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Bernd Schuster

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Bernd Schuster
Bernd Schuster im Jahre 2007
Personalia
Geburtstag 22. Dezember 1959
Geburtsort AugsburgDeutschland
Größe 181 cm
Position Mittelfeldspieler

Bernd Schuster (* 22. Dezember 1959 in Augsburg) ist ein deutscher Fußballtrainer und ehemaliger -spieler. Er wurde 1980 Europameister.

Spielerkarriere

Verein

Schuster begann seine Fußballkarriere 1971 beim SV Hammerschmiede Augsburg und wechselte 1976 zum FC Augsburg. 1978 gab er sein Debüt in der Fußball-Bundesliga beim 1. FC Köln, bei dem er sich nach überzeugenden Spielen einen Stammplatz im defensiven Mittelfeld sicherte.

Bereits in seiner ersten Saison erreichte er mit den „Geißböcken“ 1979 das Halbfinale des Europapokals der Landesmeister, in dem die Mannschaft gegen Nottingham Forest ausschied. Im Jahr darauf stand die Mannschaft im Finale um den DFB-Pokal 1980, das gegen Fortuna Düsseldorf mit 1:2 verloren wurde. Nach 61 Bundesligaspielen und zehn Toren für die Kölner wechselte Schuster im Sommer 1980 nach Spanien zum FC Barcelona.

Nach acht erfolgreichen Jahren bei den Katalanen, in denen er einmal Meister und dreimal Pokalsieger wurde und einmal den Europapokal der Pokalsieger gewann, unterschrieb Schuster beim Erzrivalen Real Madrid. 1990 wechselte er zum Stadtkonkurrenten Atlético Madrid. Neben dem Spanier Miquel Soler ist Schuster damit einer der beiden Spieler, die bei allen drei großen spanischen Vereinen gespielt haben.

1993 kehrte er nach Leverkusen in die Bundesliga zurück, wo er bis 1996 blieb. Im Jahr 1994 belegte Schuster bei der Wahl zum Tor des Jahres in der ARD-Sportschau die ersten drei Plätze. Das erstplatzierte Tor wurde auch Tor des Jahrzehnts. Nach einer Saison bei den UNAM Pumas in Mexiko-Stadt beendete Schuster seine Karriere 1997.

Nationalmannschaft

Im Mai 1979 debütierte Schuster bei einem 3:1-Sieg gegen Irland in der deutschen Fußballnationalmannschaft. Bei der Fußball-Europameisterschaft 1980 in Italien gewann er mit der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft den Titel und wurde als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet. 1982 nahm Schuster verletzungsbedingt nicht an der Weltmeisterschaft teil, bei der die deutsche Mannschaft Vizeweltmeister wurde. Später überwarf er sich mit Bundestrainer Jupp Derwall. Im Alter von 24 Jahren trat er aus der Nationalmannschaft zurück und spielte nie wieder für Deutschland. Im Nachhinein wurde bekannt, dass der damalige Teamchef der Nationalmannschaft, Franz Beckenbauer, Schuster zur Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko zu einem Comeback bewegen wollte. Dies sei aber daran gescheitert, dass Schusters Ehefrau und Managerin Gaby für eine Teilnahme ihres Mannes eine Summe in Höhe von einer Million DM gefordert habe, die der DFB nicht aufbringen wollte. Schuster bestritt bis Februar 1984 21 Länderspiele für den DFB, in denen er vier Tore erzielte.

Trainerkarriere

Nach seiner aktiven Laufbahn wurde er 1997 Trainer beim SC Fortuna Köln. Nach einem Jahr wechselte er zum 1. FC Köln. Dort verpasste er das angepeilte Ziel, den Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga, und wurde nach einem Jahr durch Ewald Lienen ersetzt.

In den Jahren 1999 bis 2001 gehörte er zum technischen Stab des FC Barcelona. Anschließend unterschrieb er einen Zweijahresvertrag bei Deportivo Xerez in der 2. Spanischen Liga. In der Sommerpause 2003 wechselte er zu Schachtar Donezk, wo er am 5. Mai 2004 entlassen wurde. Zur Saison 2004/05 übernahm er das Traineramt bei UD Levante in Spaniens höchster Spielklasse, der Primera División; am 1. Mai 2005 wurde er dort wegen fehlenden sportlichen Erfolgs entlassen. Danach, am 20. Juni 2005, unterschrieb er einen Vertrag beim spanischen Erstligisten FC Getafe bis 2008. Mit Getafe erreichte er im spanischen Pokalwettbewerb der Saison 2006/07 das Finale, wobei der Mannschaft im Halbfinal-Rückspiel ein spektakulärer 4:0-Erfolg über den FC Barcelona gelang.

Nach vorzeitiger Auflösung seines Vertrags wechselte Schuster im Sommer 2007 zu Real Madrid; er unterschrieb dort für drei Spielzeiten. Zum Auftakt der Saison verspielte er gegen den FC Sevilla nach einem 0:1 und einem abwechslungsreichen 3:5 recht knapp aber unerwartet die Supercopa de España. Gleich in seiner ersten Saison gewann er jedoch mit den Madrilenen die spanische Meisterschaft und verteidigte den Titel aus dem Vorjahr. Im Sommer folgte ein erneut hauchdünner Erfolg in der Supercopa de España 2008. Nach einer 2:3-Niederlage im Hinspiel gegen den FC Valencia, frühem Rückstand und zunächst zehn, später sogar nur neun Spielern drehte seine Mannschaft mit späten Treffern und einem 4:2-Sieg noch das Ergebnis, und Schuster gewann seinen zweiten Titel. Nach einer durchwachsenen Hinrunde in der Saison 2008/09, die eine abermalige Titelverteidigung nahezu unmöglich erscheinen ließ, wurde Schuster am 9. Dezember 2008 von Real Madrid entlassen. Am 10. Juni 2010 unterschrieb er einen Zweijahresvertrag bei Beşiktaş Istanbul, doch der Vertrag wurde nach einer Reihe sportlicher Misserfolge bereits am 15. März 2011 vorzeitig wieder aufgelöst.

Zur Saison 2013/14 trat Schuster die Nachfolge von Manuel Pellegrini beim FC Málaga an. Er unterschrieb einen Fünfjahresvertrag bis zum 30. Juni 2018.[1] Nach einem Jahr endete der Vertrag.[2]

Erfolge und Auszeichnungen als Spieler

Verein

1. FC Köln (1978–1980)
FC Barcelona (1980–1988)
Real Madrid (1988–1990)
Atletico Madrid (1990–1993)

Nationalmannschaft

Persönliche Ehrungen

Erfolge und Auszeichnungen als Trainer

Verein

Real Madrid (2007–2008)

Sonstiges

Bernd Schuster war bis 2011 mit Gaby (* 1953) verheiratet und hat mit ihr zusammen vier erwachsene Kinder. Seit seinem Engagement als Trainer in Spanien leben die beiden getrennt. Im September 2008 wurde Schuster erneut Vater. Seine Lebensgefährtin Elena (* 1978) gebar eine gemeinsame Tochter.[3]

Mitunter tritt Schuster als Experte in Fußballsendungen auf, wie beispielsweise in Europa-League-Übertragungen bei ran und in der Talkshow Doppelpass.

Bernd Schuster gehört der Glaubensgemeinschaft der Christlichen Wissenschaft an.[4]

Einzelnachweise

  1. malagacf.com: Bernd Schuster named new Málaga CF coach, 14. Juni 2013
  2. Primera División: Schuster verlässt Málaga zum Saisonende; Spiegel Online, 11. Mai 2014.
  3. Javier Cáceres: Bernd Schuster Begnadeter Fußballtrainer vor dem Verlust des Traumjobs; Sueddeutsche.de, 17. November 2008.
  4. Jörg Kramer, Cathrin Gilbert: Zwischen Himmel und Hölle; Der Spiegel 37/2007 vom 10. September 2007; S. 82–84, hier S. 84.

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