Zum Inhalt springen

DVB-T

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. April 2004 um 19:41 Uhr durch Ulrich Leipold (Diskussion | Beiträge) (Sendeleistung != Bandbreite). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

DVB-T ist die Abkürzung für Digital Video Broadcasting - Terrestrial und bezeichnet die terrestrische Variante von DVB, die in den meisten Staaten der Erde als Standard für die Übertragung von digitalem Fernsehen per Antenne verwendet (werden) wird.

Bei DVB-T können dank verminderten Bandbreitenbedarfs aufgrund der benutzten MPEG-2-Komprimierung auf einem herkömmlichen analogen UHF- oder VHF-Kanal drei bis fünf Programme in PAL-Auflösung, einem sogenannten Bouquet, ausgestrahlt werden. Alternativ reichte die Bandbreite für ein Programm mit höherer Auflösung (HDTV), doch gibt es dafür in Europa bisher keine konkreten Pläne. Praktisch empfangbar sind in Deutschland je nach Region 16 bis 24 verschiedene Sender bzw. werden es sein, also etwas weniger als im analogen Kabel, für das es eine neue Konkurrenz ohne laufende Kosten ist.

Der Empfang setzt eine Set-Top-Box oder einen Fernseher mit integriertem DVB-Empfänger voraus, der sich bei einigen Markengeräten auch nachrüsten lässt. Bei ausreichend starkem Signal genügt eine einfache Zimmerantenne, ansonsten die vielerorts noch vorhandene Hausantennenanlage. Portable Fernsehgeräte können so überall betrieben werden, unabhängig von Kabel oder großer Antenne für den Satellitenempfang; daher die in Deutschland zur Promotion verwendete Marke Das ÜberallFernsehen.

Im August 2003 wurde die analoge Verbreitung von Fernsehprogrammen zugunsten der digitalen Verbreitung mittels DVB-T im Großraum Berlin als erstem weltweit eingestellt.

Von Kritikern werden die Kosten für die Umstellung bemängelt, die in keinem Verhältnis zur tatsächlichen Teilnehmerzahl stünden, da heute die meisten Haushalte den terrestrischen Empfang gar nicht mehr nutzen. Daneben soll die staatliche Subventionierung des Sendernetzes, von der auch Privatsender profitieren, gegen EU-Gesetze verstoßen.

Chronologie der Umstellung
Verbreitungsgebiet Umstellungsbeginn Analogabschaltung Programme
Berlin 1. November 2002 4. August 2003 27 seit März 2003
Bremen/Unterweser 24. Mai 2004 8. November 2004 16, später 24
Hannover/Braunschweig 24. Mai 2004 8. November 2004 16, später 24
Köln/Bonn 24. Mai 2004 April 2005 16, später 24
Rhein-Main-Gebiet 4. Oktober 2004 6. Dezember 2004
Düsseldorf/Ruhrgebiet 4. November 2004 April 2005 8, später 24
Hamburg/Lübeck 4. November 2004 2005 vorerst 16
Kiel + Schleswig 4. November 2004 2005 16, später 24
München + Nürnberg 2. Quartal 2005 20 bis 24
Rostock/Schwerin geplant 2005 vorerst 8
Ludwigshafen/Mannheim geplant 2005 ca. 16
Halle/Leipzig geplant 2005 12 bis 16
Erfurt/Weimar geplant 2005 8 bis 12
Stuttgart Ende 2006 ca. 16
Österreich Probebetrieb 2005
Schweiz

Die vollständige Umstellung auf DVB-T, also die Abschaffung der analogen Ausstrahlung von Fernsehprogrammen, ist in Deutschland laut Beschluss der Bundesregierung vom 24. August 1998 bis spätesten zum Jahr 2010 vorgesehen.