Erich Hoepner
Erich Hoepner (* 14. September 1886 in Frankfurt (Oder); † 8. August 1944 in Berlin-Plötzensee) war ein deutscher General und Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944.
Leben
Erich Hoepner wird 1886 als Sohn des Dr. med. Kurt Hoepner in Frankfurt (Oder) geboren. 1890 siedelte seine Familie nach Berlin-Charlottenburg um. Ab 1893 besucht er das Kaiserin-Augusta-Gymnasium, wo er 1905 seinen Abschluss macht. Im Juni 1909 tritt Hoepner als Fahnenjunker in das Schleswig-Holsteinische Dragoner-Regiment Nr. 13 (Standort Metz) ein. Im Oktober 1913 wird er an die Kriegsakademie in Berlin kommandiert. Ab August 1914 ist er Ordonnanzoffizier des XVI. Armeekorps. Das Jahr 1916 sieht ihn als Frontoffizier. Er wird zum Rittmeister befördert. 1920 wird Erich Hoepner Eskadronchef im Reiter-Regiment 2 Allenstein. Schon 1921 wird er Hauptmann im Generalstab der Inspektion der Kavallerie in Berlin. 1923 wird er Generalstabsoffizier der 1. Kavallerie Division in seiner Geburtsstadt Frankfurt (Oder). Ab 1927 ist Hoepner Major im Generalstab und 1. Generalstabsoffizier (Ia) des Wehrkreiskommandos I in Königsberg (Preußen). Bataillonskommandeur im Infanterie-Regiment Nr. 17 in Braunschweig ist er ab 1930. Im Jahre 1932 wird Hoepner zum Oberstleutnant befördert. Er ist Kommandeur des Reiter-Regimentes Nr. 4 in Potsdam. 1933 wird er zum Chef des Generalstabes des Wehrkreises I in Königsberg (Preußen) ernannt. 1935 erfolgt seine Beförderung zum Oberst, seine Funktion ist die des Stabschefs des Gruppenkommandos 1 in Berlin. 1937 erfolgt die Beförderung zum Generalmajor. Erich Hoepner ist Kommandeur der 1. Leichten Division in Wuppertal (Vorläufer einer Panzerdivision). Schon 1938 folgt die nächste Beförderung: diesmal zum Generalleutnant. Er ist General der Kavallerie und Kommandierender General des XVI. Armeekorps in Berlin. Am Vorabend des Angriffs auf die Sowjetunion schwört er seine Truppe auf den Vernichtungskrieg ein. In dem Befehl bezeichnet Hoepner den Krieg als; "Kampf der Germanen gegen das Slawentum" und "Abwehr des jüdischen Bolschewismus". Dieser Kampf müsse "in Anlage und Durchführung von dem eisernen Willen zur erbarmungslosen, völligen Vernichtung des Feindes getragen sein." Am 19. Juli 1940 erfolgt die Beförderung zum Generaloberst. Anfang des Jahres 1941 ist Erich Hoepner Befehlshaber der Panzergruppe 4; Ende des Jahres Oberbefehlshaber der 4. Panzerarmee. Als dieser schreckt er auch vor Kriegsverbrechen nicht zurück. So gibt das Oberkommando der 4. Panzerarmee am 12. November 1941 folgenden Befehl: "Jede Weichheit in der Partisanenbekämpfung muss schwinden. Partisanenverdächtige Elemente sind zu erschießen und nicht an die Gefangenensammelstelle abzuführen."
Am 8. Januar 1942 wird Erich Hoepner von Adolf Hitler aus der Wehrmacht ausgestoßen, nachdem er in der sowjetischen Winteroffensive einen fanatischen Durchhaltebefehl ignoriert und den taktischen Rückzug angeordnet hatte. Am 12. Januar kehrt er nach Berlin zurück. Dort intensiviert er seine Kontakte zu Widerstandskreisen. Im Sommer 1943 siedelt er mit der Familie zur Schwester nach Bredereiche bei Fürstenberg (Mecklenburg) über. Am 19. Juli 1944 kehrt Erich Hoepner nach Berlin zurück. Während des gescheiterten Attentats- und Umsturzversuchs des 20. Juli 1944 befindet sich Hoepner, der bei Gelingen des Planes als Oberbefehlshaber des Heeres vorgesehen ist, im Bendlerblock. Dort wird er in den frühen Morgenstunden des 21. Juli verhaftet. Am 8. August verhängt der Volksgerichtshof das Todesurteil, dass noch am gleichen Tage in Berlin-Plötzensee durch Erhängen vollzogen wird.
Literatur
- Mitteilungen, Historischer Verein zu Frankfurt (Oder) e.V., 1. Heft 1992
- Jürgen Schmädicke u. Peter Steinbach, Der Widerstand gegen den Nationalsozialismus; München 1986
- Heinrich Bücheler, Generaloberst Erich Hoepner und die Militäropposition gegen Hitler; in: Gedenkstätte Deutscher Widerstand Berlin (Hg.), Beiträge zum Widerstand 1933-1945 9
- Heinrich Bücheler, Hoepner. Ein deutsches Soldatenschicksal des zwanzigsten Jahrhunderts; Herford 1980 u. Berlin 1982 (ISBN 381320118X)
- Walter Chales de Beaulieu, Generaloberst Erich Hoepner; 1969 (ISBN B0000BQCTE)
Weblinks
- Vorlage:PND
- http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/HoepnerErich/ -- Biografie auf den Seiten des deutschen Historischen Museums Berlin
Siehe auch: Liste der Beteiligten des Aufstandes vom 20. Juli 1944, Widerstand gegen den Nationalsozialismus
Personendaten | |
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NAME | Hoepner, Erich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher General und Widerstandskämpfer |
GEBURTSDATUM | 14. September 1886 |
GEBURTSORT | Frankfurt (Oder) |
STERBEDATUM | 8. August 1944 |
STERBEORT | Berlin-Plötzensee |