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Rhea (Mond)

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Rhea
Der Saturn-Mond Rhea, fotografiert von der Raumsonde Cassini
Saturnmond Rhea, aufgenommen von Cassini
Entdeckung
Entdecker Giovanni Cassini
Datum der Entdeckung 23. Dezember 1672
Daten des Orbits
Mittlerer Bahnradius 527.040 km
Bahnexzentrizität 0,001
Umlaufzeit 4,518 Tage
Inklination 0,35°
Natürlicher Satellit des Saturn
Physikalische Daten
Mittlerer Durchmesser 1528 km
Oberfläche 7.300.000 km2
Masse 2,3166×1021 kg
Dichte 1,24 g/cm3
Gravitation an der Oberfläche 0,26 m/s2
Fluchtgeschwindigkeit 0,6 km/s
Siderische Rotation 4,518 Tage
Albedo 0,65
scheinbare Helligkeit 9,7m
Oberflächentemperatur 73 K (-200°C)
Atmosphärischer Druck 0 kPa

Rhea ist der zweitgrößte Mond des Planeten Saturn.

Entdeckung

Rhea (oder Saturn V) wurde am 23. Dezember 1672 von Giovanni Cassini entdeckt.

Benannt wurde der Mond nach der Titanin Rhea, der Tochter des Uranos und der Gaia aus der griechischen Mythologie. Der Name „Rhea“ und weiterer sieben Saturnmonde wurde von Wilhelm Herschels Sohn, dem Astronomen John Herschel, in einer 1847 erschienenen Veröffentlichung (Results of Astronomical Observations made at the Cape of Good Hope) vorgeschlagen.

Bahndaten

Rhea umkreist Saturn in einem mittleren Abstand von 527.040 km in 108 Stunden und 25 Minuten. Die Bahn weist eine Exzentrizität von 0,001 auf und ist 0,35° gegenüber der Äquatorebene des Saturn geneigt.

Aufbau und physikalische Daten

Rhea hat einen mittleren Durchmesser von 1528 km. Ihre geringe Dichte von 1,240 g/cm3 lässt darauf schließen, dass sie zu etwa 2/3 aus Wassereis sowie einem Kern aus silikatischem Gestein zusammengesetzt ist. Ihre Albedo beträgt 0,65, das heißt 65 % des einfallenden Sonnenlichts werden reflektiert. Im Vergleich zu den Monden Tethys und Enceladus ist die Oberfläche relativ dunkel. Die Temperaturen an der Oberfläche betragen −174 °C im direkten Sonnenlicht, und zwischen −200 °C und −220 °C im Schatten. Rhea rotiert in 108 Stunden und 25 Minuten um die eigene Achse und weist damit, wie der Erdmond, eine gebundene Rotation auf. Die Rotationsachse ist um 0,029° aus der Senkrechten geneigt.

Rhea gleicht in ihrer Zusammensetzung, der Albedo und den Strukturen ihrer Oberfläche dem Saturnmond Dione. Beide Monde weisen unterschiedliche Hemisphären auf. Offensichtlich machten die Monde gleiche Phasen der Entwicklung durch.

Rhea ist stark verkratert und weist stellenweise helle Strukturen auf. Ihre Oberfläche kann anhand der Verteilung und Größe der Krater in zwei unterschiedliche Terrains unterteilt werden, eins mit Kratern über 40 km im Durchmesser und ein zweites, in Teilen der Polar- und Äquatorregionen, mit Kratern unter 40 km Durchmesser. Dies deutet darauf hin, dass Teile der Oberfläche Rheas während ihrer Entwicklung durch geologische Prozesse erneuert wurden.

Die führende Hemisphäre ist stark verkratert und zeigt keine größeren Helligkeitsunterschiede. Wie beim Jupitermond Kallisto weisen die Einschlagkrater keine Ringwälle oder Zentralberge auf, wie sie für den Erdmond oder den Planeten Merkur typisch sind. Die dünne Eiskruste Rheas hat über geologische Zeiträume hinweg nachgegeben, wobei derartige Strukturen eingeebnet wurden. Auf der folgenden Hemisphäre von Rhea sind helle Streifen auf einer dunklen Oberfläche sowie einige Einschlagkrater sichtbar. Die Streifen entstanden in einer frühen Entwicklungsphase durch Kryovulkanismus (Kältevulkanismus), als das Innere des Mondes noch flüssig war.

Rhea besitzt eine scheinbare Helligkeit von 9,7m und ist damit, von der Erde aus gesehen, einer der hellsten Saturnmonde. Um sie zu beobachten benötigt man allerdings ein Teleskop mit einer Objektivöffnung von 10 cm.

Am 25. November 2004 sollte die Raumsonde Cassini-Huygens den Mond bei einem Vorbeiflug erstmals genauer untersuchen.

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