Diskussion:Pionierorganisation Ernst Thälmann/Archiv
Artikelname
das verstehe wer will: wo ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Jungpionier und einem Jungen Pionier?
- ich habe es jetzt ein bisschen bereinigt und erweitert, doch da wären vor allem noch Zeitzeugen gefragt!!! -- Ilja
1. In der SU gab es keine Jungen Pioniere. Es gab die Leninpioniere (10 - 14 Jahre) und die Oktoberkinder (6 - 10 Jahre). Die Oktoberkinder trugen ein Abzeichen, die Leninpioniere ein rotes Halstuch (der Erfinder des roten Halstuchs war der Vater des preußischen Königs Friedrich II., der damit seine künftigen Rekruten kennzeichnete*). Mit 14 Jahren wurden die Jugendlichen in den Komsomol aufgenommen.
2. In der DDR gab es Junge Pioniere oder Jungpioniere (blaues Halstuch, 6 - 10 Jahre) und Thälmannpioniere (blaues, später rotes UND blaues Halstuch - übereinandergebunden, noch später nur rotes - 10 - 14 Jahre). In die FDJ wurde man nicht mit dem Ende der Schulzeit, sondern mit 14 Jahren aufgenommen.
- *Quelle: Freytag, Bilder aus der dt. Vergangenheit
- -- shelog 17:12, 16. Jul 2003 (CEST)
- Auf dem Ausweis für die Schüler in der DDR steht Jungpioniere! Bildbeweis -- Stefan Kühn 21:21, 16. Jul 2003 (CEST)
- Verstehe ich nicht. Erstens sehe ich dort keinen Schülerausweis, und zweitens gab es zu meiner Zeit gar keine Schülerausweise. -- Sloyment
- Das ist kein Schülerausweis, sondern ein Pionierausweis, genauer: ein Jungpionierausweis (eine Klappkarte). Es gab auch einen für Thälmannpioniere (ein Heft). -- Matthias 22:54, 18. Mai 2004 (CEST)
Schulpflicht
...danke, bis wann war die DDR-Schulpflicht? Bis 16 Jahre und 9. Klasse? Und was und wann war diese Jugendweihe, hat es auch was mit den Pionieren oder Schule zu tun gehabt? -- Ilja 19:55, 16. Jul 2003 (CEST)
- Meiner Meinung nach war bis zur 10. Klasse Schulpflicht (also bis ca.16), man konnte aber auch schon nach der 9. Klasse gehen. Evt. auch nach der 8. Klasse, aber da bin ich mir nicht sicher. Die Jugendweihe war in der 8. Klasse. Da war man normalerweise 14 Jahre alt und wurde in den Bund der Erwachsenen aufgenommen. In die FDJ kam man so etwa ein halbes Jahr vor der Jugendweihe. (Zumindestens war es bei mir so!) -- Stefan Kühn 21:21, 16. Jul 2003 (CEST)
- das war wohl mit der Konfirmation ähnlich und ganz am Anfag der DDR gab es angeblich nur 8 Jahre Schulpflicht, auch deswegen in der 8. Klasse. -- Ilja 00:14, 17. Jul 2003 (CEST)
Als Zeitzeuge Jahrgang 70 habe ich mal etwas sortiert und zu dolle Dinge (Hitlerjugend, Rolle der Frau, Waschmaschine etc entsorgt)
@ Ilja habe soweit ich überblicke hoffentlich nix von Dir entsorgt, was Dir besonders am herzen liegt
zum Thema Schulpflicht/-system habe ich Kommentare im Text hinterlassen
Gut Nacht DMS 00:21, 17. Jul 2003 (CEST)
Die Ergänzungen von Danimilkasahne finde ich ganz wichtig und willkommen, seine grosse Umstellung jedoch ein wenig verwirrend, waren doch zuerst die Pioniere bei der Truppe und in Wild West, dann die in der UdSSR, dann noch lange nichts und dann im ganzen Ostblock, darunter auch in der DDR, gerade das wollte ich so mit meinem Artikel ausdrücken. Und das geht jetzt aber deutlich verloren! Muss ich jetzt doch noch einen allgemeinen Artikel über die Pioniere in der Sowjetunion und im Ostblock schreiben? Und dann noch über die Frontiers? Und über die Armee? Die arme Armee, wenn ich über sie schreiben sollte! Die weißen Pflichtblusen und -Hemden und die Berufstätigkeit der Mütter gehören aber auch irgendwie zusammen, aber nicht so wichtig, auch die Verwendung der kostbaren Tücher zur Verhüllung der Lenden, nun ja, das ist mehr die Anekdote der Geschichte: Lenin würde es marxistisch-ökonomisch erklären, Trotzki würde darüber nur schelmisch schmunzeln, Stalin würde aber toben und Gulag verordnen! Die Hitlerjugend wird immer wieder zitiert, mir gefällt der Vergleich auch nicht besonders, doch bestimmte Auswüchse (freiwillig = obligatorisch) lassen leider Gottes diese Assoziationen doch aufkommen, bei den Boy Scouts ging auch nicht immer nur friedlich zu (Großmutter über die Strasse begleiten und so!), nein, man habe auch immer wieder die Wehrertüchtigung geprobt! Und die friedlichen Wandervögel marschierten 1914 auch singend und begeistert in den Krieg! Jedoch NICHT alle! -- Ilja 00:44, 17. Jul 2003 (CEST)-- Ilja 00:44, 17. Jul 2003 (CEST)
scheinbar war meine Arbeit nicht optimal.
ich wollte eure Vorarbeiten im Sinne der Jungpioniere zusammenfassen, die "anderen Pioniere" drinnlassen sowie die "Komsomolzen" nicht entsorgen
@Ilja - kannst Du die Komsolmosky Komsomol(zen) in einen neuen Artikel verlagern ?
Da bleiben ja noch GST und DSF :-) Ahoi DMS 01:07, 17. Jul 2003 (CEST)
- ich weiss noch zu wenig über die Komsomolzen und FDJ, doch es wäre sicher wichtig und richtig es zu verknüpfen, in Russland waren die Pioniere eine Unterorganisation des Komsomol, peinlich die Bilder der alten KnackerInnen in weissen Hemden und roten Halstüchern, die sich als Oberpioniere gaben. Ja auch vom Erich und seiner Anvertrauten gibt es solche Bilder. il
@trencavel - dass Du die Pionier-Truppe von den Jungen Pionieren trennst, das sei schon ganz gut, die jungen Mädchen sollten vor den Soldaten geschützt werden, doch dass Du den jungen Pionieren die ursprüngliche Bedeutung, als Bahnbrecher und Wegbereiter wegnimmst, das ergibt schon eine massive Lücke, jetzt ist der ganze Artikel noch mals entstellt. Sinngemäss wollte ich erklären, dass die Bolschewiki am Anfang die Jugend als Vorhut betrachteten und die Stalinisten und Mauerbauer aus ihnen später eine bürokratisch angepasse Kontrollgesellschaft machen wollten, mit der Lagerfeuerromantik, Botanikausflügen und Liederabenden mit Händchenhalten halt noch ein wenig vermenschlicht, doch es war schon eine freiwillige Pflichtübung und ein Versuch des totalitären Zugriffs des Staates auf die Kinder! Doch was es sein sollte und was es in der Realität dann war, das sollte dringend nebeneinander stehen, heute wissen es noch ein paar Leute, doch bald wird es Geschichte oder gar eine Legende sein! :-) Ilja 12:59, 17. Jul 2003 (CEST)
- Oh, Du hast ja hier auch geschrieben, sorry, hab ich nicht gelesen. Ich hab Dir auf meiner Benutzerdiskussion schon geantwortet.--Tren 13:29, 17. Jul 2003 (CEST)
ABER: bitte bringt hier ungeniert noch mehr rein, Augen-, Ohren- oder Was-auch-immer-für-Zeugen, wir können es später noch vergleichen, sortieren und notfalls auch löschen...! ;-) Ilja 13:04, 17. Jul 2003 (CEST)
siehe auch Wikipedia:Junge Pioniere (Fragen)
vielen dank das ihr das erweitert habt
Ich habe gerade gerade "Komsolmosky" an zwei Stellen in "Komsomolzen" umgewandelt. Laut meinem Wörterbuch steht "komsomol" für "(Vseso(ju)znyj Leninskij) Kommunisti(ch)eskij So(ju)z Molod("e)(zh)i" ("(Unionsweiter Leninscher) Kommunistischer Jugendverband)". Komsomol-Mitglieder heißen "komsomolec" ("Komsomolze") bzw. "komsomolka" ("Komsomolzin"). "Komsomolsk", "Komsomolski" und die "Komsomolez-Insel" sind hingegen geographische Bezeichnungen. -- Sloyment
Noch einen Zeitzeugen-Kommentar hinterher: Der Satz "Die Mitgliedschaft [...] war natürlich freiwillig." klingt irgendwie ironisch, zumal an anderen Stellen von Repressionen die Rede ist. Das kann ich aber so nicht bestätigen; aus meiner Sicht war sie tatsächlich freiwillig.
Obgleich es als etwas ähnlich selbstverständliches galt, in die Pioniere einzutreten wie z.B. zur Schule zu gehen, war es äußerst einfach, nicht einzutreten. Mein regulärer Eintrittstermin wäre am 13.12.1985 gewesen, jedoch habe ich mir von meinen Eltern einen Tag vorher eine Erlaubnis ausschreiben lassen, fortan nach dem Mittagessen nach Hause gehen zu dürfen. Das war alles. Kein Pionier zu sein, hatte jedoch auf das Verhalten von Eltern, Lehrer und Mitschüler mir gegenüber keine Auswirkungen (vor allem verglichen mit dem im Westen üblichen Gruppenzwang in der Schule und elterlichen Druck, sich zwangsweise taufen und konfirmieren zu lassen!).
1987 habe ich die Schule gewechselt, um vorzeitig Russisch zu lernen. Die dortige Lehrerin meinte, kein Pionier zu sein, mache nichts: ich könne auch so jederzeit zu Pionierveranstaltungen vorbeikommen, und auch später jederzeit eintreten.
Später, im Westen, habe ich von einigen anderen Ossis mit Unverständnis gesagt bekommen, ich hätte etwas verpaßt; ihre Zeit als Pionier hätten sie als etwas Schönes empfunden. Funktion und Klima der Pioniere sollen dem Schülerrat im Westen entsprochen haben.
In der 12. und 13. Klasse war ich regelmäßig Teilnehmer an Schülerrats-Sitzungen (zuletzt als Kurssprecher), von Anfang 1999 bis Ende 2001 Mitglied der FDJ. -- Sloyment
Umfrage
Wanted: für den Wikipedia-Artikel über Junge Pioniere oder die E. Thälmann-Pioniere, natürlich auch über FDJ, suche ich hier noch mehr Zeitzeugen, danke! :-) -- Ilja 13:23, 17. Jul 2003 (CEST)
Wer kann Was darüber noch berichten?
Jeder kann hier oder natürlich auch gleich in den Artikel schreiben, oder in die Diskussion, oder mir ein E-Mail schicken, ganz wie man Lust hat....
Die Themen:
- was hat man zusammen gemacht?
- wer waren die Leiter?
- Lieder, kenn jemnad noch die Lieder?
- Schule, war die Schule und die Jungen Pioniere voll vernetzt?
- Kirchen, wie standen die Kirchen dazu und umgekehrt?
- Pionierlager, wo waren die die, was hat man dort gemacht?
- Wehrertüchtigung? Wie weit war die Soldateska wirklich der Inhalt?
- Politische Schulung und Propaganda?
- Sport? Was für Sportarten?
- Auslandsreisen oder internationale Treffen?
- ...
Ich bin mal so frei.
- Z.Bsp. sogenannte Pioniernachmittage (mehr oder weniger innherhalb des schulischen Betriebes, soweit ich mich erinnern kann, wurde da viel an den Wandzeitungen gearbeitet, ähm ... da verschwimmt meine Erinnerung:( )
- Es gab erwachsene Leiter, die wohl meist aus der FDJ kamen und eine hierarchiv aufgebaute Struktur innerhalb der Pioniergruppen (Freundschaftsratvorstitzender, Stellvertreter, Schriftführer, Agitator und ich glaub noch ein paar andere)
An den Schulen gab es hauptamtliche "Freundschaftspionierleiter". Die Freundschaftsräte samt Vorsitzenden wurden aus den einzelnen Gruppen (Klassen minus die Nicht-Pioniere) "gewählt" (was man halt im Sozialismus unter Wahl verstand).
- Moorsoldaten, Dem Morgenrot entgegen, Wann wir schreiten Seit an Seit, Brüder, seht die rote Fahne, Bandiera Rossa, Bella Ciao, Thälmann-Kolonne, Thälmann-Lied - sind die, an die ich mich noch erinnere. Texte müsste ich auch noch zusammenbringen.
- Ja. Arbeitsgemeinschaften, "Pioniertätigkeiten" und Schule waren immer miteinander verbunden. Lehrer waren oft auch AG-Leiter, organisierten Pioniernachmittage usw.
- Kirchenorganisationen standen den staatl. Organisationen fast immer konträr gegenüber. Diejenigen die in der Kirche aktiv waren, waren meist auch nicht Pioniere (mit all den Repressionen, die damit verbunden waren - Studienschwierigkeiten, alle Freunde sind Pioniere, Schwierigkeiten bei späterer Berufswahl usw.)
Da wurde die Haltung der Kirchen im Laufe der DDR-Geschichte etwas abgemildert, ebenso wie bei der Jugendweihe, die irgendwann nicht mehr ein Hinderungsgrund für die Konfirmation war.
- Pionierlager waren über die ganze Republik verteilt. Ich war mal 2 Wochen in einem (Pionierlager Werbelinsee/Berlin). Dort hat man weiter gelernt (Schule). Viele Fahnenappelle. Viel gesungen. Gespielt. Ich würde es als sozialistisches Ferienlager bezeichnen.
- War großes Thema. Zu meiner Aufnahme zu den Thälmannpionieren, hab ich ein Buch bekommen - Vom Sinn des Soldatseins. Es gab auch sog. Manöver - Schnitzeljagd im Winter usw.
- Hm, hab ich damals wohl nicht so gesehen. War wohl zu jung, naiv. Ich hab das alles geglaubt. Polit. Schulung hat man überall erlebt. Unterricht - in Geschichte sowie Staatsbürgerkunde usw. Das war allgemein. Im Besonderen dann aber wohl zu Pioniertreffen, aber daran kann ich mich nicht mehr so genau dran erinnern.
- Sport war sehr groß geschrieben, obwohl das weniger mit dem Pionierdasein zu tun gehabt hat. Das war imm Allgemeinen so (aufoktoyiert oder von selbst - bedingt sich wohl gegenseitig). Es gab viele Sport-AGs - genau wie techn. AGs. Da sollte die Elite schon von Klein auf herangezogen und selektiert werden. Die Nachmittage waren immer ausgefüllt.
- Gab es wohl. Hauptsächlich logisch fast nur sozialistisches Ausland (Bruderländer). Aber wohl nur für altere Jahrgänge (FDJler) - weiß ich aber nicht so genau.
Ich muss das erstmal setzen lassen. Mir fällt bestimmt noch mehr ein. Denk ich.--Tren 14:17, 17. Jul 2003 (CEST)
- danke, es sieht für mich schon viel mehr 3D und farbig aus, ich denke, es war doch nicht überall so einheitlich und in den 50er sicher ganz anders als 1985, wie alles..., kennst Du ev. welche Bücher, die das thematisieren, Bye, bye Lenin, den Film habe ich gesehen, hat mich sehr beeindruckt, ich denke nur, dass die meisten Kinobesucher es hier und heute wohl kaum richtig verstanden haben, in Zürich 2003 ist das Thema schon so etwa wie Am Anfang war das Feuer, na nicht so weit auch nicht gerade all zu viel näher..., jedenfalls haben die Zuschauer immer dann am besten gelacht, wenn ich es kaum so very funny fand. Ich möchte es auch gerne mit viel Humor angehen, sonst wäre es ev. zu leicht unerträglich, doch aber nicht mit Spott.... -- Ilja 15:06, 17. Jul 2003 (CEST)
- Hm, ob es Bücher speziell über die Pionierorganisation gibt, weiss ich nicht. Ich vermute ab er mal, dass da schon einige Neuzeithistoriker was zu geschrieben haben. Good bye Lenin hab ich leider (noch) nicht gesehen. Als Buch hat mir aber Zonenkinder von Jana Hensel sehr gut gefallen. Sie ist so meine Generation und erinnert sich in dem Buch an ihre DDR-Kindheit ohne in wirkliche Nostalgie zu verfallen.--Tren 15:32, 17. Jul 2003 (CEST)
Westdeutschland
Die Jungen Pioniere gab es auch im Westen. Sie waren dort selbstverständlich eine "Kinderorganisation" der DKP. Es gb einzelne Wohngebietsgruppen der Jungen Pioniere.
Auslagerung
Ich habe den Artikel nach Pionierorganisation Ernst Thälmann verschoben und den anschließenden Teil ausgelagert, weil er meiner meinung nach nicht so richtig den Artikel reinpasste, ich aber auch nicht wusste wo er sonst hin könnte (z.B. Komsomolze, Leninpioniere Geschichte der DDR)? -- sk 16:57, 13. Mai 2004 (CEST)
Sowjetunion
Die Bolschewiki in der Sowjetunion haben bereits kurz nach der Oktoberrevolution die Kinder und Jugendlichen in ihre Parteiarbeit voll eingeschlossen, es gab viele kleine und große Aufgaben für die Pioniere und Komsomolzen, es gab aber auch die große Aufgabe, die Millionen von Waisen und Straßenkindern aus dem Krieg, Bürgerkrieg und Hungersnot zu erfassen, sie zu ernähren, beschäftigen, sie an Kriminalität und Prostitution zu hindern und ihnen einen Wintermantel oder gar ein Dach über dem Kopf zu schenken.
In der ersten Zeit nach der Revolution mussten die Pioniere im Sowjetsystem, fast wie die Pfadfinderorganisation jeden Tag eine gute Tat vollbringen; sie bauten, putzten und sammelten Altmetalle, kümmerten sich um alte und kranke Mitmenschen und übernahmen viele andere praktische Aufgaben, ganz ähnlich, wie sonst eine christliche Jugendorganisation. Sie bildeten sich bereitwillig und freiwillig weiter, und ein gutes Zeugnis zu erlangen war für sie schon eine patriotische Pflicht. Die Erhaltung der eigenen Gesundheit und die Körperertüchtigung durch Turnen und Sport gehörte auch dazu, deswegen auch die Jugendlager, wo mit Romantik und Naturliebe die Kinder, wie bei den Wandervögeln oder Pfadfindern, vor groben Unfug, langer Weile, Alkohol und Rauchen oder gar Schlimmerem geschützt werden sollten.
In der totalitären Zeit des Stalinismus wurde die Jugend jedoch noch viel stärker ideologisch von dem Staat und der Partei (was faktisch das Gleiche war!) vereinnahmt, sie sollte auch noch Propaganda übernehmen und was noch viel schwerer wog, ähnlich wie in der Zeit des Dritten Reiches die Hitlerjugend (HJ), auch zur Denunziation, selbst gegen die eigene Familie, missbraucht werden. Dazu kam, wie bei den Scouts, Pfadfindern, HJ's die vormilitärische Erziehung. In dem Zweiten Weltkrieg, in Russland unter dem Namen: Der Große Patriotische Krieg bekannt, wurden die Pioniere und Komsomolzen auch ganz ungeniert als Kindersoldaten und Minderjährige in dem Partisanenkrieg verwendet und von der Wehrmacht, wenn einmal aufgegriffen, auch tausendfach hingerichtet.
Nach dem Ende des Stalinismus, in der Chruschtschow-Ära, gab es auch bei den Pionieren politisches Tauwetter. Die Kinder durften wieder Kinder sein, Altpapier und Alteisen zu sammeln war zwar immer noch gefragt, aber bei schönem Wetter waren Ausflüge und Lagerfeuerfreuden wichtiger als alle Parteischulungen. Man besuchte einen Ort, wo vorher mal ein Streik (Arbeiterkampf) stattfand oder ein Konzentrationslager stand, man bedachte gemeinsam und still der Opfer und damit war die Pflichtübung auch schnell wieder beendet und man konnte fröhlich schwimmen gehen. Die vergangene Nazizeit sorgte überall mit ihren Verbrechen dafür, dass es leider genügend von solchen traurigen Gedenkstätten gab, so dass man eigentlich relativ frei den gemeinsamen Nachmittag oder das Wochenenden gestalten konnte.
Andere Ostblockländer
Nach dem zweiten Weltkrieg haben die sozialistischen Staaten die Traditionen und Strukturen der Arbeiterbewegung (z.B. Jugendweihe) und der Sowjetunion in der Jugendarbeit übernommen.
In den anderen Ostblockländern war die Organisation relativ ähnlich, die staatliche Kinder- und Jugendorganisation war sehr eng mit der Schule verknüpft und war meist die einzig zugelassene Organisation für Kinder und Jugend. Einzig in Polen soll es noch eine katholische Pfadfinderbewegung gegeben haben.
Ich habe den Punkt mit "angeblich um die Schuld zu sühnen trugen die Pioniere nicht rote sondern blaue Halstücher" entfernt, da nicht klar ist, was "angeblich" bedeutet, zum einen habe ich das nie selber gehört (ich war in den 1960er Jahren Pionier) zum anderen ist nicht klar, auf wen sich "angeblich" bezieht. Wurde das im Osten oder im Westen verbreitet, offiziell oder inoffiziell? --Hutschi 17:13, 13. Mai 2004 (CEST)
rote Halstücher der Pioniere
Also, ich muss einmal etwas dazu sagen, nachdem ich diese Seite gelesen habe. Ich bin 1962 in der DDR eingeschult worden, wurde sofort Jungpionier, später Thälmannpionier und danach, mit etwa 14 Jahren Mitglied der FDJ. Ich habe während meiner ganzen Pionierzeit, wie meine Schulkameraden auch, nie ein rotes Pionierhalstuch getragen. Es ist einfach nicht wahr, dass zwischen Jungpionieren und Thälmannpionieren durch ein andersfarbiges Halstuch unterschieden wurde. Ich könnte Ihnen -zig Zeugen nennen, die meine Aussage bestätigen können.
mfg
Rochus Zentgraf
rochus.z@t-online.de
- Es ist wahr, aber nicht zu Deiner Zeit. Die Unterscheidung wurde im November 1993 eingeführt. -- Matthias 22:54, 18. Mai 2004 (CEST)