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Anamnesegruppe

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Anamnesegruppen sind studentische Gruppen, die im Rahmen der Medizinerausbildung entstanden sind. In manchen Städten sind sie fest in den Lehrplan der Universität integriert, in manchen Städten läuft alles auf freiwilliger Basis.

Es treffen sich dabei sieben bis fünfzehn Studenten (aus unterschiedlichen Semestern, Medizin und evtl. Psychologie) und zwei studentische Tutoren um mit einem Patienten aus den Unikliniken ein Anamnesegespräch zu führen. Danach erhält der Gesprächsführende ein Feedback von der Gruppe und im Anschluss daran kann über alles geredet werden, was die Gruppe beschäftigt: Krankheitsbewältigung, Psychosomatik, Umgang mit dem Menschen, Umgang mit den eigenen Gefühlen, Umgang mit Krankheit und Tod, usw. Die Anamnesegruppen haben sich zum Ziel gemacht den Patienten in seiner bio-psycho-sozialen Ganzheit erfassen.

Die erste Anamnesegruppe gab es 1969 in Ulm. Der dortige Psychosomatiker Thure von Uexküll setzte sich für eine Heilkunde ein, die nicht nur die Krankheit, sondern den kranken Menschen sieht und versteht. Einer seiner Assistenzärzte, Wolfram Schüffel (später Professor für Psychosomatik in Marburg), führte regelmäßige Patientenbesprechungen mit Studenten ein, in denen Patienten gesehen und nach einem ganzheitlichen Ansatz besprochen wurden. 1987 wurden in Wien die ersten österreichischen Anamnesegruppen ins Leben gerufen. Heute gibt es Anamnesegruppen an allen drei österreichischen medizinischen Fakultäten und an über 15 Fakultäten in Deutschland.

Anamnesegruppen-Homepage