Jarovce
Jarovce, deutsch Kroatisch-Jahrndorf, ungarisch Horvátjárfalu, kroatisch Hrvatski Jandrof, ist seit 1. 1. 1972 ein Stadtteil von Bratislava. Es befinden sich hier zwei Grenzübergänge zwischen Österreich (Kittsee) und der Slowakei (Bratislava-Jarovce).
Der Stadtteil liegt südlich des Stadtkerns von Bratislava und hat auf einer Fläche von 21,3 km² 1199 Einwohner (2001). Die Bevölkerung besteht (2001) vor allem aus Slowaken und 20,4% Kroaten. Kleinere Bevölkerungsminderheiten sind die Ungarn und Deutsche, sowie einige Tschechen. Es ist die einzige Gemeinde der Slowakei, in der mehr als 20% der Bewohner Kroaten sind.
Der Ort wurde 1208 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Im 16. Jahrhundert wanderten Kroaten ein und wandelten das Dorf in ein kroatisches Dorf um. Im 18. Jahrhundert kamen wieder Deutsche und Ungarn. Anfang des 20. Jahrhunderts lebten hier zu 80% Kroaten, zu 17% Deutsche, der Rest waren Ungarn. Bis 1947 gehörte die Ortschaft zu Ungarn (die meiste Zeit im Komitat Wieselburg/ungarisch Moson). Im Herbst 1947 wurde er dann zusammen mit den Nachbarorten Čunovo und Rusovce durch die Pariser Friedenskonferenz der Tschechoslowakei zugesprochen, weil in diesen Orten mehrheitlich slawische Bevölkerung (vor allem Kroaten) wohnte. Erst danach kamen Slowaken in den Ort und die restliche Bevölkerung wurde besonders in den 80er und 90er Jahren des 20. Jahrhunderts größtenteils assimiliert. Aus dem Nachbarort Rusovce wurden um 1950 auch einige Deutsche in andere Teile der Slowakei vertrieben. Die wenigen Tschechen kamen nach Jarovce seinerzeit im Zusammenhang mit dem Grenzschutz der Tschechoslowakei.
Die wichtigste Sehenswürdigkeit im Ort ist die städtische Knochenkammer, der sogenannte Karner und die Kirche des Heiligen Nikolaus (römisch-katholisch) aus dem Jahr 1765.