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Borealer Wald

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Boreale Wälder liegen vorwiegend in kalt-ozeanischen und kalt-kontinentalen Klimaten, bilden aber auch in gemäßigten Klimaten azonale oder extrazonale Waldgesellschaften. Die boreale Zone beginnt dort, wo das Klima für Hartholz-Laubbäume zu ungünstig ist, d.h. wo die Sommer zu kurz und die Winter zu lang werden: die Anzahl der Tage mit Tagesmitteltemperaturen über 10°C ist unter 120 Tage und die kalte Jahreszeit dauert länger als 6 Monate. Die nördliche Grenze der borealen Zone liegt dort, wo es nur noch ca. 30 Tage mit einem Temperaturmittel von 10°C gibt und die kalte Jahreszeit 8 Monate dauert.

Je nach Ausprägung der kalten Klimate (sehr kalt mit Permafrostböden bis kühl sowie trocken-kontinental bis ozeanisch) lassen sich Subzonobiome des Borealen Waldes unterscheiden. Er besteht überwiegend aus Nadelhölzern (Variationen von Fichten, Kiefer, Lärche, Tanne), geht aber auch in mäßig kalten Klimaten in Mischwald (Fichte, Kiefer, Moor- und Weißbirke, Stieleiche, Erle, Espe) und in sehr kalten Bereichen in Tundra (Moorbirke, Weißbirke, Zwergkiefer, Erle), sowie in Waldhochmoore (Hochmoor) über.

In gemäßigten Klimaten können Boreale Wälder in Höhenlagen der Gebirge vorkommen, die ähnliche klimatische Bedingungen bereitstellen. Im mitteleuropäischen Klima kommen sie im feucht-gemäßigten subozeanischen Bereich in einer Höhenlage ab ca. 1000 bis 1500 m (montan bis hochmontan) vor und steigen bis zur Baumgrenze. Im subkontinentalen bis kontinentalen Bereich kommen sie bereits ab ca. 600 bis 800 m natürlicher Weise vor. Viele Nadelforste in Deutschland sind keine borealen Wälder, sondern im Zuge der Wiederaufforstung Ende des 18. Jh. angepflanzt worden.

Siehe auch: Geschichte des Waldes in Mitteleuropa, Nadelwald, Mischwald, Waldgesellschaften

http://www.payer.de/cifor/cif0210.htm#3.