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Grenzübergang Wartha/Herleshausen

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Einreisende in die DDR am Bahnhof Wartha, 1958
PKW-Abfertigung 1960
Lichtmast der ehemaligen GÜST an der heutigen Raststätte
Ehemaliges Stabsgebäude an der heutigen Raststätte

Der Grenzübergang Wartha/Herleshausen war einer der wenigen mit dem Auto zu passierenden Grenzpunkte zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland. Er lag an der Europastraße 40 zwischen den Gemeinden Herleshausen und Wartha zwischen Hessen und Thüringen. Bis 1984 war er durch eine Landstraße (die spätere Bundesstraße 7a) angeschlossen, seit 1985 über die Bundesautobahn 4.

Heute werden Teile des Geländes der alten Übergangsstelle Wartha durch die Raststätte Eisenach eingenommen. Die Raststätte befindet sich im ehemaligen Stabsgebäude. Wachturm und ehemalige Zollstelle sind ebenfalls erhalten. Andere Teile werden durch das Gewerbegebiet Krauthausen-Deubachshof genutzt. Die frühere Kontrollstelle auf hessischer Seite bei Herleshausen wurde bis 2005 als Raststätte betrieben, im Zuge des Ausbaus der BAB 4 aber abgerissen. Auf dem Areal wurde ein Parkplatz geschaffen; eine neue Raststätte soll für die Fahrtrichtung Dresden entstehen.[1]

Geschichte

Die Bestimmung von Wartha/Herleshausen als einziger Grenzübergang zwischen Thüringen und Hessen geht auf das Jahr 1946 zurück, als die sowjetische und amerikanische Besatzungsmacht sich auf diesen Ort einigten. Ursprünglich war er allein für den Bahnverkehr auf der Hauptstrecke Eisenach-Bebra bestimmt. Bis 1963 konnten am Bahnhof Wartha Personen mit der Bahn die Grenze überschreiten, danach diente der Übergang bis 1978 noch dem Güterverkehr, Grenzbahnhof wurde nach 1963 der Bahnhof Gerstungen. Die Grenzübergangsstelle am Bahnhof Wartha wurde 1985 durch die DDR demontiert.

Ein Grenzübergang per Straße war ab 1952 möglich und führte über die parallel zur Bahnlinie verlaufende Landstraße, die jeweils einige Kilometer östlich und westlich der Grenze in die Autobahn überging. Ab 1973 fand auch der Kleine Grenzverkehr über diese Grenze statt. 1981 wurde hier Günter Guillaume ausgetauscht.

1983 wurde mit dem Weiterbau der Autobahn zwischen Eisenach-West und der Staatsgrenze begonnen. Mit finanziellen Mitteln der Bundesrepublik wurde die Werratalbrücke Hörschel gebaut und auf Thüringer Seite bei Deubachshof die neue, heute als Rasthof genutzte Grenzübergangsstelle eingerichtet, der ab 1984 den Straßenübergang neben dem Bahnhof Wartha ablöste.[2]

Raststätte Eisenach

Die Raststätte Eisenach liegt auf der Nordseite der A4. Sie ist aus beiden Fahrtrichtungen zu erreichen und hat zwei voneinander getrennte Tankstellen mit fünf gastronomischen Rastbereichen, die über einen Fußweg verbunden sind. Nach Angaben der Betreiberin handelt es sich um die größte Autobahnraststätte in Deutschland. 1996 verkaufte der deutsche Staat das Gelände an die heutige Betreiberin. Diese investierte nach eigenen Angaben etwa 20 Millionen Euro, um das Gelände in seinen heutigen Zustand zu versetzen.[3]

Einzelnachweise

  1. Dieter Salzmann: Werratal wird Rastplatz, Hessisch-Niedersächsische Allgemeine 23. April 2012
  2. www.autobahngeschichte.de, abgerufen am 22. Februar 2013
  3. Hessischer VGH · Urteil vom 15. April 2008 · Az. 2 C 2035/06.T, openjur.de


Koordinaten: 51° 0′ 24,8″ N, 10° 15′ 7,6″ O

Commons: Wartha/Herleshausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien