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Hans Cranach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Hans Cranach, auch Johannes Sonder (*um 1513 in Wittenberg; † 9. Oktober 1537 in Bologna) war ein deutscher Maler.

Er war der älteste Sohn und Schüler von Lucas Cranach dem Älteren. Über sein kurzes Leben ist nur wenig bekannt. Er begann seine Tätigkeit in der Wittenberger Werkstatt seines Vaters. Ein langes, zu seinem Tode verfasstes Gedicht ("In immaturem obitum Joannis Lucae F. Cranachii" von Johann Stigel) würdigt ihn als begabten und fruchtbaren Maler. Auch wenn dabei so manches übertrieben sein wird, muss Hans innerhalb der Cranach-Werkstatt eine bedeutende Rolle eingenommen haben. So hat es natürlich nicht an Versuchen gefehlt, seinen Anteil aus demselben herauszufiltern. Als Ausgangsbasis dienen die beiden einzigen, auf Grund der Signatur - HC - ihm mit Sicherheit zuzuschreibenden Gemälde von 1534 und 1537 sowie ein Skizzenbuch, welches er nachweislich in Italien verwendet hat. Vom Stil her besteht bei seinen sicheren Arbeiten kein prinzipieller Unterschied zu den Werken seines Vaters. In der Formenkenntnis war er ihm wohl etwas unterlegen und die Gestaltung wirkt etwas weicher, doch lassen die wenigen Werke, die man ihm zugewiesen hat, noch kein abschließendes Urteil zu. Überraschenderweise änderte sich 1537, vielleicht mit dem Tod von Hans, auch die Signatur der Cranachwerkstatt geringfügig. Die bisher steil aufgerichteten Flügel der Schlange werden nun gestreckter und damit etwas horizontaler gestaltet. Damit wurde vermutlich auch gleichzeitig aufgezeigt, dass von nun an seinem jüngeren Bruder, Lucas Cranach der Jüngere, die Rolle des engsten Mitarbeiters des Vaters zufiel.

Werke

  • Linköping, Länsmuseet Östergötland: Adam und Eva. (zugeschrieben) um 1530 – 1532
  • Madrid, Fundación Colección Thyssen-Bornemisza: Bildnis eines bärtigen jungen Mannes. 1534; Herkules und Omphale. 1537
  • Oslo, Nasjonalgalerie: Maria mit dem Kinde. (zugeschrieben) um 1534 – 1537
  • Paris, Musée du Petit Palais: Bildnis einer jungen Frau. (zugeschrieben) um 1534
  • San Francisco, Museum of Fine Arts: Judith. (zugeschrieben) um 1537

Literatur

  • Werner Schade: „Die Malerfamilie Cranach“ (1974 VEB Verlag der Kunst Dresden)
  • Dieter Koepplin / Tilman Falk: „Lucas Cranach“ (1974 und 1976 Birkhäuser Verlag Basel und Stuttgart-2 Bände, Katalog zur Ausstellung in Basel 1974)
  • Max J. Friedländer / Jakob Rosenberg: „Die Gemälde von Lucas Cranach“ (1979 Parkland Verlag Stuttgart)