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Köppern

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Köppern
Wappen von Köppern
Koordinaten: 50° 17′ N, 8° 39′ OKoordinaten: 50° 16′ 33″ N, 8° 39′ 1″ O
Höhe: 209 (195–260) m
Einwohner: 6074 (31. Dez. 2012)
Eingemeindung: 1. August 1972
Postleitzahl: 61381
Vorwahl: 06175
Der Friedrichsdorfer Stadtteil Köppern

Köppern ist ein Stadtteil der Stadt Friedrichsdorf im Vordertaunus, in der Nähe von Frankfurt am Main.

Geographie

Lage

Der Ort Köppern liegt rund 20 Kilometer nordwestlich von Frankfurt am Main in einem reich bewaldeten Tal am Erlenbach. Er grenzt durch seine westliche Gemarkungsgrenze an den römischen Limes.

Nordwestlich des Ortes befindet sich das Köpperner Tal, eine wichtige Verbindung ins Usinger Land und in den Nachbarort Wehrheim.

Ortsname

Die Bedeutung des Ortsnamens Köppern konnte bisher nicht definitiv geklärt werden. Die wahrscheinlichste Theorie besagt, dass der Name von der Berufsbezeichnung der Küfer abgeleitet wurde, die im Mittelalter das Holz der umliegenden Wälder verarbeitet haben. Die dadurch entstandene Siedlung „bei den Küfern“ wurde schließlich zum Ortsnamen Köppern verschliffen.[1]

Geschichte

Köpperner Ortsmitte

Köppern wurde 1269 erstmals urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit wurde dem Buchard von Printsac eine Mühle zu „coppern“ vom Grafen Gerhard von Eppstein zum Lehen gegeben. Leinenweberei und Ziegelbrennerei stellten neben der Landwirtschaft lange Zeit die wichtigsten Erwerbszweige dar. Später kamen die Fabrikation von Hüten und die Verarbeitung von Leder hinzu. 1901 wurde vom Frankfurter Arzt Emil Sioli das heute noch bestehende Waldkrankenhaus (Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie) gegründet. Am 1. August 1972 haben sich die bisherige Stadt Friedrichsdorf und die Gemeinden Seulberg, Köppern und Burgholzhausen vor der Höhe im Zuge der Gebietsreform zur Stadt Friedrichsdorf zusammengeschlossen.[2] Der letzte Bürgermeister von Köppern, Fritz Levermann (Bürgermeister 1958 bis 1972), war von 1972 bis 1978 Erster Stadtrat von Friedrichsdorf und später Ehrenbürger der Stadt.

Bildung

Köppern verfügt über eine Grundschule mit etwa 260 Schülern und etwa 16 Lehrkräften.

Wirtschaft und Infrastruktur

Bahnhof Köppern

Verkehr

Östlich des Ortes befindet sich die A 5. Die durch das Köpperner Tal verlaufende Landesstraße stellt eine wichtige Ausweichstrecke zum Saalburgpass der B 456 dar.

Am Ortsende Richtung Friedrichsdorf befindet sich der Köpperner Bahnhof, der von der Taunusbahn in Richtung Bad Homburg und in der Hauptverkehrszeit bis Frankfurt sowie in Richtung Brandoberndorf bedient wird.

Quarzit-Werk

Im Köpperner Tal zwischen Köppern und Wehrheim betreibt die CEMEX Kies & Split GmbH (ein Tochterunternehmen der weltweit tätigen Cemex-Gruppe) einen großen Steinbruch, in dem seit Ende des 19. Jahrhunderts Quarzit abgebaut wird. Während der Steinbruch vom Boden aus fast nur in einem engen Winkel aus der Wetterau gesehen werden kann, ist er aus der Luft eine markante Landmarke. Produziert werden heute jährlich 1,8 Mio. Tonnen Quarzkies und Split. Aufgrund der hohen Reinheit und der damit verbundenen hellen Farbe handelt es sich um hochwertiges Material, das insbesondere im Straßenbau eingesetzt wird. Der Quarz gehört zu dem gleichen Quarzgang, der acht Kilometer entfernt als Eschbacher Klippen wieder an die Oberfläche kommt. Der heutige Abbau erfolgt in 120 Meter Tiefe. Trotz der Tagesproduktion von 400 LKW-Ladungen verfügt das Unternehmen lediglich über 15 fest angestellte Mitarbeiter, zu denen noch weitere 15 externe Kräfte (z. B. Sprengspezialisten) kommen.[3] Das Werk war einst neben Holztransporten einer der größten Güterkunden der Taunusbahn. Obwohl der Anschluss an die Bahn als Nachfolger der früheren 600-mm-Feldbahn noch existiert, wird seit 1996 kein Schotter mehr darüber verladen.[4][5]

Waldkrankenhaus

Gleichfalls im Köpperner Tal, aber noch innerhalb der Ortsgrenzen, befindet sich das Waldkrankenhaus Köppern, eine Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Das traditionsreiche Krankenhaus firmierte bis Mitte 2009 als Zentrum für Soziale Psychiatrie Hochtaunus gemeinnützige GmbH (heute „Vitos Hochtaunus gemeinnützige GmbH“).

Evangelische Pfarrkirche

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Im Ortskern befindet sich die evangelische Pfarrkirche Köppern. Die Saalkirche wurde 1727–31 von Johann Wilhelm Detler erbaut. Der aus Rodheim stammende Maurermeister entwarf und baute ebenso die evangelische Kirche Burgholzhausen vor der Höhe. Das Kircheninnere ist mit ornamentalen Malereien im Jugendstil und einfachen Stuckarbeiten des 18. Jahrhunderts ausgestattet.[6] Die drei Glocken im Dachreiter mit der Tonfolge f1-as1-b1 wurden 1963 von den Gebr. Rincker in Sinn gegossen. Darauf abgestimmt läuten im katholischen Gemeindezentrum St. Josef zwei Glocken c2-es2, die 1975 bei Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher gegossen wurden.

Kino

Seit 1925 gibt es in Köppern ein Kino in Familienbesitz. Bereits 1918 wurden die ersten Filme gezeigt. Das Kino wurde mehrmals modernisiert, heute können auch 3D-Filme vorgeführt werden.[7]

Sport

Köppern vom Bornberg

Am Bürgerhaus befindet sich die Sportanlage (Rasen- und Kunstrasenplatz) des SV Teutonia Köppern. Die 1. Herrenmannschaft (Fußball) spielt derzeit in der Kreisoberliga Hochtaunus.

Am Wiesenweg hat der Tennisverein Köppern e.V. seine Anlage mit sechs Plätzen.

Die TSG 1890 Köppern bietet u. a. Leichtathletik, Judo, Tischtennis und Volleyball an.

Commons: Köppern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Karl Jäger: Der Ortsname Köppern. Aus: Suleburc Chronik. Jg. 14 (1983).
  2. Gesetz zur Neugliederung des Obertaunuskreises und des Landkreises Usingen. Vom 11. Juli 1972. In: GVBl. I. 1972, 227.
  3. Alexander Schneider: Wer wusste wann Bescheid? In: Taunus-Zeitung. Vom 30. Juli 2008, S. 11.
  4. Saalburg Taunus. Auf: weiltalbahn.de.
  5. Taunusquarzitwerk. Auf: weiltalbahn.de.
  6. Georg Dehio, Ernst Gall: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen. Deutscher Kunstverlag, München 1967. S. 485 f.
  7. Geschichte des Kinos Köppern auf dessen Webseite, abgerufen am 24. März 2014.