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Hohenzollernbrücke (Köln)

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Die Hohenzollernbrücke ist eine Brücke über den Rhein in Köln (Stromkilometer 688,5), ursprünglich war sie eine Straßen- und Eisenbahnbrücke, nach 1945 nur noch Fußgänger- und Eisenbahnbrücke.

Vorgänger-Bauwerk an gleicher Stelle war die Dombrücke von 1859, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts dem angewachsenen Verkehr nicht mehr entsprach und deshalb 1907-1911 durch die Hohenzollernbrücke ersetzt wurde. Die neue Brücke nahm vier statt wie bisher zwei Eisenbahngleise auf, auch der Straßenbrücken-Teil war breiter konzipiert. Sie bestand insgesamt aus neun einzelnen Brückenteilen in Form von Eisenfachwerk-Bögen, drei hintereinander (d.h. drei Durchfahrt-Öffnungen über dem Fluß) und drei nebeneinander (zwei für die Eisenbahn, einer für die Straße).

Damals war es üblich, ein solches Ingenieurbauwerk mit Architektur zu "verschönen", Brücken meistens mit (eigentlich funktionslosen) Portalen. Besonders die Nachbarschaft zum Kölner Dom erforderte nach Meinung der Zeitgenossen eine architektonische Ausschmückung. Die üppigen, mit hohen Türmen bewehrten Portale (und die kleineren Türme auf den Strompfeilern) der Hohenzollernbrücke entwarf der damals prominente Berliner Architekt Franz Schwechten in neoromanischem Stil - also durchaus im Kontrast zum gotischen Dom.

Die Hohenzollernbrücke war eine der wichtigsten und am stärksten befahrenen Eisenbahnbrücken in Deutschland. Am Ende des Zweiten Weltkriegs lag sie in Trümmern. Nachdem sie zunächst nur notdürftig benutzbar gemacht worden war, erfolgte aber schon bald ein Wiederaufbau. Dabei ließ man den (südlichen) Straßenbrücken-Teil weg, so daß die Brücke nun nur noch aus sechs einzelnen Brückenteilen bestand, die teilweise in alter Form neu gebaut wurden. Die ruinösen Portalbauten wurden nicht instandgesetzt und später ganz abgetragen. Die alte Straßenrampe auf der Deutzer Seite ist samt Kopfsteinpflaster und Straßenbahngleisen bis heute erhalten.

Durch das wachsende S-Bahn-Netz bedingt, wurde die Hohenzollernbrücke 1986-1989 erweitert. Nördlich wurden drei Brückenteile für zwei weitere Eisenbahngleise angefügt. Dabei kopierte man die alte Konstruktion, um die Brücke als Baudenkmal nicht zu beeinträchtigen. Seitdem hat die Hohenzollernbrücke wieder (annähernd) ihre ursprüngliche Größe, für den zerstörten südlichen Straßenbrücken-Teil ist der nördliche dritte Eisenbahnbrücken-Teil hinzugekommen.

Nach wie vor stellt die Hohenzollernbrücke mit dem benachbarten Hauptbahnhof einen Knotenpunkt im deutschen und europäischen Eisenbahnnetz dar und ist ein eindrucksvolles Bauwerk, das als fester Bestandteil zum Stadtbild von Köln gehört.