Rheinischer Ring
Siehe LD.
Der Rheinische Ring (RhR) ist ein seit 1920 bestehendes Kartell gleichgesinnter Burschenschaften an technischen Universitäten.
Geschichte
Der RhR entstand Pfingsten 1923 auf dem Burschentag der Deutschen Burschenschaft (DB) und ging aus der am 4. Juli 1920 in Hannover gegründeten Arbeitsgemeinschaft hervor,[1] in welcher sich Burschenschaften zusammengeschlossen hatten, die bereits zuvor im Rüdesheimer Verband deutscher Burschenschaften (RVdB) in einem Freundschaftsverhältnis zueinander gestanden hatten.[2] Gründungsmitglieder waren die Burschenschaften Germania Braunschweig, Gothia Charlottenburg, Germania Darmstadt, Arminia Hannover, Arminia Karlsruhe und Hilaritas Stuttgart.[3]
In den 1960er Jahren war der RhR Mitglied in einer als Gegenpol zur Burschenschaftlichen Gemeinschaft (BG) verstandenen „Informationsrunde“ liberaler Burschenschaften.[4]
Im Jahr 2010 fand in Aachen ein großer Kommers anlässlich des 90jährigen Jubiläums statt.
Aufgaben und Ziele
Zweck der Gründung war es, gemeinsame Interessen der Mitgliedsburschenschaften in den Ausschüssen der DB in enger Zusammenarbeit besser zur Geltung bringen zu können.[3]
Seine Aufgaben sieht der Rheinische Ring heute in der Pflege der Freundschaft unter seinen Mitgliedsburschenschaften und in der Durchführung der burschenschaftlichen Arbeit, die eine Einzelburschenschaft allein nicht leisten kann.
Mitglieder
- Aachener Burschenschaft Teutonia
- Burschenschaft Arminia-Gothia zu Braunschweig
- Braunschweiger Burschenschaft Germania
- Hannoversche Burschenschaft Arminia
- Hannoversche Burschenschaft Germania
- Burschenschaft Hilaritas
Ehemalige Mitgliedsbünde
- Alte Darmstädter Burschenschaft Germania
- Karlsruher Burschenschaft Arminia
- Berliner Burschenschaft Gothia
Bekannte Burschenschafter im Rheinischen Ring
Vor 1920 verstorbene Mitglieder werden nicht aufgelistet.
- Emil Herzig (1898 – 1962), Architekt der Bernhard-Rust-Hochschule, spätere Kant-Hochschule in Braunschweig (heute: Naturhistorisches Museum)
- Gerhard Heimerl (* 1933), Verkehrswissenschaftler
- Gunter Huppenbauer (* 1942), Bauingenieur
- Gustav Eichler (1883–1969), Erbauer des Nürburgringes
- Rudolf Gußmann († 2002), Inhaber und Geschäftsführer des Spielwarenherstellers Kibri
- Matthias Hohner (1898-1978), Direktor und Mitinhaber der Hohner Musikinstrumente GmbH & Co. KG, Enkel des Firmengründers
- Hermann Huppenbauer († 1994), u.A. 1960–1963 Kommandeur des Luftwaffenparkregiment 1 der Luftwaffe
- Heinrich Jassoy (1863–1939), Architekt
- Julius Moser (Unternehmer) (1882-1970), Ehrenbürger der Stadt Pforzheim, Präsident der Industrie- und Handelskammer, wurde in das KZ Theresienstadt deportiert
- Karl Kade (1870–1943), Fabrikant, Bruder des Fabrikanten und Mäzens Max Kade
Siehe auch
Literatur
- Herman Haupt (Hrsg.): Handbuch für den Deutschen Burschenschafter. Frankfurt am Main, 4. Aufl., 1927, S. 136–137.
- Reinhard Wetterau: Die Einigungsbestrebungen der Technischen Burschenschaften in Deutschland sowie die Geschichte des Rheinischen Ringes. Braunschweig, 2006. Download als .pdf
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Hans-Georg Balder: Die Deutsche(n) Burschenschaft(en) – ihre Darstellungen in Einzelchroniken, WJK, Hilden 2005. S. 372.
- ↑ Geschichte des Rheinischen Ringes. Download als .pdf
- ↑ a b Michael Doeberl, Alfred Bienengräber (Hrsg.): Das akademische Deutschland. Band 2: Die deutschen Hochschulen und ihre akademischen Bürger. C. A. Weller, Berlin 1931. S. 838.
- ↑ Sonja Kuhn: Die Deutsche Burschenschaft – eine Gruppierung im Spannungsfeld zwischen Traditionsformalismus und Traditionsstiftung – eine Analyse für den Zeitraum 1950 bis 1999. Stuttgart 2002. ISBN 3-00-009710-4. S. 115.