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Atari Corporation

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Dieser Artikel befasst sich mit dem historischen US-Unternehmen Atari, andere Bedeutungen siehe Atari (Begriffsklärung).


Atari ist historisch ein US-amerikanisches Unternehmen, das durch Homecomputer sowie Spielhallen- und Homevideospiele bekannt wurde. Es gilt heute als technologische Keimzelle und Vorreiter vieler Entwicklungen und wurde in den 1970er Jahren von Nolan Bushnell gegründet.

Atari überlebte die Krisen der Videospielsysteme (1980er, 1990er Jahre) und Homecomputer (90er Jahre) nicht als eigenständiges Unternehmen. 1996 wurde Atari als Hardwarefirma endgültig aufgelöst, und nur noch als Markenname gehandelt.

Im zweiten Quartal 2003 firmierte der französische Konzern Infogrames um auf den gekauften Namen Atari.

Geschichte

unter Nolan Bushnell

1972 kündigte Nolan Bushnell seinen Arbeitsplatz bei Ampex in Kalifornien und gründete mit zwei seiner Kollegen Atari.

Zuerst wollten sie unter Syzygy (anglisiertes griechisch für Zusammenfügung) firmieren, dieser Name war aber überraschenderweise bereits für eine Dachdeckerfirma eingetragen. Da Bushnell in seiner Freizeit das Go-Spiel pflegte, übernahm er einen Begriff aus diesem Spiel; "Atari" entspricht im Go ungefähr dem Ausruf „Schach!“ beim Schachspiel. Das Logo der Firma stellt einen stilisierten Berg Fuji dar.

Inspiriert von einem in Studentenkreisen beliebten Computerspiel namens Spacewar entwickelten sie erst einen ähnlichen Automaten, namens Computer Wars dem aufgrund seiner komplizierten Steuerung kein Erfolg beschieden war.

Der Durchbruch gelang mit einem Pong-Automaten, der in der Testphase noch nicht mal ein fertig konstruiertes Gehäuse hatte.

Eine nette Anekdote hierzu ist, dass der Wirt, in dessen Laden der Prototyp aufgestellt wurde, nach zwei Tagen anrief, dass der Automat kaputt sei. Wie sich herausstellte, war der Münzeinwurfschacht verstopft, weil der Münzspeicher überfüllt war.

1975 hatten Steve Jobs und Steve Wozniak, die späteren Mitgründer von Apple Computer kurz freiberuflich für Atari gearbeitet: sie entwickelten eine verbesserte Heim-Pongkonsole mit einem Minimum an Transistoren.

unter Warner

1976 entwickelt Atari am Videospielsystem Stella (später als VCS vermarktet), hatte jedoch nicht das Geld um es fertigzustellen. Deshalb verkaufte Bushnell im Oktober 1976 Atari für $28.000.000 USD an Warner Communications.

1978 verläßt der Gründer, Nolan Bushnell, danach führt Warner einen neuen Führungsstil ein. Nach Streitigkeiten mit der neuen Geschäftsleitung trennten sich einige Programmierer von Atari: David Crane, Larry Kaplan, Alan Miller und Bob Whitehead. Diese gründeten am 25. April 1980 Activision.

unter Tramiel

Nach vielen Erfolgen im Konsolenmarkt kam es in den 80ern zur ersten Krise. 1983 machte ATARI 536 Millionen Dollar Verlust – was etwa den oft 2 Millionen Dollar pro Tag entspricht. Warner suchte Käufer für die Firma und fand im gerade bei Commodore entlassenen Jack Tramiel einen. Am 2. Juli 1984 kauft dieser die Heimanwender-Abteilung. Die Spielhallen-Division blieb unter dem Namen ATARI Games Corp. weiterhin bei Warner.

das Ende

Nach mehreren 16- und 32-Bit Systemen bringt die Atari Corp. mit dem Jaguar im November 1993 ihr letztes System heraus. Die Verkäufe laufen schlecht und die Zeit der Heimcomputer ist auch vorbei. Am Dienstag, den 30. Juli 1996 übernahm die JTS Corporation, ein Hersteller von Festplatten, alle Aktien der Atari Corp.

Am 22. Februar 1998 war auch JTS pleite. Die Rechte an Atari gingen am nächsten Tag für lächerliche 5 Millionen Dollar in bar an Hasbro Interactive. Bereits 2001 übernimmt die französische Firma Infogrames von Hasbro die Rechte und präsentiert sich seit dem zweiten Quartal 2003 unter dem Namen und alten Logo Ataris. Infogrames erhofft sich dadurch vom hohen außereuropäischen Bekanntheitsgrad dieses Markennamens zu profitieren.

Auch ATARI Games gibt es nach diversen Fussionen (1989 wurde Warner zu [Time-Warner]], später zu AOL Time Warner) inzwischen nicht mehr. Die Marke ATARI Games wurde noch bis 2003 aufrecht erhalten.

Spielkonsolen

Prototypen:

  • Atari 2000 "Val", 1981
  • Atari 2200 "Bonnie", 1983
  • Atari 2500, 1981
  • Atari 2700 "RC Stella", 1982
  • Atari 3200 "Video System X", 1982
  • Atari 3600 "Maria", 1983
  • Atari Panther, 1991
  • Atari JagDuo, 1995
  • Atari Jaguar2, 1996

Handhelds

  • Touch Me, 1978
  • Super Breakout, 1980
  • Space Invaders, 1980
  • Atari Lynx

Heimcomputer

PC/IBM Kompatibel

Von 1987 bis 1991 produzierte Atari auch IBM kompatible PCs.

  • PC1, PC2, PC3, PC4, PC5
  • ABC 286/30, ABC 386SX II, ABC 386DX II
  • Portfolio


Weitere Hardware

Siehe auch