Tanztee

Ein Tanztee ist heute eine Bezeichnung für eine öffentliche gesellschaftliche Tanzveranstaltung.
In England wurde der Tea dance oder Thé dansant Anfang des 19. Jahrhunderts eingeführt, und zwar als private nachmittägliche Gesellschaft. Er begann üblicherweise zur Teezeit um 17 Uhr und endete gegen 18:30 Uhr. Es wurde nicht nur getanzt, sondern es wurden auch Tee und Appetithäppchen gereicht. Der Tanztee war eine zwanglose Möglichkeit für junge Leute, Gleichaltrige des anderen Geschlechts kennenzulernen. In England war der Tanztee bis zum Zweiten Weltkrieg populär.[1]
Einen gesellschaftlichen Höhepunkt hatte der Tanztee in den 1920er Jahren in den westlichen Teehäusern mit Tangomusik. In der Folgezeit wurde die Cocktailparty populär und trat zunehmend an die Stelle des Teenachmittags.[2]
Oft findet der Tanztee am Sonntagnachmittag zur Tea Time (im Tanzverein, Bürgerhaus, Discothek, Tanzschule, etc.) mit Tee, Kaffee und Kuchen und einem Alleinunterhalter statt.
Heute werden auch andere Tanzveranstaltungen in Tanzverein oder Tanzschulen Tanztee genannt, sofern es sich nicht um freies Training oder ein Turnier handelt. Er soll besonders in Tanzschulen zum Wiederholen des Gelernten genutzt werden, da die Möglichkeit in den meisten Diskotheken sehr beschränkt ist, Gesellschaftstänze zu tanzen.
Im der modernen Kultur, hauptsächlich in den südlichen Gefilden Deutschlands, findet man den Tanztee meist in Verbindung mit geselligen Veranstaltungen elektronischer Tanzmusik namens "RaveCity". Hier wird der Tanztee gegen späten Abend eingeläutet und auch gerne bis in die frühen Morgenstunden zelebriert. Die Zusammenkunft weiterer Artgenossen, welchen diesem Tanztee frönen, erfreuen sich bei RaveCity auch gerne dem weiterführenden Tanztee, welcher dann dem fortgeschrittenen Tag/Nacht/Tag Tanztee bei RaveCity gleichzusetzen ist.