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Gustav Adolf Baumm

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Fliegender Liegestuhl Baumm IV

Gustav Adolf Baumm (* 16. Juni 1920 in Breslau; † 23. Mai 1955[1] auf dem Nürburgring) war ein deutscher Grafiker, Motorradkonstrukteur und -rennfahrer.

Eine Ahnung sagte ihm, dass man in der Rückenlage günstigere Strömungs-Verhältnisse habe, als in der bisher bei Rekordversuchen üblichen Bauchlage. An einer nach seinen Angaben bei NSU entwickelten Stromlinienform wurden im Windkanal „sensationellste Luftwiderstands-Werte“ gemessen.[2]

Er entwarf 1951 mit der BAUMM I ein neuartiges Rennmotorrad, das von dem Fahrer auf dem Rücken liegend gesteuert wurde (deshalb auch „Fliegender Liegestuhl“ genannt), woraus eine extrem niedrige Bauhöhe des Fahrzeugs von ca. 75 cm resultierte.

Baumm konnte NSU für dieses Konzept interessieren und den praktischen Nachweis der Funktionsfähigkeit seiner Idee erbringen. Baumm baute als freier Mitarbeiter von NSU die Rekordfahrzeuge BAUMM I und BAUMM II, mit denen er 1954 elf neue Geschwindigkeits-Weltrekorde für die Klassen 50 bis 175 cm³ aufstellte, u.a. waren das.

  • BAUMM I (49 cm³, 3,4 PS ~= 2,5 kW), Stromlinienverkleidung, 127 km/h, (1955 sogar 151 km/h)
  • BAUMM II (98 cm³, 7,2 PS ~= 5,25 kW), Stromlinienverkleidung, 178 km/h

Am 23. Mai 1955, bei einer Demonstrationsfahrt vor dem XVIII. Internationalen ADAC-Eifelrennen auf dem Nürburgring kam er von der Strecke ab und verunglückte tödlich.

Einzelnachweise

  1. Die Probefahrt führte in den Tod, Hamburger Abendblatt vom 25. Mai 1955, abgerufen am 9. Juli 2014.
  2. Der Spiegel, 19, 5. Mai 1954