Quizduell (App)
Quizduell | |
Originaltitel | Quizkampen |
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Entwickler | ![]() |
Veröffentlichung | Vorlage:Datum – die Form mit drei unbenannten Parametern oder anderen einzelnen Zeiteinheiten ist veraltet und wird nicht mehr unterstützt. Bitte gib das Datum einfach im Klartext an. |
Plattform | |
Genre | Gelegenheitsspiel, Quiz |
Spielmodus | Spieler gegen Spieler |
Steuerung | Touchscreen |
Systemvoraussetzungen |
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Medium | Download |
Sprache |
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Aktuelle Version |
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Quizduell ist die deutschsprachige Version der schwedischsprachigen mobilen App Quizkampen (schwedisch Quiz für Quiz, kamp für Kampf) der schwedischen Entwicklergruppe FEO Media AB für iOS sowie für die Android-Plattform und Windows Phone.[1] Die Mitspieler müssen in verschiedenen Fragenkategorien mehr Fragen richtig beantworten als ein ausgewählter oder zufälliger Kontrahent. Die Anwendung wurde bisher mehr als 23 Millionen Mal in elf verschiedenen Sprachen über den Google Play Store und den Apple App Store heruntergeladen (Stand März 2014).[2][3]
Spielprinzip
Das Spiel umfasst derzeit etwa 27.000 Fragen aus 19 Fragenkategorien zu Allgemeinwissen und Alltagskultur. Zwei gegnerischen Spielern werden in sechs Runden jeweils drei zufällig ausgewählte Fragen vorgelegt, auf die immer eine Antwort von vier vorgeschlagenen Antwortmöglichkeiten richtig ist.[4]
Ein Spiel startet mit dem Herausfordern eines Gegners, der aus teilnehmenden (Facebook-)Freunden gewählt, nach Namen gesucht oder zufällig zugeteilt werden kann. Die Fragekategorien werden vor jeder Runde abwechselnd von einem der beiden Spieler festgelegt. Dazu erhält der bestimmende Spieler drei Kategorien zur Auswahl angeboten. Beiden Spielern werden dieselben Fragen gestellt. Sie müssen ihre Antwort innerhalb von 20 Sekunden auswählen.[5]
Der Spieler mit den meisten richtig beantworteten Fragen gewinnt das Spiel und bekommt bis zu 25 Punkte gutgeschrieben; dem Verlierer werden Punkte abgezogen. Bei einem Unentschieden erhalten beide Spieler Punkte. Die Anzahl der gewonnenen oder verlorenen Punkte richtet sich nach der relativen Position der Spielpartner im Gesamtranking. Bei Spielaufgabe oder einer Unterbrechung von mehr als 48 Stunden erfolgt die Punktezählung zu Lasten desjenigen Spielers, der das Spiel aufgegeben oder nicht weitergespielt hat.[6]
Zu den 19 Kategorien, in die die Fragen eingeteilt sind, zählen das klassische Allgemeinwissen über Naturwissenschaften oder kulturelle Themen ebenso wie Fragen zu aktuellen Ereignissen. Einige Kategorien werden mit Titeln wie „Draußen im Grünen“ (Biologie), „Rund um die Welt“ (Geographie) oder „Zeugen der Zeit“ (Geschichte) umschrieben.
Ein Spieler kann eigene Fragen und die richtige Lösung zusammen mit drei Falschantworten einreichen, die laut Angabe des Unternehmens zur Verwendung im Quizduell überprüft werden. Ob eine Frage tatsächlich akzeptiert und verwendet wurde, erfährt der Einreicher nicht. Nach dem Einreichen einer Frage wird nur angezeigt, wie viele Fragen der Spieler bisher eingereicht hat und wie viele Vorschläge angenommen wurden. Es gibt ein Ranking der Nutzer mit den meisten eingereichten Fragen. Wie viele dieser Fragen im Spiel verwendet werden, wird auch hier nicht angezeigt.[7][8]
Entwicklung
Entstehung der Anwendung
Laut dem Firmenchef der FEO Media AB, Robert Willstedt, entwickelte er die Idee für das Spiel innerhalb einer Viertelstunde. 2011 starteten die Autoren die Arbeiten an der schwedischsprachigen App „Quizkampen“, die ein Jahr später, im Juli 2012, in Schweden erstveröffentlicht wurde.[9] Nach zwei Wochen war das Spiel auf dem ersten Platz der Download-Charts.[10] Das Spiel bestand zu diesem Zeitpunkt aus 8.000 Fragen. Trotz der Entwicklung ohne Kapital und ohne anschließendes Marketing schaffte es die App innerhalb von drei Wochen, die Chartspitze des schwedischen App-Stores zu erreichen. Die Übersetzung von etwa 12.000 Fragen ins Deutsche erfolgte durch Alex Kessler. In der schwedischen Datenbank waren zu diesem Zeitpunkt etwa 25.000 Fragen vorhanden.
Eigenen Angaben zufolge hatten die Macher von Quizduell „kein Geld für Marketing“, das Spiel habe sich über Mundpropaganda ausgebreitet.[11] Laut dem Computermagazin Chip scheine ungeklärt, „wie die App zu ihrem derzeitigen Höhenflug kam“.[12]
Die Nutzerzahlen stiegen, nachdem der Rapper Sido einen Beitrag zu Quizduell auf seiner Facebook-Seite publiziert hatte, und erneut nach Fernsehberichten von RTL und ARD zu Beginn des Jahres 2014.[13]
Der Jugend-Fernsehsender Joiz lud ab Januar 2014 zum Spielen gegen die Redaktion ein und lobte einen wöchentlichen Preis für die Gewinner aus.[14] Die RTL-aktuell-Onlineredaktion lud über Facebook zum Quizzen ein, auch ein Autor der Süddeutschen forderte öffentlich zum Spielen gegen ihn auf.[15]
Mittlerweile umfasst die deutsche Datenbank mehr als 27.000 Fragen.[13]
Das Spiel erreichte eine Million Nutzer im November 2013 und etwa vier Millionen Nutzer im Januar 2014.[9] Laut Focus wurde die App bis Februar 2014 über 18 Millionen Mal heruntergeladen, davon über zehn Millionen Mal in Deutschland, Österreich und der Schweiz.[16]
Im April 2014 ist die App auch für Windows Phone 8 und 8.1 erschienen.[17][18]
Versionen
Die Basisversion des Spiels ist kostenlos.
Gegen Bezahlung ist eine Version erhältlich, mit der es möglich ist, detaillierte Statistiken wie die Anzahl der gespielten Spiele, Siege, Niederlagen und Unentschieden in Prozent, die Anzahl perfekter Spiele (alle Fragen richtig beantwortet), die Durchschnittspunktzahl pro Spiel sowie den prozentualen Anteil der richtigen Antworten pro Kategorie zu sehen. Des Weiteren erhalten die Käufer Zugriff auf den eigenen Rang sowie die Möglichkeit, einen individuellen Avatar zu gestalten und das Farbschema der App zu ändern. Außerdem können sie bis zu 120 „Duelle“ gleichzeitig spielen. Zudem werden die Wartezeiten zwischen den Spielen und die Werbung entfernt.[5] Innerhalb einer Dauer von 3 Tagen war es Ende 2013 möglich, die Quizduell-App auf Facebook zu „liken“ und dafür die Premiumversion für den eigenen Account zu erhalten.
Anderssprachige Versionen
Das Spiel wird in zahlreichen Sprachen in den Shops der verschiedenen Systemanbieter (Google Play, iTunes, Windows Phone Store) zum Download angeboten. Der Name der App wurde dabei jeweils an die Landessprache angepasst.
Versionsname[19] | Land | Sprache |
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Duel Quiz | ![]() |
Französisch |
QuizClash | ![]() |
Britisches Englisch |
QuizClash | ![]() |
Amerikanisches Englisch |
Quizduel | ![]() |
Niederländisch |
Quizduell | ![]() |
Deutsch |
QuizDuello | ![]() |
Italienisch |
Quizkampen | ![]() |
Dänisch |
Quizkampen | ![]() |
Norwegisch |
Quizkampen | ![]() |
Schwedisch |
QuizReto | ![]() |
Spanisch |
Quizwanie | ![]() |
Polnisch |
Quizshow im Ersten
Vom 12. Mai 2014 bis 30. Mai 2014 präsentierte Jörg Pilawa montags bis freitags um 18 Uhr im Ersten das Quizduell als interaktive Show. Dabei traten vier Kandidaten im Studio gegen die Nutzer der Smartphone-App Quizduell (dem so genannten „Team Deutschland“), die zu Hause spielen, an und hatten jeweils die Möglichkeit, Geld zu gewinnen.[20]
Zu Beginn der Sendung ermitteln die Kandidaten im Studio in einer „Powerrunde“, um welchen Betrag sie spielen. Je mehr richtige Antworten das Viererteam in der vorgegebenen Zeit gibt, desto höher ist der mögliche Gewinn. Anschließend messen sich die Kandidaten mit dem „Team Deutschland“, bestehend aus App-Nutzern zu Hause vor dem Fernseher, die sich für die Sendung haben freischalten lassen. Diese Nutzer zu Hause müssen in bis zu sechs Themengebieten jeweils drei Fragen beantworten. Die Antwortmöglichkeit, die die meisten Nutzer gewählt haben, gilt als Tipp des gesamten Teams. Als einzige Änderung zum normalen Spiel beantworten die App-Nutzer immer die Fragen zuerst, da die Nutzer sonst die Fragen durch die Beantwortung der Studiokandidaten schon kennen würden. Anschließend geben die Studiokandidaten ihren Tipp ab.
Gewinnt nach sechs Runden das Studioteam, wird der Gewinn unter den vier Kandidaten geteilt. Liegt „Team Deutschland“ vorne, werden aus allen App-Teilnehmern mit den meisten richtigen Antworten zehn Sieger ausgelost.[21]
Beim Show-Debüt am 12. Mai 2014 im Ersten waren nach Angaben von Pilawa über 1,4 Millionen Quizduell-Nutzer online, 187.000 Menschen hätten sich für die TV-Version registriert. Allerdings kam es durch überlastete Server nicht zu einer Teilnahme des „Team Deutschland“. Stattdessen improvisierte Pilawa und ließ das Studiopublikum anstelle des „Team Deutschland“ gegen die Studiokandidaten antreten. Das Publikum antwortete mit Hilfe von Abstimmgeräten, die nur für den Notfall vorgesehen waren. Das Duell wurde so zu Ende gespielt, da der Fehler während der Sendung nicht behoben werden konnte. Das Publikum gewann mit einem Punkt Vorsprung 22.000 Euro, die unter ihm verteilt wurden. Pilawa teilte im Verlauf der Sendung mit, dass eine Einzelperson 15.000 Server weltweit gehackt habe.[22][23] Daher bekamen die Online-Nutzer größtenteils Verbindungsfehler angezeigt und konnten nicht teilnehmen. Jörg Pilawa lud die für die Attacke zuständige Person noch in der Sendung öffentlich ein, sich zu melden und in einer der nächsten Shows selbst als Kandidat mitzuwirken. Juristische Konsequenzen würden nicht drohen, ließ er den Hacker live via TV wissen.
Auch in den folgenden Ausgaben waren die technischen Probleme noch nicht behoben, so dass das Kandidatenteam erneut gegen das Studio-Publikum spielen musste.[24]
In Folge drei der Quizduell-Sendung erklärte Jörg Pilawa, dass neben einer Denial-of-Service-Attacke zu hoch gesteckte Ziele der Quizduell-Redaktion für überlastete Server mitverantwortlich gewesen seien. So sollten die Antworten der Online-Nutzer ursprünglich mit Daten wie Alter, Geschlecht und Bundesland verknüpft werden, um so eine öffentliche Vergleichsstatistik zu bieten. Dafür sei die Serverinfrastruktur nicht stark genug gewesen. Im Hintergrund arbeite man aber weiterhin an einer Lösung. Pilawa wettete während der Sendung: Sollte die Quizduell-App in der kommenden Woche nicht funktionsfähig sein, werde er eine Gastrolle in Verbotene Liebe spielen.
Am 1. Juni 2014 gab die ARD bekannt, dass die Sendung nicht fortgesetzt würde.[25]
Rezeption
Verschiedene Medien berichteten in Deutschland bundesweit über das Spiel und bezeichneten es als „das Wer wird Millionär? der Netzwelt“ (Die Zeit),[26] die „Erfolgs-App“ (Deutsche Welle)[2] den „Chart-Stürmer unter den Apps“ (RP online).[4] Das Handelsblatt schrieb, Deutschland sei „im Rätselfieber“, das Spiel sei „einfach wie süchtig machend“.[27] Das Magazin Focus veröffentlichte Tipps, wie Kontrahenten geschlagen werden können.[28] Auch SWR3, DRadio Wissen, das deutsche Boulevard-Fernsehformat Taff und die Süddeutsche Zeitung berichteten über Quizduell.[29][15]
„Quizduell ist eine Demütigungs- und Angeber-App. Und macht deswegen einen Heidenspaß.“
Kritisiert wurden an Quizduell die Werbeeinblendungen nach jedem Themenbereich, die sich nur gegen Bezahlung abschalten lassen, und die häufige Wiederholung von Fragen.[15][9]
Literatur
- Quizduell – Das Buch. riva Verlag, 2014, ISBN 978-3-86883-436-9.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ „Quizduell – Windows Phone App erschienen“
- ↑ a b Deutsche Welle: Die Erfolgsapp „Quizduell“, 12. März 2014
- ↑ „Quizduell war kein Glückstreffer“. Österreichisches Internetportal für Nachrichten aus dem Bereich Computer. Abgerufen am 10. Februar 2014.
- ↑ a b RP online: So funktioniert die Spiele-App Quizduell, 9. März 2014
- ↑ a b Nico Stockheim: Quizduell: Wer braucht schon Günther Jauch? Nachrichtenportal t-online, 23. Januar 2014, abgerufen am 13. März 2014.
- ↑ GIGA: So funktioniert das Rating im Quizduell, 12. März 2014
- ↑ Der Herr des Quizduells – Ausschnitt aus Grünstreifen. Ausschnitt aus dem Programm des Radiosenders DRadio Wissen. Abgerufen am 13. Februar 2014.
- ↑ Puls: Hype um Quizduell: Ein Rosenheimer steckt mit drin, 17. Januar 2014. Abgerufen am 13. Februar 2014.
- ↑ a b c "Quizduell" ist reif fürs Fernsehen. In: Webseite der Zeit. Abgerufen am 22. Februar 2014.
- ↑ Quizduell-Erfinder Henrik Willstedt. "Deutschland ist der größte Markt für uns". In: Webseite der Süddeutschen Zeitung. 19. Februar 2014, abgerufen am 20. Februar 2014.
- ↑ „Wir sind definitiv noch keine Millionäre“ (Interview), 11. Februar 2014
- ↑ Chip: Quizduell: Das Geheimnis hinter der Sucht-App, 29. Januar 2014
- ↑ a b Neue Osnabrücker Zeitung: Kim Ulpts: Faszination Quizduell: Warum es alle spielen. 28. Februar 2014, abgerufen am 19. März 2014.
- ↑ Joiz: Quiz Duell – schlage joiz und räume jede Woche ab, abgerufen am 19. März 2014
- ↑ a b c Süddeutsche Zeitung: Chance auf die ultimative Blamage, 17. Januar 2014
- ↑ Focus: Phänomen „Quizduell“: Warum ist die App so erfolgreich?, 12. Februar 2014
- ↑ „Quizduell – Windows Phone App erschienen“
- ↑ „Quizduell – Für Windows Phone“
- ↑ vgl. FEO Media: Our games, abgerufen am 19. März 2014
- ↑ Uwe Mantel: Show zur App: Pilawa bittet ab Mai zum „Quizduell“. Medienmagazin DWDL.de, 7. April 2014, abgerufen am 7. April 2014.
- ↑ Das Erste: Vier gegen Team Deutschland – Das „Quizduell“ mit Jörg Pilawa ab 12. Mai 2014, montags bis freitags um 18.00 Uhr im Ersten. news aktuell Presseportal, 17. April 2014, abgerufen am 18. April 2014.
- ↑ Hacker stören „Quizduell“-Premiere. NDR.de, 12. Mai 2014, abgerufen am 12. Mai 2014.
- ↑ ARD startet „Quizduell“ mit Panne. Sueddeutsche.de, 12. Mai 2014, abgerufen am 12. Mai 2014.
- ↑ „Quizduell“ noch einmal ohne App. NDR.de, 13. Mai 2014, abgerufen am 13. Mai 2014.
- ↑ ARD setzt "Quizduell" zunächst nicht fort. Der Tagesspiegel, 1. Juni 2014, abgerufen am 2. Juni 2014.
- ↑ Die Zeit: Die Wissens-App "Quizduell"erobert die Downloadcharts, 6. Februar 2014
- ↑ Handelsblatt: Quizduell kommt bald ins Fernsehen, 16. Januar 2014
- ↑ Focus: „Quizduell“-Ratgeber: So schlagen Sie Ihre Kontrahenten, 10. März 2014
- ↑ Faszination Quizduell vom 12. Februar 2014. Webseite des deutschen Fernsehformats Taff der ProSiebenSat.1 Media AG, das auf ProSieben ausgestrahlt wird. Abgerufen am 12. Februar 2014.
- ↑ Kritsanarat Khunkham: "Quizduell": Die App für Demütigungen und Angeber. In: welt.de. welt.de, 13. Januar 2014, abgerufen am 17. März 2014.