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Verbinderdose

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Die Verbinderdose (VDo) beziehungsweise die flacher gebaute, steckerkompatible Steckverbinderdose (SvDo) sind Telefondosen, die von der Deutschen Bundespost von etwa 1963 bis zur Einführung der TAE-Dose 1987 verbaut wurden. Sie dienen zum festen Anschluss von Telefonen und sind gelegentlich noch heute (2010) am Hauptanschluss anzutreffen.Der wesentliche Unterschied zum TAE-Steckverbindungssystem ist, dass bei der Verbinderdose die Verbindung nur hergestellt oder gelöst werden kann, wenn der Deckel der Dose abgeschraubt wird. Die Dosendeckel waren so konstruiert, das die Schrauben in eine Vertiefung gesetzt waren. In diese Vertiefung wurde nach Anschluss des Telefons eine Plombe eingesetzt, die nur durch Zerstörung entfernt werden konnte. Damit konnte die damalige Deutsche Bundespost Manipulationsversuche am Telefonanschluss erkennen. Ein Foto dieser Plomben befindet sich hier.

Verwendung

VDo und SvDo wurden (und werden zum Teil bis heute) auch in privaten Nebenstellenanlagen verwendet. VDo sind immer noch (2010) im Fachgroßhandel erhältlich.

VDo4
Bis Ende der 1980er Jahre stellte die Deutsche Bundespost Telefone mit Anschlusskabeln mit vierpoligen Steckverbindungen, den AS-4-Steckern, und den entsprechenden Verbinderdosen (VDo 4) bereit.
Für den in den 1980er Jahren aufkommenden „Doppelanschluss“, bei dem zwei Telefonanschlüsse zu einer ermäßigten Grundgebühr bereitgestellt wurden, gab es die entsprechende Doppeldose VDo 4/4, die zwei Anschlusskabel aufnehmen konnte.

VDo7
Für besondere Apparate, wie beispielsweise den FeTAp 613 für eine A2-Schaltung, die verwendet wird, um zwei Telefone an einer Teilnehmeranschlussleitung zu betreiben, gibt es auch die 7-polige Variante VDo 7. Die zusätzlichen drei Pole verbinden das zweite Telefon schaltungstechnisch mit dem Sonderapparat.

Im privaten Bereich wurden auch 7-polige Doppeldosen (VDo 7/7) und 9-polige Sondertypen verwendet.[1]

Belegung

VDo 4

Anschluss-
belegung
Name Bedeutung Farbe des Drahtes (bei Regelbeschaltung) bei
Stecker-
belegung
Dose*)
(„Telekom-Kabel“)
Dose*)
(Standardkabel)
1 a Leitung „a“ der ab-Schnittstelle der Teilnehmeranschlussleitung 1 weiß rot ohne Ring rot
2 b Leitung „b“ der ab-Schnittstelle der Teilnehmeranschlussleitung 2 braun rot mit einfachem Ring (Ringabstand 17 mm) schwarz
3 W Zweitwecker oder Tonrufzweitgerät 3 grün
4 E Erde“ für Nebenstelle und DEV 4 gelb

VDo 7

Anschluss-
belegung
Name Bedeutung Farbe des Drahtes (bei Regelbeschaltung) bei
Stecker-
belegung
Dose*)
(„Telekom-Kabel“)
Dose*)
(Standardkabel)
1 a2 Leitung „a“ wird durch das Gerät geschleift 1 weiß rot mit Doppelring (Ringabstand 34 mm) weiß
2 b2 Leitung „b“ wird durch das Gerät geschleift 2 braun rot mit Doppelring (Ringabstand 17 mm) gelb
3 a Leitung „a“ der ab-Schnittstelle der Teilnehmeranschlussleitung 3 grün rot ohne Ring rot
4 b Leitung „b“ der ab-Schnittstelle der Teilnehmeranschlussleitung 4 gelb rot mit einfachem Ring (Ringabstand 17 mm) schwarz
5 W Wecker des zweiten Telefones, Zweitwecker oder Tonrufzweitgerät 5 grau
6 E Erde“ für Nebenstelle und DEV 6 blau
7 G externer Gebührenanzeiger 7 rot

*) Die verwendeten Aderfarben bei der Beschaltung von Verbinderdosen sind abhängig von den verlegten Kabeln und den darin nutzbaren Adern.

Adapter auf „1. TAE“

Links: Adapter für VDo unterputz
Rechts: Adapter für VDo aufputz

Seit 1987 wird im Netz der Deutschen Telekom AG generell die TAE als Anschlusseinheit verwendet (in Vorbereitung auf die Liberalisierung des Endgerätemarkts am 1. Juli 1989). Ab 1994 gab es bei der Telekom kostenlose Adapter zur Umrüstung vorhandener Verbinderdosen (SvDo bzw. VDo) auf die 1. TAE (inklusive passivem Prüfabschluss).

Commons: Telefonadapter – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien


Vorgänger

Etwa ab 1948 wurden, bis zur Einführung des Verbinderdosensystems, von der deutschen Post in den westlichen Besatzungszonen (ab 1950 Deutsche Bundespost) zum Anschluss von Wählapparaten schwarze oder weiße „Klemmdosen“ aus Bakelit verwendet. Die es als Aufputz- oder Unterputzdosen gibt, wobei die Leitung angeschraubt werden.

Mit der Bezeichnung „W32“ (vierpolig) und „W35“ (sechspolig) gibt es zwei verschiedene Aufputz-Klemmdose. Beide haben innen zwei kleinen Stecker die für Prüfzwecke gezogen werden können, wodurch die Verbindung La und/oder Lb unterbrochen wird. Als Unterputz-Klemmdose gibt es die Fünfpolige „W33“.

Diese Klemmdosen wurden Schwerpunktmäßig zum Anschluss des Wählapparates W48 verwendet aber auch für das Modell 36 oder den W38.

Siehe auch

Einzelnachweis

  1. Tel-Da GmbH, Viernheim: Katalog 1983 (PDF, 4 MB)

Literatur

ZVEI, BITKOM (Hrsg.): Forum 10 - Installation von Endeinrichtungen der Telekommunikation. (PDF; 1,3 MB) 5. Auflage, ZVEI, Frankfurt/Main und BITKOM, Berlin, 2007.