Rüti bei Büren
Rüti bei Büren | |
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Staat: | ![]() |
Kanton: | ![]() |
Verwaltungskreis: | Seeland |
BFS-Nr.: | 0393 |
Postleitzahl: | 3295 |
UN/LOCODE: | CH RTB |
Koordinaten: | 597493 / 222424 |
Höhe: | 437 m ü. M. |
Höhenbereich: | 426–566 m ü. M.[1] |
Fläche: | 6,50 km²[2] |
Einwohner: | 879 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 135 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
12,7 % (31. Dezember 2023)[4] |
Website: | www.ruetibeibueren.ch |
![]() Reformierte Kirche an der Hauptstrasse
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Lage der Gemeinde | |
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Rüti bei Büren ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Seeland des Kantons Bern in der Schweiz.
Unter dem Namen existieren neben der Einwohnergemeinde auch eine evangelisch-reformierte Kirchgemeinde und eine Burgergemeinde.
Geographie
Rüti liegt an der Hauptstrasse Solothurn–Lyss zwischen Arch und Büren an der Aare. Die Nachbargemeinden sind von Norden beginnend im Uhrzeigersinn: Grenchen, Arch, Buchegg, Oberwil bei Büren und Büren an der Aare. Die Gemeinde hat eine Fläche von 650 ha, 49.1% davon werden landwirtschaftliche genutzt. [5]
Geschichte
Älteste Funde von Scherben bei der auf dem Gemeindegebiet liegenden Tüfelsburg gehen bis in die Jungsteinzeit zurück. Gesichert ist eine Besiedelung des an der römischen Hauptstrasse von Petinesca nach Salodurum liegenden Ortes in römischer Zeit. Davon zeugen Überreste eines römischen Gutshofes im Rütibuchsi. Bereits 1750 und um 1800 wurden dort Mosaikböden ausgegraben. 1819 kam eine zu einem Gutshof gehörige tuskische Säule zum Vorschein. Eine für die Schweiz einzigartige Wasserleitung aus Jurakalk-Känneln wurde im frühen 19. Jh. entdeckt. Vierzehn Stück davon waren im Unterdorf im sog. Haus Rytz bis 1938 als sichtbare Spolien vermauert.[6] Römische Mauerreste wurden auch unter der Kirche lokalisiert. [7]
Die heute sichtbaren Überreste der Tüfelsburg [8] stammen von einer mittelalterlichen Erd-Holzburg mit einem Wall-Grabensystem. Sie werden in das 10. oder 11. Jahrhundert datiert. Sie wurde im Jahr 1391 von Elisabeth von Buchegg an die Stadt Solothurn verkauft, und die Burgstelle befindet sich noch heute im Besitz der Burgergemeinde Solothurn.
In einer Schreiben bestätigt Papst Lucius III. am 2. Oktober 1185 der Abtei St. Johannsen, unter anderem auch die Besitztümer in Rüti. Der Name „Ruti apud oppidum burron sittas“ wird aber erst in der Urkunde von 1233 erwähnt als zwei Bürger von Wolhusen Güter in Rüti gegen Güter, die näher bei Wolhusen liegen tauschten. Rüti bedeutet im Schweizerdeutschen „Rodung; von Holzwuchs und Buschwerk gereinigtes, urbar gemachtes Stück Land”.[9]
Als herausragendes Ereignis in der Neuzeit gilt der Dorfbrand vom 20. Mai 1868, von dem mehr als ein Drittel der bewohnten Gebäude betroffen war. Zu einem weiteren Dorfbrand kam es 1876. [10]
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |
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Jahr | Einwohner |
1850 | 641 |
1880 | 668 |
1910 | 654 |
1930 | 700 |
1950 | 668 |
1970 | 969 |
1990 | 858 |
2002 | 810 |
2004 | 864 |
2006 | 836 |
2013 | 822 |
94,54 % der Bevölkerung sind deutscher Muttersprache. Rüti ist mehrheitlich evangelisch-reformiert. Es besitzt eine eigene Kirchgemeinde mit eigener Kirche im Dorf.
Politik
In Rüti bildet die Gemeindeversammlung die Legislative. Derzeit (2007) besteht die Exekutive aus dem fünfköpfigen Gemeinderat, welcher im Majorzsystem gewählt wird.
Die Wähleranteile der Parteien anlässlich der Nationalratswahlen 2011 betrugen: BDP 47.8 %, SVP 23.7 %, SP 10.1 %, GPS 5.8 %, glp 4.1 %, FDP 2.3 %, SD 1.2 %, EDU 0.9 %, EVP 0.5 %, CVP 0.4 %.[12]
Wirtschaft
In Rüti sind diverse Kleinbetriebe angesiedelt. Das Einzugsgebiet für grössere Unternehmen ist Grenchen, Biel, Lyss, Solothurn.
Sonstiges
Der ehemalige Bundesrat und Bundespräsident (2005) Samuel Schmid von der BDP (ehemals SVP) stammt aus Rüti und ist dort ansässig. 2009 wurde er zum Ehrenbürger der Gemeinde ernannt.
Sehenswürdigkeiten
Weblinks
- Offizielle Website der Einwohnergemeinde Rüti bei Büren
- Anne-Marie Dubler: Rüti bei Büren. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- swisstopo Luftbild vom 29. August 1929 von Rüti bei Büren
Einzelnachweise
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Höhenbereich aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Bundesamt für Statistik BfS, Regionalproträts 2014
- ↑ Drack/Fellmann, Die Römer in der Schweiz, Stuttgart 1988, S. 495
- ↑ S. dazu den Artikel im Historischen Lexikon der Schweiz
- ↑ Archäologische Inventarnummer 063.002.2011.01 Quelle: ArchBE 2012 Seite 47
- ↑ Schweizerisches Idiotikon Bd. VI Sp. 1811ff..
- ↑ Historisch-Biographische Lexikon der Schweiz, Bd. 5, S. 746
- ↑ Quelle 1850-1990: Bundesamt für Statistik
- ↑ http://www.nawa.apps.be.ch/nawa/action/NAWAInternetAction.do?method=read&sprache=d&typ=21&gem=393 abgerufen am 3. Februar 2012
