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Kreuzkröte

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Kreuzkröte
Datei:BufoCalamitaSand.jpg
Kreuzkröte (Bufo calamita)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Classis: Amphibien (Amphibia)
Vorlage:Ordo: Froschlurche (Anura)
Vorlage:Subordo: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)
Vorlage:Superfamilia: Bufonoidea
Vorlage:Familia: Kröten (Bufonidae)
Vorlage:Genus: Echte Kröten (Bufo)
Vorlage:Species: Kreuzkröte
Wissenschaftlicher Name
Bufo calamita
Laurenti, 1768

Die Kreuzkröte (Bufo calamita) ist ein Froschlurch aus der Vorlage:Genus der Echten Kröten innerhalb der Vorlage:Familia der Kröten (Bufonidae).

Merkmale

Adulte: Die Größe der Männchen reicht von 40 bis 70 Millimetern, die der Weibchen von 50 bis 80 Millimetern. Der Rücken ist auf hellerem Grund braun- oder olivfarben marmoriert. Die Hautoberfläche ist trocken und warzig. Die großen Warzen sind manchmal rot gefärbt. Über den Rücken (das „Kreuz“ – Name!) zieht sich meistens eine dünne gelbe Längslinie. Der Körper ist gedrungen, der Kopf nach vorne stark abfallend, die Schnauze gerundet, die Pupille waagerecht elliptisch, die Iris zitronengelb bis grünlich. Die Hinterbeine sind besonders kurz, so dass Kreuzkröten selten hüpfen, sondern sich mausartig krabbelnd vorwärts bewegen.

Die lauten, nächtlichen Paarungsrufe erzeugen die Männchen mit einer großen, blau gefärbten, kehlständigen Schallblase. Die Rufserien lassen sich als metallisch lautes Rätschen mit „ärr .. ärr .. ärr“ umschreiben. Kreuzkröten-Rufchöre sind manchmal über zwei Kilometer weit zu hören; in Mitteleuropa in der Regel in milden April- und Mainächten. Die Rufe könnten mit denen des Ziegenmelkers verwechselt werden.

Laich: Die ein- oder zweireihigen, perlenkettenartigen, ein bis zwei Meter langen Laichschnüre werden im Flachwasser direkt auf dem Gewässerboden abgelegt, ohne Bezug zu Pflanzenstängeln oder anderen Vertikalstrukturen. Sie sind nicht in jedem Fall sicher von denen der Erdkröte zu unterscheiden (die aber normalerweise früher ablaicht und an tieferen Wasserstellen zwischen Stängeln). Die Anzahl der schwarzen Eier beträgt zwischen 2800 und 4000, wobei der Eidurchmesser bei einem bis 1,7 Millimetern liegt.

Larven: Auch die dunklen, kleinen Kaulquappen ähneln denen der Erdkröte, haben jedoch nach Entwicklung der Hinterbeine einen undeutlichen, hellen "Kehlfleck" und brauchen bei günstigen äußeren Bedingungen nur drei bis sechs Wochen bis zur Metamorphose (der „Europa-Rekord“ liegt sogar bei nur 17 Tagen!). Ihre Gesamtlänge erreicht bis 36 Millimeter.

Lebensraum und Verbreitung

Ebenso wie die Wechselkröte ist die Kreuzkröte eine Pionierart trockenwarmer Lebensräume in Gebieten mit lockeren und sandigen Böden. Das Vorhandensein offener, vegetationsarmer bis freier Flächen mit ausreichenden Versteckmöglichkeiten als Landlebensraum sowie weitgehend vegetationsfreie Gewässer (Flach- bzw. Kleinstgewässer) als Laichplätze sind Voraussetzung für die Existenz der Kreuzkröte. Besiedelt werden Abgrabungsflächen, Bergbaufolgelandschaften, Brachen, Baugelände, Truppenübungsplätze sowie Ruderalflächen im menschlichen Siedlungsbereich. Selbst in strukturarmen Agrarlandschaften wird die Art manchmal angetroffen, sofern geeignete Laichhabitate zur Verfügung stehen.

Die Verbreitung erstreckt sich in West-, Mittel- und Nordosteuropa von der Iberischen Halbinsel über die Südspitze Schwedens bis ins Baltikum und nach Weißrussland. In Deutschland kommt die Kreuzkröte – allerdings zerstreut und unstetig – in weiten Teilen vor (Lücken gibt es vor allem in Mittelgebirgen). In vielen Regionen sind die Bestände allerdings stark rückläufig. Auf manchen Nordseeinseln mit Dünenlandschaften ist sie dagegen die häufigste Amphibienart. In Österreich fehlt die Art weitestgehend.

Gefährdung

Kiesgrube als Ersatzlebensraum
  • Fehlen oder rasches Verlanden bzw. Austrocknen geeigneter Laichgewässer
  • Ausbau flacher Gewässer zu tiefen Baggerseen
  • Rekultivierung von Brachland und Abbaugruben
  • Sukzession/Verbuschung in Pionierbiotopen
  • Ausbleiben von Standortdynamik (= keine Entstehung neuer Habitate durch Kräfte der Natur – Überschwemmungen in Flussauen! – oder durch Gesteinsabbau u. ä.)

Gesetzlicher Schutzstatus

Rote Liste-Einstufung

  • Rote Liste Bundesrepublik Deutschland - 3 (gefährdet)
Commons: Kreuzkröte – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien