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Wie’s uns gefällt

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Wie’s uns gefällt (engl. Originaltitel: Wise Children) ist der letzte Roman der britischen Schriftstellerin Angela Carter. [1] Er erschien in Großbritannien im Jahre 1991, die deutsche Übersetzung kam ein Jahr später heraus.

Der Roman thematisiert das Leben der Zwillinge Dora und Nora Chance, zweier in die Jahre gekommene Glamour-Girls und ihrer bizarren Sippschaft bestehend aus Schmierenkomödianten, Staatsschauspielern und Hollywoodstars. Carter setzt sich im Roman mit der Frage von Vater- und Elternschaft auseinander. So bleibt unklar, wer die Mutter der Zwillinge ist und erst auf ihrem 75sten Geburtstag bekennt sich ihr Vater, der angesehene Shakespeare-Darsteller Sir Melchior Hazard, zu seinen unehelichen Töchtern. Der Roman ist geprägt von Carters Verehrung für Shakespeare: Einzelne Vorkommnisse des Romans sind Stücken Shakespeares entlehnt und wiederholt wird auf seine Theaterstücke Bezug genommen. Die burleske Handlung weist gleichzeitig Elemente von Magischem Realismus auf.

Die britische Zeitung The Guardian nahm die Erzählung in die Liste der 1000 Romane auf, die jeder gelesen haben muss.[2]

Handlung

Erzählerin der Handlung, die mit dem 75. Geburtstag der eineiigen Zwillinge Dora und Nora Chance beginnt, ist Dora, die auf ein langes Leben in der Theater- und Filmwelt zurückblickt. Ihr Geburtstag fällt auf den 23. April, dem angebliche Geburtstag Shakespeares. Dora nennt es einen bizarren Zufall, dass auch ihr Vater, Melchior Hazard und sein eineiiger Zwilling Peregrine Hazard, an diesem Tag geboren worden sind. Während Melchior Hazard die Existenz seiner unehelichen Kinder 75 Jahre lang leugnet, hat Peregrine Hazard sich sporadisch um die Mädchen gekümmert und das finanzielle Überleben von ihnen und ihrer Ziehmutter sichergestellt. Angebliche Mutter ist Kitty, eine Dienstmagd im Theater, die Melchior verführt, dann verlässt und die kurz nach der Geburt der Zwillinge stirbt. Aufgezogen werden die Zwillinge von Grandma Chance, die sich angeblich selbstlos der verwaisten Mädchen angenommen hat, die Handlung lässt jedoch auch die Interpretation zu, dass die Zwillinge ihre leiblichen Kinder sind.

Der 75. Geburtstag der beiden ehemaligen Glamour-Girls beginnt und endet dramatisch: Tristram Hazard, der sich für den Neffen der beiden Zwillinge hält, in Wirklichkeit aber ihr Halbbruder ist, sucht die beiden Frauen auf, weil er nach Tiffany sucht, die das Patenkind der beiden Schwestern ist. Tiffany ist gleichzeitig Showgirl in Tristans trivialer Fernsehshow und von ihm schwanger. Es scheint als habe Tiffany, Selbstmord begangen, weil dieser die Vaterschaft nicht anerkennen möchte. Der Tag endet mit dem Fest anlässlich des 100. Geburtstag von Melchior Hazard, auf dem sich Melchior endlich dazu bekennt, der leibliche Vater von Dora und Nora Chance zu sein, Tiffany wiederkehrt und der seit langem verschollene Peregrine zu seiner Familie zurückkehrt. Zum Ende des Fests brennt Melchior Hazards Schloss nieder, während die Festgäste, die sich alle ins Freie retten konnten, weiter feiern. Während des Verlauf des Tages erinnert Dora sich immer wieder an Ereignisse und Begegnungen während ihrer langen aktivem Lebens im Showgeschäft. Sie berichtet vom Aufstieg ihres Vaters Melchior, der zu den angesehensten Shakespeare-Darstellern seines Landes wird und schließlich geadelt wird, von dem grotesk scheiterndem Versuch, Shakespeares Stück Ein Sommernachtstraum in Hollywood zu verfilmen, von ihrer Karriere als Glamourgirl und Betreiberin eines Tanzstudios und den zahlreichen Liebschaften, die die Personen der Handlungen miteinander verbinden.

Einzelbelege

  1. Angela Carter, 1940–92: A Very Good Wizard, a Very Dear Friend von [[Salman Rushdie[[
  2. 1000 Novels everyone must read: the definitive List, abgerufen am 14. Juni 2014.