struve in Pulkowo wurde er am 1. Dezember 1887 an die Sternwarte Gotha berufen und zum Professor ernannt.
Harzer setzte die Arbeit seines Vorgängers Ernst Becker erfolgreich fort und veröffentlichte auch dessen Meridiankreisbeobachtungen. Er beobachtete die Abweichungen der Mondbahn von den Hansenschen Vorausberechnungen.
Schon ein Jahr nach seiner Ankunft in Gotha heiratete er Emilie Hansen (1866 - 1943), eine Enkelin des Gothaer Astronomen Peter Andreas Hansen und festigte damit die Bindungen an seinen Arbeitsort. Hier bemühte er sich neben seiner wissenschaftlichen Arbeit auch um die Popularisierung der Astronomie. Als Mitglied der Astronomischen Gesellschaft gründete er auch einen Ortsverein der von Wilhelm Foerster gegründeten Vereinigung der Freunde der Astronomie und kosmischen Physik, die 1894 hier ihre Jahrestagung abhielt.
Durch die von ihm organisierte gleichzeitige Beobachtung des Planeten Mars von Gotha und der Kap-Sternwarte in Südafrika wollte er die Sonnenparallaxe verbessern, die 1822 von Johann Franz Encke in Gotha berechnet worden war.
Weitere Veröffentlichungen befassten sich mit der Rotationsbewegung der Sonne, mit Bewegungen ders Merkurperihels, mit den säkularen Veränderungen der Planetenbahnen. Beim Verlag Justus Perthes gab er eine Anleitung zur geographischen Ortsbestimmung ohne astronomische Geräte heraus.
1896 teilte er seine Berufung als Professor für Astronomie und Direktor der Sternwarte Kiel mit, wo er bis an sein Lebensende blieb.
Personendaten | |
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NAME | Harzer, Paul |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Astronom |
GEBURTSDATUM | 1. August 1857 |
GEBURTSORT | Großenhain |
STERBEDATUM | 21. Februar 1932 |
STERBEORT | Kiel |