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Ernst Jünger

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Ernst Jünger (* 29. März 1895 in Heidelberg, † 17. Februar 1998 in Wilflingen) war ein deutscher Schriftsteller.

Biographie

Am 29.3.1895 in Heidelberg geboren, verbrachte er die Kindheit in verschiedenen Orten wie Hannover, Schwarzenburg und Rehburg, in denen sein Vater eine Apotheke betrieb.

1913 meldet sich Ernst Jünger bei der Fremdenlegion und wird in Algerien stationiert. Allerdings wird er nach eine Intervention des Auswärtigen Amtes auf Grund seines Alters bald wieder entlassen. Diese Episode seines Lebens wird in "Afrikanische Spiele" beschrieben.

1914 meldet sich Ernst Jünger sofort als Kriegsfreiwilliger, nach dem Notabitur dient er im 73 Füsilier Regiment in Frankreich.

Er wird zum Offizier befördert und dient ab 1917 als Kompaniechef diverser Kompanieen des Regiments. Er zeichnet sich als Führer diverser Patrouillien und Sturmntrupps aus. Wird insgesamt vierzehnmal verwundet und 1918 mit dem Pour le Mérite, dem höchsten Orden Preußens ausgezeichnet. Das Kriegsende erlebt er im Lazarett.

Nach dem Krieg dient er zunächst noch in der Reichswehr, in der er mit der Ausarbeitung von Dienstvorschriften, u.a. für den Infanteriekampf, befaßt ist.

Seine Kriegserlebnisse werden in den Werken "In Stahlgewittern", "Das Wäldchen 125" , "Der Kampf als inneres Erlebnis" und "Feuer und Blut".

Nach seinem Ausscheiden aus der Reichswehr, 1923, studiert er in Leipzig Zoologie und Philosophie. Dort schrieb er auch einen Artikel für den Völkischer Beobachter, wendet sich jedoch bald wieder von der NSDAP ab.

1926 heiratet er und bicht das Studium ab, er lebt von seine Einkünften als Schriftsteller.

Nach der Machtübernahme der NSDAP versuchte diese, Ernst Jünger für sich zu gewinnen, was aber auf Ablehnung stieß. 1936 erschien die Erzählung "Auf den Marmorklippen" in der kaum verhüllte Kritik an den blutigen Methoden des "Oberförsters", der die Macht übernommen hat geäußert wird.

1939 wird Ernst Jünger wieder eingezogen. Zunächst als Kompaniechef, wurde er später als Zensor in Paris eingesetzt.

1944 wird er im Zusammenhang mit dem Attentat vom 20.Juli aus der Wehrmacht entlassen. Er zieht sich nach Kirchhorst in Niedersachsen zurück, wo er gegen Kriegsende dann noch als Volkssturmkommandant befiehlt, den Widerstand einzustellen.

Nach dem Krieg übersiedelt er ins schwäbische Wilflingen.

1959 erhält Jünger das Große Bundesverdienstkreuz.

1960 stirbt seine Frau.

1962 heiratet er Lotte Lohrer.

Ernst Jünger reist und schreibt bis kurz vor seinem Tode am 17.2.1998.


Rezeption

Im Zusammenhang mit der Publikation 'In Stahlgewittern wird ihm Ästhetisierung des Krieges vorgeworfen.

Schon früh versucht Alfred Andersch in Deutsche Literatur in der Entscheidung (1948) die Bedeutung Ernst Jüngers herauszustellen.


Werke

Siehe den separaten Artikel: Ernst Jüngers Bibliographie.

Literaturhinweise

  • Alfred Andersch, Deutsche Literatur in der Entscheidung (1948).
  • Alfred Andersch, Achtzig und Jünger (1975), auch in Das Alfred Andersch Lesebuch, 1979.