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Holm (Flensburg)

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Flensburger Holm (2011)
Holmnixe von 1976 (Foto von 2011)

Der Holm in Flensburg ist heute eine Fußgängerzone im Zentrum der Stadt. Er verbindet zusammen mit der Großen Straße Sankt Nikolai am Südermarkt mit Sankt Marien am Nordermarkt.

Der Begriff Holm bezeichnete in der Altnordische Sprache, dem Altenglischen [1] sowie dem Mittelniederdeutschen eine Erhebung, etwas Herausragendes.[2]. Das heutige norddeutsche Wort, dass in gleicher Weise in der heutigen Dänischen Sprache zu finden ist, bezeichnet heutzutage allgemein, genauso wie im Dänischen, eine kleine Insel oder Halbinsel. Teilweise auch weiterhin eine Landfläche, die sich über die Umgebung erhebt und sich von dieser unterscheidet.[3][2]

Geschichte

Gemeinsam mit der Norderstraße und der südwestlich am Südermarkt abzweigenden Roten Straße bildet der Holm von jeher einen Hauptteil der ursprünglichen Nord-Süd-Achse der Flensburger Altstadt. In der Stadtmitte an der Kirchspielsgrenze zwischen St. Nikolai und St. Marien lag der gemeinsame Thingplatz, seit Anfang des 15. Jahrhunderts stand dort das Rathaus der Stadt. Dieses wurde 1883 aus Platzgründen entfernt, die Stadtverwaltung residierte fortan bis 1964 im ausgebauten Kaufmannshof Holm 7, dem Provisorischen Rathaus. Im Mittelalter hatte das Kirchspiel St. Nikolai, durch den Hafen, durch Flüsse, dem Mühleteich und dem Stadtgraben eine Art Insellage.[4] Am Holm sind noch viele Patrizierhäuser und die für die Stadt typischen Handelshöfe zu sehen, die an der Ostseite zum Hafen hinab entstanden waren. So befindet sich einer der ältesten Handelshöfe aus Flensburgs Blütezeit vor dem Dreißigjährigen Krieg am Holm. Sehenswert sind auch der Dethleffsen-Hof aus dem 18. Jahrhundert oder das restaurierte Stadtpalais aus dem 19. Jahrhundert.

Ungefähr in der Mitte des Holms liegt ein Brunnen mit einer Skulptur von Ulrich Beier, der Holmmixe. Diese wurde 1976 eingeweiht, nachdem der Holm 1973 mit der Einstellung der Straßenbahnlinie 1 und der Herausnahme des Autoverkehrs zur Fußgängerzone geworden war. Ab dem Jahr 1987 bis ungefähr 1993 fand alle zwei Jahre das Holm-Nixen-Fest statt. Es beschränkte sich im Gegensatz zu anderen Flensburger Stadtfesten nur auf den Holm. Beim Südermarkt sowie der Holmnixe waren Bühnen aufgebaut, dazwischen einige Buden.[5]

Im Zuge einer Stadtsanierung 2008 wurde der Holm komplett überarbeitet und bekam neben neuer Bepflasterung auch neue Lampen und Bänke.

Einzelne Bauten

Die vom Holm ausgehende Holmpassage und die Flensburg Galerie verbinden heute historische Bausubstanz mit moderner Architektur. In einem Hinterhof im Holm 66 befindet sich die Galerie, eine Musikkneipe bzw. ein Restaurant, die/das früher als Kleinkunstbühne bekannt war. Ein weiteres Restaurant liegt im denkmalgeschützten Gnomenkeller im Holm 3.

Der Holm ist gewöhnlich der am stärksten frquentierteste Teil der Flensburger Innenstadt.[6]

Einzelnachweise

  1. Holm. In: Ordbog over det danske Sprog. Det Danske Sprog- og Litteraturselskab: Den danske Ordbog, abgerufen am 10. Mai 2014.
  2. a b Vgl. Duden - Deutsches Universalwörterbuch, unter Holm
  3. Vgl. Holm, en. In: Ordbog over det danske Sprog. Det Danske Sprog- og Litteraturselskab, abgerufen am 1. November 2011.
  4. Vgl. Karte: Flensburg in der Mitte des 15. Jahrhunderts in: Flensburg – Geschichte einer Grenzstadt. Hrsg. von der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte. Flensburg 1966 sowie: Dieter Pust: Flensburger Straßennamen. 2. überarbeitete Auflage. Flensburg 2005. unter: Holm
  5. Marsch und Förde, Holm-Nixen-Fest; abgerufen am 20. Juli 2014
  6. Marsch und Förde, Holm Flensburg; abgerufen am 20. Juli 2014
Commons: Holm (Flensburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 54° 47′ 3,5″ N, 9° 26′ 7,1″ O