Gestaltung der Betreuung von Menschen mit Behinderung
Der Begriff Gestaltung der Betreuung von Menschen mit Behinderung (GBM) beschreibt ein Gesamtkonzept, das im Bereich der Behindertenhilfe eingesetzt wird. Es besteht aus individueller Bedarfserhebung (need(s) assessment)[1], der darauf aufbauenden Betreuungs- bzw. Assistenzplanung, der Organisation der Betreuungs- und Assistenzleistungen in Arbeitsgruppen und der strategischen Steuerung professioneller und ehrenamtlicher Hilfesysteme im Sinn des Controllings und des Qualitätsmanagements (nach der ISO 9001).
GBM wird vom Bundesverband evangelische Behindertenhilfe (BEB) seinen Mitgliedseinrichtungen für die Arbeit mit Menschen mit Behinderung empfohlen, findet aber auch in Einrichtungen und Diensten anderer Verbände unter der Bezeichnung Planung und Organisation in Betreuung und Assistenz (POB&A)[2] Anwendung.[3][4] Autor des Verfahrens ist Werner Haisch, Professor für Psychologie an der Katholischen Stiftungsfachhochschule München.
Das GBM ist eines der ersten Verfahren, das versucht, die notwendige Kooperation von professionellen oder auch ehrenamtlichen Dienstleistern über verallgemeinerbare und diskussionsfähige Kriterien für individuellen Bedarf und bedarfsorientierte Dienstleistung zu ermöglichen. Ziel dabei ist eine Planung und Organisation pflegerischer und sozialer Dienstleistung, die sich am individuellen Bedarf des Menschen orientiert, der von professioneller Hilfe abhängig ist. Diese Arbeit kann stattfinden z.B. in einem Heim, in Wohngruppen oder in selbständigen, ambulant betreuten Wohnformen.
Jährlich findet ein internationales Treffen der GBM- und POB&A- Anwender statt[5]. Zurzeit wird dieses Verfahren in unterschiedlichem Umfang bei einer großen Anzahl von Menschen mit Behinderung in allen Formen von Betreuungseinrichtungen in Deutschland und in kleinerem Umfang in der Schweiz angewendet.
Elemente des Verfahrens
Das GBM besteht aus einem umfangreichen konzeptionellen, methodischen und technischem Instrumentarium, das dazu dient, die Planung und Organisation der Arbeit in Betreuung und Assistenz zu ermöglichen.
- Individueller Bedarf als Sollwert: Grundlage ist eine kontinuierliche Erhebung des individuellen Bedarfs an Assistenz- und Betreuungsleistungen einer Person über einen teilstandardisierten Fragebogen FIL bzw. FLB („Fragebogen zur individuellen Lebensführung von Menschen mit Behinderungen“ / „Fragebogen zur Lebensform in Betreuung und Assistenz)[6]. In die Erhebung des individuellen Bedarfs „als Sollwert“ darf keine Vorentscheidung über die institutionelle Form der Bedarfsbefriedigung eingehen; die Beteiligung der Person selbst ist unverzichtbar und wird ermöglicht durch Methoden der Erhebung/des Interviews, v.a. durch Konzepte „in leichter Sprache“ oder „stellvertretende Artikulation“ von Bedürfnissen.[7]
- konzeptionell begründetes Leistungsangebot: Der besonderen Bedarfslage werden über eine Matrix betreuerischer bzw. assistierender Leistungen (MBM/MIB: „Matrix betreuerischer und assistierender Maßnahmen“)[8] typisierte Leistungen zugeordnet, die den spezifischen Standard der Dienstleistungen enthalten. Diese Leistungen müssen sich konzeptionell aus der Erhebung des individuellen Bedarfs ableiten lassen und geben Möglichkeiten der Bedarfsdeckung an, die erst in der operativen Assistenzplanung (s.u.) auf den individuellen Einzelfall bezogen werden können.
- ganzheitliche Assistenzplanung: Aus den typisierten Leistungen wird mit jeder Person ein individueller, ganzheitlicher Betreuungs- bzw. Assistenzplan entworfen und in operative Leistungen übersetzt, die sich am individuellen Bedarf orientieren und im Rahmen der Leistungsstandards bewegen; dieser operative Plan wird mit spezifischen Dokumentations- und Evaluationsaufgaben ausgestattet.
- Dokumentation und Fortschreibung der Planung: in der Durchführung über kontinuierliche Dokumentation der Leistungen und der Rückmeldung durch die Person selbst wird die Planung – auch im Sinne des Qualitätsmanagements – fortgeschrieben. Dieses Verfahren ermöglicht immer wieder neu eine „Null-Punkt-Planung“, indem es die bisherigen Formen der Leistungserbringung gemessen am individuellen Bedarf kontinuierlich und grundsätzlich in Frage stellt.
- strategische betriebliche Planung und Organisation: Parallel zu den Sollwerten des individuellen Bedarfs (siehe oben) werden kontinuierlich Istwerte des tatsächlich erbrachten Aufwands an Assistenz- und Betreuungsleistungen über einen Fragebogen zur Arbeitsorganisation (FAO/FOB; Fragebogen zur Arbeitsorganisation / Fragebogen zur Organisation der Betreuung) erhoben, die im Sinne eines betrieblichen Controllings einen kritischen Ist-Soll Vergleich ermöglichen und die Datenbasis liefern insbesondere für weitere Personalplanung in ambulanten Diensten, teil-/stationären Einrichtungen und sonstigen Hilfesystemen.
Sämtliche Erhebungsmittel können und sollen sowohl an die spezifischen Bedarfslagen der Klientel als auch an die Möglichkeiten und strategischen Absichten des Betriebes bzw. Hilfesystems angepasst werden.
Anders als andere von den öffentlichen Leistungsträgern genutzte Verfahren der individuellen Hilfeplanung beruht die Bedarfserhebung nicht auf impliziten, unhinterfragten Annahmen, was ein Mensch brauche, sondern auf einer expliziten wissenschaftlichen Theorie von Haisch[9], die den Anspruch verfolgt, von allen Beteiligten diskutierbar zu sein und daher auch in „leichter Sprache“ formuliert werden muss (siehe z.B. Liedel, Volker [7]). Dies ermöglicht die notwendige Flexibilität in den Unterscheidungen der individuellen Bedarfslagen ebenso wie in der Konzeption unterschiedlicher Leistungen und in der Gestaltung der gegenständlichen und personellen Bedingungen der Leistungserbringung.
Der Bedürfnis- und der Bedarfsbegriff
Der konzeptionelle Kern des Verfahrens ist für Haisch der Bedarfsbegriff. Er unterscheidet dabei „individuelles Bedürfnis“ und „individuellen Bedarf“ als die Sollwerte des Planung und Organisation.
Das Bedürfnis versteht er als Ausdruck der individuellen Abhängigkeit einer Person von einem Produkt bzw. von einer Dienstleistung, d.h. als Ausdruck der individuellen Abhängigkeit einer Person von den gesellschaftlichen Mitteln und Möglichkeiten der individuellen Lebensführung. Über die Besonderheit des Bedürfnisses, da es individuelles Entwicklungsergebnis bisheriger Teilhabe und Teilnahme am gesellschaftlichen Reichtum sei, könne nur die Person selbst ausreichend Auskunft geben[10].
„Selbständigkeit“ erweist sich daher aus dieser Sicht als nicht sachgerechtes Ideal: die Abhängigkeit von den gesellschaftlichen Mitteln und Möglichkeiten ist für jeden Menschen grundlegenden und unausweichlich. Der Sache nach unterscheidet den selbständigen vom unselbständigen Menschen nur die Selbstverständlichkeit in der Verfügung über gesellschaftliche Ressourcen: der „Selbständige“ kann mit gesellschaftlichen Ressourcen rechnen, dem „Unselbständigen“ wird deren Verfügbarkeit auf Dauer in Frage gestellt bzw. bestritten.
Als eine besondere Form dessen, was auch andere – allerdings in anderer Form – wollen, stelle das Bedürfnis einen verallgemeinerbaren Anspruch der Person auf gesellschaftliche Produkte und Dienstleistungen (Anspruch auf Teilhabe und Teilnahme) dar. Diesem individuellen Anspruch stehe eine gesellschaftliche Forderung an den bedürftigen Menschen gegenüber: die Forderung der maßgeblichen Instanzen der gesellschaftlichen Verteilung (Angehörige, Kostenträger usw.), einen Nachweis dieser „Allgemeinheit“ des Bedürfnisses zu erbringen, eine Bedarfsbegründung.[10] Bedürfnisse mit selbstverletzenden oder fremdschädigenden Konsequenzen, z.B. in der Sucht, halten diesem Nachweis nicht Stand.
Die Bedarfsbegründung stößt auf Schwierigkeiten, wenn die bedürftige Person nicht in der Lage ist, diese Begründung selbst zu erbringen – stellvertretende Bedarfsbegründung (durch Freunde, Verwandte, Experten) könne das Bedürfnis oft nur indirekt erschließen. Bedarfsbegründung findet aber selbst dann ihre Grenzen, wenn ein Bedürfnis zwar begründbar und insofern von allen anderen „nachvollziehbar“ ist, aber aus – im weitesten Sinne – sozialpolitischen Gründen nicht anerkannt ist und dessen Befriedigung folglich der bedürftigen Person verweigert wird. Die Bedarfsbegründung sei daher notwendig ein „Kampf um Anerkennung“ und verlange von denen, die daran beteiligt sind, eine sozialpolitische Stellungnahme in dieser Auseinandersetzung um die Verteilung gesellschaftlicher Ressourcen.
Vom Bedarf unterscheidet Haisch den Begriff des "Aufwands", den eine Person anderen in der Praxis der Betreuung und Assistenz abverlangt. Dieser „Aufwand“ würde im Begriff des „Hilfebedarfs“ oft mit dem Bedarf gleichgesetzt [10]. Der Unterschied wird plausibel, wenn der zeitliche Aufwand bedacht wird, den z.B. ein Mensch einfordert, der gelernt hat, dass er nur Zuwendung erhält, wenn er sich hilfloser oder auch aufwendiger stellt, als er ist; ein Phänomen, das jeder Praktiker kennt: der Mensch „macht Aufwand“, um in der Konkurrenz der sonstigen Betreuungs- und Assistenzaufgaben der Assistenten/innen bzw. Betreuer/innen Berücksichtigung zu finden. Solche Äußerungsformen des Bedürfnisses spiegeln nach Haisch eher den schlechten Zustand der Assistenz und zeigen – als Maß z.B. für den Personalbedarf – eher den Wunsch, diesen Zustand fortzuschreiben [10] („Aufwandsorientierung“), als die Absicht, das individuelle Bedürfnis der Person selbst zu erfassen und nach Möglichkeit zufrieden zu stellen [10] („Bedarfsorientierung“).

Die Lebensformen beschreiben verschiedene Seiten der individuellen Lebensführung. Je nach dem Bedürfnis, das der Mensch aktuell verfolgt, steht eine Seite im Vordergrund, z.B. die Selbstpflege des Organismus in der Ernährung. Auch wenn der Mensch sich ernährt (Selbstpflege) führt er aber ein individuelles Leben und bewegt sich nach seinem Bewegungsgefühl ("Bewegung"), nimmt die Mahlzeit ein in der ihm vertrauten Umgebung, entsprechend seiner Vorlieben wird er die Speisen wählen und gemäß seiner Fertigkeiten wird er sich dabei selbst versorgen ("Gewohnheiten"), mit dem besonderen individuellen Geschick und in der persönlichen Eigenart, die er entwickelt hat ("Gestaltung") usw.
Psychologisch / pädagogische Inhalte
Nach Haisch differenzieren sich in der frühen Kindheit unterschiedliche Formen der Lebensführung in der Entfaltung körperlicher und seelischer/geistiger Funktionen, die "Lebensformen" [9]. Er beschreibt dabei die „seelischen“ (bzw. „geistigen“) Funktionen als die Entfaltungsmöglichkeiten des individuellen menschlichen Organismus. Daher erscheint es nicht sachgerecht und praktisch leidvoll, in einem „dualistischen“ Sinn „niedrigere“ Lebensformen (biologisches, organismisches Leben) von „höheren“ Lebensformen (Kreativität, Vorstellung, Denken usw.) zu unterscheiden. Schon die Unterscheidung von „Elementarbedürfnissen“ und „der Selbstverwirklichung dienenden Bedürfnissen“ (Maslow)[12] widerspricht dem Bedarf individueller Lebensführung: Pflege bzw. Selbstpflege z.B. beziehe sich nicht einfach „auf den Organismus“ und die Frage, „was der Mensch zum Überleben braucht“, sondern ebenso sehr auf alles, was der Mensch in seinen Möglichkeiten, den „Lebensformen“ daraus macht bzw. machen konnte: wenn er sich auf seine individuelle Art ernährt, sich bewegt, sich betätigt, wenn er Gewohnheiten entwickelt und daraus lebt, wenn er Kreativität entfaltet, sich ausdrückt und kommuniziert, ein soziales Leben führt usw. In der Nahrungsaufnahme z.B. nimmt der Mensch nicht einfach Kalorien und Nährstoffe auf, sondern eine Speise, die seinem Geschmack entspricht, und die Nahrungsaufnahme vollzieht sich in einem sozialen und gegenständlichen Rahmen, der seinem Bedürfnis nach Ruhe und Erholung („vertrauter Umgang“ [9]) entgegenkommt. Er wird daher auch Nahrung ablehnen, die zwar seinem physiologischen „Bedarf“ entsprechen mag, aber nicht seinem Geschmack nachkommt – es sei denn die „Vernunft“ aufgrund der Not oder eine Einsicht im Rahmen einer Diät zwingen ihn dazu. Diesem anthropologischen Sachverhalt widerspricht nach Haisch eine Betreuung bzw. Assistenz, die auf die Befriedigung von „Grundbedürfnissen“ zielt: als einer theoretisch nicht begründbaren und praktisch leidvollen ent-individualisierten Pflege des Individuums (s.o.). Haisch lehnt sich hierbei in seinen Grundüberlegungen an Piaget an (besonders: „Das Erwachen der Intelligenz beim Kinde“) [13].
Das Modell der Lebensformen
Für die Assistenzplanung nach GBM ist das Verständnis des Modells der Lebensformen von W. Haisch notwendig (die folgenden Ausführungen nach [14]). Da sich die unterschiedlichen Seiten der individuellen Lebensführung nur nacheinander beschreiben lassen, erscheinen die Lebensformen leicht als Abfolge von Stufen der Entwicklung vom "Niedrigeren" zum "Höheren": beginnend beim "organismischen Leben" über "Bewegung", "Betätigung", "Gewohnheit", "Gestaltung" bis zur "Mitteilung". Tatsächlich handelt es sich um die verschiedenen Seiten einer individuellen Einheit von Lebensformen, denen der Mensch je nach dem, was er gerade will und tut, unterschiedliche Bedeutung und Funktion gibt und so diese Einheit beständig neu erstellt. Beim Sport z.B. geht es ihm um eine effektive Bewegung (Ball ins gegnerische Tor), und alle seine kognitiven und kommunikativen Lebensäußerungen (taktische Überlegungen, Absprachen im Mannschaftsspiel) ebenso wie sein aktueller Stoffwechsel, möglicherweise auch seine sonstige Ernährung und Lebensführung, ordnet er diesem Bewegungsziel unter. Daher wäre es abwegig, aus diesem Nacheinander der Beschreibung eine Hochschätzung des ersten (der physischen Bewegung) und eine Geringschätzung des weiteren (der "Kognition, Mitteilung") - oder umgekehrt - zu vermuten. Vor allem wäre eine Entgegensetzung von "körperlichen" und "geistigen" Bedürfnissen nicht sachgerecht und z.B. für Menschen mit Behinderungen diskriminierend. Ein Bedürfnis schließt immer die Ganzheit der individuellen Lebensführung mit ein (siehe die Kritik des Begriffes "Grundbedürfnis" im Abschnitt "Der Bedürfnis- und der Bedarfsbegriff").
In dieser Ganzheit bedingen sich die Lebensformen unterschiedlich, die Bildung der einen Lebensform ist Voraussetzung der weiteren Bildung einer anderen. Dies weist für Entwicklung und Förderung den Weg. Z.B. setzt ein unterhaltsame Spiel mit dem Ball („Betätigung“) ein gewisses Maß an Bewegungsgefühl („Bewegung“) voraus, um faszinierende Effekte produzieren und reproduzieren zu können.
Entsprechend legt der FIL und das Modell der Lebensformen auch eine Förderplanung nahe, die diese Voraussetzungverhältnisse beachtet. Dabei versteht sich die Förderung als eine Pflege der vorhandenen Lebensformen und will die vorfindbare individuelle Lebensführung fördern. Sie wendet sich - wenn es um die Assistenz in der Privatsphäre der bedürftigen Menschen geht - gegen eine Pädagogik, die mit Lernzielen arbeitet, die sich nicht aus dem individuellen Bedürfnis bzw. aus dem Bedarf ableiten lassen.
Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf praktische Erfahrungen mit dem FIL[6] (einschließlich der zugehörigen Legende [15] und MIB[8]) für den Bereich des stationären Wohnens, von 1995, des VEEMB (jetzt BeB), der inzwischen mehrfach überarbeitet wurde, wobei die Grundlagen der Konzeption daran aber dennoch erläutert werden können:
Jede Lebensform ist im FIL in fünf Merkmalen beschrieben, die unterschiedliche Bedarfe in dieser Lebensform anzeigen. Jedem dieser Items ist in der Matrix des individuellen Betreuungsbedarfs (MIB) eine Empfehlung i.S. einer typisierenden Leistungsbeschreibung („Matrixanweisung“) zugeordnet, die auf Grundlage der o.g. Grundannahmen Haischs darlegt, wie die Betreuung der Menschen mit Behinderungen gestaltet werden sollte (am Beispiel von Fertigkeiten: angefangen von der stellvertretenden Ausführung über Hilfestellung, bis zur Begleitung oder Beratung [16]). Jede Leistungsbeschreibung entspricht einem Intensitätswert [17], der es ermöglicht, die benötigten Zeitressourcen für die betreuerische Leistung, bzw. den Personalbedarf im Rahmen des GBM-Verfahrens zu schätzen.
Für jeden Menschen in der Betreuung werden über den FIL auf diese Weise Daten erhoben, die dessen Bedarf durch eine Reihe von Merkmals- und Leistungsbeschreibungen zu erfassen suchen. Diese „typisierenden“ Vorgaben müssen dann in einer gemeinsamen Leistungsplanung mit dem Menschen individualisiert und für den Alltag der Lebensführung und Betreuung bzw. Assistenz operationalisiert werden. [18]
Wird dies im Rahmen eines QM-Systems überprüft, ist gewährleistet, dass der bedürftige Mensch die Assistenz / Hilfe erhält, die auf seinen Bedarf ausgerichtet ist (vgl. Abschnitt „Elemente des Verfahrens“). Aus den zusammengefassten Erläuterungen, die den FIL-Items im Fragebogen vorangestellt sind, und dem konzeptionellen Verständnis der betreffenden Lebensform lässt sich bei der praktischen Arbeit nach der MIB auch erschließen, zu welchen Problemen und Konflikten eine nicht bedarfsgerechte (Selbst-)Versorgung bzw. Assistenz in den einzelnen Lebensformen führt. Dies kann einen „besonderen Betreuungsbedarf“ nach sich ziehen, der im FIL an anderer Stelle thematisiert wird.
Lebensform | besonderer Betreuungsbedarf |
---|---|
Pflege / Selbstpflege (011 – 015) | Krankheit (020) |
Bewegung (030) | selbstverletzende Bewegungsstereotypie (040) |
Betätigung (050) | selbstverletzende Effektstereotypie (060) |
Gewohnheit (070) | Selbstbehauptung 1 (gegenüber Betreuungspersonen) (080) |
Gestaltung (090) + soziale Beziehungen (110) | Selbstbehauptung 2 (gegenüber Mitbetreuten) (120) |
Mitteilung (100) + Privatleben und Öffentlichkeit (130) | selbstbewertende Einstellungen (140 - 142) |
Wird bei Betrachtung des besonderen Betreuungsbedarfs die zugehörige Lebensform untersucht, entsteht ein Kontext, bei dem nicht nur ein Symptom zum Ziel pädagogischer, oder therapeutischer Bemühungen wird, sondern auch dessen Ursache. Auf diese Weise werden Verhaltensweisen verstehbar und entpathologisiert.
Die umgangssprachlich noch immer anzutreffende, besondernde Bezeichnung als "Heilpädagogisches Denkmodell", widerspricht schon aufgrund der Verallgemeinerbarkeit des Denkansatzes (vgl. Einleitung) dem Modell, was erkennbar wird, wenn FIL und MIB vergleichsweise an Menschen ohne Behinderungen, ggfs. auch Kindern, überprüft werden. Vielmehr unterstützt es die Forderungen des Normalisierungsprinzips, was auch hinsichtlich von Inklusionsbestrebungen relevant ist.
Im Folgenden werden verkürzt Lebensformen [19] und Formen besonderen Betreuungsbedarfs dargestellt, die miteinander in Zusammenhang gebracht werden können (vgl. dazu auch [15] und [8]).
Pflege / Selbstpflege / Kranken-(selbst-)pflege
Dieser Bereich betrifft alle Maßnahmen, die für das organische Leben notwendig sind. Diese Lebensform ist ihrerseits nochmals unterteilt in die Bereiche Körperpflege, Ernährung, Toilette, Mobilität (i.S. der Fähigkeit sich von A nach B zu bewegen), hauswirtschaftliche Versorgung und Selbstversorgung. Ergebnis ist die „beruhigte Wachheit“ – ein Zustand, in dem der Mensch wach und befriedigt ist, und mit dieser Errungenschaft kein weiteres Bedürfnis hat als das, diese Wachheit und Gesundheit auch einzusetzen und zu leben: sich zu bewegen, um der Bewegung willen. [20]
Kommt es zu einer mangelhaften (Selbst-) Versorgung, verliert der Mensch seine „beruhigte Wachheit“. Die Situation nähert sich mehr oder weniger einer körperlichen Beeinträchtigung oder Krankheit, die Maßnahmen des Bereichs der Kranken- (selbst-)pflege nach sich zieht, um beruhigte Wachheit wieder herzustellen.
Bewegung / Bewegungsstereotypie
Bewegung betrifft wesentlich die Fähigkeit, sich zweckfrei, aus Freude an der Bewegung selbst zu bewegen (auch im Sinne von Sport). Damit sind nicht schon Zielbewegungen gemeint, die dazu dienen, sonstige aktuelle Bedürfnisse oder weitere lebenspraktische Ziele zu verfolgen. Letztere würden Mittelhandlungen voraussetzen (siehe unten zu „Gewohnheit“).
Bieten die Gegebenheiten der Umwelt zu wenig Anregung für Bewegung, obwohl der Bedarf vorhanden ist, drohen hier selbstverletzende Formen der Bewegungsstereotypie: Die einfachen, wiederholten spielerischen Bewegungen, zu denen der Mensch von sich aus in der Lage ist, werden schnell langweilig. Genuss ist dann nur durch Steigerung der Kraft und Frequenz der Bewegung zu erreichen, wenn Anregung zu unterhaltsameren Bewegungsvarianten fehlt. [21]
Betätigung / Effektstereotypie
Betätigung betrifft das Bedürfnis des Menschen, seiner Umwelt die sinnliche Qualität zu geben und zu sichern, die für ihn genussreich ist – bzw. im näheren Sinn: die Effekte zu erzeugen, die faszinieren und unterhalten. Damit die Effekte, die der Mensch reproduzieren kann, trotz der Wiederholung interessant bleiben, braucht er Anleitung zur Variation.
Bei eingeschränkter Anleitung zu Variation umgehen Menschen die drohende Langeweile, in dem sie die verfügbaren Effekte in ihrer Intensität bis zur Selbstverletzung steigern (z.B. Sucht).
Der Mensch gewöhnt sich in der Reproduktion an angenehme sinnliche Effekte (gleichgültig ob sie von Dingen, Tieren oder Menschen ausgehen), sie werden ihm vertraut. Als „vertrauter Umgang“ z.B. in der privaten Wohnung werden sie zu etwas, von dem der Mensch sowohl abhängig ist, denen gegenüber er sich aber auch frei fühlt: Er fühlt sich in ihrer Gegenwart wohl, weil er sie jederzeit in seinem Sinne hervorrufen oder auch ruhen lassen kann, wenn er will („Unbefangenheit“); er ist auf ihre Gegenwart angewiesen, weil nur sie ihm diese Freiheit bieten (ein neuer Umgang würde ihn „überfordern“). Vertrauter Umgang kann daher im zweifachen Sinne „fehlen“: als nicht ausgebildeter vertrauter Umgang („primärer Hospitalismus“) oder als ausgebildeter vertrauter Umgang, dem die äußeren Bedingungen, z.B. bei Personalwechsel, Wohnungswechsel usw. abhanden kommen („sekundärer Hospitalismus“) [22].
Gewohnheit / Selbstbehauptung
Mit Gewohnheit sind alle die Lebensäußerungen gemeint, die Ergebnis einer Entwicklungsgeschichte, d.h. Ergebnis der Gewöhnung, der Übung und der persönlichen Wahl sind. Dabei spielen die eigenen Vorlieben eine zentrale Rolle: Voraussetzung für einen gewohnten Umgang mit der Umwelt – besonders sofern es die Privatsphäre betrifft – ist, dass die bevorzugten Dinge und Personen tatsächlich anwesend bzw. verfügbar sind. Der Mensch wird dann vertrauten Personen gegenüber ein spontanes Interesse an Kooperation zeigen, zunächst spielerisch, später lebenspraktisch (zu autistischen Verhaltensweisen siehe [23]). Das Bedürfnis, dann auch Dinge zu tun, die primär keinen Genuss oder keine Unterhaltung bringen, aber sekundär und vermittelt einem persönlichen Ziel dienen („Mittelhandlung“ nach Piaget), gewinnt an Bedeutung.
Seine abhängige Lebenslage legt dem hilfebedürftigen Mensch nahe, um das Wohlwollen derer zu kämpfen, von denen er sich abhängig sieht. So versucht er für sich zu sorgen, in dem er durch Wohlverhalten aber auch Provokationen und den Versuch, Mitleid zu erzeugen, die Aufmerksamkeit der Betreuer/innen und Assistenten/innen auf sich zieht. Für die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse zu sorgen, erscheint ihm dabei nicht so sehr als seine Sache. Die Möglichkeit, seine Bedürfnisse zu befriedigen, erscheint ihm vielmehr als Belohnung und Bestrafung seiner Anpassungversuche an den Willen derer, von denen er sich abhängig sieht. Die versucht er für sich zu gewinnen. Er entwickelt die „Selbstbehauptung in der betreuerischen Beziehung“, die von einer Konkurrenz zu anderen Mitbetreuten begleitet ist („Selbstbehauptung in der Konkurrenz“). Da die "Lebensführung in der Abhängigkeit" wesentlich sozialpolitisch bedingt ist, geht es in der praktischen Arbeit darum, neben der persönlichen Bildung der Bedürfnisse und der Formen der Bedürfnisäußerung, v.a. auch um eine sozialpolitische Emanzipation des bedürftigen Menschen. [24]
Gestaltung
Die Lebensform „Gestaltung“ meint ein Interesse an der Umwelt, das über das Interesse an Gewohntem und Geübten hinaus geht und sich gerade auf Neues, Ungewohntes richtet: im spielerischen Experiment, in der unterhaltsamen Inszenierung (Symbolspiel) und in der Ausbildung eines persönlichen Stils. Auch hier steht die spielerische Wiederholung im Zentrum – wie in der Bewegungs- und Effektstereotypie. Allerdings zielt das Vergnügen hier auf die Variation, auf den Neuigkeitswert des immer Gleichen, das als Fiktion, als "Schauspiel" oder als "Hörspiel" usw. inszeniert wird. Der Mensch ist damit in der Lage, die Variation selbst zu erzeugen, die sein Spiel braucht, um unterhaltsam zu bleiben (vgl. Bewegungs- und Effektstereotypie) [25].
Mitteilung/ Selbstbewertende Einstellungen
Mit der Lebensform der Mitteilung ist vor allem die Form gemeint, in der ein Mensch seine Bedürfnisse anderen verständlich macht: ein Bedürfnis soll "verstanden" werden, d.h. als Bedarf begründet erscheinen und so Anerkennung finden. Dies setzt das Bewusstsein voraus, in der Befriedigung seiner Bedürfnisse von seinen Mitmenschen abhängig zu sein. Hier geht es um
- praktische Formen der Äußerung (z.B. "Handlung als Ausdruck", „angedeutete Handlung“, „Mimik“, „Gestik“) bis hin zu
- kognitiven Formen („Vorstellung“, „Phantasie“, „Symbol“) i.S. des Spiels mit den eigenen Ideen und der Bildung eines Bewusstseins von den eigenen Bedürfnissen und um
- das Denken und die Kommunikation, insbesondere um eine „argumentative Auseinandersetzung“, als Selbstvergewisserung über die eigenen Bedürfnisse und als Versuch, andere dafür zu gewinnen, sich für die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse einzusetzen, d.h. die eigenen Bedürfnisse als Bedarf begründet zu sehen und daher auch anzuerkennen.
Besonderer Betreuungsbedarf entsteht hier besonders dann, wenn der betreute Mensch die praktische Abhängigkeit seiner Lebensführung mit ihren Beschränkungen und Konflikten als persönliches Versagen und als Niederlagen versteht und praktische Konsequenzen daraus zieht. Selbstschädigende Umgangsweisen, die schon bereits in Selbstbehauptungsstrategien nahe liegen (siehe oben), werden dann durch Schuldfragen ergänzt: im Sinn der Selbstdarstellung und Rechtfertigung (Selbst- und Fremdbeschuldigung) verstanden und praktisch verfolgt. Dies geschieht z.B. in der Suche nach dem Schuldigen, in Rache oder Selbstbestrafung. [26] Dieser besondere Betreuungsbedarf stellt besondere pädagogisch/beraterische Anforderungen, erzeugt aber möglicherweise auch therapeutischen oder psychiatrischen Handlungsbedarf und verlangt interdisziplinäres, kooperatives Vorgehen.
Vier Unterkategorien bilden im FIL die Merkmalsgruppen, die mit den Begriffen „submissiv/unterwürfig“, „appellativ/hilfesuchend“, „demonstrativ/aufbegehrend“ und „ängstlich“ solche Haltungen beschreiben. In ihnen versucht ein Mensch, sich auf besonders unterwürfige, hilfesuchende, herausfordernde oder ängstliche Weise gegen seine Abhängigkeit zu behaupten und sich sein Leid und seine Unzufriedenheit im Sinn der Schuldfrage zu erklären. Solches Handeln und Denken, das sonst als „Verhaltensstörung“, „psychische Störung“ oder auch mit Begriffen wie „neurotisch“ bzw. „psychotisch“ bezeichnet und damit pathologisiert wird, erklärt Haisch aus Denkweisen, die jedem Menschen, der in Abhängigkeit lebt, der Idee nach wohl bekannt sind – wenn er sie auch in der Lebenspraxis nicht mit vergleichbarer Konsequenz verfolgen und ausgestalten mag. [27]
Konzept der Arbeitsorganisation (Arbeitsgruppe)
Diese Theorie der „individuellen Lebensführung“ bringt Haisch zusammen mit betriebswirtschaftlichen Forderungen der strategischen Betriebsführung, des Qualitätsmanagements und Controllings: Organisationsziele und Bedarfsziele zu benennen, zu planen und möglichst effizient praktisch umzusetzen. Deswegen müsse von den Überlegungen eines professionell oder auch ehrenamtlich tätigen Assistenten z.B. von Menschen mit „geistiger“ Behinderung ausgegangen werden: Wie teile ich mir die Arbeit des Tages, der Woche, des Monats so ein, dass ich sie in der Arbeitsorganisation mit anderen Kollegen – gemessen an den individuellen Bedarfen und den betrieblichen Zielsetzungen – gut bewältigen kann. Für den Assistenten muss nach getaner Arbeit das Gefühl stehen können, alles was "verantworteter, weil abgesprochener, bedarfsorientierter Standard" ist, getan zu haben und daher "beruhigt" in die Erholungsphase gehen zu können. Die beständige Tendenz zur Mehrarbeit [28], die den Mitarbeitern/innen die Möglichkeit der Erholung und der Führung eines eigenen Privatlebens beschneidet, soll so durchbrochen werden. Burnout soll schon im Ansatz verhindert werden [29].
Konzept strategischer Planung und Organisation
Aus diesen Gründen sei eine bedarfsorientierte Betreuung und Assistenz nur zu realisieren über eine strategische Planung und Organisation des Betriebs bzw. des Hilfesystems nach dem Ziel der Bedarfsorientierung. Dabei gilt es, Standards (s.o. „Merkmals- und Leistungskataloge“) zu planen und zu realisieren, die in der einen Hinsicht der individuellen Bedarfsplanung die nötigen Ressourcen und den Spielraum geben und in der anderen Hinsicht dem Betrieb bzw. Hilfesystem eine wirtschaftliche Verwendung seiner Mittel sichern [10]. Die strategische Methode als Konzept kooperativen Arbeitens eigne sich insbesondere, die „Regel“ (Finanzierung, betriebliche Standards u.a. auf strategischer Ebene) auf den „Einzelfall“ (individueller Bedarf auf operativer Ebene) abzustimmen, d.h. in der Bedarfserhebung nicht schon Vorentscheidungen darüber einfließen zu lassen, wie oder wo soziale Dienstleistungen erbracht werden (z.B. in welcher Wohnform) und damit der individuellen Lebensführung Fesseln anzulegen.
Diese Vorstellungen wurden seit Mitte der 90er Jahre in Zusammenarbeit mit einer Arbeitsgruppe des BEB („Bundesverband evangelischer Behindertenhilfe e.V.) in eine umfangreiche Software-Lösung umgesetzt [30] [31]. Die Grundlagen des Verfahrens GBM wurden von mehreren einschlägigen Firmen in unterschiedlichem Umfang adaptiert. Auch Haisch selbst bietet hierfür eine Software an, die den Gesamtumfang des Konzeptes realisiert ("Planung und Organisation in Betreuung und Assistenz", POB&A [10]). Besondere Adaptionen liegen vor für zentrale Bereiche v.a. der Behindertenhilfe: Wohnen von Menschen mit geistiger Behinderung, Werkstätte, Tagesförderung, ambulant betreutes Wohnen, Wohnen von Menschen mit körperlicher Behinderung. Expliziter Bestandteil des GBM ist auch eine spezielle Sicht der Arbeit in der WFBM (Werkstätte für Menschen mit Behinderung). Für Menschen mit Behinderungen findet sich dabei der Oberbegriff „(berufliche) Bildung“, was den Vorteil hat, schwer- und leichtbehinderten Menschen gleichermaßen gerecht zu werden.
Nicht-expliziter Bestandteil des GBM ist die „Praxisbegleitung“, eine Form der Fortbildung und Beratung von professionellen Assistenten, die auf Haisch`s Konzept der Arbeitsgruppe („Teammodell“) beruht [32]und der kontinuierlichen Beratung und Qualifikation natürlicher Arbeitsgruppen dienen soll, um einen gemeinsamen Standard der Arbeit aufzubauen und zu pflegen – ein besonderer Anspruch einer Arbeit, die nicht mur mit starkem Personalwechsel sondern auch mit unterschiedlicher Ausbildung und Motivation (Fachkräfte/Ehrenamtliche) des Personals zu rechnen hat.
Literatur
- Ramoth, M.: Von der Assistenzplanung zur konkreten Unterstützungsleistung. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 248-278
- Schumm, H.: Lebensqualität für Menschen mit autistischen Zügen. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 279-298
- Utz, H.E.: Arbeitsorganisation und Teamarbeit in der Betreuung und Assistenz. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 297-327
- Schaer, G.: Standards im Rahmen strategischer Betriebsführung - ein Beispiel. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 365-398
- Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten: Planung und Organisation. Freiburg: Centaurus
- Haisch, W.: Kognition - dargestellt an der Entwicklung der sensomotorischen Intelligenz. In: Schermer, F., J., Einführung in Grundlagen der Psychologie. Würzburg 1988, S. 15-71
- Haisch W. (1995). Verhaltensauffälligkeiten und strukturelle Bedingungen in der Betreuung. In: W. Strubel, u. H. Weichselgartner, Behindert und verhaltensauffällig - zur Wirkung von Systemen und Strukturen. Freiburg: Lambertus. 28-68
- Kolbe, H. (2000). Pädagogische Qualität. Mit Qualitätsmanagement nach ISO zur umfassenden Qualität im Behindertenheim. Dortmund: modernes lernen
- Nagel, M.: Bedarfsorientierte Pflege und Betreuung in Einrichtungen der diakonischen Behindertenhilfe. Diplomarbeit Berufsakademie Stuttgart, Stuttgart 2004;
- Latzel, G. u. Andermatt, Ch.: Pilotversuch Assistenzbudget: Abklärung des Assistenzbedarfs. Beiträge zur Sozialen Sicherheit, Bundesamt für Sozialversicherungen, Schweizerische Eidgenossenschaft, Zürich 2007.
- Haisch, W.: Betreuung heute für Schwerstbehinderte - ein Forschungsbericht. Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung (Hrsg.) München 1990
- www.gbm.info (Download der Broschüre: GBM Gestaltung der Betreuung von Menschen mit Behinderungen ©)
- Nauerth, W, (2001): Bestmögliche Betreuung, Qualitätsmanagement in der Behindertenhilfe – das GBM-Verfahren in: Diakonie Jahrbuch 2001, Seiten 225 - 230 Diakonie-Verlag der Gustav Werner-Stiftung, Stuttgart
- Nauerth, W. (2000): Messen und Zählen – Quantitative Aspekte im Qualitätsmanagement in: Rainer Seifert, Frank Arentz: Qualität durch Dialog – Kwaliteit door dialoog, Seiten 46 – 55 Verlag Mainz, Wissenschaftsverlag, Aachen
- Trojniar- Kachelmus, U. (2007) Das GBM Verfahren als strategisches Führungsinstrument. Eignung und Einsatz in der Praxis Masterarbeit der Hochschule für Soziale Arbeit Zürich . Unveröffentlicht
Einzelnachweise
- ↑ Lee, S. & Reeves, T. C. (2009; May–June). Roger Kaufman: A Significant Contributor to the Field of Educational Technology. Educational Technology, Pp 43–45.
- ↑ Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten: Planung und Organisation. Freiburg: Centaurus , S. 14
- ↑ http://www.gbm-schweiz.ch/ (Seite der Fa. Brains, Betreuer des GBM für die Schweiz)
- ↑ www.gbm.info - Webseite des Bundesverbandes evangelische Behindertenhilfe über GBM
- ↑ Homepage BeB, gemeinsame Anwendertreffen von GBM und POB&A (Stand: 15.05.2014)
- ↑ a b Fragebogen zur individuellen Lebensführung von Menschen mit Behinderungen – FIL, Version 5/95 (AZ 37.1-12 St, 01.09.1995) © VEEMB
- ↑ a b Liedel, V.: Das Modell der Lebensformen in leichter Sprache. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 217-247 Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag. Der Name „Q_leichteSprache“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ a b c MIB – Matrix des individuellen Betreuungsbedarfs (AZ 37.1-12 St, 01.09.1995) © VEEMB
- ↑ a b c Haisch, W.: Lebensformen. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 107-216 Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag. Der Name „Q_Lebensformen“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ a b c d e f g Haisch, W.: Planung und Organisation in Betreuung und Assistenz (POB&A). In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 11-106, S. 19ff Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag. Der Name „Q_POBundA“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ Haisch, W.: Kognition - dargestellt an der Entwicklung der sensomotorischen Intelligenz. In: Schermer, F., J., Einführung in Grundlagen der Psychologie. Würzburg 1988, S. 15-71
- ↑ Abraham Maslow: A Theory of Human Motivation. In Psychological Review, 1943, Vol. 50 #4, Seite 370–396
- ↑ Haisch, W.: Kognition - dargestellt an der Entwicklung der sensomotorischen Intelligenz. In: Schermer, F., J., Einführung in Grundlagen der Psychologie. Würzburg 1988, S. 15-71
- ↑ Haisch, W.: Lebensformen. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 107ff
- ↑ a b FIL – Legende (AZ 37.1-12 St, 01.09.1995) © VEEMB
- ↑ Haisch, W. "Planung und Organisation in Betreuung und Assistenz (POB&A) - kurze Einführung“, 11/05 (Dort: "3.1.2 Leistungsstufen: Grade der Dienstleistung", S. 8), Download; (Stand: 15.05.2014)
- ↑ Haisch, W. "Planung und Organisation in Betreuung und Assistenz (POB&A) - kurze Einführung“, 11/05 (Dort: "3.1.3 Methodik der Gewinnung eines quantitativen Maßes für den Betreuungsbedarf: Intensitätswert ", S. 10), Download; (Stand: 15.05.2014)
- ↑ Haisch, W.: Planung und Organisation in Betreuung und Assistenz. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 101ff
- ↑ Haisch, W.: Lebensformen. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 107-216
- ↑ Liedel, V.: Das Modell der Lebensformen in leichter Sprache. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 218ff
- ↑ Haisch, W.: Lebensformen. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 124f
- ↑ Haisch, W.: Lebensformen. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 146ff
- ↑ Schumm, H.: Lebensqualität für Menschen mit autistischen Zügen. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 279ff
- ↑ Haisch, W.: Lebensformen. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 178f
- ↑ Haisch, W.: Lebensformen. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 193ff
- ↑ Liedel, V.: Das Modell der Lebensformen in leichter Sprache. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 237ff
- ↑ Liedel, V.: Das Modell der Lebensformen in leichter Sprache. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 237ff
- ↑ Utz, H.E.: Arbeitsorganisation und Teamarbeit in Betreuung und Assistenz. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 297
- ↑ Kolbe, H. und Haisch, W.: Eine neue Theorie zu Burnout und Arbeitszufriedenheit. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 329-364, 345 f
- ↑ www.gbm.info (Download der Broschüre: GBM Gestaltung der Betreuung von Menschen mit Behinderungen ©)
- ↑ Frietsch, S.: Nutzerorientierung in der Softwareentwicklung. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 399-408
- ↑ Utz, H.E.: Arbeitsorganisation und Teamarbeit in der Betreuung und Assistenz. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 297-327