Berufsbegleitendes Studium
Ein berufsbegleitendes Studium oder auch duales Studium ist ein Studium, bei dem der Student während der ganzen Ausbildung in einem Beschäftigungsverhältnis steht. Gleichzeitig wird ein akademischer Grad erworben.
Durch die Organisationsform ist gewährleistet, dass die Ausbildungsinhalte gleich in die Praxis umgesetzt werden können. Ein weiterer Vorteil des berufsbegleitenden Studiums ist, dass der Arbeitgeber des Studenten diesen meistens direkt nach Abschluss des Studiums übernimmt, da er viel in dessen Ausbildung investiert hat.
Abgrenzung
Nicht jedes berufsbegleitende Studium ist ein duales Studium im Sinne der von den Hochschulministerien der Bundesländer und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) festgelegten Kriterien. Einige Hochschulen, so zum Beispiel die FOM Hochschule oder die Hochschule Fresenius in Deutschland oder die eufom University in Luxemburg bieten berufsbegleitende staatlich anerkannte und akkreditierte Bachelor- und Masterstudiengänge an, die ein Berufs- oder Ausbildungsverhältnis der Studierenden zwingend voraussetzen aber keine besonderen studienintegrierte Praxismodule vorsehen. Die Studenten erbringen den Praxisnachweis durch ausgewählte Projektarbeiten.
Ohne akademischen Abschluss, jedoch ebenfalls berufsbegleitend, werden Lehrgänge und Weiterbildungen angeboten. Dazu zählen beispielsweise berufsbegleitende Lehrgänge (umgangssprachlich oft als "Studium" bezeichnet), die mit einem schuleigenen Diplom abschließen, sowie Sommerakademien.
Struktur
Das berufsbegleitende Studium kann unterschiedlich strukturiert werden:
- Abendstudium: Der Unterricht findet zum größten Teil am Abend, in einigen Fällen auch samstags im Ausbildungsinstitut statt und bietet vielen Berufstätigen so eine Möglichkeit, sich weiter zu qualifizieren. Lehrveranstaltungen schließen sich direkt an den Arbeitstag des Teilnehmers an. Die Vorteile dieser Variante sind ein vorlesungsfreies Wochenende und verkürzte Vorlesungszeiten.
- Wochenendstudium: Bei einem Wochenendstudium finden Lehrveranstaltungen freitags und Samstag in längeren Zeitblöcken statt und bieten so die Möglichkeit eines kompakten und intensiven Studiums am Wochenende und ausreichend zeitliche Flexibilität am Abend während der Arbeitswoche.
- Auslandssemester: Je nach Studium und Flexibilität des ausgeübten Berufes kann innerhalb des Studiums ein Auslandssemester durchgeführt werden (duale-internationale Ausbildung), in dem durch die Arbeit in einem ausländischen Betrieb oder durch ein Semester an einer ausländischen Universität Auslandserfahrungen gesammelt und interkulturelle Kompetenzen erworben werden können.
- Sommerakademie (Summer School): Zusätzlich zum Beruf kann der Teilnehmer eine Sommerakademie besuchen. Unter Sommerakademien werden Bildungsveranstaltungen zu unterschiedlichen Themen und für unterschiedliche Zielgruppen zusammengefasst, die in einem zeitlich eng begrenzten Rahmen stattfinden und der beruflichen und privaten Fort- und Weiterbildung ohne einen qualifizierten Abschluss dienen.
- Zunehmend finden sich Studienangebote, die methodisch als Fernstudium mit E-Learning-Elementen bzw. als Blended Learning organisiert sind. Ein Nachteil bei reinen Fernstudiengängen ist die hohe Abbrecherquote.
Anerkennung
Laut einer Studie der Hochschule Fresenius unter 1.690 zufällig ausgewählten Unternehmen machen die meisten Personalabteilungen zwischen Absolventen eines berufsbegleitendem Studiums und eines Vollzeitsstudiums keinen Unterschied.[1] 68 Prozent der befragten Personalverantwortlichen gaben an, dass die Studienform keinen Einfluss auf die Entscheidung zu Gunsten eines Bewerbers hätte. 17 Prozent der Befragten würden Absolventen eines berufsbegleitenden Studiums bevorzugen, 4 Prozent Absolventen mit Vollzeitstudium.