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Neuoberhaus

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Neuoberhaus ist eine Wüstung bei Johanngeorgenstadt im Erzgebirge.

Geschichte

Der Johanngeorgenstädter Stadtteil Neuoberhaus entstand in den Jahren 1949/1950 als Bergarbeitersiedlung für die Beschäftigten des Uranbergbaus der SAG Wismut. Benannt wurde die Siedlung nach dem alten Zinn-Bergwerk Neu Oberhaus Sachsen bei Pachthaus. Bereits nach kurzer Zeit wohnten bis zu 3000 Menschen in den 16 Großbaracken aus massivem Erdgeschoss und hölzernem Obergeschoss. Mit der 1955 erfolgten Einstellung des Johanngeorgenstädter Uranbergbaus wurde Neuoberhaus erstmals wieder entvölkert.

Zwischen 1959 und 1965 war hier ein Jugendwerkhof untergebracht.

Von 1965 bis 1992 wurde das Gelände durch die Betriebsberufsschule „Martin Hoop“ als Zentrale Ausbildungsstätte (ZAS) für die Fachkräfte des geologischen und Montanwesens der DDR genutzt. Neben den ca. 3.800 Auszubildenden wurden auch ca. 500 Fachkräfte u.a. aus der Mongolei ausgebildet. Überdies erfolgte eine Nutzung als Ferienheim.

Nach 1992 wurde keine neue Nutzungsmöglichkeit gefunden und die Gebäude freigezogen, da die Abgelegenheit der Siedlung zu hohe Kosten verursacht hätte. Anschließend wurden die Gebäude vollständig abgerissen und das Gebiet wiederaufgeforstet.

Literatur

  • Frank Teller: Umbruch, Aufbruch, Abbruch : Johanngeorgenstadt 1945–1961. 1. Auflage. Förderverein Pferdegöpel Johanngeorgenstadt e.V., 2009, DNB 994862172, S. 354.
  • Horst Peter und Horst Kauschka: Chronik der Betriebsschule Neuoberhaus (1965–1992). 2001, S. 54.

Koordinaten: 50° 26′ 35″ N, 12° 44′ 10″ O