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Bowling For Columbine

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Bowling for Columbine ist ein Film von und mit Michael Moore. Er hat einen Academy Award in der Kategorie Dokumentarfilm gewonnen und ebenso enthusiastische wie auch ablehnende Kritiken. Kinostart war der 11. Oktober 2002.

Zusammenfassung

Ausgehend vom Columbine High School Massaker ist der Film eine persönliche und künstlerische Erforschung der Natur der Gewalt in den USA, bestehend aus Ausschnitten von Waffen-Werbung, satirischen Animationen über Nordamerikas Geschichte und Moores Diskussionen mit verschiedenen Personen, wie Charlton Heston und Marilyn Manson. Moore versucht die Frage nach den Gründen des Massakers und der hohen Rate von Gewaltverbrechen (insbesondere mit Schusswaffen) zu beantworten, die höher ist als in anderen demokratischen Staaten wie Deutschland, Frankreich, Japan, das Vereinigte Königreich und besonders Kanada.

Moore argumentiert, dass die höhere schusswaffenbedingte Mordrate in den USA nicht mit der Zahl der Waffen zusammenhängt, da es in Kanada ebenfalls viele Waffen gibt. Moore fragt nach anderen Gründen: Die gewalttätige Unterdrückung der Indianer in der Vergangenheit scheidet aus, da andere Nationen mit gewalttätigem Hintergrund wie Deutschland und Japan geringere Mordraten haben. Auch Militarismus, Lücken im sozialen Netz, Rassismus und Angst vor den Schwarzen werden thematisiert.

Am Ende kommt er zu keiner klaren Aussage, nimmt aber an, dass die Amerikaner in einer Kultur der Angst leben.

Der Film gewann einen Preis 2002 beim Cannes Film Festival. Die stehenden Ovationen dauerten 13 Minuten.

What-a-wonderful-world-Segment

In einem Abschnitt benennt Moore folgende Missetaten der USA (zur Melodie von What a wonderful world):

  1. 1953: Die USA stürzen im Iran Premierminister Mohammed Mossadeq und setzen den Schah Resa Pahlevi als Diktator ein.
  2. 1954: Die USA stürzen den demokratisch gewählten Präsidenten Arbenz von Guatemala. 20,000 Zivilisten werden getötet.
  3. 1963: Die USA unterschützen die Ermordung des südvietnamesischen Präsidenten Diem.
  4. 1963-1975: Der Vietnam-Krieg, unterstützt durch das US-Militär, tötet ungefähr 4 Millionen Menschen in Südost-Asien.
  5. 11. September 1973: Die USA verursachen einen Militärputsch in Chile. Der demokratisch gewählte Präsident Salvador Allende kommt ums Leben. General Augusto Pinochet wird als Diktator eingesetzt. 5,000 Chilenen kommen um.
  6. 1977: Die USA unterstützen die Militärregierung von El Salvador. 7,000 Salvadorer und vier amerikanische Nonnen werden getötet.
  7. 1980: Die USA bilden Osama bin Laden und befreundete muslimische Terroristen aus, um Sowjet-Soldaten zu töten. Der CIA finanziert dies mit 3 Mrd. Dollar.
  8. 1981: Die Reagan-Regierung bildet die Rebellen in Nikaragua aus und finanziert sie, um die kommunistische Regierung zu bekämpfen. 30,000 sterben.
  9. 1982: Die USA leistet eine milliardenschwere Waffenhilfe für Saddam Hussein, um die Iraner zu bekämpfen.
  10. 1983: Das Weisse Haus gibt den Iranern heimlich Waffen, um die Iraker zu bekämpfen.
  11. 1989: CIA Agent Manuel Noriega, der auch Präsident von Panama ist, folgt nicht mehr den Weisungen von Washington. Die USA marschieren in Panama ein und setzen Noriega ab.
  12. 1990: Der Irak überfällt Kuwait mit Waffen aus den USA.
  13. 1991: Die USA dringen in den Irak ein. Der kuwaitische Diktator wird wieder eingestzt.
  14. 1998: Die USA bombardieren eine sudanische "Waffenfabrik". Es stellt sich heraus, dass dort Aspirin hergestellt wurde.
  15. 1991-Filmzeitpunkt: Die USA planen den Irak wöchentlich zu bombardieren. Die Vereinten Nationen schätzen, dass 500,000 irakische Kinder an den Bombardierungen und Folgen der Sanktionen sterben werden.
  16. 2000-2001: Die USA geben dem Taliban-beherrschten Afghanistan eine Finanzhilfe von 245 Mio. Dollar.
  17. Die letzte Einstellung der Montage zeigt den Angriff auf das World Trade Center am 11. September 2001, mit einem Zettel, auf dem steht, dass Osama bin Laden seine jahrelange CIA-Ausbildung nutzte, um den Angriff zu planen.

[1]

Einnahmen

Bowling for Columbine hat mehr eingenommen als jede andere Dokumentation von Non-Musik. Das Budget betrug nur $3.000.000, die Einnahmen $40.000.000. Der Film hält den Doku-Rekord im Vereinigtem Königreich, Australien, und Österreich.

Kritik

Der Film wird sehr kontrovers diskutiert. Die Forderungen der Kritiker gehen u.a. auch dahin, den Oskar zu widerrufen, da es sich um keine Dokumentation handle.

Preise und Nominierungen

References