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Only God Forgives

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Film
Titel Only God Forgives
Datei:Only god forgives.png
Produktionsland Frankreich
Dänemark
Originalsprache Englisch
Thai
Erscheinungsjahr 2013
Länge 89 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Nicolas Winding Refn
Drehbuch Nicolas Winding Refn
Produktion Lene Børglum
Musik Cliff Martinez
Kamera Larry Smith
Schnitt Matthew Newman
Besetzung

Only God Forgives ist ein französisch-dänischer Thriller aus dem Jahr 2013. Der dänische Filmregisseur Nicolas Winding Refn führte Regie und schrieb das Drehbuch.

Der Film war für die Goldene Palme bei den Filmfestspielen von Cannes nominiert. Kinostart in Deutschland war der 18. Juli 2013.

Handlung

Der Amerikaner Julian Thompson betreibt im thailändischen Bangkok einen Boxclub, der auch als Umschlagplatz für den Drogenschmuggel dient. In der ersten Szene schickt Julian einen Kämpfer in den Ring seines Boxclubs. Während dieser junge Boxer scheinbar einen guten Kampf präsentiert, offenbart sich wie Drogen und Geld in der Menge der Zuschauer des Kampfes systematisch den Besitzer wechseln. Als Julians Bruder Billy eine minderjährige Prostituierte tötet, erklärt der Polizist Chang dem Vater des Opfers, dass er mit Billy tun könne, was er wolle. Dieser tötet ihn daraufhin, indem er ihm den Kopf zertrümmert.

In einer Zwischenszene sieht man wie Julian von Tagträumen geplagt wird, während er von der Edelprostituierten Mai auf seinem Stuhl an den Handgelenken festgebunden wird. Diese setzt sich vor Julian auf das Bett und befriedigt sich selbst.

Crystal Thompson, die Mutter der beiden Brüder, kommt nach Bangkok, um Billys Leiche zu identifizieren. Sie beauftragt Julian, die Mörder seines Bruders zu finden, was er zu ihrem Missfallen zunächst ablehnt. Dennoch befragt Julian den Vater des Opfers, Choi, über seine Rolle bei Billys Ermordung. Choi erklärt Julian, dass er von Lt. Chang gezwungen wurde, Billy zu töten und dass dieser ihm im Anschluss den Arm abgehackt habe, weil er seine Tochter als Prostituierte arbeiten ließ. Damit hätte er für seine Sünden bezahlt. Julian lässt Choi am Leben. Crystal verlangt dann von ihm, Chang zu finden und zu töten.

Der in Julians Boxclub trainierende Liang tötet später Choi. Nachdem Julian herausfindet, dass sein Kollege Gordon hierzu den Auftrag gab, will er diesen töten, wird jedoch von der eintreffenden Polizei daran gehindert. Unter den Polizisten befindet sich auch Lt. Chang, der schnell herausfindet, dass Julian nicht Chois Mörder ist. Julian wiederum vermutet in Chang den Verantwortlichen für den Tod seines Bruders und verfolgt ihn durch die Straßen von Bangkok, verliert ihn aber zu seinem Missfallen.

Währenddessen beauftragt Crystal einen gewissen Byron mit Changs Ermordung. Dieser schickt drei schwer bewaffnete Killer, die Chang in einem Restaurant angreifen, wobei einer von Changs Kollegen getötet wird. Chang erschießt zwei der drei Angreifer, überwältigt den dritten, in dem er ihm heißes Bratfett ins Gesicht schüttet und ihn danach zusammenschlägt. Daraufhin wird dieser als Geisel genommen, um ihn zu seinem Chef Li Po zu führen. Dort richtet ihn Chang hin, worauf Li Po Byron als Auftraggeber des Anschlags nennt. Chang findet Byron und tötet den Hartnäckigen nach einer Folter durch einen Stich in den Kopf.

Beim folgenden Boxkampf zwischen Julian und Chang wird Julian schnell vom erfahrenen und technisch überlegenen Chang besiegt. Crystal teilt Julian mit, dass Chang ihre Verwicklung in den Mordanschlag bekannt ist. Sie fürchtet sich vor Chang und bittet Julian, sie zu schützen.

Julian verschafft sich mithilfe seines Bekannten Charlie Ling Zugang zu Changs Wohnung. Ling erschießt das heimkehrende Kindermädchen und wird von Julian erschossen, als er auftragsgemäß auf Changs Tochter anlegt. Julian entnimmt Changs Waffensammlung eines seiner Dha-Schwerter und verlässt die Wohnung.

Zur gleichen Zeit haben Chang und ein weiterer Polizist Crystal in ihrem Hotel gefunden. Chang richtet sie hin. Zuvor hat sie seinem Kollegen enthüllt, dass Julian seinen eigenen Vater ermordet habe.

Bei der Rückkehr ins Hotel findet Julian die Leiche seiner Mutter. In einem Tagtraum schneidet er mit dem gestohlenen Schwert einen Spalt in ihren Bauch und lässt seine Hand hineingleiten. Zuletzt steht er in einem Feld neben Chang, der die Waffe erhebt, um ihm wie den anderen Delinquenten die Arme abzuhacken. Doch vor dem Abtrennen erfolgt ein Schnitt auf Chang, der in seiner Lieblingsbar Karaoke singt.

Kritiken

„Blutrünstiges Rache- und Vergeltungsdrama,[…] Motive der griechischen Tragödie und aus den Dramen von Shakespeare werden so weit trivialisiert, dass sie ins Gewand eines Exploitationfilms passen, der seinerseits mit den Mittel des elaborierten Arthouse-Kinos auf Hochglanz poliert wird.“

Lexikon des internationalen Films[2]

„Der Film ist zugleich seltsam zugänglich und manisch enthoben: Er kultiviert die Unnahbarkeit, schlachtet seine Bilder als mystische Flächen aus und frönt ständig der Gefallsucht. Refn interessiert sich fürs Offensichtliche, fürs Stylische und das Verstörende. Was man leicht als tölpelhafte Simplizität missverstehen kann. Das ist umso irriger, als sein Ansatz nichts Autoritäres hat, das macht nur der Hype mit unserem Blick. Auch als Provokationsobjekt eignet sich Only God Forgives kaum, vielmehr entspringt er einem Gestus der Selbstbefriedigung und des Fetisches, der diesmal in düsteren, oft steil und rot beleuchteten Räumen in Thailand austariert wird.“

critic.de – die Filmseite[3]

„[...] der Rache-Thriller [...] ist tatsächlich ungenießbar. Aber genau deshalb einer der sehenswertesten Filme des Jahres. [...] Only God Forgives ist ein Film ohne Held, eine Geschichte ohne Pointe, ein Thriller ohne Thrill. Dadurch treten die libidinösen Verstrickungen zwischen dem Film, seinen Machern und seinem Publikum umso deutlicher hervor. Was will man von einem Film geboten bekommen? Und wie geht man damit um, wenn er einem diese Wünsche nicht erfüllt? Kann aus der Enttäuschung auch etwas Produktives erwachsen?“

„Der Film Only God Forgives ist ein surreales Obsessions- und Rachespektakel, Refn zelebriert Kunst als einen Akt der Gewalt. [...] Kunst als ein Akt der Gewalt, diese Vorstellung nimmt Nicolas Windign Refn ganz wörtlich. Er filmt Pulp Fiction, ganz wörtlich, selbst Ryan Goslings Gesicht ist am Ende zu Brei geschlagen. Tarantinos Filme sind verspielte Tändeleien dagegen.“

„ONLY GOD FORGIVES ist rau, kompromisslos und in jeder Hinsicht abstoßend. Dennoch kann der Zuschauer aufgrund der grandiosen Bilderpracht den Blick nicht abwenden. Tieferer Sinn hin oder her – der Film gehört nicht zu Refns besten Arbeiten, kann sich jedoch gekonnt mühelos vom derzeitigen Kino-Einheitsbrei abgrenzen.“

Kino7.de[6]

Auszeichnungen

Only God Forgives wurde auf dem Sydney Filmfestival 2013 als bester Film ausgezeichnet. Darüber hinaus bekam Nicolas Winding Refn eine Nominierung für die Goldene Palme bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2013.

Synchronisation

Rolle Schauspieler Deutscher Synchronsprecher[7]
Julian Ryan Gosling Tommy Morgenstern
Billy Tom Burke Detlef Gieß
Chang Vithaya Pansringarm Hans-Jürgen Dittberner
Colonel Kim Sahajak Boonthanakit Sven Gerhardt
Crystal Kristin Scott Thomas Traudel Haas
Daeng Charlie Ruedpokanon Yoshij Grimm
Gordon Gordon Brown Thomas Hailer
Mai Yayaying Rhatha Phongam Julia Meynen

Veröffentlichung

Die DVD-Veröffentlichung in den Vereinigten Staaten fand am 22. Oktober 2013 statt.[8] In Deutschland ist Only God Forgives seit dem 18. November auf DVD erhältlich.

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung der FSK. (PDF; 34 kB) Spio.de, abgerufen am 19. Juli 2013.
  2. Only God Forgives. zweitausendeins.de, abgerufen am 26. Juni 2014.
  3. Frédéric Jaeger: Only God Forgives. critic.de - die Filmseite, 23. Mai 2012, abgerufen am 19. Juli 2013.
  4. Hannah Pilarczyk: Brutales Meisterwerk "Only God Forgives": Auf die Fresse. Spiegel Online, abgerufen am 20. Juli 2013.
  5. Fritz Göttler: Eine Saison im Fegefeuer: "Only God Forgives". Abgerufen am 25. Juli 2013.
  6. Josephine Drews: Kritik: Only God Forgives. Kino7.de, 29. Juli 2012, abgerufen am 29. Juli 2013.
  7. Deutsche Synchronisation von Only God Forgives. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 19. Juli 2013.
  8. DVD-Veröffentlichung in den Vereinigten Staaten. newdvdreleasedates.com, abgerufen am 4. November 2013.

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