Claude Dornier
Claude, genannt Claudius Dornier (* 14. Mai 1884 in Kempten (Allgäu); † 5. Dezember 1969 in Zug) ist ein deutscher Flugzeugkonstrukteur.
Dornier war Mitarbeiter von Ferdinand Graf von Zeppelin und gründete 1914 in Friedrichshafen eine Flugzeugwerft, die Dornier-Werke.
Er baute vor allem Ganzmetallflugzeuge, insbesondere Landflugzeuge und Flugboote: Wal, Superwal, Do 18, Do X.
Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand in Spanien das STOL-Flugzeug Do 27.
Ab 1956 wurde die die Flugzeugproduktion in München-Neuaubing und Oberpfaffenhofen wieder aufgenommen. In den Dornier-Werken wurde ab 1970 in deutsch-französischer Zusammenarbeit der Alpha Jet entwickelt und gebaut.
Am 2. November 1910 begann der damals 26-jährige Diplom-Ingenieur Claude Dornier in der Versuchsabteilung der Luftschiffbau Zeppelin GmbH zu arbeiten. Diese Tätigkeit war der Grundstein für sein Interesse an dem Transportmittel 'schwerer als Luft'. Nach dem Kriegbeginn des Ersten Weltkriegs beharrte der Graf Zeppelin, der schon früh erkannte, daß Luftschiffe nun bald nicht mehr ins Kriegsbild passen würden, auf seinen Vorstellungen von Riesenflugzeugen. Der Graf verfuhr zweigleisig: Einerseits ließ er große Landflugzeuge entwickeln, andererseits gab er den Anstoß zu Claude Dorniers Flugboot-Konstruktionen.
Im Dezember 1914 verließ Claude Dornier mit seiner Abteilung "Do" die Büroräume des Grafen Zeppelin in Friedrichshafen und zog mit seinem keinen Stab von Konstrukteuren und Zeichnern ein paar Kilometer weiter nach Seemoos. Am Seemooser Horn entstand eine geräumige Halle aus Holz, hoch genug für einen Dreidecker und 50 m breit, und das Konstruktionsbüro, das heute noch nahezu unverändert vom Württembergischen Yacht-Club als "Jugendheim Claude Dornier" genutzt wird.
Kurz nachdem im Januar 1917 Claude Dorniers Abteilung eine eigenständige Gesellschaft im Zeppelin-Konzern wurde, starb der alte Graf im Alter von 79 Jahren. Nach dem verlorenen Krieg ist Claude Dornier auf Grund des alliierten Flugzeugbauverbots nach Italien ausgewichen, um dort ab 1921 seine Flugzeuge weiter zu konstruieren und zu bauen. Dort entstand der legendäre Wal.
Parallel dazu zog die inzwischen umbenannte Dornier Metallbauten GmbH 1923 von Seemoos einen Kilometer weiter nach Manzell auf das Gelände, das einst der König von Württemberg für Graf Zeppelins erste Flugversuche zur Verfügung gestellt hatte. Dort wurden die Komet II und die Komet III entwickelt. Dies gab dem Werk einen spürbaren Aufschwung, da die Produktion fast ausschließlich ins Ausland ging.
Die Dornier-Siedlung in Manzell
Zur Behebung der Wohnungsnot in Friedrichshafen, die auch durch das stark wachsende Werk in Manzell angeheizt wurde, entstand durch Initiative von Claude Dornier ab 1924 in Manzell die Dornier-Siedlung.
Das Dornier-Werk in Manzell
1932 erwarb Claude Dornier alle Anteile der Dornier Metallbauten GmbH. Während des Dritten Reiches wuchs die Produktion so stark, daß neue Standorte gegründet wurden.
In Manzell wurden noch vor dem Krieges mit dem Bau eines großen Stollenwerks begonnen. Nach dem verlorenen Zweiten Weltkrieg stand Claude Dornier vor dem zweiten "Aus". Das Werk Manzell wurde vollständig zerstört und der Neuanfang nach dem Krieg begann in Lindau, Oberpfaffenhofen und Immenstaad.