Vechta
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 44′ N, 8° 17′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Vechta | |
Höhe: | 37 m ü. NHN | |
Fläche: | 87,89 km2 | |
Einwohner: | 33.572 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 382 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 49377 | |
Vorwahlen: | 04441 (Vechta & Lutten) 04447 (Langförden) | |
Kfz-Kennzeichen: | VEC | |
Gemeindeschlüssel: | 03 4 60 009 | |
Stadtgliederung: | 25 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Burgstraße 6 49377 Vechta | |
Website: | www.vechta.de | |
Bürgermeister: | Helmut Gels (CDU) | |
Lage der Stadt Vechta im Landkreis Vechta | ||
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Vechta [Plattdeutsch Vechte) ist die Kreisstadt und gleichzeitig größte Stadt des gleichnamigen Landkreises im westlichen Niedersachsen. Die als „Reiterstadt“ bekannte Universitätsstadt ist mit Cloppenburg eine der beiden Kreisstädte im Oldenburger Münsterland und wird in der Raumordnung des Landes Niedersachsen als Mittelzentrum geführt.[2] Seit 1994 bildet Vechta mit den Städten Damme, Diepholz und Lohne das sogenannte Städtequartett. Seit 2006 gehört Vechta zur Metropolregion Bremen/Oldenburg, einer von insgesamt elf europäischen Metropolregionen in Deutschland.[3]
] (Geographie
Lage

Vechta ist mit Cloppenburg eine der beiden Kreisstädte im Oldenburger Münsterland und liegt im Zentrum des Städtedreiecks Bremen, Oldenburg und Osnabrück. Östlich der Stadt liegt das Große Moor, eines der wenigen verbliebenen Regenmoore. Ein Teil dieses Moores wird in Richtung Westen über den Vechtaer Moorbach entwässert, der in Richtung Hase und Ems weiterfließt und die höher gelegene Ems-Hunte-Geest im Norden von den Ausläufern der Dammer Berge im Süden trennt.
Der Stadtname geht auf die Feuchtlage zurück: Althochdeutsch „Vecht“ bedeutet feuchtes Land.
Stadtgliederung
Vechta gliedert sich in 25 Stadtteile:
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Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind beginnend von Norden (im Uhrzeigersinn) die Gemeinden Visbek, Goldenstedt, Barnstorf, die Städte Diepholz und Lohne sowie die Gemeinden Bakum, Cappeln und Emstek.
Emstek (18 km) | Visbek (13 km) | Goldenstedt (13 km) | |
Bakum (8 km) | ![]() |
Barnstorf (21 km) | |
Dinklage (14 km) | Lohne (8 km) | Diepholz (16 km) |
Die Entfernungsangaben beziehen sich auf die Entfernung bis zum Ortszentrum.
Geologie und Hydrogeologie
Die Stadt liegt in der Norddeutschen Tiefebene. Das Gebiet um Vechta besteht hauptsächlich aus glazio-fluviatilen Ablagerungen, in erster Linie lehmige und sandige Ablagerungen des Pleistozäns. Bohrungen zeigten, dass die obersten Sedimentschichten eine Mächtigkeit von etwa fünf bis sieben Meter haben. Dieser Schicht unterlagert ist eine zehn Meter starke, lehmige und marlige Sedimentschicht. Sandige Schichten in einer Tiefe von 25 bis 30 Meter bilden einen ertragreiche Aquifer für Grundwasserförderung. Der oberste Grundwasserleiter befindet sich in einer Tiefe von zwei bis sechs Meter. Die Stadt Vechta ist mit Ausnahme der ehemaligen Gemeinde Langförden nicht an das Trinkwassernetz des OOWV angeschlossen, sondern betreibt ein eigenes Wasserwerk.[4]
Klima
In Vechta herrscht gemäßigtes Seeklima, beeinflusst durch feuchte Nordwestwinde von der Nordsee. Im langjährigen Mittel erreicht die Lufttemperatur in Vechta 8,5 bis 9,0 °C und es fallen rund 700 Millimeter Niederschläge. Zwischen Mai und August wird mit durchschnittlich 20 bis 25 Sommertagen (klimatologische Bezeichnung für Tage, an denen die Maximaltemperatur 25 °C übersteigt) gerechnet.
Geschichte
Chronik der Zugehörigkeit:
- von 1070 (erste urkundliche Erwähnung) bis 1252 Grafschaft Ravensberg
- von 1252 bis 1647 Fürstbistum Münster
- von 1647 bis 1654 Besatzung durch Schweden
- von 1654 bis 1803 Fürstbistum Münster
- von 1803 bis 1806 Herzogtum Oldenburg
- von 1806 bis 1810 Rheinbund
- von 1810 bis 1814 Frankreich
- von 1814 bis 1867 (bzw. als Teilstaat bis 1918) Großherzogtum Oldenburg
- von 1867 bis 1871 Norddeutscher Bund
- von 1871 bis 1949 Deutsches Reich
- von 1918 bis 1946 Land Oldenburg (als Teilstaats des Deutschen Reichs)
- von 1945 bis 1949 Britische Besatzungszone Deutschlands
- seit 1946 Land Niedersachsen
- seit 1949 Bundesrepublik Deutschland
Die Rheinische Straße als Handelsweg verlief im Mittelalter von Osnabrück kommend in nördlicher Richtung ab Lohne westlich am Fuße der Dammer Berge und überquerte die Niederung beiderseits des Vechtaer Moorbachs zwischen dem Stauchendmoränenzug der Dammer Berge im Süden und der Cloppenburger Geestplatte im Norden an der schmalsten und damals einzig passierbaren Stelle. Dieser wichtige Übergang über den sumpfigen Vechtaer Moorbach ist schon für das Jahr 851 urkundlich erwähnt.[5] Der Handelsweg führte über die Hafenstädte Bremen und Hamburg zur Ostseestadt Lübeck.
Der Bischof Benno I. von Osnabrück (1052–1067) sorgte ab 1060 für einen Ausbau der Straße, so dass die Rheinische Straße an Bedeutung zunahm.[6]
1076/1077 kam es zum so genannten Osnabrücker Zehntstreit zwischen Osnabrück und den Klöstern Corvey und Herford. Bischof Benno II. von Osnabrück (1068–1088) entschied den Streit für sich und erhielt dabei auch den Zehnten von Vechta sowie die damit verbundene Judikative.[6] An der Furt baute er um 1080 die erste Burg Vechtas.[7] Im Schutze der Burg wuchs die ursprüngliche Siedlung und erhielt das Osnabrücker Stadtrecht sowie das damit verbundene Zoll-, Münz- und Marktrecht.
Das als Reichslehen an der Herrschaft Vechta vergebene Zoll-, Münz- und Marktrecht ging im 12. Jahrhundert vom Bischof von Osnabrück an die Grafen von Calvelage über, die sich ab 1140 die Grafen von Ravensberg nannten.
Im Jahre 1252 verkauften die Gräfin Sophie und ihre Tochter Jutta das Reichslehen an das Fürstbistum Münster für 40.000 Mark (heutiger Geldwert: geschätzte 20 Millionen Euro).[8] Es wurde Sitz eines münsterschen Amtmanns.
Im Dreißigjährigen Krieg litt Vechta schwer. Bis zum Jahre 1654 dauerte die schwedische Besatzung, an deren Ende durch eine Prozession zu Christi Himmelfahrt bis heute in der Stadt gedacht wird. Ferner zeugen zwei gut sichtbare Kanonenkugeln an der Nordseite des Kirchenturmes der Propsteikirche davon. Ab 1640 bauten die Franziskaner in Vechta eine Klosteranlage und gründeten eine Lateinschule. Aus dieser ging 1714 das Gymnasium Antonianum hervor.
1684 zerstörte ein Großbrand große Teile Vechtas. Auf den darauf folgenden Neuaufbau geht der heutige Grundriss der Stadt zurück. Der Brand bot einen Anlass, die Burg endgültig aufzugeben; sie wurde 1689 abgerissen. Die Funktion der Burg als Wehranlage nahm die Zitadelle ein, bis auch sie 1769 geschleift wurde.
1803 kam das Amt Vechta an das Herzogtum Oldenburg. Zwar gab es von 1811 bis 1813 ein Intermezzo in Gestalt der Franzosenherrschaft über Nordwestdeutschland und damit auch über Vechta, während der das Franziskanerkloster aufgehoben wurde; unmittelbar nach der Zeit wurde allerdings die Herrschaft Oldenburgs über Vechta bestätigt. Bis 1946 blieb Vechta Teil des Großherzogtums, später des Landes Oldenburg.
Während der Novemberpogrome 1938 wurde die seit 1825 bestehende Synagoge in der Juttastraße durch die Nationalsozialisten zerstört. Seit 1981 erinnert und mahnt ein Gedenkstein an der Ecke Juttastraße/Klingenhagen/Burgstraße an die zerstörte Synagoge. Er entstand durch den Vechtaer Künstler Albert Bocklage und zeigt den Davidstern, das hebräische Wort für „Frieden“ sowie die Inschrift „IN DIESER STRASSE STAND DIE SYNAGOGE DAS GOTTESHAUS UNSERER JÜDISCHEN MITBÜRGER FREVELHAFT GESCHÄNDET AM 9. NOVEMBER 1938 ZUR ERINNERUNG UND MAHNUNG“.[9]
Die Burg
Bei einer archäologischen Ausgrabung in den Jahren 2005/2006 wurden die Überreste der Burg Vechta freigelegt. Zahlreiche Funde aus dem Mittelalter und der Frühneuzeit kamen dabei ans Tageslicht, u. a. eine Knochenflöte und eine Arkebuse. Die Burg Vechta gehörte zum Typus der Tieflandburg. Ihre Erscheinungsform war mittelalterlicher Prägung. Möglicherweise hat es sich außerdem um einen Gräftenhof des Zwei-Insel-Typus gehandelt, um eine Anlage, wie sie Westfalen in reicher Fülle hervorgebracht hat – als Beispiel seien Burg Hülshoff, Darfeld, Havixbeck, Drensteinfurt und Kemnade genannt. Ein Großteil der Funde kann im Museum im Zeughaus besichtigt werden.[6]
Auf der Burg lebten seit Anfang des 14. Jahrhunderts die Elmendorff, deren Stammsitz 1421 Gut Füchtel wurde. Letzte dieser Familie auf Füchtel und Welpe[10] war Cäcilie Freiin von Elmendorff, die Heinrich von Droste zu Hülshoff, einen Neffen der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff, heiratete - die Familie Droste zu Hülshoff war bereits 1770 kurz im Besitz des benachbarten Gutes Welpe gewesen. Über deren Tochter Maria-Anna (1866-1947), die Ferdinand Graf von Merveldt ehelichte, kamen Füchtel und Welpe an diese Familie, die diese Güter heute noch besitzt.
Das Zentrum für Experimentelles Mittelalter[11] rekonstruiert auf drei Inseln die Burg Vechta als „Castrum Vechtense“. Im Herbst 2010 bewilligte der Verwaltungsausschuss der Stadt Vechta den Etat für das erste Modul: einen hölzernen Burgturm mit Palisade sowie die Infrastruktur einer Drei-Insel-Burganlage. Mit den Bauarbeiten wurde im April 2012 begonnen.[12] Der Burgturm wurde am 28. September 2013 eingeweiht.
Strafvollzug in Vechta
Vechta hat eine rund 900-jährige Gefängnistradition, die um 1100 mit dem Verlies auf der Burg begann. Als Gefängnis diente auf der Festung das Kaponier. Nach dem Anschluss der Stadt an das Herzogtum Oldenburg im Jahr 1813 verlegten die neuen Landesherren ihren Strafvollzug nach Vechta.
Das Zeughaus wurde ab 1816 sofort als Zwangsarbeitshaus für Frauen benutzt. Etwa zur selben Zeit wurde das ehemalige, seit 1812 leerstehende Franziskanerkloster zum Gefängnis umgewidmet. 1863 entstand das „Weibergefängnis“ (heutige Adresse: Zitadelle 2). 1904 kam als letzter Bau der Gebäudekomplex an der Willohstraße dazu. Bis 1933 wurden die Einrichtungen als Zuchthaus, Arbeitshaus und Gefängnis im Männervollzug und Männerjugendvollzug, im Frauenvollzug und Frauenjugendvollzug genutzt.
Der nationalsozialistische Vizepräsident des Landtags von Oldenburg kündigte am 23. März 1933 die Errichtung eines Konzentrationslagers im Land Oldenburg nach dem Vorbild des KZs Dachau an. „Schutzhaftgefange“ aus dem Land Oldenburg wurden aus dem Regelstrafvollzug herausgenommen und in das damals leerstehende Gebäude des Frauengefängnisses an der Bahnhofstraße (heute Zitadelle 2) verbracht. Am 10. Juli 1933 wurden die ersten „Schutzhäftlinge“ in den Bau verlegt. Im November 1933 erreichte die Belegung mit 113 Männern ihren Höchststand. Überwiegend handelte es sich um Kommunisten aus dem Land Oldenburg. Durch die Korrektheit des Gefängnisdirektors Friedrich Fischer wurde verhindert, dass sich das KZ zu einem „Schreckenslager“ entwickelte. Ab dem Frühjahr 1934 wurde die Schließung des KZ geplant, da wegen der inzwischen stabilisierten politischen Lage im Land Oldenburg dort kein eigenes KZ mehr benötigt wurde. Ab dem 1. April 1935 wurde das Gebäude an der Bahnhofstraße als reguläres Männergefängnis genutzt.[13]
Der Standort Zitadelle 2 wurde im weiteren Verlauf des Dritten Reichs als Arbeitslager für französische und belgische Frauen, nach dem 2. Weltkrieg bis 1956 als Frauenjugendgefängnis, dann als Jugendgefängnis bzw. Jugendarrestanstalt und seit 2009 wieder als JVA für Frauen genutzt. Im Zeughaus wurden nach dem Zweiten Weltkrieg jugendliche Strafgefangene untergebracht. Neben dem Zeughaus wurden in den 1950er Jahren in einer parkähnlichen Anlage mehrere Gebäude neu errichtet, die bis zur Schließung des Jugendgefängnisses „Jugendlager Falkenrott“ genannt wurden.[14] Heute wird der Standort Zitadelle 17 als „Offene Abteilung Falkenrott der JVA für Frauen“ betrieben.[15]
Eingemeindungen
Am 1. März 1974 wurde die Nachbargemeinde Langförden eingegliedert.[16]
Einwohnerentwicklung
Die Bevölkerung in Vechta ist seit Gründung der Stadt stetig gewachsen, seit 1990 ist die Bevölkerungszahl jedoch sehr rasant um knapp 10.000 Einwohner gestiegen. Dies ist u.a. durch die hohe Geburtenrate[17], sowie durch Migration zu erklären. Als weitere Gründe dafür werden die klassische Rollenverteilung zwischen Mann und Frau in der konservativen Region sowie die vergleichsweise hohe Zahl russlanddeutscher Aussiedler in der Region, die traditionell eine höhere Geburtenrate aufweisen, genannt.[18] Die Einwohnerzahl der Stadt nahm von 1990 (circa 23.000 Einwohner) bis 2009 um 35 % auf über 31.000 zu.
Einwohnerentwicklung in Zahlen:[19][20]
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Religionen
Vechta ist Sitz des Bischöflich Münsterschen Offizialats. Die Bevölkerung ist überwiegend katholisch.
Politik
Stadtrat

Der Stadtrat der Stadt Vechta besteht aus 32 Ratsmitgliedern. Für eine Stadt mit einer Einwohnerzahl zwischen 30.001 und 40.000 Einwohnern sind laut Niedersächsischem Kommunalverfassungsgesetz(NKomVG) normalerweise 38 Ratsmitglieder vorgesehen. Der Rat der Stadt Vechta hat von der Möglichkeit einer Verringerung der zu wählenden Ratsfrauen und Ratsherren Gebrauch gemacht und hat die Zahl per Ratsbeschluss um sechs auf 32 Ratsmitglieder verringert.[22] Die 32 Ratsfrauen und Ratsherren werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.
Die letzte Kommunalwahl vom 11. September 2011 ergab das folgende Ergebnis (mit der Veränderung gegenüber der Kommunalwahl vom 10. September 2006):[23]
Partei | Anzahl Sitze | Veränderung |
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CDU | 20 Sitze | 0 Sitze |
SPD | 8 Sitze | +2 Sitze |
Bündnis 90/Die Grünen | 2 Sitze | +1 Sitz |
WFV (Wir FÜR Vechta) | 1 Sitze | -2 Sitze |
FDP | 1 Sitze | -1 Sitz |
Die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl 2011 lag mit 53,13 Prozent[23] leicht über dem niedersächsischen Durchschnitt von 52,5 Prozent.[24]
Bürgermeister
Bei der Bürgermeisterwahl vom 11. September 2011 gewann CDU-Kandidat Helmut Gels die Wahl mit deutlichem Abstand vor dem SPD-Kandidaten Hubert Wolking. Gels löst damit Niedersachsens Ex-Landwirtschaftsminister Uwe Bartels ab, der die Bürgermeisterwahl 2005 überraschend für sich entschieden hatte und erster SPD-Bürgermeister der Stadt geworden war.[25]
- Liste der ehemaligen Bürgermeister von Vechta
- 1715–1718: Richter Bulsing
- 1718–1728: Waldeck
- 1728–1731: Henrich Veltman
- 1732: Michael Steinfort
- 1733–1739: Bernd Middendorff
- 1740: Johann Wilberding
- 1741–1765: Johann Berend Middendorff
- 1766–1788: Christian Waldeck
- 1788–1790: Joseph Morkramer
- 1791–1793: Christian Waldeck
- 1794–1796: Anton Nienaber
- 1797–1799: Christian Waldeck
- 1800–1834: Johann Casper Vorwald
- 1835–1863: Bernhard Hoyng
- 1863–1869: Johann Anton Klövekorn
- 1869–1882: Max von Böselager
- 1882–1894: Anton Arck
- 1894–1898: Eduard Fortmann
- 1898–1906: Carl Niermann
- 1906–1931: Carl Berding
- 1931–1939: Robert Brandis
- 1939–1945: Georg Quathamer
- 19. April 1945–22. November 1945: Georg Gerhardi
- 22. November 1945–16. Dezember 1948: Anton Cromme
- 16. Dezember 1948–7. Dezember 1953: Clemens Matlage
- 7. Dezember 1953–5. Oktober 1986: Georg Möller
- 7. November 1986–31. Januar 2005: Bernard Kühling
- 1. Februar 2005–31. Oktober 2011: Uwe Bartels (SPD)
- seit 1. November 2011: Helmut Gels (CDU)[26]
Wappen
Das Wappen zeigt einen weißen Turm mit zwei Erkern mit blauen Dächern, goldenem Fallgatter und Turmspitzen auf rotem Hintergrund und den in natürlichen Farben gehaltenen Kopf eines vollbärtigen Mannes.[27]
Flagge
Die Farben der Flagge sind weiß-rot.[27]
Städtepartnerschaften
Mit folgenden Städten pflegt Vechta eine Städtepartnerschaft:
Jaßbring (ungar. Jászberény), Ungarn
Pays Léonard, Frankreich
Saint-Pol-de-Léon, Frankreich
Le Cellier, Frankreich, Partnerstadt des Stadtteiles Langförden
Seguin, USA
Starachowice, Polen
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
Vechta ist fester Spielort der 1952 gegründeten Landesbühne Niedersachsen Nord mit Stammhaus in Wilhelmshaven, die jährlich bis zu zehn Inszenierungen im Metropoltheater in der Kolpingstraße zeigt. Das Metropoltheater bietet 272 Sitzplätze.[28]
Museum
Das Museum im Zeughaus Vechta befindet sich in einem ehemaligen Zeughaus auf dem Gelände der Vechtaer Zitadelle. Es wurde am 25. April 1997 nach vierjähriger Restaurierung als historisches Museum eröffnet. Die Dauerausstellung zeigt auf über 1000 Quadratmeter Fläche Präsentationen zur steinzeitlichen, mittelalterlichen und barocken Geschichte sowie zum historischen Strafvollzug und zur Stadtgeschichte.[29]
Ferner gibt es im Stadtteil Oythe die Heimatstuben des Heimatvereins Oythe e.V..
Bauwerke und Sehenswürdigkeiten
Die Propsteikirche St. Georg in der Innenstadt von Vechta ist ein spätgotischer Backsteinbau vom Typ einer dreischiffigen westfälischen Hallenkirche. Wegen ihrer reichen Ausstattung gehörte sie anfangs zu den prächtigsten Kirchen der Region. Im Laufe der Geschichte war der Kirchbau immer wieder von Zerstörungen und Plünderungen betroffen. Das heutige Erscheinungsbild der Kirche stammt aus dem 18. Jahrhundert.[30] Von 2003 bis 2007 erfolgte eine aufwändige Sanierung in vier Abschnitten.[31] St. Georg gehört zur katholischen Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt und ist Sitz des Bischofs des Offizialatsbezirk Oldenburg (Bischöflich Münstersches Offizialat).
Die Klosterkirche zum Heiligen Joseph am Franziskanerplatz in Vechta wurde 1727–1731 von Franziskanern gebaut. 1812 wurde das Kloster aufgehoben und als Strafanstalt eingerichtet. Seit 1818 wird die Klosterkirche als Simultankirche und als Anstaltskirche der JVA für Frauen genutzt. Wegen ihrer hervorragenden Akustik ist die Kirche als Aufführungsort für Konzerte sehr beliebt.[32]
Im Vechtaer Stadtteil Langförden befindet sich die römisch-katholische Pfarrkirche St. Laurentius. Sie ist eine neuromanische geostete Basilika, die durch ihre Westfassade mit einem 46 Meter hohen Turmpaar, einer großen Fensterrosette im Giebel und drei Portalbögen ein kathedralenähnliches Aussehen hat. Die Kirche wurde in den Jahren 1910–1912 nach Plänen von Ludwig Becker erbaut.
Das Kaponier (Capponiere) ist ein fünfeckige Festungsgebäude über dem Moorbach, das 1705 als Außenwerk und Gefängnis der einstigen Zitadelle Vechta erbaut wurde. Es gilt als Wahrzeichen Vechtas und ist neben dem Zeughaus das einzige noch erhaltene Festungsgebäude der 1769 geschleiften Zitadelle. Das Backsteingebäude liegt in der Vechtaer Innenstadt im Viereck Große Straße, Bahnhofsstraße, Kolpingstraße, Neuer Markt und wird aktuell für regelmäßige Kunstausstellungen genutzt.[33]
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Kath. Propsteikirche St. Georg
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Klosterkirche
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Neuromanische Pfarrkirche St. Laurentius in Langförden
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Stadtbrunnen (hinterer Teil)
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Stadtbrunnen (vorderer Teil)
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Große Straße von Süden
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Ehemaliges Kaiserliches Postamt in der Großen Straße
Der Vechtaer Europaplatz ist ein zentral gelegener Platz direkt an der Großen Straße, der rund einen Kilometer langen Haupteinkaufsstraße in der Innenstadt von Vechta. Auf dem Europaplatz befinden sich der Stadtbrunnen, die Bronzestatue des Springpferdes „Warwick Rex“ sowie die Skulptur des „Straßenfegers Martin“. Die Stadtbrunnenanlage entstand bereits 1974 und wurde 2011 komplett saniert.[34] Vorbild für die Brunnenanlage war der für die Geschichte der Stadt Vechta bedeutende Moorbach, der in diesem Bereich unterirdisch von Ost nach West verläuft. Der Stadtbrunnen sprudelt aus einem mit Kopfsteinpflaster gemauerten, mehrfach abgestuften niedrigen Kegel und fließt über einen stilisierten Bachlauf zu einigen Kaskaden, über die das Wasser des Brunnens scheinbar in den Moorbach am Kaponier verschwindet. Seit 1981 steht die von dem Münchner Künstler Heinrich Faltermeier geschaffene Bronzeplastik des Springpferdes „Warwick Rex“ auf dem Europaplatz. Die Nachbildung des berühmten Springpferdes erinnert daran, dass die Reiterstadt Vechta ein traditionelles Zentrum der deutschen Pferdezucht und des deutschen Pferdesports ist. Mit dem Ausnahmepferd „Warwick Rex“ errang der in Vechta lebende Springreiter Alwin Schockemöhle bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal eine Goldmedaille in der Einzelwertung. Ebenfalls auf dem Platz steht die im Jahr 2000 vom Künstler Karl-Josef Dierkes geschaffene Steinskulptur des Straßenfegers Martin. Sie stellt das sehr beliebten Vechtaer Original Martin Taubenheim dar, der von 1959 bis zu seinem Tod im Jahr 1984 als Straßenfeger bei der Stadt Vechta beschäftigt war und die Stadt mit Kehrwagen und Besen gewissenhaft sauber hielt.
Höchstes Bauwerk der Stadt Vechta ist der 72 Meter hohe Schornstein der Ziegelei Olfry im Stadtteil Hagen.
Parks, Wälder und das Moor

Unmittelbar östlich des Stadtzentrums von Vechta schließt sich ein Waldgürtel an, der Füchteler Wald und der Welper Wald. Beide Wälder sind durch den Vechtaer Moorbach getrennt. Dem Füchteler Wald vorgelagert ist der „Immentun“, ein naturnah gehaltener Erholungspark. Im Füchteler Wald liegt Gut Füchtel, an seinem Rand das Kolleg Sankt Thomas. In den Welper Wald ist eine Golfanlage integriert.
Die Waldlandschaft geht in östlicher Richtung in das Große Moor über, das Vechta vom Landkreis Diepholz trennt.
Unmittelbar hinter der Trasse der NordWestBahn beginnt der Zitadellenpark. Auf Fuß- und Radwegen kann man sich von diesem aus in den Hochzeitswald begeben, in dem Brautpaare, aber auch Silber- und Goldpaare Bäume pflanzen können. Durch parkähnliches Gelände kann man Vechta westwärts in Richtung Gut Daren (Gemeinde Bakum) auf (Rad-)Wanderwegen verlassen.
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Park „Immentun“
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Gut Füchtel
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Zitadellenpark Vechta
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Zitadellenpark (Luftaufnahme)
Tourismusrouten
Durch das Gebiet von Vechta verlaufen die Ferienstraßen Boxenstopp-Route[35][36] und Niedersächsische Mühlenstraße.[37][38] Durch Vechta verläuft ebenfalls der Pickerweg, der zum Netz der Jakobswege gehört. Dadurch ist der Pickerweg Teil der ältesten europäischen Kulturstraße.[39]
Sport
Der SC RASTA Vechta ist der Basketballverein in Vechta. Er wurde in den 1980er Jahren als Basketball AG am Vechtaer Gymnasium Antonianum gegründet. Im April 2013 stieg der Verein in die 1. Basketball-Bundesliga auf. Im anschließenden Finale der Playoffs Anfang Mai 2013 wurden sie Meister der ProA in der Saison 2012/2013.[40] Am 13. Oktober 2012 konnte in der Basketball begeisterten Stadt Vechta der sogenannte Rasta-Dome, eine große Mehrzweckhalle für 2.000 Zuschauern, eröffnet werden.[41] Die Basketballspiele von Rasta waren in der Saison 2012/2013 zu 90% mit 2.000 Zuschauern ausverkauft. Nach Aufstieg des Vereins in die 1. Basketball-Bundesliga wurde mit dem Ausbau der Halle auf 3.200 Plätze begonnen. Der Umbau soll bis Ende September 2013 abgeschlossen sein. Die Halle soll darüber hinaus in Zukunft als Stadthalle für verschiedene Veranstaltungen genutzt. Die erste nicht sportliche Veranstaltung fand am 22. November 2012 mit dem Norddeutschen Wirtschaftskongress statt.
Weitere Sportvereine sind:
Regelmäßige Veranstaltungen
- Christi Himmelfahrtsprozession
- Schützenfest Hagen: Jeweils zu Pfingsten eröffnet die St. Hubertus Schützenbruderschaft Hagen e. V. mit ihrem Hochfest den Reigen der Schützenfeste in der Kreisstadt.
- Schützenfest des Bürgerschützenvereins Vechta: Bei dem alljährlich im Juni über vier Tage andauernden Fest wird unter den über 1000 Schützen des Vereins jeweils am Montagmittag um 12 Uhr ein neuer Schützenkönig ausgeschossen.
- Schützenfest Stoppelmarkt: Organisiert vom Schützenverein Stoppelmarkt e. V.
- Öffentliche Opernaufführung im Innenhof der JVA für Frauen: Jeweils zwei Tage im Juli

- Stoppelmarkt: In Vechta wird jährlich um den 15. August der im norddeutschen Raum bekannte Stoppelmarkt abgehalten, ein 1298 erstmals urkundlich erwähntes Volksfest mit aktuell über 800.000 Besuchern.
- Internationales Motorrad-Sandbahnrennen auf einer 535 m langen Sandbahn (jedes Jahr am ersten oder zweiten September-Wochenende im Reiterwaldstadion Vechta) mit dem Langbahn-WM Grand Prix von Deutschland
- Schützenfest Oythe („Im Kühl“), jeweils am ersten Wochenende im September.

- Vechtaer Burgmannen-Tage: Jeweils am letzten Wochenende des Septembers in der Zitadelle.
- Thomasmarkt jeweils am letzten Wochenende im Oktober.
- Adventskonzert am 1. Advent (seit 1981). Veranstalter: Posaunenchor und Kirchenchor der ev. Kirchengemeinde, Instrumentalgruppen; Klosterkirche Vechta.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Region Oldenburger Münsterland ist durch eine große Dichte an Schweine- und Geflügelzuchtbetrieben gekennzeichnet. Infolgedessen siedelten sich in Vechta Futtermittel-, Stallausrüstungs- und Tierarzneimittelindustrie an. In Vechta wird Torf verarbeitet, und Ton wird zu Ziegeln gebrannt. An mehreren Standorten im Stadtgebiet wird Erdöl gefördert. Auch das kunststoffproduzierende Gewerbe hat den Standort Vechta für sich entdeckt. Da Vechta Kreishauptstadt und Universitätsstadt ist und über drei Gymnasien verfügt, gibt es hier einen hohen Bedarf an Tätigkeiten im Verwaltungs- und Bildungsbereich.
Vechta ist einer der traditionsreichsten Justizvollzugsstandorte in Deutschland. Schon seit Mitte des 17. Jahrhunderts entwickelte sich die heutige Kreisstadt zum größten Justizvollzugsstandort im Oldenburger Münsterland.[42] In Vechta befindet sich im ehemaligen Franziskanerkloster die zentrale JVA für Frauen in Niedersachsen.[43] Daneben gibt es in Vechta auch eine 1904 erbaute JVA für Männer, in der Jungtäter einsitzen, die bei ihrer Verurteilung nicht älter als 25 Jahre waren,[44] sowie eine Nebenstelle der JVA für Frauen auf dem Zitadellengelände. Das Haus für den offenen Vollzug bei Männern in Achim und das Haus für den offenen Vollzug und für Freigänger in Delmenhorst sind der JVA Vechta organisatorisch zugeordnet. Auch die Jugendarrestanstalten Verden, Nienburg/Weser, Emden und Neustadt am Rübenberge sind der JVA Vechta unterstellt.
Das Oldenburger Münsterland gilt als eines der aufstrebendsten Landesteile mit einer der niedrigsten Arbeitslosenquoten (circa 4 %)[45] und der höchsten Geburtenrate (circa 1,6 Kinder pro Frau)[17] bei gleichzeitig relativ gleichmäßig verteiltem Wohlstand. Zwischen 2010 und 2012 wurden das Kino Center am ZOB und die neue Tiefgarage am St. Marienhospital gebaut. Das dritte Großprojekt, die Entlastungsstraße West, ist hingegen noch nicht fertiggestellt.
Verkehr
Straßenverkehr
Vechta hat durch drei Anschlussstellen (Vechta-West/Bakum, Cloppenburg, Vechta-Nord/Ahlhorn-Süd) direkten Anschluss an die Bundesautobahn A 1 (Hansalinie, EuropastraßeE 37) zwischen Bremen und Osnabrück und wird umgangen von der Bundesstraße B 69 zwischen Oldenburg und Diepholz, von wo aus die B 214 Richtung Nienburg/Hannover und Minden (Westf.) führt.
In Vechta wurde seit 1998 ein Ring aus zwei Umgehungsstraßen gebaut: Die Stadtumgehung besteht aus der 2004 fertiggestellten Umgehungsstraße B 69 und der im Juni 2010 fertiggestellten Nordtangente Landesstraße L 881. Die Umgehungsstraße West führt von der Diepholzer Straße bis zur Oldenburger Straße süd-west-nordwestlich am Stadtgebiet vorbei als B 69. Von der Anschlussstelle Oldenburger Straße ist die Nordtangente angebunden, die das Stadtgebiet nord-nordöstlich umgeht und auf dem Oyther Berg in Telbrake als Anschluss Richtung Goldenstedt/Twistringen/Bremen endet.
Entlastungsstraße und Stadtring
Das derzeit wichtigste Straßenbauprojekt in Vechta ist die Entlastungsstraße Vechta-West. Sie wird seit Anfang 2010 nördlich des Vechtaer Hauptbahnhofs in Vechta-Falkenrott gebaut. Ein Teil des Projektes wurde mit der Eröffnung zweier Kreisverkehrsplätze, die zwei Ampelanlagen ersetzten, am 18. November 2010 abgeschlossen. Der markanteste Bauabschnitt wird die in Trogbauweise erstellte Bahnunterführung Bahnstrecke Delmenhorst–Hesepe, mit welcher voraussichtlich zum Frühjahr 2012 (aufgrund eines andauernden Rechtsstreites zwischen der "Bürgerinitiative Vechta-West" und der Stadt Vechta) begonnen wird. Mit Freigabe der Kreisverkehre wurde das neue Verkehrskonzept Stadtring Vechta gestartet. Dieses neue Verkehrsleitsystem sieht eine Beschilderung mehrerer Hauptstraßen, die zusammengesehen als Ring um die Innenstadt führen, sowie eine Ampelschaltung auf "Grüne Welle" vor. Alle Straßenweghinweisschilder im gesamten Stadtgebiet wurden ausgewechselt und erhielten die Beschilderungen "Fernverkehr" und "Zum Stadtring". Erst auf dem Stadtring selbst erhält man weitere Informationen zu Zielen wie Ämtern, dem Krankenhaus, Bahnhöfen etc. Das Auswechseln der Beschilderung wurde Ende Juni 2011 abgeschlossen.
Vechtas Hauptverbindungsstraßen sind die B 69, die als Umgehungsstraße um die Stadt führt und sich im Norden mit der Nordtangente als Stadtumgehung schließt und dann die Stadtteile Calveslage und Langförden mit der Innenstadt und Schneiderkrug (B72) verbindet, die L 843 (Verbindung zur BAB 1) und die L 881 Richtung Goldenstedt/Bremen bzw. Richtung Visbek. Die L 846 zwischen Lohne und Vechta ist die am stärksten befahrene Landstraße Niedersachsens. Die Großstädte Oldenburg, Bremen und Osnabrück sind jeweils circa 65 Autobahnkilometer entfernt.
ÖPNV
Den Busverkehr in Kreis und Stadt Vechta stellt seit 2007 die Verkehrsgemeinschaft Landkreis Vechta (kurz: VGV) , ein Verbund aus 5 Busunternehmen im Landkreis Vechta. Seit Gründung der VGV wurden viele Haltestellen erneuert bzw. komplett neu errichtet, sowie ein einheitlicher Zonentarif eingeführt. Im Innenstadtbereich liegen mehrere kleine Bushaltestellen sowie am Hauptbahnhof der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) und die zentrale Stadtbushaltestelle Burgstraße/Altes Finanzamt.
- StadtBus Vechta - Der Stadtbus wurde am 1. Februar 2008 als Pilotprojekt gestartet. Betrieben wird das System, das aus mittlerweile vier Buslinien (bis Mai 2008 noch drei Linien) besteht, von dem zur VGV angehörigen Busunternehmen Wilmering GmbH & Co. KG aus Vechta. Im Juli 2012 wurde darüber entschieden, dass der Stadtbus weiterhin erhalten und von der Stadt weiter subventioniert wird. Der Stadtbus bedient im Stadtgebiet über 50 Haltestellen.
- Regionalbus Landkreis Vechta - Die VGV bedient mit den Regionalbussen knapp 200 Haltestellen im Landkreisen Vechta sowie den Nachbarkreisen Cloppenburg, Oldenburg und Osnabrück. Das Liniennetz besteht größtenteils aus vorher vorhandenen Schulbuslinien, die mit Gründung der VGV 2007 auf ÖPNV umgestellt wurden.
- Moobil+ - Seit dem 31. Oktober 2013 verkehren im gesamten Landkreis 14 Kleinbusse, die alle Kommunen miteinander verbinden. Das System ist bedarfsorientiert, d.h. es gibt feste Haltestellen und solche, die nur auf Bestellung per Telefon oder per Internet angefahren werden.[46]
Den Bahnverkehr stellt die NordWestBahn. Sie fährt die beiden in der Stadt liegenden Bahnhöfe Vechta und Vechta-Stoppelmarkt (Letzterer nur während Großveranstaltungen) auf der Bahnstrecke Delmenhorst–Hesepe an. Die Züge fahren von Vechta im Stundentakt nach Osnabrück und Bremen. Die Gleise ins Industriegebiet Vechta-West und in den Stadtteil Langförden wurden nach Einstellung des Güterverkehrs im Jahre 2000 demontiert. Es gab früher von Vechta eine weitere Bahnstrecke nach Ahlhorn und eine nach Cloppenburg.
Flugverkehr
Die nächstgelegenen internationalen Flughäfen sind der Bremen (70 Kilometer) und der Münster/Osnabrück (90 Kilometer). Zudem wird ein Verkehrslandeplatz in Damme betrieben.
Ansässige Unternehmen und Einrichtungen
- Alte Oldenburger Krankenversicherung AG, private Krankenversicherung
- Atlas, Baumaschinenhersteller
- Big Dutchman, größter Stallausrüster der Welt
- Intenso GmbH, Hersteller von Computerperipherie
- Olfry, Ziegelwerk[47]
Öffentliche Einrichtungen
Vechta hat eine lange Tradition als Verwaltungsstandort und ist heute ein Behördenzentrum. Neben der Stadtverwaltung und der Kreisverwaltung des Landkreises Vechta sind in der Stadt noch eine ganze Reihe weiterer Behörden und sonstiger Körperschaften des öffentlichen Rechts wie das Polizeikommissariat Vechta, das Finanzamt Vechta, das Amtsgericht Vechta, die Agentur für Arbeit Vechta, das Katasteramt Vechta und die Deutschen Rentenversicherung Oldenburg-Bremen beheimatet.
In Vechta befindet sich eine Justizvollzugsanstalt für Männer, eine Justizvollzugsanstalt für Frauen sowie eine Jugendarrestanstalt.[48]
Medien
In Vechta erscheint die Oldenburgische Volkszeitung. Die Tageszeitung ist der Marktführer im südlichen Oldenburger Münsterland. Vechta gehört außerdem zum Kernverbreitungsgebiet der Tageszeitung Nordwest-Zeitung (NWZ).
Im Ortsteil Langförden befindet sich der Geest-Verlag, ein kleiner Buchverlag, der Lyrik, Erzählungen, Sachbücher, Anthologien, Kinderbücher und Romane veröffentlicht. Pro Jahr erscheinen rund 15 Bücher in Kleinstauflagen, die ohne Autorenzuschüsse auskommen.[49]
Bildung
Als Kreisstadt des Landkreises Vechta verfügt die Stadt über ein umfangreiches Bildungsangebot, fast alle gängigen Schularten sind vertreten. Die Grundversorgung wird durch acht Grundschulen, drei Hauptschulen und zwei Realschulen übernommen, die über das Stadtgebiet verteilt sind. Die Stadt verfügt über vier Gymnasien: Das Gymnasium Antonianum Vechta (GAV) und das Gymnasium für Gesundheit und Soziales sind in staatlicher Trägerschaft, zudem gibt es mit dem Kolleg St. Thomas der Dominikaner (KST) und der Liebfrauenschule Vechta (ULF) noch zwei weitere private Gymnasien.
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Hauptgebäude der Universität Vechta
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Zentralbau des Gymnasiums Antonianum
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Altbau des Kolleg St. Thomas
Die Universität Vechta mit den Schwerpunkten Pädagogik, der Lehrerausbildung und sozialen Dienstleistungen (Soziale Arbeit, Gerontologie, Dienstleistungsmanagement) wird von etwa 3.600 Studenten (Wintersemester 2012/2013) besucht.[50] Weiterhin können sich junge Menschen an der privaten Fachhochschule für Wirtschaft und Technik Vechta/Diepholz/Oldenburg ausbilden.
Die Kreishandwerkerschaft Vechta betreibt ein Berufsbildungszentrum. Ein Atelier mit integrierter Kunst- und Malschule ermöglicht eine künstlerische Ausbildung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Gesundheit
Das in katholischer Trägerschaft geführte Krankenhaus St. Marienhospital in Vechta wurde 1851 gegründet. Es war das erste Krankenhaus im Oldenburger Münsterland.[51]
Personen und Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Hermann Jakob Dingelstad (1835–1911), Theologe und Bischof von Münster
Söhne und Töchter
- Kaspar Andreas von Elmendorff (1658–1730, aus Füchtel), Domherr in Lübeck
- Maria Johanna von Aachen (1755–1845), Dichterin; gehörte dem Droste-Hülshoff-Freundeskreis an.
- Andreas Romberg (1767–1821), Violinvirtuose und Komponist
- Arnold Kitz (1807–1874), Jurist, Politiker
- Franz Fortmann (1877–1935), Politiker (Zentrumspartei)
- Emma Ritter (1878–1972), Malerin des Expressionismus
- Nikolaus Laing (1921–2013), deutscher Physiker, Unternehmer und Erfinder
- Hans Lemp (* 1928), Politiker (SPD)
- Albert Bocklage (* 1938), Maler, Glasmaler und Bildhauer
- Franz Cromme (*1939), Jurist, Verwaltungsbeamter und Politiker (CDU)
- Rolf Dieter Brinkmann (1940–1975), Lyriker und Erzähler
- Gerhard Cromme (* 1943), Manager, Aufsichtsratsvorsitzender
- Martin Patzek (* 1944), Theologe und Priester
- André Büssing (1950–2003), Psychologe und Inhaber des Lehrstuhls für Psychologie der Technischen Universität München
- Barbara Schlag (* 1951), Bürgermeisterin der Stadt Norden (Ostfriesland)
- Birgitta Rühmer (* 1959), ehemalige Volleyball-Nationalspielerin
- Marita Hüninghake (* 1966), ehemalige Volleyball-Nationalspielerin
- Ansgar Brinkmann (* 1969), ehemaliger Fußballprofi
- Burkhard Wilking (* 1970), Mathematiker
- Michael Timme (* 1971), Jurist und Hochschullehrer
- Martin Welzel (* 1972), Organist
- Katja Suding (* 1975), Politikerin
- Sara Wortmann (* 1983), Theaterschauspielerin
- Anika Brinkmann (* 1986), Volleyballspielerin
- Alparslan Erdem (* 1988), Fußballspieler
Persönlichkeiten, die in dieser Stadt gewirkt haben
- Lambert Sprengepiel († um 1658/1664), Rittmeister im Dreißigjährigen Krieg und Sagengestalt in Vechta
- Johann Heinrich König (1705–1784), Holzbildhauer, schuf den Hochaltar der Propsteikirche St. Georg in Vechta
- Heinrich von Droste zu Hülshoff (1827-1887) Landrat von Münster, u. a. Besitzer der Burg Hülshoff, verheiratet mit Cäcilie Freiin von Elmendorff, Besitzerin von Füchtel und Welpe
- Franz Joseph Herold (1787–1862), erster Bischöflicher Offizial
- Clemens August Kardinal Graf von Galen (1878–1946), Bischof von Münster und Kardinal, legte sein Abitur am Gymnasium Antonianum ab
- Titus Maria Horten (1882–1936), Dominikaner in Vechta
- Thaddäus Maria Roth (1898-1952), Dominikaner in Vechta, Künstler und Kunstlehrer
- J. Hermann Siemer (1902–1996), Politiker; lebte in Spreda, starb in Vechta
- Fritz Kurt Fiebich (* 1921), Politiker; Kaufmann in Vechta
- Max Georg Freiherr von Twickel (1926–2013), 1970–2001 Bischöflicher Offizial
- Erik Pfeifer (* 1987), Boxer und Olympia-Teilnehmer 2012
- Ralph Sauer (* 1928), katholischer Theologe, emeritierter Professor an der Hochschule Vechta, lebt in Vechta
- Friedrich Janssen (*1935), Priester, Theologe, Professor an der Hochschule Vechta
- Harald zur Hausen (* 1936), Nobelpreisträger, legte sein Abitur am Gymnasium Antoniaum ab
- Robert Hepp (* 1938), Soziologe, lehrte an der Hochschule Vechta
- Werner Münch (* 1940), Hochschullehrer, 1991–1993 Ministerpräsident (Sachsen-Anhalt), vorher Rektor der Fachhochschule Vechta
- Hans-Peter Mayer (* 1944), Hochschullehrer, ehemaliger Rektor der Fachhochschule Vechta, seit 1999 Mitglied des Europäischen Parlaments
- Paul Schockemöhle (* 1945), Springreiter und Unternehmer
- Uwe Bartels (* 1946), 1998–2003 niedersächsischer Landwirtschaftsminister; von 2005 bis 2011 Bürgermeister von Vechta
- Heinrich Timmerevers (* 1952), seit 2001 Bischöflicher Offizial
- Gundis Zámbó (* 1966), Fernsehmoderatorin, Schauspielerin und Model; aufgewachsen in Vechta
Einzelnachweise
- ↑ Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
- ↑ Verordnung über das Landesraumordnungsprogramm, abgerufen am 23. September 2011
- ↑ Metropolregion Bremen/Oldenburg im Nordwesten, abgerufen am 23. September 2011
- ↑ Wasserwerk Vechta: Trinkwasser für Vechta
- ↑ Werner Klohn: Stadtgeographie Vechta und Agrarwirtschaft in Südoldenburg (PDF-Datei; 4,29 MB)
- ↑ a b c Stadt Vechta: Die Burg Vechta. Von ihren Anfängen bis zur Demolierung. 2005
- ↑ Geschichte in Wort und Bild, abgerufen am 24. September 2011
- ↑ Vechta: Heftiges Gerangel am Moorpass, abgerufen am 24. September 2011
- ↑ Vechta - Gedenkstein jüdische Synagoge, abgerufen am 18. Dezember 2011
- ↑ Franz Hellbernd: Münsterländische Burgen und Schlösser und adelige Häuser. 1963
- ↑ http://www.mittelalter-zentrum.eu/
- ↑ Schoener-Ausflug.de: Eine Werkstatt für Weber
- ↑ Wolfgang Benz / Barbara Diestel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 2: Frühe Konzentrationslager. München. Verlag C.H. Beck. 2005, S. 212–215
- ↑ Museum im Zeughaus: Hinter Schloss und Riegel
- ↑ Justizvollzugsanstalt für Frauen in Vechta: Die offene Abteilung Falkenrott der JVA für Frauen in Vechta
- ↑ a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 276.
- ↑ a b RegIS Online: Daten & Fakten – Landkreis Vechta – Bevölkerung, abgerufen am 22. September 2011
- ↑ Deutschlandradio: Russen auf dem platten Land
- ↑ Promotion, Michael Rademacher, Universität Osnabrück
- ↑ Zahlen und Daten auf Vechta.de
- ↑ Eingemeindung der ehemaligen Gemeinde Langförden
- ↑ Satzung über die Zahl der zu wählenden Ratsfrauen und Ratsherren der Stadt Vechta, abgerufen am 18. September 2011
- ↑ a b Gesamtergebnis Stadtratswahl vom 11. September 2011 - Sitzverteilung, abgerufen am 18. September 2011
- ↑ www.ndr.de: Abwärtstrend bei Wahlbeteiligung gestoppt, abgerufen am 14. September 2011.
- ↑ Kommunalwahl 2011: Die Ergebnisse von Bentheim bis Diepholz – Keine Überraschung in Vechta, abgerufen am 18. September 2011
- ↑ Stadt Vechta: Verzeichnis der Bürgermeister seit 1715, abgerufen am 19. Februar 2012
- ↑ a b Hauptsatzung der Stadt Vechta, abgerufen am 18. September 2011
- ↑ Landesbühne – Theater für Vechta, abgerufen am 20. September 2011
- ↑ Museum im Zeughaus Vechta - Das Museum, abgerufen am 20. September 2011
- ↑ Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt – St. Georg, abgerufen am 21. September 2011
- ↑ Stand der Sanierung der Propsteikirche St. Georg (PDF-Datei; 953 kB), abgerufen am 21. September 2011
- ↑ Nordkreis Vechta: Kirchen und Kapellen – Klosterkirche, abgerufen am 3. April 2012
- ↑ Nordkreis Vechta: Sehenswürdigkeiten – Museen & Ausstellungen, abgerufen am 25. September 2011
- ↑ „Wasser marsch!“ für Brunnen auf dem Europaplatz, abgerufen am 5. Oktober 2011
- ↑ Karte der Boxenstopp-Route
- ↑ Vechtaer Stationen der Boxenstopp-Route
- ↑ Arbeitsgruppe Mühlenstraße in der Mühlenvereinigung Niedersachsen-Bremen e.V.: Meyers Mühle Vechta
- ↑ Arbeitsgruppe Mühlenstraße in der Mühlenvereinigung Niedersachsen-Bremen e.V.: Wassermühle Vechta
- ↑ Karte der Jakobswege http://www.via-regia.org/kulturstrasse/karte.php
- ↑ SC Rasta Vechta wird Meister in der Saison 2012/2013 der ProA
- ↑ Der neue RASTA-DOME, abgerufen am 2. Dezember 2012
- ↑ Justizvollzugsanstalt Vechta: Die Entstehungsgeschichte der JVA Vechta
- ↑ Justizvollzugsanstalt für Frauen in Vechta: Geschichtliches zur Justizvollzugsanstalt für Frauen in Vechta
- ↑ Stefan Hirsch: uniVista im Knast. uniVista. Kampusmagazin Vechta. 11. Oktober 2010
- ↑ RegIS Online: Daten & Fakten – Landkreis Vechta – Arbeitsmarkt, abgerufen am 22. September 2011
- ↑ Über moobil+, abgerufen am 3. November 2013
- ↑ OLFRY – 100-jähriges Jubiläum. unternehmermagazin 1-2/2007
- ↑ Justizvollzugsanstalten in Niedersachsen
- ↑ Geest-Verlag – Der Verlag, abgerufen am 23. September 2011
- ↑ Zahlen und Daten zur Universität Vechta, abgerufen am 27. Januar 2013
- ↑ St. Marienhospital – Über uns – Geschichte, abgerufen am 27. Mai 2014
Literatur
- Franz Hellbernd: Der Wiederaufbau der Stadt Vechta vor 300 Jahren. In: Jahrbuch für das Oldenburger Münsterland 1985. Vechta 1984. S. 39–54