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Ukraine

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Die Ukraine [ukʀaˈiːnə], [uˈkʀaɪ̯nə] (ukrainisch Україна/Ukrajina; russisch Украина/Ukraina) ist ein Staat in Mitteleuropa. Sie grenzt an Russland im Nordosten und Osten, Weißrussland im Norden, Polen, die Slowakei und Ungarn im Westen, Rumänien und Moldawien im Südwesten sowie an das Schwarze Meer und Asowsche Meer im Süden. Die Hauptstadt ist Kiew. Die Ukraine verfügt nach Russland über das zweitgrößte Staatsgebiet in Europa. Seit der Auflösung der Sowjetunion im Jahr 1991 ist die Ukraine unabhängig.

Etymologie

Die erste Erwähnung des Wortes Ukraine findet man in der Kiewer Hypatiuschronik im Jahr 1187 in Bezug auf das südrussische Fürstentum Perejaslaw.[4] Danach findet man dieses Wort in Chroniken in Bezug auf unterschiedliche geographische Regionen der Rus, auch weit außerhalb des Gebietes der heutigen Ukraine.

Die traditionelle etymologische Deutung des Landesnamens verweist auf das altostslawische Wort ukraina, das die Bedeutung „Grenzgebiet, Militärgrenze“ hatte und dem westlichen Begriff Mark entsprach.[5][6] Diese Sichtweise ist sowohl in der internationalen Geschichtsschreibung als auch in der ukrainischen dominierend, da sie unter anderem vom Nationalhistoriker Mychajlo Hruschewskyj[7] und von der Enzyklopädie der Ukraine (Енциклопедія українознавства) unterstützt wird.[8] Die meisten Autoren sind sich einig, dass dieser Name, der zunächst das Grenzgebiet zum sogenannten Wilden Feld mit seinen turkstämmigen Reiternomaden bezeichnete, lange Zeit ohne einen ethnischen Bezug existierte. Darüber, wann das Wort Ukraine zum Parallelbegriff für den kirchlichen und im Russischen Reich offiziell benutzten Namen Kleinrussland wurde, gibt es allerdings verschiedene Auffassungen.

Da die ostslawische Wurzel krai jedoch sowohl Rand, Grenze, als auch Gebiet, Land bedeuten kann, hat in der nationalukrainischen Geschichtsschreibung die Sichtweise an Popularität gewonnen, dass das Wort Ukraina in Chroniken seit dem 12. Jahrhundert in der Bedeutung selbständiges Herrschaftsgebiet, Fürstentum benutzt wurde.[9] Die damit einhergehende Behauptung, wie etwa bei Hryhorij Piwtorak, dass es beim Wort Ukraina stets eine strikte Unterscheidung zu Grenzland in der Ausprägung okraina gab, steht jedoch im Widerspruch sowohl zu zahlreichen anderen Autoren, als auch zu einer Vielzahl der Primärquellen.[5]

Geographie

Der eurasische Steppengürtel, kultureller und ökonomischer Austauschkorridor der Menschheit
Das Krimgebirge ca. 1.200 m über dem Meeresspiegel

Der größte Teil der Ukraine (ca. 95 %) liegt auf dem Gebiet der Osteuropäischen Ebene. Deshalb wird sie fast ausschließlich zu Osteuropa gezählt. Die restlichen 5 % zählen zu Mitteleuropa (die Karpaten und Lemberg) und Südosteuropa (Odessa und die Halbinsel Krim).

Andere Landschaftsräume außerhalb der großen Ebene finden sich lediglich in der südlichen Westukraine, wo das Land Anteil an den Waldkarpaten und an der Pannonischen Ebene hat, sowie im äußersten Süden. Der höchste Berg des Landes ist der Howerla in den Ostkarpaten, welcher eine Höhe von 2061 Metern erreicht. Die höchste Erhebung der Krim ist der Roman Kosch mit 1545 Metern.

Auf dem zur Osteuropäischen Ebene gehörenden Teil erstrecken sich insbesondere im Norden und Süden des Landes große Tiefländer (ukrainisch Низовина) wie etwa das Dneprtiefland und die Schwarzmeersenke. Das Gelände erreicht dort Höhen zwischen 0 und 200 m. Aufgrund der geringen Höhenunterschiede fließen die Flüsse dieses Gebiets sehr langsam. Im Bereich der Tiefländer gibt es insbesondere in der zentralukrainischen Oblast Poltawa kleinere Gas- und Erdölvorkommen, welche aber für eine Eigenversorgung des Landes nicht ausreichend sind. Hoffnungen werden in die Erschließung von Feldern im Schwarzen Meer gesetzt. Aufgrund der vermuteten Rohstoffvorkommen bestehen momentan Grenzstreitigkeiten mit dem südwestlichen Nachbarland Rumänien.

Im zentralen Landesteil erstrecken sich von Westen nach Osten höherliegende Gebiete mit Geländehöhen zwischen 200 und knapp über 500 m, welche Platten (ukrainisch Височина) genannt werden. Zu diesen gehören etwa die Podolische Platte oder die Donezplatte. Diese Platten bestehen überwiegend aus Gestein aus dem Erdaltertum, welches durch die Entstehung des alpidischen Gebirgsgürtels in den letzten 10 Millionen Jahren wieder angehoben worden ist. Sie sind reich an Rohstoffen wie etwa Eisenerz und Kohle. Die größten Erzvorkommen finden sich um Krywyj Rih (Kriwoj Rog) in der Oblast Dnipropetrowsk, während die Kohlelager sich überwiegend im Gebiet um die Stadt Donezk befinden. Die Platten sind von zahlreichen kleineren und größeren Flüssen durchschnitten, welche sich teilweise tief ins Gelände eingeschnitten haben.

Der Nordwesten der Ukraine wird als Wolhynien bezeichnet. Diese Landschaft wird mit Galizien zu den „Keimzellen“ einer unabhängigen Ukraine gerechnet, da diese Gebiete erst im Zuge des Zweiten Weltkriegs von Polen an die Sowjetunion abgetreten wurden. Teile der Westukraine hatten bis dahin mit kurzen Ausnahmen so gut wie nie zu einem von Moskau aus regierten Reich gehört. Seit der Zerschlagung der Galizischen russophilen Bewegung durch Österreich stand die Mehrheit der Bevölkerung Russland sehr reserviert gegenüber. Das Entstehungsgebiet der ukrainischen Kultur und Sprache liegt aber wahrscheinlich im Dneprgebiet südöstlich von Kiew, wo im 17. Jahrhundert für kurze Zeit der Kosakenstaat bestand.

Der geografische Mittelpunkt des Landes befindet sich in der Nähe der Siedlung Dobrowelytschkiwka, Oblast Kirowohrad.

Österreichische Ingenieure kamen Ende des 19. Jahrhunderts zu dem Ergebnis, dass der geographische Mittelpunkt Europas in der Nähe des Ortes Rachiw liege. Da es verschiedene Verfahren zur Berechnung des Mittelpunktes gibt und die Ostgrenzen Europas willkürlich und somit nicht eindeutig festgelegt sind, beanspruchen jedoch auch mehrere andere Orte den Titel für sich.

Klima und Böden

Kiew
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
48
 
-3
-8
 
 
46
 
-1
-7
 
 
39
 
4
-2
 
 
48
 
14
5
 
 
53
 
21
11
 
 
73
 
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88
 
25
15
 
 
69
 
24
14
 
 
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19
10
 
 
35
 
12
5
 
 
51
 
5
0
 
 
52
 
0
-5
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: Ukrainian Hydrometeorological Center, Daten: 1961–1990[10]

Abgesehen von den Berggebieten und den südwestlichen und südlichen Küstenregionen lässt sich die Ukraine hinsichtlich des Klimas, der Böden und der Vegetation in drei Großzonen gliedern. Im Nordwesten hat es Anteil an den Prypjatsumpfgebieten, welche insbesondere durch frühere Gletschervorstöße aus Skandinavien während der Eiszeiten geprägt wurden. Hier finden sich die schlechtesten Böden des Landes. Hinzu kommt, dass diese Region besonders stark von der Katastrophe von Tschernobyl betroffen ist. Das Gebiet erhält relativ viel Niederschlag (500–750 mm), die Sommer sind mild mit Durchschnittstemperaturen im Monat Juli von 17 bis 19 °C.

An diese Zone schließt sich nach Süden und Südosten die sogenannte Waldsteppenzone an, in welcher ehemals bestehende Waldbestände aber überwiegend schon abgeholzt wurden. Hier befinden sich weit ausgedehnte Lößebenen, die im Eiszeitalter unter periglazialen Bedingungen entstanden sind. Aus dem Löß haben sich überwiegend sehr fruchtbare Schwarzerdeböden entwickelt, welche zu den ertragreichsten der Welt gehören. Die Niederschlagsmengen liegen zwischen 350 und 400 mm, die Juli-Durchschnittstemperaturen bei 20 °C. Insgesamt bietet dieses Gebiet sehr gute Bedingungen für eine landwirtschaftliche Nutzung. Allerdings sind die Böden sehr erosionsanfällig, wenn sie, wie oft in Sowjetzeiten geschehen, falsch bestellt werden.

Im Südosten grenzt die Steppenzone an, welche nur über relativ geringe Niederschläge von teilweise unter 250 mm im Jahr verfügt. Auch sind die Sommer hier sehr heiß mit Durchschnittstemperaturen im Juli von teilweise über 23 °C. Die fruchtbaren Schwarz- und Kastanienbraunerden dieses Gebietes konnten überwiegend erst ab Mitte des 20. Jahrhunderts in Wert gesetzt werden, nachdem durch den Bau von Staudämmen an den großen Flüssen ausgedehnte Bewässerungsanlagen entstanden sind (Siehe auch: Stauseen in der Ukraine).

Die Küstenregionen auf der Halbinsel Krim und im südwestlichen Bessarabien sind sehr fruchtbar und werden aufgrund der günstigen klimatischen Bedingungen mit milden Wintern insbesondere für den Obst- und Weinanbau genutzt.

Gewässer

Dnepr in Kiew

Die Südküste der Ukraine hat einen 2.782 km langen Anteil am Schwarzen Meer und am Asowschen Meer. Zu den zahlreichen Flüssen, die das Land von Nord nach Süd durchkreuzen und dort im Schwarzen Meer münden, zählen der Dnepr, die Desna und der Dnister. Im Westen bildet die Donau eine 54 km lange Grenze zwischen Rumänien und der Ukraine. Hier liegt auch der Jalpuhsee, der größte natürliche See der Ukraine. Weitere große Flüsse sind der Pruth, die Horyn, der Siwerskyj Donez und der Südliche Bug. Viele kleinere Flüsse sind von versumpften Ufern mit Schilfbestand geprägt. Die Straße von Kertsch, eine 40 km lange Meerenge verbindet das Schwarze Meer mit dem Asowschen Meer und trennt die Halbinsel Krim von der Taman-Halbinsel (Russland). Über Polesien erstreckt sich mit einer Größe von 90.000 km² das größte Sumpfgebiet Europas.

Im Nationalpark Schazk liegt der Switjas-See.

Inseln und Halbinseln

Zu den Schwarzmeerinseln zählen Dscharylhatsch, Tusla und die Schlangeninsel (gehört seit 1948 der Ukraine) im Süden des Landes. Die mit Abstand bekannteste Halbinsel ist die Krim, die – aus der Sicht des ukrainischen Staates und der großen Mehrheit der Generalversammlung der Vereinten Nationen – seit 1954 zur Ukraine gehört, seit 2014 aber von Russland beansprucht und faktisch kontrolliert wird. Chortyzja im Osten des Landes ist die größte Dnepr-Insel. Der Dnepr hat auch bei Kiew und in seinem Mündungsdelta am Schwarzen Meer viele kleine Flussinseln.

Natur und Landschaft

Die Landschaft in den ukrainischen Karpaten
Przewalski-Pferde in der Askania-Nowa (Naturschutzgebiet)

Vegetation, Flora

In den Karpaten existieren die letzten echten Urwälder Europas. Sie zählen seit Juli 2007 zum Weltnaturerbe der UNESCO. Knapp 16 % der Fläche des Landes sind bewaldet (hauptsächlich mit Buchen, Kiefern, Birken, Espen, Eichen, Erlen, Eschen und Ahorn). Neben den Karpaten bilden das Dnepr-Bassin und das Prypjat-Bassin die wichtigsten Ökosysteme. Gurken, Tomaten, Paprika, Zwiebeln, Hülsenfrüchte und Auberginen sind das am häufigsten angebaute Gemüse. Zu den typischen Obstsorten zählen Trauben, Birnen, Melonen, Pfirsiche, Pflaumen und Aprikosen. Die wichtigste Nutzpflanze ist der Weizen. Neben ihm wird aber auch viel Roggen, Gerste, Kartoffeln, Mais und vor allem Buchweizen angebaut. Die Sonnenblume ist die Nationalpflanze.

Fauna

Neben der natürlichen Artenvielfalt (Fasane, Kraniche, Pfauen) wurden im Naturschutzgebiet Askania auch Exoten wie der Afrikanische Strauß eingewildert. Auch kleine Affen leben dort. Zu den traditionellen Zuchttieren der Krim gehört das Kamel. In den Meeren um die Halbinsel sind einige Delfin- und Walarten beheimatet. Wasserschildkröten, Eidechsen und Schlangen sind im gesamten Land vertreten. Waschbären, Wildschweine, Bären, Wölfe und Hirsche sind Waldbewohner und daher am häufigsten im Westen und Norden der Ukraine anzutreffen. In Askania gibt es über 100 Exemplare des vom Aussterben bedrohten Przewalski-Pferdes, das um 1900 aus der Mongolei nach Europa eingeführt wurde. Bis vor 200 Jahren lebte in der Ukraine der Tarpan in freier Wildbahn, bis er schließlich ausgerottet wurde. Weit verbreitet in der Ukraine war bis Anfang des 20. Jahrhunderts das Ukrainische Steppenrind.

Naturschutz

Nach schweren Umweltkatastrophen wie der Katastrophe von Tschernobyl und dem Tankerunglück im Schwarzen Meer hat sich die neue Regierung zum Ziel gesetzt, Reformen für den Naturschutz durchzuführen. In der Ukraine gibt es 18 Nationalparks.

Bevölkerung

Historische Entwicklung

Bevölkerungsentwicklung 1960–2009 mit einer Spitze 1990–91

Vor dem Ersten Weltkrieg lebte eine deutschsprachige Minderheit von mehreren hunderttausend Menschen auf dem Gebiet der heutigen Ukraine (Galizien, Bukowina, Wolhynien, Schwarzmeerküste); heute sind es noch etwa 30.000 bis 40.000.

Bis 1944 lebten mehrere Millionen Polen in den heute zum Westen der Ukraine gehörenden Gebieten Galizien, Bukowina und Wolhynien. 1944 kam es vor allem in Wolhynien zu Massakern an der polnischen Bevölkerung, denen über 40.000 Polen zum Opfer fielen. Nach dem Krieg und der Annexion der polnischen Gebiete östlich des Bugs wurde die polnische Bevölkerung vertrieben.

Bis zum Zweiten Weltkrieg lebten in der Ukraine sehr viele Juden (z. B. in Schtetl-Siedlungen), die jedoch zu großen Teilen während der Besatzung durch das Deutsche Reich von SS-Einsatzgruppen ermordet wurden. Die Ukraine war eines der Hauptverbreitungsgebiete der jiddischen Sprache. Die Überlebenden wandern seitdem in die USA, nach Israel und zum kleinen Teil nach Deutschland aus. 2001 lebten noch rund 100.000 Juden in der Ukraine. Ihre Zahl nimmt wegen der erwähnten Auswanderung und des allgemeinen Geburtenrückgangs weiterhin ab.

Frau in Tracht, sie trägt das „Wyschywanka“, eine Bluse mit aufwendiger ukrainischer Kreuzstich-Stickerei und den traditionellen Blumenkranz, 1916.
Ruschnyk – ein gewebtes Leinentuch mit ukrainischer Kreuzstich-Stickerei, ein Symbol der Gastfreundschaft und fester Bestand der Volkskunst.[11][12] Jede Region hat eigene Motive, Besonderheiten der Komposition und der Farben, die von Generation zur Generation, von Mutter zur Tochter tradiert werden. Rushnyk Museum in Perejaslaw-Chmelnyzkyj.
Ensemble für traditionelle ukrainische Tänze
Typische ukrainische dörfliche Architektur in Curitiba, Brasilien, wo es eine große ukrainische Diaspora gibt.
Das Gedenkhaus von Iwan Kotljarewskyj in Poltawa. Der Dichter und Sozialaktivist hat als erster die lebendige Volkssprache in die ukrainische Literatur eingeführt. Zu einer Zeit, als es die Leibeigenschaft noch gab schrieb er eine burleske Aeneis-Travestie (»Енеїда«, 1798), in der Götter, Trojaner und Römer als Kosaken auftreten.

Ethnien

Mehrheitsethnien in den Rajonen der Ukraine (2001)
Anteil der ethnischen Ukrainer an der Gesamtbevölkerung in den Regionen der Ukraine (2001)[13]

Nach der offiziellen Volkszählung von 2001 leben in der Ukraine 77,8 % Ukrainer, 17,3 % Russen und über 100 weitere Ethnien. Eine staatlich nicht anerkannte Minderheit sind die Russinen Transkarpatiens. Neben den zehn größten Ethnien gibt es noch kleinere Minderheiten mit weniger als 100.000 Einwohnern, darunter hauptsächlich Griechen, Roma, Aserbaidschaner, Georgier und Deutsche.[13] Die Ukrainer stellen in allen Regionen mit Ausnahme der Autonomen Republik Krim und der Stadt Sewastopol den größten Teil der Bevölkerung. In diesen beiden Regionen sind die Russen die bei weitem bedeutendste Volksgruppe, weitere Gebiete mit hohem russischem Bevölkerungsanteil von 39,0 % bzw. 38,2 % (Volkszählung von 2001) sind die Oblaste Luhansk und Donezk im Südosten der Ukraine.

Ethnie Anzahl im Jahr 2001 Anteil im Jahr 2001 Anteil im Jahr 1989
Ukrainer 37.541.700 77,8 % 72,7 %
Russen 8.334.100 17,3 % 22,1 %
Rumänen/Moldawier 508.600 0,8 % 0,9 %
Weißrussen 275.800 0,6 % 0,9 %
Krimtataren 248.200 0,5 % 0,0 %
Bulgaren 204.600 0,4 % 0,5 %
Magyaren 156.600 0,3 % 0,4 %
Polen 144.100 0,3 % 0,4 %
Juden 103.600 0,2 % 0,9 %
Armenier 99.900 0,2 % 0,1 %

Sprache

Die unterschiedlichen historischen Erfahrungen aus Vielvölkerstaaten in den Regionen der Ukraine komplizieren die Sprachenfrage:

Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung beherrscht sowohl die ukrainische Sprache als auch die russische Sprache. Das Russische verlor mit der Unabhängigkeit 1991 auch den Status als offizielle Amtssprache, offizielle Amtssprache war bis 2012[14] ausschließlich das Ukrainische. Beide Sprachen sind ostslawische Sprachen und somit verwandt. Eine weit verbreitete mündliche Mischform der ukrainischen Sprache mit dem Russischen ist der Surschyk.

In der Volkszählung von 2001 wurde auch die Muttersprache der Bevölkerung nach eigener Angabe der Befragten ermittelt. Hierbei wurde ein Bevölkerungsanteil von 67,5 % für die ukrainische Sprache ermittelt. Der Unterschied zur Nationalitätenverteilung ist dadurch zu erklären, dass 14,8 % der Ukrainer Russisch als Muttersprache angaben, aber nur 3,9 % der Russen Ukrainisch. Prominentes Beispiel hierfür ist die Ukrainerin Julija Tymoschenko, deren Muttersprache russisch ist.[15] Die Angehörigen der kleineren Nationalitätsgruppen benannten weit überwiegend Russisch als Muttersprache, lediglich bei den Polen dominierte Ukrainisch.[13] Russisch als Muttersprache gaben 29,6 % der Bewohner an. In den meisten west- und zentralukrainischen Oblasten ermittelte die Volkszählung einen ukrainischen Muttersprachleranteil von mehr als 90 %. In der Oblast Ternopil erreichte der Anteil ukrainischer Muttersprachler 98,3 %. In den meisten südukrainischen Oblasten gaben 2/3 der Bevölkerung die ukrainische Sprache als ihre Muttersprache an. In der Autonomen Republik Krim und in Sewastopol erreichte der ukrainische Muttersprachleranteil nur 10,1 % bzw. 6,8 %. In den ostukrainischen Regionen Oblast Charkiw, Oblast Dnipropetrowsk und Oblast Saporischschja stellen ukrainische Muttersprachler die Sprachenmehrheit mit Werten zwischen 50,2 % bis 67 %. Eine Minderheit bilden ukrainische Muttersprachler in der Oblast Donezk und Oblast Luhansk mit Anteilen von 24,1 % und 30,0 %.[16][17]

Russische Muttersprachler bilden in der Autonomen Republik Krim und in Sewastopol mit 77,0 % bzw. 90,6 % die Sprachenmehrheit. Viele russische Muttersprachler auf der Krim sind ethnische Ukrainer und Angehörige anderer Minderheiten. In der Oblast Donezk und in der Oblast Luhansk beträgt der russische Muttersprachleranteil 74,9 % bzw. 68,8 %. In der Südukraine (ohne die Halbinsel Krim) liegt der russische Muttersprachleranteil meistens bei Werten um die 30 %. In der nördlichen und zentralen Ukraine liegt der russische Muttersprachleranteil zwischen 1,2 % in der Oblast Ternopil und 10,3 % in der Oblast Tschernihiw. In der Stadt Kiew und in der Oblast Sumy weichen die Werte mit 25,4 % bzw. 15,6 % davon ab.[18][19]

Umfragen ergaben jedoch, dass im Alltag mehr Menschen die russische Sprache zur Konversation nutzen, als es russische Muttersprachler gibt. Bekannt ist auch, dass der Ukrainer Vitali Klitschko kaum Ukrainisch spricht.[20] Die Ukrainische Sprache gilt insbesondere im Osten und Süden der Ukraine als unattraktiv und als unbequem, häufig fehlt auch ein ukrainischsprachiger Gesprächspartner. So weist eine Statistik der Akademie der Wissenschaften der Ukraine aus dem Jahr 2011 aus, dass auch 42,8 % der ukrainischen Bevölkerung zu Hause Ukrainisch sprechen, 38,6 % dort Russisch benutzen und 17,1 % beide Sprachen verwenden.[21] Eine andere Umfrage aus dem Jahr 1993 ergab, dass 53 % die russische Sprache bevorzugt in Gesprächen benutzen.[22] Im Westen (Zapad) sprechen demnach 94,4 % Ukrainisch, 2,5 % Surschyk und 3,1 % Russisch, während z.B. im Süden (Jug), zu dem auch die Halbinsel Krim gehört, 82,3 % Russisch, 12,4 % Surschyk und 5,2 % Ukrainisch sprechen.

Seit der Unabhängigkeit verschieben sich die Sprachverhältnisse aber etwas zugunsten des Ukrainischen. Im Jahr 1989 betrug der ukrainische Muttersprachleranteil 64,7% bis 2001 stieg er auf 67,5%. Der Anteil russischer Muttersprachler betrug 1989 32,8% an der Gesamtbevölkerung bis 2001 sank er auf 29,6%.[23] Seit 1991 ist das Ukrainische die einzige offizielle Amtssprache des Landes, obwohl große Teile der Bevölkerung fordern, Russisch wieder als zweite Amtssprache einzuführen.[24] Seit 1991 wurde Ukrainisch Pflichtfach in allen Schulen und zunehmend auch Unterrichtssprache. An vielen ukrainischen Hochschulen, insbesondere im technischen Bereich, findet der Unterricht jedoch mangels ukrainischer Fachliteratur überwiegend oder nur in russischer Sprache statt.

Die „Sprachenfrage“ ist in der ukrainischen Politik ein Reizthema. Die nach Russland orientierte Partei der Regionen sowie die Kommunistische Partei treten für die völlige Gleichberechtigung des Russischen als zweite Amtssprache ein. Die „orangen“, westlich orientierten Parteien rund um den ehemaligen Präsidenten Juschtschenko und Julija Tymoschenko sowie nationalistische Parteien lehnten dies jedoch bisher ab.

Unter Wiktor Juschtschenko wurde eine aktive Ukrainisierungspolitik betrieben, so wurde etwa das Russische in Schulen und im Alltag zurückgedrängt und zahlreiche Maßnahmen eingeführt, die den Gebrauch der ukrainischen Sprache fördern sollten. Der 2010 gewählte Präsident Janukowytsch hob jedoch zahlreiche dieser Maßnahmen wieder auf, wogegen die Opposition um Julija Tymoschenko vehement protestierte.[25]

Janukowytsch äußerte sich zunächst auch gegen die Einführung des Russischen als zweite Staatssprache, da die Verhältnisse im Parlament die notwendige Änderung der ukrainischen Verfassung, für die eine Zweidrittelmehrheit erforderlich ist, unmöglich machten. Zudem fürchtete Janukowytsch Proteste aus dem nationalistischen Lager.[26] Im Frühjahr 2012 griff seine Partei der Regionen die Sprachenfrage jedoch wieder auf. Trotz heftiger, zum Teil handgreiflicher Proteste der Opposition im Parlament, wurde ein Gesetz verabschiedet, wonach in einer Region, in der mindestens zehn Prozent der Bevölkerung eine andere Muttersprache haben, diese den Status einer regionalen offiziellen Sprache bekommt.[27] Damit ist Russisch künftig in 13 der 27 Regionen der Ukraine, darunter in der Hauptstadt Kiew, dem Ukrainischen gleichgestellt. Eine regionale Aufwertung erhielten zudem Ungarisch (Transkarpatien), Rumänisch (Bukowina) und Krimtatarisch (Krim). Außerdem erkannte die Ukraine erstmals die russinische Sprache an, die zuvor auf offizieller Ebene als Dialekt des Ukrainischen behandelt wurde.

Im Jahr 2005 ratifizierte die Ukraine die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen. Ein von der Werchowna Rada 2012 bzw. 2013 beschlossenes Gesetz erkennt folgende Sprachen offiziell als Minderheitensprachen an: Russisch, Weißrussisch, Bulgarisch, Armenisch, Gagausisch, Jiddisch, Krim-Tatarisch , Moldauisch (Variante des Rumänischen), Deutsch, Neugriechisch, Polnisch, Romani, Rumänisch, Slowakisch, Ungarisch, Ruthenisch (Variante des Ukrainischen), Karäisch, Krimtschakisch.[28]

Religion

Vorherrschende Religion in den Regionen (nach Anteil der registrierten religiösen Gemeinden)
  • 50% - 66 % katholisch
  • > 66% orthodox
  • 50% - 66% orthodox
  • 33% - 50% orthodox (mehrheitlich)
  • Klosterkirche St. Michael
    Einer der Goldenen Türme des Höhlenklosters, Kiew

    Die Ukraine ist ein konfessionell gemischtes Land. Ca. 75 % der Ukrainer gehören den orthodoxen Kirchen an. Die höchste Zahl an Gläubigen hat die international anerkannte Ukrainisch-Orthodoxe Kirche Moskauer Patriarchats,[29] ein autonomer Teil der Russisch-Orthodoxen Kirche. Daneben gibt es die international nicht anerkannte, nach 1991 entstandene Ukrainisch-orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats. Zwischen den beiden Kirchen tobt ein erbitterter Streit um Legitimität und um Besitzansprüche an Immobilien. Die Ukrainische Autokephale Orthodoxe Kirche gilt als dritte östlich-orthodoxe Kirche des Landes. Auch ihre Legitimität ist umstritten. Dem orthodoxen Ritus folgt auch die 1596 entstandene Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche, die allerdings die Suprematie des Papstes anerkennt und mit Rom uniert ist. Ihr gehören ca. 5,5 Mio. Gläubige, hauptsächlich im Westen des Landes, an.

    Daneben gibt es in der Ukraine ca. 2 Mio. Muslime (4 %, davon 1,7 % Tataren), 1,1 Mio. römisch-katholische Christen (2,4 %, vor allem Polen und Deutsche) sowie 1,2 Mio evangelische Christen (2,7 %), und etwa 103.000 Juden.

    Gesundheitswesen

    Die Lebenserwartung bei Männern liegt in der Ukraine bei 63 Jahren, Frauen werden durchschnittlich 74 Jahre alt. Das ist deutlich weniger als in Westeuropa und etwas weniger als in den restlichen mitteleuropäischen Staaten. Dies ist insbesondere auf die Wirtschaftskrise der 1990er Jahre zurückzuführen, von der sich das Land immer noch nicht in vollem Maße erholt hat. Außerdem gibt es in der Ukraine keine obligatorische oder staatliche Krankenversicherung, daher können sich viele keine kostspielige Operation leisten.

    Pandemien

    Ende 2006 waren nach Angaben der WHO 0,2 % der Gesamtbevölkerung mit dem HI-Virus infiziert.[30] Nach Schätzungen waren Anfang 2008 1,7 % der erwachsenen Bevölkerung (von 15 bis 49 Jahren) infiziert.[31] Ungeklärt ist, wieweit dies eine schon lange bestehende Krankheitshäufigkeit ist. Die Ukraine ist somit das am stärksten betroffene Land in Europa.[32]

    Im Zusammenhang mit dem H1N1-Virus (allgemein unter den Namen Schweinegrippe und Neue Grippe bekannt) ordnete die ukrainische Regierung nach einer Serie von Todesfällen am 30. Oktober 2009 in neun Oblasten[33] die Schließung der Schuleinrichtungen und ein Verbot von größeren Veranstaltungen für drei Wochen an. Insgesamt bestätigten die ukrainischen Behörden den Tod von 33 Menschen. Der ukrainische Präsident Wiktor Juschtschenko bestätigte aber nur elf Todesfälle. Im Westen des Landes kam es zu Hamsterkäufen in den Apotheken. Die ukrainischen Streitkräfte stellten Ärzte, Sanitäter und Reservisten ab, um die massenhaft unter Grippe leidenden Menschen zu betreuen. „Die Situation droht völlig außer Kontrolle zu geraten“, erklärte der Chef des Sicherheitsausschusses im Parlament, Anatoli Grizenko.[34][35]

    Geschichte

    Festung Chotyn am Dnister
    Westukrainische Volksrepublik (1918)
    USSR (1937–1949)

    Westukrainische Volksrepublik

    Zwischenkriegszeit

    Zweiter Weltkrieg

    Während der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg (1941 bis 1943/44) stand die damalige Ukraine zum größeren Teil unter deutscher Zivilverwaltung. Die Ukraine war Schauplatz zahlreicher Massenmorde an Juden und sowjetischen Kriegsgefangenen (Massaker von Babi Jar). Während der Besetzung kam es besonders im Osten und Süden der Ukraine zu Hungersnöten, da die Deutschen der Bevölkerung die Nahrung entzogen (Backe-Plan) und die Ernteerträge nach Deutschland brachten. Zwischen Dezember 1941 und August 1942 verhungerten aufgrund dieser Ausplünderung allein in Charkow mehr als 12.000 Menschen. Zahlreiche Ukrainer wurden als Ostarbeiter nach Deutschland verschleppt. Der Zweite Weltkrieg forderte in der Ukraine etwa 6,5 Millionen zivile Todesopfer, davon etwa 750.000 bis eine Million jüdische Ukrainer. Fast die gesamte jüdische Bevölkerung, sofern nicht geflohen, wurde ausgelöscht. Dörfer und Städte wurden mit der Taktik der Verbrannten Erde erst von der Roten Armee, dann von der Wehrmacht auf ihren jeweiligen Rückzügen zerstört. Es gab 1945 in der Ukraine etwa zehn Millionen Obdachlose.

    Unter Führung von Sydir Kowpak tobte ein prosowjetischer Partisanenkrieg gegen die deutschen Besatzer. Im Westen des Landes kämpfte die Ukrainische Aufständische Armee gegen die vorrückenden Sowjets und die polnische Bevölkerung. Da die Angehörigen dieser Untergrundarmee wussten, dass sie in der Hand sowjetischer Behörden dem Tod geweiht waren, dauerte ihre Niederschlagung durch Einheiten des NKWD über das Ende des Zweiten Weltkrieges hinaus.

    Nachkriegszeit

    Am 24. Oktober 1945 trat die (seit 1937 bestehende) Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik als Gründungsmitglied den Vereinten Nationen bei.

    Im Zuge der „Westverschiebung” Polens wurde nahezu die gesamte polnische Bevölkerung aus den ehemals polnischen Gebieten der heutigen Westukraine ausgesiedelt, teilweise auch gewaltsam vertrieben. Im Gegenzug wurde die ukrainische Minderheit Polens in die Ukraine zwangsumgesiedelt. Danach war die Ukraine – wie zuvor – Teil der Sowjetunion. Chruschtschow schenkte 1954 die Halbinsel Krim anlässlich des 300-jährigen Jubiläums der Russisch-Ukrainischen Einheit der Ukrainischen SSR. Die Nachkriegszeit war in der Ukraine vom Wiederaufbau und starker Industrialisierung gekennzeichnet, sowie von einem raschen Bevölkerungswachstum. Die Einwohnerzahl der Ukrainischen SSR stieg von rund 36,5 Millionen im Jahr 1950 auf 51,7 Millionen im Jahr 1989.[36]

    Unabhängigkeit

    Das Kiewer Höhlenkloster gehört zu den nationalen Heiligtümern der drei ostslawischen Nationen.

    Mit der Auflösung der Sowjetunion erlangte die Ukraine im Dezember 1991 nach einem Referendum mit 90,3 % Zustimmung ihre staatliche Unabhängigkeit. Seither sucht sie ihre nationale Identität und ihre internationale Rolle zwischen einer westlichen Orientierung, beispielsweise einer Integration in die Europäische Union, und einer östlichen Orientierung, d. h. einer politischen Orientierung zu Russland hin. Die Ukraine leidet seit ihrer Unabhängigkeit unter schweren wirtschaftlichen und demografischen Problemen. Seit ihrer Unabhängigkeit sank die Einwohnerzahl um mehr als 6,25 Millionen Menschen.[36] Auch die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Sowjetunion konnte seither nicht erreicht werden. Das Bruttoinlandsprodukt der Ukraine erreichte im Jahr 2012 nur 69,3 % des Wertes von 1990.[37]

    Bei den Präsidentschaftswahlen in der Ukraine 2004, der Orange Revolution, setzte sich der westlich orientierte Präsidentschaftskandidat Wiktor Juschtschenko gegen den von Russland unterstützten Wiktor Janukowytsch durch. Das galt vielen politischen Beobachtern als richtungsweisend für die Orientierung der Ukraine. Die wichtigsten Protagonisten des orangen Lagers – Juschtschenko und Julija Tymoschenko – konnten sich aber in den folgenden Jahren nicht auf einen gemeinsamen Weg einigen, und viele Hoffnungen der Ukrainer blieben unerfüllt. Der politischen Stagnation überdrüssig, wählten die Ukrainer Anfang 2010 Wiktor Janukowytsch doch noch ins Präsidentenamt.

    Im November 2013 begannen die Euromaidan genannten Proteste. Alle Demonstranten forderten Neuwahlen, doch gab es viele unterschiedliche Gruppierungen, die zusätzlich eigene Interessen vertraten. Im Gegensatz zur „Orangen Revolution“ von 2004 richtete sich die Euromaidan-Bewegung auch gegen die verbreitete Korruption und setzte sich für eine Westorienterung ein.[38] Im Februar 2014 kam es zu einer Einigung, welche die Rückkehr zur vorigen Verfassung, die bis September 2010 in Kraft war, und die faktische Absetzung des Präsidenten beinhaltete.

    In der Folge kam es Ende Februar 2014 zu einer Übergangsregierung unter Arsenij Jazenjuk.

    Politik

    Politisches System der Ukraine

    Die Ukraine ist nach der Verfassung der Ukraine ein demokratischer, republikanisch, sozial- und rechtsstaatlich organisierter Einheitsstaat mit einem semipräsidentiellen Regierungssystem. Von Verfassung wegen ist eine Gewaltenteilung vorgesehen. Staatsoberhaupt ist der Präsident der Ukraine, die Regierung (Das Kabinett der Minister) wird von einem Ministerpräsidenten geleitet. Einzig die Autonome Republik Krim hatte (und hat dies auch de jure noch immer) davon abweichend das Recht, über eine eigene Verfassung, Regierung und teilautonome Gesetzgebung zu verfügen.

    Verfassung

    Die „erste Verfassung Europas“, auch Verfassung Pylyp Orlyks von 1710, die bereits die Gewaltenteilung von Legislative, Exekutive und Judikative vorsah, noch vor Montesquieus Vom Geist der Gesetze (1748). Auf sie beziehen sich Ukrainer in ihren Begründungen und Ausformungen eigener demokratischer Staatlichkeit.

    Die Verfassung der Ukraine stammt vom 28. Juni 1996 und beansprucht als Staatsgrundgesetz höchste rechtliche Autorität. Alle Maßnahmen des Staates und seiner Einrichtungen, einschließlich der Gesetzgebung und völkerrechtlicher Verträge müssen mit ihr im Einklang stehen. Für die Auslegung der Verfassung und die Prüfung auf die Verfassungsmäßigkeit staatlichen Handelns ist allein und ausschließlich das Verfassungsgericht der Ukraine zuständig. Änderungen an dieser obliegen dem Parlament und sind in einem besonderen Verfassungsänderungsverfahren im Rahmen einer regulären gesetzgebenden Sitzung mit Zweidrittelmehrheit der gesetzlichen Mitglieder der Werchowna Rada zu beschließen. Sie sind als verfassungsänderndes Gesetz vom Präsidenten der Ukraine auszufertigen. Änderungen hinsichtlich der Staatsgrundsätze, der Wahlen und Referenden, sowie der Bestimmungen über die Verfassungsänderung bedürfen darüber hinaus der Zustimmung in einem Referendum.

    Dies geschah mit dem Gesetz Nr. 2222-IV vom 8. Dezember 2004 erstmalig, und beschnitt u.a. die damaligen Rechte des Präsidenten. Diese Änderungen wurden mit einer Entscheidung des Verfassungsgerichts der Ukraine vom 1. Oktober 2010 als verfassungswidrig verworfen und für nichtig erklärt.[39][40] Im Zuge der Staatskrise 2013/14 beschloss das Parlament getreu der „Vereinbarung über die Beilegung der Krise in der Ukraine“ am 21. Februar 2014 die Wiederinkraftsetzung der Änderungen von 2004. Allerdings fehlte diesem Parlamentsbeschluss zur verfassungsgemäßen Wirksamkeit die Unterschrift des damals noch amtierenden Präsidenten Wiktor Janukowytsch. Ob und wenn ja, wann dies durch den neuen Präsidenten nachgeholt werden kann und wird, ist unklar. Bis dahin gilt die Verfassung in ihrer Urfassung von 1996 fort.

    Verfassungsorgane
    Präsident der Ukraine
    Werchowna Rada
    Ministerkabinett
    Verfassungsgericht
    Generalstaatsanwalt
    Nationaler Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine

    Präsident

    Der Präsident der Ukraine (ukrainisch Президент України President Ukrajiny) ist Staatsoberhaupt und vertritt den Staat der Ukraine nach innen wie nach außen völkerrechtlich. Er soll die territoriale Integrität und Souveränität der Ukraine wahren und steht an der Spitze der Exekutive.

    Die Aufgaben des Präsidenten umfassen:

    • die Ernennung des Ministerpräsidenten mit Zustimmung des Parlaments sowie der Minister, der diplomatischen Vertreter des Landes, zwei Drittel der Mitglieder des Verfassungsgerichts und der Zentralbank, sowie den Generalstaatsanwalt,
    • Ausfertigung der Gesetze des Parlaments mit der Möglichkeit eines Vetos gegen Beschlüsse des Parlaments,
    • Recht zur Aufhebung von Maßnahmen der Regierung und Bestimmung des Zuschnitts der Ministerien,
    • Ausübung des Gnadenrechts für die gesamte Ukraine,
    • Errichtung oder Auflösung von Gerichten und Gerichtszweigen,
    • Vorsitz des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats der Ukraine
    • Oberbefehl über die Streitkräfte der Ukraine, Verhängung des Kriegsrechts sowie Ausrufung der Generalmobilmachung im Spannungs- oder Kriegsfall,
    • vorzeitige Auflösung des Parlaments,
    • Verordnungen und Dekrete an die Einrichtungen der Exekutive, einschließlich des Minsterkabinetts.

    Eine Delegation dieser Befugnisse ist ausdrücklich ausgeschlossen. Beraten wird der Präsident vom „Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine“.

    Der Präsident wird für eine Amtszeit von 5 Jahren in direkter Wahl durch das Staatsvolk der Ukraine gewählt. Dabei darf ein Kandidat nicht mehr als 2 Amtszeiten hintereinander das Amt ausfüllen. Wählbar ist, wer mindestens 35 Jahre alt ist, die ukrainische Staatsangehörigkeit besitzt, aktiv wahlberechtigt ist und seit mindestens 10 Jahren in der Ukraine lebt. Ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Amt ist durch eigenen Rücktritt, Feststellung der gesundheitsbedingten Amtsunfähigkeit, ein förmliches Amtsenthebungsverfahren oder den Tod des Amtsinhabers möglich.

    Parlament

    Die Werchowna Rada (ukrainisch Верховна Рада, „Oberster Rat“, vor 1991 auch „Oberster Sowjet“) bildet das unikameralistische Parlament der Ukraine. Es übt die alleinige legislative Gewalt des Staates aus. Es wird für eine Legislaturperiode von 5 Jahren vom Staatsvolk der Ukraine direkt gewählt, wobei Wahltermin und -verfahren vom scheidenden Parlament bestimmt werden. Abgeordnete der Rada genießen rechtliche Immunität für die Dauer der Legislaturperiode und dürfen während ihrer Zeit als Abgeordnete kein (anderes) Amt innerhalb der Ukraine ausüben, insbesondere nicht der Exekutive angehören. Die Rada kann außer durch Ablauf der Legislaturperiode nur im Ausnahmefall vom Präsidenten der Ukraine aufgelöst werden, wobei in diesem Falle unverzüglich Neuwahlen anzusetzen sind. Die Werchowna Rada wird von einem aus ihrer Mitte gewählten Präsidenten der Werchowna Rada geleitet und vertreten.

    Zu den Aufgaben zählen:

    • die Gesetzgebung,
    • der Beschluss über Verfassungsänderungen,
    • Beschluss des Staatshaushalts,
    • Beschluss zum Abhalten eines Referendums,
    • Zustimmung zur Ernennung des Ministerpräsidenten und der übrigen vom Präsidenten ernannten Beamten, sowie und Misstrauensanträge gegen diese,
    • Beschluss über die Rahmenbedingungen der Innen- und Außenpolitik von Ministerkabinett und Präsident,
    • Aufstellung der Streitkräfte der Ukraine,
    • Beschluss über den Kriegsfall und Kriegserklärungen,
    • parlamentarische Kontrolle des Präsidenten und des Ministerkabinetts,
    • Auflösung der Werchowna Rada der Autonomen Republik Krim, sofern dies durch das Verfassungsgericht der Ukraine wegen verfassungswidrigem Verhalten bestimmt wurde,
    • die Amtsenthebung des Präsidenten.

    Regierung

    Die Regierung der Ukraine wird vom Ministerkabinett (ukrainisch Кабінет Міністрів України, Kabinet Ministriv Ukrajiny, „Kabinett der Minister der Ukraine“) wahrgenommen. Dieses setzt sich aus dem Ministerpräsidenten (ukrainisch Прем'єр-міністр України, Prem’er Ministr Ukrajiny, „Premierminister der Ukraine“), dem Ersten Vize-Ministerpräsidenten, drei weiteren Vize-Ministerpräsidenten und den Minstern zusammen. Ersterer wird vom Präsidenten der Ukraine mit Zustimmung der Werchowna Rada ernannt. Die übrigen Mitglieder des Kabinetts werden auf Vorschlag des Ministerpräsidenten vom Präsidenten ernannt. Die Amtszeit des Kabinetts ist an die Amtszeit des Ministerpräsidenten gebunden. Die Werchowna Rada kann gegen den Ministerpräsidenten ein Misstrauensvotum abgeben, mit der Folge, dass dieser und mit ihm das gesamte Kabinett durch den Präsidenten aus dem Amt zu entlassen ist. Das Ministerkabinett ist durch seine doppelseitige Ernennung und Entlassung für seine Arbeit auf Mehrheiten in der Werchowna Rada ebenso angewiesen wie auf die Unterstützung des Präsidenten. Zuletzt war die (letzte verfassungsmäßig berufene) Regierung unter Ministerpräsident Mykola Asarow von der Partei der Regionen auf die Unterstützung der Kommunistischen Partei und unabhängiger Abgeordneter angewiesen. Asarow wurde noch von Janukowytsch auf dessen Rücktrittsgesuchen vom 28. Januar 2014[41] vor der Werchowna Rada entlassen. Mit den Regierungsgeschäften bis zur Ernennung einer neuen Regierung wurde der bisherige Erste Vize-Ministerpräsident Serhij Arbusow, ebenfalls von der Partei der Regionen, kommissarisch bestimmt.[42] Am 22. Februar 2014 bestimmte die Werchowna Rada, ihn als geschäftsführenden Ministerpräsidenten zu entlassen und die Leitung des Ministerkabinetts bis zur Wahl eines neuen Ministerpräsidenten auf den Sprecher der Werchowna Rada, Olexandr Turtschynow (von der Vaterlandspartei) zu übertragen.[43] Seit dem 27. Februar 2014 ist die Regierung Jazenjuk im Amt.[44]

    Justiz

    Die Rechtsprechung ist, auch in der Autonomen Republik Krim, den Gerichten der Ukraine anvertraut. Sie sind zwar von Verfassungs wegen formal unabhängig, praktisch ist die Trennung zwischen Rechtsprechung und Politik und Wirtschaftsinteressen aber nur schwach ausgeprägt.[45] Die Rechtsprechung der Ukraine gilt als sehr korruptionsanfällig.[46] Es besteht im Grundsatz ein Einheitsprinzip hinsichtlich der Einteilung der Rechtsprechungsgewalt: Die Gerichte sind grundsätzlich für alle gerichtlichen Verfahren zuständig, unabhängig von der zu behandelnden Materie. Die Gerichtsbarkeit verfügt über vier Instanzen: Lokalgerichte, Regionalgerichte, Berufungsgerichte und dem Obersten Gerichtshof der Ukraine als Revisionsgericht. Außer bei den Lokalgerichten bestehen eigene Kammern für Verwaltungs- und Handelssachen.

    Die Verfassungsgerichtsbarkeit wird vom Verfassungsgericht der Ukraine (ukrainisch Конституційний Суд України, Konstitycijnyj Sud Ukraijny) wahrgenommen. Dieses hat die alleinige Verwerfungskompetenz für Gesetze, entscheidet über die Auslegung der Verfassung und wirkt bei der Amtsenthebung des Präsidenten und der Auflösung des Lokalparlaments der Krim mit.

    Für die Strafverfolgung ist ein (politischer) Generalstaatsanwalt (ukrainisch Генеральний прокурор України, Heneralyj Prokuror Ukraijny) nach sowjetischem Vorbild zuständig, der den lokalen Staatsanwälten vorsteht. Seine Kompetenzen sind unmittelbar von der Verfassung bestimmt.

    Außenpolitik

    Die ukrainische Außenpolitik in den ersten Jahren der staatlichen Unabhängigkeit wurde von ukrainischen Politikern als „multivektoral“ bezeichnet und dabei von politischen Beobachtern im Ausland oft als uneinheitlich wahrgenommen. Einerseits strebte die Ukraine eine Annäherung an NATO und EU an, andererseits waren gute Beziehungen zum großen Nachbarn Russland für das Land von elementarer Bedeutung.[47] Erst Präsident Wiktor Juschtschenko erklärte bei seinem Amtsantritt im Januar 2005 die Westorientierung und damit verbunden die Mitgliedschaft des Landes in der EU zu seinem politischen Ziel.[48] Als sich in den folgenden Jahren immer deutlicher abzeichnete, dass für die Ukraine zu der Zeit keine realistische Beitrittsperspektive zur EU bestand, bemühte sich Juschtschenko im Jahr 2008 um einen raschen Beitritt zur NATO.[49] Trotz der Unterstützung der USA[50] wurde auf der Bukarester NATO-Ratstagung im April 2008 kein formaler Beschluss über einen sofortigen Beitrittsstatus für die Ukraine gefasst, was letztlich einer Ablehnung des Beitrittswunsches gleichkam.[51]

    Bei den Präsidentschaftswahlen 2010 sprachen sich die vier führenden Kandidaten Wiktor Janukowytsch, Julija Tymoschenko, Tihipko und Jazenjuk für die Einführung „europäischer Standards“ in der Ukraine aus. Sie stehen damit alle für eine schrittweise Annäherung an die EU und gleichzeitige strategische und gutnachbarschaftliche Beziehungen mit Russland.[52]

    Der neu gewählte Präsident Janukowytsch erklärte nach seinem Amtsantritt im Februar 2010, die Ukraine wolle ein blockfreies Land sein und verstehe sich als „eine Brücke zwischen Russland und der EU“. Einer NATO-Mitgliedschaft erteilte er eine klare Absage.[53] Janukowytsch legte ein geplantes Assozierungsabkommen mit der EU auf Eis, und versuchte sich enger an Russland zu binden.[54]

    Mitgliedschaften

    Die Ukraine ist Mitglied in folgenden internationalen Organisationen:

    Organisation Beitritt
    Vereinte Nationen (Gründungsmitglied) 24. Oktober 1945
    UNESCO 12. Mai 1954
    Europarat 1995
    Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) 30. Januar 1992
    GUS (Gründungsmitglied) 8. Dezember 1991
    Weltgesundheitsorganisation (WHO)
    GUAM 10. Oktober 1997
    Interpol 1992
    IRK (IFRCS)
    IOC September 1993[55]
    Welthandelsorganisation (WTO) 16. Mai 2008[56]
    Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) 1957[57]

    Zusammenarbeit mit der EU

    Die Ukraine belegte 2007 den 4. Platz in Europa bei der Zahl der Menschen mit hohem Bildungsabschluss (Tertiärer Bildungsbereich) und lag hinter Russland, Großbritannien und Frankreich.
    Altersstruktur der Ukraine des International Futures-Programms (2012)
    Die Universität Kiew ist eine der wichtigsten Ausbildungsinstitutionen der Ukraine.

    Die Europäische Union hat im Dezember 2004 einen „Aktionsplan“ für eine engere Zusammenarbeit mit der Ukraine im Rahmen ihrer sogenannten „Nachbarschaftspolitik“ gebilligt. Als Prioritäten werden im Aktionsplan unter anderem folgende Punkte genannt:

    • Förderung des Beitritts der Ukraine zur Welthandelsorganisation (WTO); stetiger Abbau von Hemmnissen im bilateralen Handel.
    • Ukrainische Gesetze, Normen und Standards werden schrittweise an die der EU angeglichen.
    • Verhandlungen über Beschäftigungsfragen, zum Beispiel Möglichkeiten für Bürger der Ukraine, in der EU zu arbeiten.
    • Verhandlungen über Erleichterungen bei der Erteilung von Reisevisa.
    • Erfüllung der Vereinbarungen zwischen der EU und der Ukraine über die Schließung des Kernkraftwerkes in Tschernobyl.
    • Verbesserung des Investitionsklimas, unter anderem durch Herstellung diskriminierungsfreier, transparenter Wirtschaftsbedingungen, Bürokratieabbau sowie Bekämpfung von Korruption, Menschenhandel, Folter und Rassismus.

    Benita Ferrero-Waldner, EU-Kommissarin für auswärtige Beziehungen und europäische Nachbarschaftspolitik, nannte darüber hinaus folgende Maßnahmen, um die Wirtschaftsbeziehungen zur Ukraine zu stärken:

    • Die Einfuhr von Textilien und Stahl aus der Ukraine soll erleichtert werden.
    • Die Vergabe von Krediten der Europäischen Investitionsbank an die Ukraine soll erleichtert werden.
    • Die Finanzhilfen für eine Angleichung des ukrainischen Rechtssystems an das Rechtssystem der EU sollen erhöht werden.
    • In den Bereichen Energie, Umwelt und Verkehr ist eine engere Zusammenarbeit vorgesehen.

    Grundlagen der Beziehungen der Ukraine zur EU sind:

    • das Partnerschafts- und Kooperationsabkommen (in Kraft seit 1. März 1998),
    • die vom Europäischen Rat am 14. Dezember 1999 in Helsinki verabschiedete „Gemeinsame Strategie EU-Ukraine“,
    • das von der EU-Kommission im März 2003 vorgelegte und von den EU-Mitgliedstaaten gebilligte Konzept für eine „Europäische Nachbarschaftspolitik“ („Größeres Europa – Nachbarschaft: ein neuer Rahmen für die Beziehungen der EU zu ihren östlichen und südlichen Nachbarn“).

    Seit 1994 leistet die EU außerdem im Rahmen des TACIS-Programms Beratungs- und Ausstattungshilfe in der Ukraine. Deutschland hat einen Anteil von fast 30 % an der Finanzierung dieses Programms.

    Ziel der „Europäischen Nachbarschaftspolitik“ der EU ist lediglich eine verstärkte Zusammenarbeit mit den EU-Nachbarstaaten, die durch „Aktionspläne“ konkretisiert wird. Für osteuropäische Nachbarstaaten wurde bisher neben dem Aktionsplan für die Ukraine im Dezember 2004 auch ein Aktionsplan für das Nachbarland Moldawien beschlossen.

    Im Bereich der wirtschaftlichen Zusammenarbeit soll den Nachbarstaaten langfristig eine Beteiligung am EU-Binnenmarkt und an einigen Gemeinschaftsprogrammen eröffnet werden. Eine Beitrittsperspektive, so EU-Kommissarin Ferrero-Waldner in einem Interview mit der Deutschen Welle am 21. Januar 2005, eröffnet die Nachbarschaftspolitik nicht.

    Demgegenüber hat der frühere ukrainische Staatspräsident Juschtschenko wiederholt betont, beispielsweise am 25. Januar 2005 vor dem Europarat in Straßburg, er strebe als „strategisches Ziel“ einen Beitritt der Ukraine zur EU an.

    Seit Anfang 2008 verhandelte die Ukraine mit der EU über ein Assoziierungsabkommen. Diese Verhandlungen verliefen bis zum Ende von Janukowytschs Amtszeit erfolglos.[58]

    Am 28. Juni 2014 unterzeichnete die EU mit der Ukraine [59] den wirtschaftlichen Teil eines Assoziierungsabkommen, der auch ein Freihandelsabkommen beinhaltet. Der politische Teil des Abkommens wurde bereits im März 2014 unterzeichnet.[60]

    Militär

    Die Ukrainischen Streitkräfte (Ukrainisch Збройні сили України, Sukhoputni Viys’ka ZSU) hatten 2005 mit ca. 618 Millionen US-Dollar einen der kleinsten Militäretats in Europa, insbesondere bezogen auf die Truppenstärke von 191.000 aktiven Soldaten sowie einer Million Reservisten. Zwischenzeitlich ist der Verteidigungsetat auf 4,88 Mrd. USD angestiegen.[61] Die Ausrüstung ist meist noch sowjetischen Ursprungs.

    Die Streitkräfte gliedern sich in das Heer mit einer Mannstärke von ca. 88.500, Luftwaffe mit einer Stärke von ca. 51.500 Mann und Marine, welche über ca. 17.500 Soldaten, davon 3.000 Marineinfanteristen verfügt. Des Weiteren gibt es noch 39.900 Mann in den Truppen des ukrainischen Innenministeriums, 45.000 Mann ukrainischer Grenzschutz (einschließlich 14.000 Mann Küstenwache) und über 9.500 Mann Truppen für die Zivilverteidigung (Katastropheneinsätze).

    Der Wehrdienst ist für Männer gesetzliche Pflicht die mit Vollendung des 18. Lebensjahrs einsetzt und dauert insgesamt neun Monate. Die Abschaffung der Wehrpflicht und der Übergang zu einer Berufsarmee sollte 2014 erfolgen.[62] Auf Grund der „Verschlechterung der Sicherheitslage im Osten und Süden des Landes“ müssen ab Mai 2014 Männer im Alter von 18 bis 25 Jahren wieder ihren Wehrdienst leisten.[63]

    Atomstreitmacht

    Mit dem Zerfall der Sowjetunion gab es neben Russland drei weitere Nachfolgestaaten der UdSSR mit Atomwaffen: die Ukraine, Weißrussland und Kasachstan. Die Ukraine lieferte 1991 die meisten taktischen Atomwaffen an Russland ab, behielt jedoch die strategischen Atomwaffen und forderte für ihre Auslieferung vom Westen Geld und Sicherheitsgarantien. Sie erhielt US-Finanzhilfe und Sicherheitsgarantien auf der Basis eines trilateralen Abkommens zwischen Ukraine, Russland und USA vom Januar 1994 (Budapester Memorandum), trat Ende 1994 dem Atomwaffensperrvertrag und dem Start I-Vertrag bei und erklärte sich 1996 für atomwaffenfrei.[64]

    Staatshaushalt

    Der Staatshaushalt umfasste 2009 Ausgaben von umgerechnet 41,7 Mrd. US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 34,1 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 6,5 % des BIP.[65]
    Die Staatsverschuldung betrug 2009 35,1 Mrd. US-Dollar oder 30,0 % des BIP.[65]

    2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:

    Menschenrechte

    Amnesty International kritisiert die Polizeigewalt in der Ukraine. Die Menschenrechtsorganisation dokumentierte Folter durch Würgen und Stromschläge sowie die Vergewaltigung einer Frau durch Polizeibeamte.[67] Außerdem seien Gefängniszellen überfüllt, es sei kaum medizinische Versorgung vorhanden, und die hygienischen Bedingungen seien mangelhaft. Zahlreiche Menschen würden willkürlich verhaftet, insbesondere Asylsuchende, die des Öfteren von der Polizei diskriminiert würden.[68] Human Rights Watch kritisiert die Verurteilung der früheren Premierministerin Julija Tymoschenko und fordert eine Untersuchung von mutmaßlichen Misshandlungen im Gefängnis.[69]

    Verwaltungsgliederung

    Die Ukraine ist in 24 Oblaste (ukr. область, Bezirke, wörtl. Gebiete), die Autonome Republik Krim und zwei Städte mit Sonderstatus, Kiew und Sewastopol, gegliedert.

    Die Autonome Republik Krim (ukrainisch Автономна Республіка Крим), zu Zeiten der UdSSR offiziell Oblast Krim, ist geographisch gesehen die Krimhalbinsel und hat als Hauptstadt Simferopol.

    Seit der Krimkrise 2014 hat die Regierung in Kiew keine Kontrolle mehr über die Autonome Republik Krim und die Stadt Sewastopol. Diese Gebiete wurden von Russland annektiert und sind aus Sicht Moskaus seit dem 21. März 2014 Teil der Russischen Föderation.

    Die Ukraine ist ein Einheitsstaat, die Oblaste und Kommunen hatten lange Zeit nur sehr wenig Befugnisse. Am 28. Juni 2014 gab der ukrainische Präsident Poroschenko bekannt, dass es Verfassungsreform geben soll und die Macht dezentralisiert werden soll. Die Kommunen sollen deutlich mehr Befugnisse haben und ein Teil der Steuern bei den Oblasten verbleiben.[70]

    Oblaste
    Ballungsräume

    Die größten Agglomerationen in der Ukraine sind:

    1. Kiew: 3.000.388 Einwohner
    2. Donezk: 1.640.854 Einwohner
    3. Charkiw: 1.606.448 Einwohner
    4. Dnipropetrowsk: 1.414.772 Einwohner
    5. Odessa: 1.130.921 Einwohner

    Wirtschaft

    Wachstumsraten des BIP seit 1990 – mit den großen Ausschlägen 1994 und 2009

    Die wichtigsten Außenhandelspartner sind Russland (21,1 %), Deutschland (8,0 %), die Türkei (6,9 %), Italien (6,3 %), gefolgt von den Vereinigten Staaten (4 %), Turkmenistan (3,8 %), Polen (3,4 %) und der Volksrepublik China (3,3 %) (2007).[71]

    Zypern und Deutschland sind die größten Direktinvestoren für das Jahr 2008, von insgesamt 36,5 Milliarden US-Dollar entfallen auf Zypern 8,3 Milliarden und auf Deutschland 6,8 Milliarden (Stand 1. Juli 2008).[71] Die wichtigsten Exportgüter der Ukraine sind Metallurgieprodukte, chemische Waren, Maschinen, Geräte, Nahrungsmittel und Textilien.[72]

    Bei Löhnen und Gehältern besteht in der Ukraine ein Gefälle zwischen dem reicheren industriellen Osten und dem ärmeren landwirtschaftlich geprägten Westen (Stand 2008).

    Löhne und Kaufkraft

    1 Mio Kupon-Karbowanez entsprachen 1995 DM 9,72

    Bei großen Teilen der 45.4 Millionen Ukrainer ist großes soziales Elend vorhanden. Die Hauptstadt der Ukraine Kiew hat bei einem Stundenlohn von 2,20 Euro den niedrigsten Stundenlohn und mit 17,6 Prozent die mit Abstand niedrigste Kaufkraft aller europäischen Hauptstädte (Stand 2012).[73] Innerhalb des Landes nimmt das Gehalt weiter zu, je östlicher die Region liegt – mit der Spitze in der Oblast Donezk und dem Schlusslicht Oblast Ternopil im Westen.[74]

    Viele Einwohner auf dem Land betreiben Subsistenzwirtschaft, da Löhne und Rente verspätet und unvollständig ausbezahlt wurden und das Lohnniveau mit den gestiegenen Lebenshaltungskosten nicht mithalten konnte. 1992 wurde eine Übergangswährung (Kupon-Karbowanez/купоно-карбованець) eingeführt, die wegen der wirtschaftlichen Krise in dieser Zeit unter einer Hyperinflation zu leiden hatte. So war der mittlere Jahreskurs 1992 135 Kupons für eine Mark, 1995 gab es für eine DM 102.886 Kupons. (Quelle:[1]) 1996 wurde der Karbowanez durch die Hrywnja abgelöst.

    Entwicklung

    Nachdem sich die Ukraine 1991 von der UdSSR losgelöst hat, hat sie schrittweise einen Privatisierungsprozess eingeleitet. In den 1990er Jahren erlebte das Land ähnlich wie die anderen Transformationsländer Osteuropas aber zunächst eine Wirtschaftskrise, die eine Konsequenz der gesamtwirtschaftlichen Transformation war. Auch 2007 konnte die Ukraine das Produktionsniveau von 1991 noch nicht wieder erreichen. Dies wird insbesondere der vom Internationalen Währungsfonds verordneten Schocktherapie zugeschrieben, die von 1992 bis 1995 einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes von 60 % zur Folge hatte. Ende der 1990er Jahre hat sich die Wirtschaft aber stabilisiert. Ab dem Jahr 2000 stand das Land im Zeichen eines starken wirtschaftlichen Aufschwungs. Das jährliche Wachstum des ukrainischen BIP betrug seitdem im Durchschnitt etwa 7 %. Im Jahr 2007 waren es 7,3 %.[75]

    Die Ukraine ist von der weltweiten Finanzkrise ab 2007 besonders betroffen. Im ersten Halbjahr 2009 brach das BIP im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18 % ein. Es kam zu einer Destabilisierung des Bankensektors, die Landeswährung Hrywnja verlor stark an Wert, und die Produktion brach ein. Auch die hohe Abhängigkeit von Energieimporten und die energieintensive Wirtschaft bei gestiegenen Gasimportpreisen verschärften die Krise. Die Ukraine erhielt vom IWF zur Abwendung des Staatsbankrotts einen an Auflagen geknüpften Kredit über 16,4 Mrd. US-Dollar, der in drei Tranchen ausgezahlt werden sollte. Da die Regierung der Ukraine die Auflagen nicht erfüllen wollte, beschloss der IWF, die dritte Tranche nicht auszuzahlen.[76][77] Wie das Wirtschaftsministerium mitteilte, ist im Jahre 2009 das Bruttoinlandsprodukt insgesamt um ca. 15 % zurückgegangen.[78]

    Der Ende des Jahres 2004 erfolgte Machtwechsel, der nicht nur den Präsidenten betraf, sondern auch für neue Mehrheitsverhältnisse im Parlament sorgte, ließ tiefgreifende Reformen erwarten.

    Die Rohstoffbasis der Ukraine umfasst verschiedene Metalle und Kohle. Etwa 5 % der weltweiten Eisenerzvorkommen liegen in der Ukraine. Dazu kommen Bauxit, Blei, Chrom, Speckstein, Gold, Quecksilber, Nickel, Titan, Uran und Zink. Am Schelf des Schwarzen Meeres wurden Erdöl- und Erdgasreserven entdeckt.[79] Der Anteil der Schwerindustrie an der Gesamtwirtschaft übertraf selbst den des ebenfalls schwerindustriell geprägten Polens um mehr als das Doppelte. 70 % der Industrieproduktion erfolgte 1991 in den Sektoren Maschinenbau, Schwarzmetallurgie (Eisen und Stahl), Energie, Chemie, Papier und Baumaterialien.

    Energie

    Kernkraftwerk Saporischschja

    Die Ukraine gehört zu den Ländern mit dem höchsten Energieverbrauch in Europa. 27,4 % der Energie werden aus Kohle erzeugt, etwa 20 % aus Erdgas, 47,5 % aus Atomenergie (Näheres hier) und 5 % aus Wasserkraft.

    Am Dnepr steht (50 Kilometer von der Großstadt Saporischschja) das Kernkraftwerk Saporischschja; es hat sechs Kernreaktoren mit je 950 MW Nettoleistung. Dort liegt auch eine der größten Talsperren Europas. Diese dient auch als Speicherkraftwerk und hat eine elektrische Leistung von 1.500 Megawatt.

    Primärer Sektor

    Jährlich produziert die Ukraine rund 60 Millionen Tonnen Getreide – hauptsächlich Weizen, Mais und Gerste, wovon über 50 Prozent ins Ausland gehen – und steht weltweit an siebenter Stelle.[80]

    Land Grabbing

    Da die Ukraine weltweit durch ertragreichste Böden mit einer dicken Schicht sehr fruchtbarer Schwarzerde (Tschernosem) auf 56 Prozent ihrer Landesfläche dominiert[81] und die Bodenpreise im Vergleich sehr niedrig sind, findet Land Grabbing statt. 2012 lagen die Preise pro Hektar bei 350 Hrywnja, um die 30 Euro Pacht.[82] Im November 2008 berichtete The Guardian über den Erwerb von 250.000 Hektar Ackerland in der Ukraine durch Libyen.[83][84] Eine russische Firma pachtete rund 300.000 Hektar Land.[85] Ende 2012 hielt der US-Investmentfonds New Century Holdings (NCH Capital) rund 450.000 Hektar[86] Land in der Ukraine. 2012 gewährte die China Exim-Bank einen Kredit in Höhe von 3 Mrd. USD und erhielt für die folgenden 15 Jahre bis zu 6 Mio. Tonnen Getreide per annum[87] und 2013 begann das Chinesische Staatsunternehmen Xinjiang Production and Construction Corps mit dem ukrainischen Agrarkonzern KSG Agro über 100.000 Hektar in der Schwarzmeerregion zu verhandeln. Für den chinesischen Markt sollen Feldfrüchte angebaut und Schweine gezüchtet werden. Für weitere Pachtrechte auf 50 Jahre will die Volksrepublik China bis zu drei Millionen Hektar übernehmen.[88]

    Landwirtschaft

    Im nördlichen Teil des Landes gab es einst eine ausgedehnte Waldsteppe mit sehr fruchtbarem Lößboden. Bis auf einen kleinen Restbestand wurden diese Wälder jedoch abgeholzt und in Ackerland umgewandelt. Das Land verfügt heute nur noch über etwa 5 % Waldanteil an der Gesamtfläche. Bekannt sind die Birkenwälder um Kiew und die Wälder in Wolhynien. An der nördlichen Grenze des Landes zu Weißrussland kann in einem Radius von 30 Kilometern um die Stadt Prypjat seit der Katastrophe von Tschernobyl 1986 (ukrainisch Tschornobyl) wegen der anhaltenden Verseuchung keine Landwirtschaft mehr betrieben werden. Unabhängig davon leidet die Landwirtschaft seit einigen Jahrzehnten zusätzlich unter starker Bodenerosion. Durch die damit verbundene Versteppung des Landes hat die Ukraine schon rund ein Achtel ihrer landwirtschaftlichen Nutzfläche eingebüßt.

    Im Süden der Ukraine an der Küste und auf der Krim wird Wein- und Obstanbau betrieben, im Rest des Landes wird vorwiegend Weizen, Kartoffel und Zuckerrübe angebaut. Zum Zeitpunkt der Unabhängigkeit wurden 55 % des ukrainischen Territoriums für Ackerbau genutzt und insgesamt 70 % der Fläche für die Landwirtschaft. Der agro-industrielle Komplex erwirtschaftete 1991 etwa 40 % des Nationaleinkommens. Heute werden in der Ukraine insgesamt 42,894 Mio. Hektar (ha) Land landwirtschaftlich genutzt (Stand: 11. Juli 2007).[89]

    Sekundärer Sektor (Industrie)

    Industrieroboter Fanuc R-2000iB zum Schweißen von Karosserien des ZAZ Chance, Saporisky Awtomobilebudiwny Sawod

    Bei Krywyj Rih (Krywbass), Dnipropetrowsk und Saporischschja befinden sich Eisenerzlagerstätten mit entsprechender Verarbeitung. Hinzu kommen Maschinenbau, Schienenfahrzeug-[90] und Automobilindustrie[91], Luft- und Raumfahrtindustrie[92], Rüstungsindustrie[92][93], Nahrungsmittelindustrie, der Bau von Elektrogeräten sowie eine umfangreiche Werftindustrie[93]. Ausgeführt werden vor allem Kohle, Stahl, Elektrogeräte, Maschinen, Fahrzeuge[91] und Nahrungsmittel, eingeführt werden vor allem Energieträger (Gas und Erdöl) aus Russland. Im Donezkbecken befinden sich viele sanierungsbedürftige Bergwerke, in denen es bereits zu schweren Grubenunglücken kam.

    Tertiärer Sektor

    Der Tertiärsektor entwickelt sich in der Ukraine in den letzten Jahren sehr dynamisch.

    Bankwesen

    Das Gebäude der 1991 gegründeten Zentralbank der Ukraine
    Dnipropetrowsk gilt als Finanzzentrum des Landes.
    10 Hrywni mit Porträt von Iwan Masepa

    Im Bankwesen fand die erste Übernahme durch ein ausländisches Kreditinstitut erst im Oktober 2005 statt, aber schon davor wurden Banken mit ausländischem Kapital gegründet. Damals übernahm die österreichische Raiffeisen International die zweitgrößte Bank des Landes, „Bank Aval“ (jetzt Raiffeisen Aval). Die Verkaufsverhandlungen wurden von ukrainischer Seite bewusst in die Länge gezogen, da sich rasch weitere Interessenten an der Bank fanden, und sich der Kaufpreis somit Stück für Stück auf letztendlich 836 Millionen Euro (für 93,5 % Anteil) erhöhte. Zusammen mit der 1998 gegründeten „Raiffeisenbank Ukraine“ hielt die „Raiffeisen International“ einen Bilanzkapitalanteil von 12 % am ukrainischen Bankensektor bis zum Verkauf der Ersteren an OTP Bank 2006.

    Von da an gab es plötzlich großes Interesse von zahlreichen ausländischen Banken, die ebenfalls in der Ukraine Fuß fassen wollten. Innerhalb von nur fünf Monaten schnellte der Anteil ausländischer Banken am ukrainischen Bankensektor von knapp über 12 % auf rund 25 % und betrug im August 2007 31,7 %. Ab 2010 ging die Entwicklung wieder in gegenläufiger Richtung.[94]

    Eine weitere der fünf ukrainischen Großbanken, die Ukrsibbank, wurde im Dezember 2005 von der größten französischen Bank, BNP Paribas, übernommen. 51 % wechselten für knapp 300 Millionen Euro ihren Besitzer. Im September 2007 hat die Commerzbank einen Anteil von 60 Prozent an der Bank Forum für 600 Millionen Euro übernommen.

    Auch von den kleineren der 158 (per Ende 2005) ukrainischen Banken wurden bereits mehrere übernommen. So übernahm beispielsweise der russische Marktführer, die staatliche Sberbank, die ukrainische NRB-Ukraina (hat dafür jedoch noch keine Erlaubnis der Bankenaufsicht erhalten), und die russische Nummer zwei, die ebenfalls staatliche Vneschtorgbank (VTB) übernahm die ukrainische Mrija für umgerechnet knapp 60 Millionen Euro. Man vermutet hinter den Übernahmen der staatlichen russischen Banken politische Motive, wie diese auch bereits im Januar 2006 in der plötzlichen Vervielfachung des Gaspreises von russischer Seite gesehen wurden.

    Funktionen der Zentralbank übt die Nationalbank der Ukraine aus, sie wurde 1991 gegründet. Aufgrund der Weltfinanzkrise abab 2007 verlor die Hrywnja von Herbst 2008 bis Februar 2009 über 40 % ihres Wertes. Die Ratingagentur Fitch wertete die Ukraine auf B (Hochspekulativ) ab.

    Medien

    Nachrichten- und Presseagenturen

    Die staatliche Nachrichtenagentur ist die 1918 gegründete UKRINFORM und setzt täglich rund 300 Meldungen ab.[95] Generaldirektor seit 2011 Oleksandr Detsyk (* 1979).[96] Weitere einflussreiche Unternehmen sind die nichtstaatliche russische Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine und die private Ukrainische Unabhängige Informationsagentur (UNIAN), welche von dem Oligarchen Ihor Kolomojskyj kontrolliert wird.[97] Insgesamt sind rund 35 Nachrichtenagenturen in der Ukraine aktiv, jedoch sind die meisten sehr klein und übernehmen die Informationen der führenden Nachrichtenagenturen.

    Datei:Hotel Ukrajia.jpg
    Sitz des Ukrainian Crisis Media Center im Kiewer Hotel Ukrajina hinter dem Unabhängigkeitsdenkmal

    Seit März 2014 spielt das am Majdan Nesaleschnosti im Hotel Ukrajina gelegene Ukrainian Crisis Media Center (UCMC) eine wichtige Rolle. Es handelt sich um ein internationales PR-Netzwerk – finanziert von George Soros (Open Society Foundations), dem US-Public Relation-Unternehmen Weber Shandwick und der Übergangsregierung –, das Nachrichtenmeldungen verbreitet und Bildmaterial zur Verfügung stellt.[98][99] [100]

    Fernsehsender

    Beim Fernsehen, das 1951 in der Ukraine eingeführt wurde, gibt es neben dem staatlichen Fernsehen seit 1993 auch private Fernsehanbieter.

    Zeitschriften
    Radio-Stationen

    Nazionalna Radiokompanija Ukrajiny (Національна радіокомпанія України, НРКУ; deutsch: Nationale Hörfunkgesellschaft der Ukraine; englisch: National Radio Company of Ukraine, NRCU) ist die staatliche Hörfunkanstalt der Ukraine mit dem dazugehörtigen Auslandsdienst Radio Ukraine International. Daneben gibt es weitere private Radiostationen.

    IT-Dienstleistungen

    Die Ukraine ist in den letzten Jahren auch im Zusammenhang mit dem „IT-Outsourcing“ bekannt geworden. Eine große Zahl ukrainischer Softwareentwicklungsunternehmen befindet sich vor allem in Kiew, Charkiw, Lemberg, Dnipropetrowsk, Donezk und Simferopol (Krim). Somit nutzt das Land seine geografische und kulturelle Nähe zu Westeuropa und macht bereits etablierten IT-Dienstleistern wie Indien und China Konkurrenz. Jedoch kann der Umsatz, der in diesem Bereich entsteht, noch nicht mit dem indischen verglichen werden.

    Messen und Ausstellungen

    Tourismus

    Schwalbennest (Krim)

    Ein wichtiges touristisches Ziel in der Ukraine bildet die Hauptstadt Kiew, die neben vielen historischen Sehenswürdigkeiten auch ein modernes pulsierendes Kulturleben bietet. Als Erholungsgebiet wird seit den Zarenzeiten die Schwarzmeerküste genutzt, allem voran die Halbinsel Krim, die 1954 der Ukrainischen SSR übertragen wurde. Die Krim bietet neben kulturellen Hinterlassenschaften zahlreicher Völker (Griechen, Krimtataren, Genueser) ein subtropisches Klima und eine Vielzahl von Palästen und Sanatorien. Die Krim ist ebenso Schauplatz des jährlichen Festivals elektronischer Tanzmusik KaZantip.

    Im Westen der Ukraine ist die Stadt Lemberg mit ihrer zum UNESCO-Weltkulturerbe zählenden Innenstadt sehenswert. In den angrenzenden ukrainischen Karpaten gibt es neben einer beeindruckenden Natur traditionelle Thermalkurorte wie Truskawez oder Skigebiete wie Slawske.

    Als eine Art Extremtourismus haben sich in letzter Zeit Ausflüge in die verstrahlte Zone von Tschornobyl nördlich von Kiew etabliert.

    Infrastruktur

    Die Ukraine besitzt aus Zeiten der Sowjetunion vor allem eine Nord-Süd-Verkehrsorientierung (Moskau-Kiew-Odessa, Moskau-Charkiw-Krim). Man versucht aber seit der Unabhängigkeit des Landes, die Infrastruktur in eine West-Ost-Orientierung zu reorganisieren und die Verbindungen zu Polen, der Slowakei und Ungarn zu intensivieren (Anbindung an den Paneuropäischen Korridor III: Straßenverbindung und Bahnstrecke Berlin/DresdenBreslauKrakauLemberg – Kiew und V: KošiceTschop – Lemberg und Budapest – Tschop – Lemberg). Die Ukraine ist heute vor allem ein Transitland zwischen Mitteleuropa und dem Kaukasus und zwischen Südeuropa und Russland. Hauptverkehrsträger in der Ukraine ist die Eisenbahn, gefolgt vom Straßenverkehr und der Binnenschifffahrt auf dem Dnepr (Dnipro).

    Eisenbahn

    Das ukrainische Eisenbahnnetz zählt zu den größten weltweit.

    In der Ukraine wird von der Eisenbahn die auch in Russland gebräuchliche Spurweite von 1520 mm verwendet. Die Strecken im Raum Kiew, Lemberg und im Osten der Ukraine sind elektrifiziert, dazwischen befinden sich nicht-elektrifizierte Abschnitte. Eine komplette Elektrifizierung ist vorgesehen. Der staatliche Eisenbahnhersteller ist die Lokomotivfabrik Luhansk. Die nationale Eisenbahngesellschaft Ukrsalisnyzja wurde 1991 gegründet und liegt ebenfalls in staatlicher Hand. 2009 kamen von der Regierung erste Vorschläge über eine Privatisierung ins Gespräch.

    Straße

    Die Ukraine hat ein Straßennetz von fast 170.000 Kilometern Länge. Ein zusammenhängendes Autobahnnetz besteht noch nicht, es existieren jedoch vielerorts autobahnartig ausgebaute Fernstraßen und Nationalstraßen. Die M 06 von Ungarn nach Kiew wurde in den letzten Jahren renoviert und ist nun von der Grenze über die Karpaten bis Lviv durchgehend in sehr gutem Zustand. Das Tankstellennetz ist sehr dicht. In manchen Dörfern findet man jedoch noch Straßen, die diesen Namen kaum verdient haben, jedoch wird auch hier immer wieder etwas verbessert. In vielen Großstädten gibt es Straßenbahnen und U-Bahnen, wie beispielsweise die Metro in Kiew und überall im Land ein sehr dichtes Netz an Busverbindungen.

    Die größten Automobilwerke sind KrAZ in Krementschuk, LuAZ in Luzk und Saporisky Awtomobilebudiwny Sawod (SAS) in Saporischschja.

    Luftverkehr

    Die Antonow An-225, das größte Flugzeug der Welt

    In allen wichtigen großen Städten befinden sich internationale Flughäfen. Ukraine International Airlines, Aerosvit Airlines und Donbassaero sind die bekanntesten Fluggesellschaften in der Ukraine. Die Flughäfen in Kiew-Boryspil, Odessa und Dnipropetrowsk sind die wichtigsten internationalen Verkehrsflughäfen der Ukraine. Der Flugzeugbauer Antonow mit Hauptsitz in Kiew hat mit der Antonow An-225 mit einem Frachtraumvolumen von insgesamt 1220 m³ (was den Transport von 12 Lastkraftwagen des Typs Mercedes-Benz Actros ermöglicht) das momentan weltweit größte Transportflugzeug im Einsatz. Es wurden insgesamt zwei Flugzeuge dieses Typs hergestellt, wobei nur eines fertiggestellt wurde.

    Schifffahrt

    Wichtigste Binnenschifffahrtstraße ist der Dnepr, der bis Kiew auch für kleine Seeschiffe befahrbar ist; in Illitschiwsk, Mykolajiw, Cherson, Sewastopol und Kertsch befinden sich Seehäfen, der größte ist der Hafen von Odessa. Das Hauptquartier der ukrainischen Marine war bis zur Krimkrise in Sewastopol am Schwarzen Meer, seither befindet es sich in Odessa.

    Telekommunikation

    In der Ukraine wurden neben dem herkömmlichen öffentlichen Telefonnetz, welches zu 76 % (2006) vom staatlichen Anbieter Ukrtelecom dominiert wird, auch moderne GSM-Mobilfunknetze aufgebaut. Ukrtelecom startete im November 2007 das erste UMTS-Mobilfunknetz der Ukraine. Die größten Mobilfunknetze sind zurzeit:

    • Kyivstar/Djuice/Mobilitsch
    • MTS(UMC)/Jeans/Sim-Sim
    • Beeline
    • Life:)
    • PEOPLEnet (3G)

    Pipelines

    Die Ukraine ist ein wichtiges Transitland für russisches Erdgas. Osteuropäische Länder, aber auch die Bundesrepublik Deutschland werden über die Pipelines mit russischem Gas versorgt. Um die starke Abhängigkeit der Ukraine von russischem Gas zu minimieren, wurde 2014 eine technische Umrüstung erwogen, welche die Gasversorgung der Ukraine von West- und Mitteleuropa her ermöglichen würde.[111]

    Kanäle

    Die Kanäle in der Ukraine dienen vorwiegend der Bewässerung und nicht als Schifffahrtskanal. Der wichtigste Kanal ist der Nord-Krim-Kanal, ein über 400 km langer Bewässerungskanal, der seit den 1970er Jahren das aufgestaute Wasser des Dnepr in die wasserarmen Regionen im Süden der Ukraine und auf die Krim leitet und so 85% des gesamten Wasserverbrauchs der dortigen Bevölkerung deckt.

    Die Merefa-Cherson-Brücke verbindet die Ufer des Dneprs in Dnipropetrowsk.

    Brücken

    Durch die Mitte der Ukraine fließt mit dem Dnepr der drittlängste Strom Europas und teilt das Land in die rechtsufrige und linksufrige Ukraine. Um den Schienen- und Straßenverkehr beider Ufer miteinander zu verbinden, sind zahlreiche Brücken, vor allem in den Städten am Fluss, erbaut worden. Daneben dienen die Staumauern, die den Dnepr anstauen, als Flussübergänge für den Straßenverkehr.

    Kultur

    Ukrainische Briefmarken mit Motiven der Petrykiwka-Malerei

    Zur Volkskunst gehört die Petrykiwka-Malerei, ein origineller Stil der dekorativen Malerei, 2013 in die Repräsentativen Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO aufgenommen.

    Literatur, Buchkultur, Kino

    Das erste in der Ukraine erschienene Buch wurde von Jurij Drohobytsch im Jahre 1483 verfasst. Der in der Stadt Poltawa lebende Iwan Kotljarewskyj gilt als Erneuerer der ukrainischen Schriftsprache. Zu den bedeutendsten Schriftstellern gehören Iwan Franko, Lesja Ukrajinka, Bohdan-Ihor Antonytsch, Jurij Andruchowytsch und Taras Schewtschenko, nach dem der seit 1962 verliehene wichtigste Kulturpreis der Ukraine, der Taras-Schewtschenko-Preis benannt ist. Der wichtigste Filmpreis ist nach dem Regisseur und Schriftsteller Oleksandr Dowschenko benannt.

    Iwan Kotljarewskyj
    (1769–1838)
    Taras Shevchenko
    (1814–1861)
    Iwan Franko
    (1856–1916)
    Mychajlo Kozjubynskyj
    (1864–1913)
    Lesja Ukrajinka
    (1871–1913)

    Sport

    Fußball

    Der populärste Fußballspieler aus der Ukraine ist Andrej Schewtschenko, der zuletzt bei Dynamo Kiew unter Vertrag stand. Er beendete seine Karriere dort 2012. Die erste Fußballliga in der Ukraine ist die Premjer-Liha. Bekannte Vereine sind Dynamo Kiew und Schachtar Donezk. Der bisher größte Erfolg der jungen ukrainischen Fußballnationalmannschaft war das Erreichen des Viertelfinales bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Oleh Blochin und Ihor Bilanow waren zu Sowjetzeiten Europas Fußballer des Jahres. Oleh Blochin, der seine aktive Karriere in Österreich bei Vorwärts Steyr ausklingen ließ, war bis Januar 2008 Trainer der Ukrainischen Nationalmannschaft. Die Ukraine konnte am 18. April 2007 einen sportpolitischen Erfolg erringen, indem das Land, welches erst seit 1992 eigenständig dem Europäischen Fußball-Verband UEFA angehört, im ersten Wahlgang den Zuschlag des UEFA-Exekutivkomitees bekam, gemeinsam mit Polen die Fußball-Europameisterschaft 2012 auszurichten.

    Boxen

    Im Amateurboxen konnte die Ukraine seit 1996 zwei Olympiasieger stellen: Wladimir Klitschko (1996, Superschwergewicht) und Wassyl Lomatschenko (2008, Federgewicht). Andrij Kotelnik (2000, Leichtgewicht) und Serhij Dotsenko (2000, Weltergewicht) gewannen Silbermedaillen. Zudem errangen ukrainische Boxer fünf Bronzemedaillen, unter anderem Wladimir Sidorenko (2000, Fliegengewicht) und Wjatscheslaw Hlaskow (2008, Superschwergewicht). Im Profibereich gelang es bisher fünf Athleten Weltmeistertitel zu gewinnen: Wladimir und Vitali Klitschko im Schwergewicht, Serhij Dsindsiruk im Halbmittelgewicht, Sidorenko im Bantamgewicht und Kotelnik im Halbweltergewicht.

    Leichtathletik

    Serhij Bubka aus Luhansk ist sechsfacher Weltmeister und Olympiasieger im Stabhochsprung. Er stellte insgesamt 35 Weltrekorde auf und schaffte 43 Sprünge über die Sechs-Meter-Marke.

    Schach

    Ruslan Ponomarjow wurde 2002 FIDE-Weltmeister. Die Nationalmannschaft wurde 2001 Schach-Mannschaftsweltmeisterschaft und gewann die Schacholympiade 2004 und die Schacholympiade 2010.[112]

    Siehe auch

     Wikinews: Ukraine – in den Nachrichten
    Portal: Ukraine – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Ukraine
    Commons: Ukraine – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
    Wikimedia-Atlas: Ukraine – geographische und historische Karten
    Wikisource: Ukraine – Quellen und Volltexte
    Wikivoyage: Ukraine – Reiseführer
    Wiktionary: Ukraine – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

    Literatur

    Einzelnachweise

    1. Population as of January 1, 2014. Average annual populations 2013. State Statistics Service of Ukraine, abgerufen am 25. März 2014 (englisch).
    2. World Economic Outlook Database, April 2012 des Internationalen Währungsfonds
    3. Human Development Indicators of Ukraine
    4. http://litopys.org.ua/ipatlet/ipat28.htm
    5. a b Ф.А. Гайда. От Рязани и Москвы до Закарпатья. Происхождение и употребление слова «украинцы» // Родина. 2011. № 1. С. 82-85. [2]
    6. http://litopys.org.ua/rizne/yak_nazva.htm
    7. http://litopys.org.ua/hrushrus/iur20504.htm
    8. З ЕНЦИКЛОПЕДІЇ УКРАЇНОЗНАВСТВА; НАЗВА «УКРАЇНА»
    9. Григорій Півторак. Походження українців, росіян, білорусів та їхніх мов.
    10. Ukrainian Hydrometeorological Center: Klimainformationen Kiew. World Meteorological Organization, abgerufen am 1. Juli 2012.
    11. Rushnyky: Ukrainian Ritual Cloths, Ukrainisches Museum von Detroit
    12. Virtueller Führer zu den weißrussischen Rushnyk, belarusguide.com
    13. a b c http://2001.ukrcensus.gov.ua/results/general/nationality/ Ergebnisse der Volkszählung von 2001 zur Ethnienverteilung (ukrainisch)
    14. Mehrheit stimmt für Russisch als zweite Amtssprache. Tagesschau, 6. Juni 2012
    15. http://www.zeit.de/2011/33/P-Timoschenko/seite-2
    16. http://2001.ukrcensus.gov.ua/eng/results/general/language/
    17. http://www.ukrcensus.gov.ua/eng/
    18. http://2001.ukrcensus.gov.ua/eng/results/general/language/
    19. http://www.ukrcensus.gov.ua/eng/
    20. Die Sprache des Ukrainers Klitschko: Tages-Anzeiger vom 20. Februar 2014
    21. Oleksandr Kramar auf UkrainianWeek.com, 14. April 2012: Russification Via Bilingualism: Under the current circumstances in Ukraine, most bilingual people ultimately become Russian-speakers
    22. Gertjan Dijkink: The Territorial Factor: Political Geography in a Globalising World. Vossiuspers Amsterdam University Press, Amsterdam 2001, ISBN 90-5629-188-2, S. 359.
    23. http://2001.ukrcensus.gov.ua/eng/results/general/language/
    24. http://de.rian.ru/politics/20110907/260438755.html
    25. http://en.rian.ru/exsoviet/20100920/160652599.html
    26. Ukrainisch für die Ukraine, Tagesspiegel
    27. Mehrheit stimmt für Russisch als zweite Amtssprache. Tagesschau, 6. Juni 2012
    28. Про засади державної мовної політики, Верховна Рада України; Закон від 03.07.2012 № 5029-VI. Abgerufen am 3. Mai 2014 (ukrainisch, Gesetz der Ukraine über die Grundsätze der staatlichen Sprachenpolitik, veröffentlicht im Bulletin der Werchowna Rada ( BVR ) 2013, № 23, st.218).
    29. http://www.razumkov.org.ua/upload/prz_2011_Rlg_smll.pdf
    30. HIV/AIDS country profiles: Ukraine. World Health Organisation, 19. Juni 2008, archiviert vom Original am 14. August 2007; abgerufen am 4. Dezember 2009 (englisch).
    31. HIV/AIDS in der Ukraine
    32. Epidemiologie 2008 (Memento vom 18. September 2008 im Internet Archive)
    33. ukraine-nachrichten.de
    34. zeit.de
    35. Spiegel Online
    36. a b Einwohnerzahlen auf Demoscope Weekly
    37. ВВП Украины достиг лишь 69% от уровня 1990 года, lb.ua
    38. * Steffen Dobbert: Euromaidan – Protest und Zivilcourage in der Ukraine. Hrsg. von Zeit Online. Berlin: epubli 2014. ISBN 978-3-8442-8601-4 (ebook)
    39. Summary to the Decision of the Constitutional Court of Ukraine No. 20-rp/2010 dated September 30, 2010
    40. Update: Return to 1996 Constitution strengthens president, raises legal questions, erschienen in: Kyiv Post, 1. Oktober 2010
    41. Mykola Azarov resigns from the position of the Prime Minister of Ukraine, auf der Website des Ministerkabinetts, abgerufen am 23. März 2014
    42. Mykola Azarov introduces Serhiy Arbuzov as acting Prime Minister, auf der Website des Ministerkabinetts, abgerufen am 23. März 2014
    43. Plenary Meeting of the Fourth Session of the Verkhovna Rada of Ukraine of the Seventh Convocation on Saturday, February 22, 2014 Pressemitteilung auf der Website der Werchowna Rada, abgerufen am 23. März 2014
    44. englische Fassung: Prime Minister of Ukraine and composition of Government appointed, auf der Website des Ministerkabinetts, abgerufen am 23. März 2014
    45. The Ukraine Competitiveness Report 2008 von Margareta Drzeniek Hanouz und Thierry Geiger. In: World Economic Forum, 2008, ISBN 978-92-95044-05-0 (Seite 50)
    46. Battle looming over new law on judiciary and judge status, erschienen in: Kyiv Postvom 4. Juli 2010
    47. Heiko Pleines: Die Ukraine zwischen Ost und West. Außenpolitische und kulturelle Orientierungen (PDF; 1,2 MB)
    48. Ukraine. „Wir betrachten uns als Europäer“
    49. Interview mit Viktor Juschtschenko: „In der Nato würden wir uns sicherer fühlen.“
    50. Ukraine. Bush wirbt für Nato-Beitritt Kiews.
    51. Bündnis-Gipfel: Nato-Chef bemüht sich um Schadensbegrenzung.
    52. Nico Lange: Nach den Präsidentschaftswahlen: Wie die Ukrainische Demokratie konsolidieren? KAS-Auslands­informationen, 4/2010.
    53. Ukraine: Janukowitsch kündigt West-Kurs an.
    54. http://www.spiegel.de/politik/ausland/eu-abkommen-auf-eis-putin-bringt-ukraine-auf-ost-kurs-a-934875.html
    55. National Olympic Committee of Ukraine: The history of the NOC of Ukraine. „The NOC of Ukraine was permanently recognized by the International Olympic Committee in September 1993.“ Abgerufen am 18. Januar 2011.
    56. WTO: Ukraine to join WTO on 16 May 2008. Abgerufen am 17. Januar 2011.
    57. IAEA: List of IAEA Member States. Abgerufen am 17. Januar 2011.
    58. Ukraine will sich nicht auf EU festlegen, derwesten.de am 25. Februar 2013
    59. EU-Ukraine Association Agreement – the complete texts European External Action Service (eeas.europa.eu)
    60. EU setzt Russland Ultimatum, süddeutsche.de, 27. Juni 2014.
    61. Defense Budget by Country. Abgerufen am 25. April 2014.
    62. Ukraine nimmt von Wehrpflicht Abschied. nrcu.gov.ua, 27. August 2013, abgerufen am 4. Mai 2014.
    63. Kiew führt wieder Wehrpflicht ein. ORF, 1. Mai 2014, abgerufen am 4. Mai 2014.
    64. Andreas Kappeler, Kleine Geschichte der Ukraine, München 2009, ISBN 978-3-406-58780-1, S. 179
    65. a b c d The World Factbook
    66. Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten, Fischer, Frankfurt, 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4
    67. http://amnesty.de/2013/7/11/stoppt-die-polizeigewalt-der-ukraine
    68. http://www.amnesty.de/2012/5/23/die-menschenrechtslage-der-ukraine
    69. http://www.hrw.org/de/news/2012/05/01/ukraine-mutma-liche-misshandlung-timoschenkos-untersuchen
    70. Ukraine: Präsident Poroschenko kündigt Verfassungsreform an
    71. a b auswaertiges-amt.de
    72. auswaertiges-amt.de
    73. Ein Kaufkraftvergleich rund um die Welt, UBS/CIO Wealth Management Research, 46 Seiten, September 2012
    74. Reicher Osten, armer Westen vom 27. Februar 2014 (abgerufen am 16. April 2014)
    75. Державний комітет статистики України
    76. Auswärtiges Amt: Länderinformationen Ukraine: Wirtschaftsdatenblatt
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    78. Länderreport UKRAINE
    79. rian.ru
    80. FAO: Getreideproduktion nach Ländern Produktionsstatistik der FAO, aufgerufen am 29. April 2013
    81. Die Kornkammer Europas FAZ vom 10. März 2014 (abgerufen am 12. April 2014)
    82. Land Grabs in the Black Earth: Ukrainian Oligarchs and International Investors. Heinrich-Böll-Stiftung, 2014, abgerufen 13. April 2014 (englisch).
    83. Rich countries launch great land grab to safeguard food supply The Guardian vom 28. November 2008, abgerufen am 12. April 2014.
    84. Joachim von Braun und Ruth Meinzen-Dick: “Land Grabbing” by Foreign Investors in Developing Countries: Risks and Opportunities. (PDF 432 KB) In: IFPRI Policy Brief 13. April 2009, S. 2, abgerufen am 15. April 2011 (englisch).
    85. Grenzenlose Gier nach Land Berliner Zeitung vom 3. September 2011, abgerufen am 12. April 2014.
    86. Der Vormarsch der Agrarbarone in der Ukraine. OWC Verlag für Außenwirtschaft vom 30. November 2012, abgerufen am 13. April 2014.
    87. Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), Monthly News Report on Grains MNR Issue 100 - February 2014 China Sues Ukraine for Breach of US$3 Billion Loan-for-Grain Agreement vom 27. Februar 2014 (abgerufen am 16. April 2014)
    88. Land Grabbing Die Tücken des Landkaufs. Wirtschaftswoche vom 4. April 2014, abgerufen am 12. April 2014.
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    91. a b Standort Mittel- und Osteuropa: Mangel an finanziellen Mitteln bei den ukrainischen Automobilfirmen. 10. September 2011. Abgerufen am 16. Mai 2014 (online unter: http://www.estandort.com/mangel-an-finanziellen-mitteln-bei-den-ukrainischen-automobilfirmen/) Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Standort Mittel- und Osteuropa:“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
    92. a b Thomas Gutschker in der Frankfurter Allgemeinen: Russland und die Ukraine. Das sowjetische Erbe lockt. 13. April 2014, abgerufen am 16. Mai 2014 (online unter: http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/russland-und-die-ukraine-das-sowjetische-erbe-lockt-12893029.html)
    93. a b Frank Herold in der Frankfurter Rundschau: Ukraine: Russland sichert seine militärische Zukunft. 23. APRIL 2014. (online unter: http://www.fr-online.de/ukraine/ukraine-russland-sichert-seine-militaerische-zukunft,26429068,26923132.html) Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Frank Herold in der Frankfurter Rundschau:“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
    94. Foreign Trade Publishing House Meldung vom 3. Mai 2014
    95. Über UKRINFORM ukrinform.ua/deu (abgerufen am 26. April 2014)
    96. Oleksandr Detsyk: I hope people will start the morning with UKRINFORM news ukrinform.ua vom 19. Dezember 2011 (abgerufen am 26. April 2014)
    97. Mediensystem: Ukraine Sächsische Stiftung für Medienausbildung (SSM), Oktober 2013 (abgerufen am 26. April 2014)
    98. ZDF-Skandal: Berichte im Auftrag Kiews? freitag.de vom 7. April 2014 (abgerufen am 26. April 2014)
    99. Meinungskluft um die Ukraine Telepolis vom 25. April 2014 (abgerufen am 26. April 2014)
    100. Ukraine: Propaganda trifft auf Propaganda Telepolis vom 11. April 2014
    101. Medienpluralismus à la Ukraine – Geld und Macht legen Rundfunkberichterstattung in Fesseln Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit vom 15. Februar 2013 (abgerufen am 25. April 2014)
    102. About us mgukraine.com (abgerufen am 26. April 2014)
    103. Medienpluralismus à la Ukraine – Geld und Macht legen Rundfunkberichterstattung in Fesseln Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit vom 15. Februar 2013 (abgerufen am 25. April 2014)
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    106. Medienpluralismus à la Ukraine – Geld und Macht legen Rundfunkberichterstattung in Fesseln Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit vom 15. Februar 2013 (abgerufen am 25. April 2014)
    107. Dokumentation Petro Poroschenko Bundeszentrale für politische Bildung (abgerufen am 25. April 2014)
    108. Agenten im Fronteinsatz Junge Welt vom 31. Januar 2014 (abgerufen am 25. April 2014)
    109. (abgerufen am 25.April 2014)
    110. Agenten im Fronteinsatz Junge Welt vom 31. Januar 2014 (abgerufen am 25. April 2014)
    111. Sean Carney: Ukraine, Slowakei und EU verhandeln über Gas-Pipeline-Nutzung. The Wall Street Journal, 25. April 2014, abgerufen am 4. Mai 2014.
    112. olimpbase

    Koordinaten: 50° N, 31° O

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