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Selenyj Jar (Kalusch)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Selenyj Jar (ukr. Зелений Яр, früher Landestreu) ist eine historische Ortschaft in Ost-Galizien in der heutigen Ukraine. Sie gehört zur Oblast Iwano-Frankiwsk (ehemals Kreis Kalusch). Selenyj Jar ist ein Nachbardorf von Nowica und liegt in der Nähe der Orte Ugartsthal und Siwka.

Dorfgeschichte von 1783 bis 1939

Landwirt und Zeitzeuge aus Landestreu: Anfang des 20.Jahrhunderts, geboren 1869.
Landwirt und Zeitzeuge aus Landestreu: Anfang des 20.Jahrhunderts, geboren 1869.

Das Dorf wurde 1783 von Pfälzer Schwaben im Zuge der sogenannten „Josefinischen Kolonisation“ nach dem Ansiedlungspatent von Joseph II., dem Kaiser des HRR vom 17. September 1781 gegründet. Die dort angesiedelten Deutschen waren sogenannte Gastarbeiter der Österreicher. Landestreu hatte große und wohlgepflegte Obstgärten und als einziges von allen deutschen Dörfern Galiziens besaß es eine Wasserleitung. Sie diente der Viehtränke und wurde von der Gemeinde selbst gepflegt. Landestreu war auch bekannt durch seine Salzwasserquellen und eine Glockengießerei, die von einer Familie Geib über Generationen betrieben wurde. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten gab die Familie sie aber schließlich auf und wanderte im Jahr 1902 nach Amerika aus. Weitere große Teile der deutschsprachigen Dorfbevölkerung wanderten vor 1914 unter anderem nach MacNut, Kanada, und nach Deutschland aus. Es existieren Überfahrtsbelege nach Kanada von 1907. Letzter Schullehrer vor dem 2. Weltkrieg war Johann Senger, er fiel im Krieg im Osten Europas.

Religion und Kichengemeinde

Während der Galizienzeit waren die Dorfbewohner evangelisch. Die Filialkirche Landestreu gehörte zum Pfarramt Ugartsthal.

Einwohnerentwicklung der Deutschen


Jahr 1789 1934
Einwohnerzahl 42 Familienzahl 186 Seelenzahl

Literatur und Quellen

  • (Die Ukraine entdecken - Zwischen Karpaten und Schwarzem Meer) von Evelyn Scheer, Gert Schmidt. (Trescher-Verlag) ISBN 3-928409-68-9
  • (Deutsche Geschichte im Osten Europas - Galizien Bukowina Moldau) von Isabel Röskau-Rydel. (Siedler-Verlag)

Nur über das Hilfkomitee für Galiziendeutsche zu beziehen sind folgende Bücher:

  • (Heimat Galizien - Ein Gedenkbuch Teil I): zusammengestellt von Dr. Julius Krämer, unter Mitwirkung von Katharine Bechtloff, Johann Bill, Jacob Enders, Emil Ladenberger, Josef Lanz, Wilhelm Metzler, Sepp Müller und Johann Strohal: Stuttgart-Bad Cannstatt (Herausgegeben vom Hilfskomitee für Galiziendeutsche) 1965 3. unveränderte Auflage 1988
  • (Aufbruch und Neubeginn - Heimatbuch der Galiziendeutschen Teil II): redigiert von Julius Krämer, in Zusammenarbeit mit Rudolf Mohr und Ernst Hobler. Stuttgart-Bad Cannstatt (Herausgegeben vom Hilfskomitee für Galiziendeutsche) 1977
  • (Heimat im Bild - Heimatbuch der Galiziendeutschen Teil III) : redigiert von Josef Lanz und Rudolf Unterschütz. Stuttgart-Bad Cannstatt (Herausgegeben vom Hilfskomitee für Galiziendeutsche) 1983, 3. Auflage 2002
  • (Zeitweiser der Galiziendeutschen 1999 - 37. Jahrgang) : redigiert von Leopold Rindt, in Zusammenarbeit mit Erich Müller und Rudolf Unterschütz. Stuttgart (Herausgegeben vom Hilfskomitee für Galiziendeutsche)

Weitere nützliche Quellen:

  • Manfred Daum aus Uelzen, Ortsfamilienbücher von Ost- und Westgalizien


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