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Max Ernst

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Max Ernst, Habakuk (nach einem Modell von 1934), Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Dauerleihgabe an die Stadt Düsseldorf (Standort: vor der Kunsthalle Düsseldorf)
Max Ernst, Habakuk vor der Kunsthalle Düsseldorf

Max Ernst (* 2. April 1891 in Brühl; † 1. April 1976 in Paris) war ein deutscher Maler und Bildhauer des Dadaismus und des Surrealismus.

Leben

Max Ernst war der Sohn des Taubstummenlehrers Philipp Ernst und seiner Frau Luise. Er hatte noch acht Geschwister.

Zum Malen angeleitet wurde Max von seinem Vater. Nach dem Abitur begann er 1910 an der Universität Bonn ein Studium in den Fächern Philosophie, Psychologie und Kunstgeschichte. Hier lernte er auch den Expressionisten August Macke kennen.

Von August 1914 bis November 1918 war Ernst als Freiwilliger im 1.Weltkrieg in Frankreich und Polen im Einsatz. 1918 heiratete er Luise Straus. Mit ihr bekam er 1920 den Sohn Hans-Ulrich, der später unter dem Namen Jimmy Ernst in den USA als surrealistischer Maler bekannt wurde. 1926 wurde die Ehe geschieden.

1918 gründete Max mit Hans Arp die Kölner Dada-Gruppe, an der auch seine Ehefrau Luise Straus-Ernst beteiligt war; er lernte 1920 den Schriftsteller Paul Eluard kennen und ging nach Paris, wo er 1924 die Collage als künstlerische Technik ausweitete und die Technik der Frottage erfand. Ab 1924 war Ernst einer der wichtigsten Maler des Surrealismus. Nach dem Ausschluss von Paul Eluard aus der Gruppe ging er auf Distanz.

1938 zog er sich mit Leonora Carrington nach Saint-Martin d'Ardeche in ein abgelegenes Bauernhaus zurück, wo trotz widriger Umstände wichtige Werke wie Ein wenig Ruhe und Die faszinierende Zypresse vollendet wurden. Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht wurde er als "verdächtiger Ausländer" in mehrere Lager interniert, 1941 gelang ihm die Flucht über Spanien und Lissabon in die USA, wo er bedeutenden Einfluss auf die junge Malergeneration ausübte. Hier heiratete er die Sammlerin Peggy Guggenheim. Auch diese Ehe währte nicht lange. 1946 heiratete er in Beverly Hills die Künstlerin Dorothea Tanning. Im selben Jahr gewann er den Bel Ami Wettbewerb mit seinem Gemälde Die Versuchung des heiligen Antonius.

1953 kehrte er nach Europa zurück. Auf der Biennale von Venedig 1954 wurde er mit dem großen Preis für Malerei geehrt.

Das Verhältnis zu seiner Geburtsstadt Brühl war lange Zeit getrübt. 1966 lehnte er die Ehrenbürgerschaft ab. Erstmals besuchte er diese 1971, um der Einweihung des Max-Ernst-Brunnens vor dem Rathaus beizuwohnen.

In Brühl wurde am 4. September 2005 das neue Max-Ernst-Museum eröffnet. Bundespräsident Horst Köhler sagte bei der Eröffnungsfeier für dieses Museum, dass man gegenüber zeitgenössischer Kunst nicht verschlossen sein solle.

Begraben wurde Max Ernst nach seiner Einäscherung im Columbarium des Friedhofes Père Lachaise zu Paris.

Werke (Auswahl)

  • 1922, "Beim Rendezvous der Freunde", Museum Ludwig, Köln
  • 1923, "Heilige Cäcilie - Das unsichtbare Klavier", Staatsgalerie, Stuttgart
  • 1923, "Histoire Naturelle", Tehran Museum of Contemporary Art, Teheran, Iran
  • 1927, "Forêt et soleil", Saarlandmuseum, Saarbrücken
  • 1928, "Die Erwählte des Bösen", Neue Nationalgalerie, Berlin
  • 1929, "La Femme 100 tetes", Collagenroman.
  • 1940, "La Toilette de la mariée", Guggenheim Museum, New York, USA
  • 1946, "Die Versuchung des Heiligen Antonius", Duisburg, Wilhelm-Lehmbruck-Museum
  • 1950, "Götterbote", Frottage, Neue Nationalgalerie, Berlin

Künstlerisches Schaffen: Ernst ließ sich vor allem vom Zufall inspirien, z. B. durch zufällig gefundene Materialstrukturen wie Hölzer oder Blätter, die er dann mit den sechs Zufallsprinzipien; Frottage, Grattage, Decalcomanie, Fumage, Sand und Farbdrapping überarbeitete.