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Jānis Līcis

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Jānis Līcis (* 1830 in Bewershof, Gouvernement Livland, Russisches Kaiserreich; † 24. Augustjul. / 6. September 1905greg. in Fistehlen, Gouvernement Livland), auch Jānis Līcītis geschrieben, Pseudonyme Josts Viesulis und Indriķis Straumīte, in deutscher Schreibweise Indrik Straumit, in russischer Schreibweise Индрикъ Страумитъ, war ein lettischer Priester. Er gilt als orthodoxer Märtyrer.

Leben

Jānis Līcis konvertierte von der evangelisch-lutherischen zur russisch-orthodoxen Konfession und wurde Priester der Maria-Magdalena-Kirche in Fistehlen.

1868 veröffentlichte Jānis Līcis unter dem Pseudonym Indriķis Straumīte seine Autobiographie Окраины Россіи. Серія первая: Русское Балтійское поморіе. Выпуск ІI. Записки православнаго латыша Индрика Страумита. (1840-1845), mit deutschem Titel Memoiren eines rechtgläubigen Letten, die von J. Samarin in Prag im Verlag Типографія Дра. Э. Грегра herausgegeben wurde. In dieser Schrift rief er dazu auf, ebenfalls zur orthodoxen Kirche zu konvertieren.

Während der Russischen Revolution von 1905, am 6. September 1905, saß er abends mit seiner Familie am Tisch, als ihn durch das Fenster ein Schrotschuss in den Kopf traf. Der Attentäter hob das Rollo des Fensters hoch, um sich vom Erfolg seiner Tat zu überzeugen, und feuerte einen weiteren Schuss auf Līcis ab.

Nachleben

Līcis wurde auf dem Friedhof seiner Gemeinde beigesetzt. Schon am 10. Septemberjul. / 23. September 1905greg. wurde mit dem evangelischen Pastor Karl Schilling der nächste Geistliche getötet. Auf die Ermittlung der Mörder wurde von der Rigaer Kreispolizei eine Prämie von 1000 Rubeln ausgesetzt. Līcis und Schilling waren die Ersten in einer langen Reihe von Geistlichen und anderen kirchennahen Personen, die im Gefolge der Revolutionen von 1905 und 1917 getötet wurden.

Literatur