Golfplatz
Ein Golfplatz ist ein Areal in der Natur auf dem Golf gespielt wird und somit eine besondere Form der Sportstätte.
Überblick


Wesentliche Elemente einer Spielbahn sind Abschläge, Fairways und Grüns (mit Loch), die jeweils mit einer Vegetation aus unterschiedlichen Sportrasenarten gedeckt sind. Dazu kommen noch die Bunker (mit Sand gefüllte Löcher), Wasserhindernisse (Teiche, Wasserläufe) und das Rough (ungepflegtes Gelände).
Fast alle Golfplätze sind Teil einer Golfanlage, die außer dem Platz selbst auch noch andere Einrichtungen enthält:
- Der Übungsbereich besteht aus der Driving Range (Übungsbereich für lange Schläge), dem Chipping Grün (Übungsfläche für kurze Schläge), dem Putting Grün (Übungsgrün für Putts), sowie mehreren Kurzbahnen (Kurzplatz).
- Weiterhin gibt es in der Regel ein Clubhaus mit sanitären Anlagen, Umkleideräumen und dem so genannten 19. Loch, einer Gaststätte. Auch das Sekretariat und der Pro-Shop (Geschäft für Golfartikel) befindet sich normalerweise im Clubhaus.
- Weitere Gebäude dienen den Greenkeepern zur Unterbringung ihrer Gerätschaften, insbesondere der Rasenpflegemaschinen, sowie dem Caddie-Master. Dieser verwaltet die Golf Carts (Elektroautos für Golfer, die nicht zu Fuß gehen wollen oder können), Leihschläger für Gäste und Spinde der Mitglieder. Außerdem erbringt er bestimmte Dienstleistungen wie kleinere Reparaturen, Reinigung von Golfschlägern oder (daher sein Name) Organisation der Caddie-Truppe, sofern eine solche vorhanden ist (heutzutage sehr selten).
- Schließlich gehört zu einer Golfanlage noch ein Parkplatz, der manchmal in Bereiche für Mitglieder und Bereiche für Gäste unterteilt ist.
Routing und Layout
Die Anordnung der Bahnen zueinander und die Spielreihenfolge nennt man das Routing des Golfplatzes. Spricht man hingegen vom Layout, so meint man entweder den inneren Aufbau einer einzelnen Spielbahn oder ganz allgemein die Art und Weise wie der Golfplatz in die Natur eingebettet wurde. Die Anzahl der Golfbahnen auf einem Platz ist fast immer durch 9 teilbar. Es gibt also Plätze mit 9, 18, 27, 36 usw. Spielbahnen.
Traditionelles Routing
Historisch haben sich Golfplätze so entwickelt, dass die ersten 9 Löcher weg vom Clubhaus führten („out“) bis zum maximal entfernten Punkt des Golfplatzes. Dort kehrte man um und spielte 9 Löcher wieder zurück („in“) zum Clubhaus. Die Vorstellung dabei war, dass man 9 Löcher in den Wind und 9 Löcher mit Rückenwind spielte. Da der Golfsport sich an den windigen Küsten Schottlands entwickelte, waren die vorherrschenden Windrichtungen ein wichtiger Faktor bei der Planung des Routings.
Modernes Routing
Heute steht das Clubhaus oft in der Mitte des Golfplatzes, so dass dort jeweils eine Schleife von 9 Löchern beginnen und auch wieder enden kann. So hat man alle zwei Stunden (das ist die ungefähre Spielzeit für 9 Bahnen) die Möglichkeit zu entscheiden, ob man aufhören möchte. Bei geschickter Planung können so 27 Löcher, also drei 9-Loch Schleifen, um ein Clubhaus herum gebaut werden. Dies hat den Vorteil, dass man auf 18 Loch ein Turnier abhalten kann und immer noch 9 Loch zur Verfügung hat für Spieler, die nicht an dem Turnier teilnehmen wollen.
Par
Golfbahnen (auch verkürzt „Löcher“ genannt) werden entsprechend ihrer Länge in folgende Kategorien eingeteilt:
Par 3 Löcher
Hier sollte der Spieler idealerweise mit drei Schlägen den Ball eingelocht haben. Par 3 Löcher sind so angelegt, dass der Spieler das Grün mit dem ersten Schlag erreichen kann. Es muss also eine gerade Linie vom Abschlag bis zum Grün geben. Mit zwei weiteren Putts soll dann der Ball eingelocht sein. Par 3 Löcher (Länge für Herren bis zu 229 Meter, für Damen bis zu 192 Meter) sind die kurzen Löcher eines Golfplatzes. Ein 18 Loch Golfplatz hat meist vier dieser kurzen Bahnen.
Par 4 Löcher
Hier sollte der Spieler idealerweise mit 4 Schlägen eingelocht haben. Der Ball wird abgeschlagen, landet auf dem Fairway und wird dann mit dem zweiten Schlag auf das Grün geschlagen. Mit zwei weiteren Putts soll der Ball dann eingelocht werden. Insofern muss es keine gerade Linie mehr vom Abschlag bis zum Grün geben, das Fairway darf einmal abknicken. Dieser Knick oder auch eine Spielbahn mit einem solchen Knick wird Dogleg genannt. Par 4 Löcher (Länge für Herren 230 bis 430 Meter, für Damen 193 bis 366 Meter) machen den Löwenanteil eines Golfplatzes aus, normalerweise 10 von 18 Löchern.
Par 5 Löcher
Hier sollte der Spieler idealerweise mit 5 Schlägen eingelocht haben. Der Ball wird abgeschlagen, einmal auf dem Fairway weitergespielt und mit dem dritten Schlag auf das Grün gebracht. Hinzu kommen wiederum 2 Putts. Par 5 Löcher (Länge für Herren ab 431 Meter, für Damen ab 367 Meter) dürfen deshalb bis zu zwei Doglegs haben. Wenn ein Par 5 Loch besonders lang ist führt es aber in der Regel geradeaus. Ein 18 Loch Golfplatz hat meist vier dieser langen Bahnen.
Par 6 oder mehr
In sehr seltenen Fällen gibt es Löcher mit einem Par von 6 oder mehr. Dies hat in der Regel publikumswirksame Gründe, bei Profi-Turnieren und auch im semiprofessionellen Amateurbereich kommen solche Löcher nicht vor.
Spielbahn
Alle Zahlen in diesem Abschnitt stammen von der GCSAA (Golf Course Superintendents Association of America) und wurden über den Durchschnitt aller Turnierplätze der amerikanischen Profi-Touren ermittelt.
Abschlag

Ein Abschlag ist ein Bestandteil einer Golfbahn (engl. tee oder tee box). Es handelt sich dabei um eine ebene, zumeist rechteckige und oft leicht erhöhte Grasfläche. Eine Abschlagsmarkierung gibt innerhalb dieser Fläche den Ort an, wo der Ball abgeschlagen werden muss (entweder auf Höhe der Markierung oder bis zu zwei Schlägerlängen dahinter).
Zum Abschlagen wird der Golfball oft auf einen kleinen Stift, das sogenannte Tee gesetzt. Der Ball wird dadurch vom Boden abgehoben und praktisch „volley“ getroffen, so dass längere Schläge möglich werden. Die Wahrscheinlichkeit des falschen Auftreffens des Schlägers auf den Boden wird somit ebenfalls verringert.
Ein Golfplatz besitzt in Deutschland zumeist vier verschiedene Abschläge je Spielbahn: einen Damenabschlag (rot), einen Herrenabschlag (gelb), einen Turnierabschlag für Damen (schwarz) und einen Turnierabschlag für Herren (weiß). Die Turnierabschläge sind dabei weiter entfernt vom Grün als die normalen, gleiches gilt normalerweise für die Herrenabschläge im Vergleich zu denen der Damen. In anderen Ländern sind teilweise andere Farben üblich und es gibt, speziell in den USA, bis zu sechs oder mehr Abschlägen. Die Idee hierbei ist, dass jeder Spieler von den Abschlägen spielen soll, die seinem Spielvermögen entsprechen, ihn also weder unter- noch überfordern.
Beim Abschlagen des Balls entstehen häufig Schäden auf der Abschlagfläche, so genannte Divots. Diese Schäden in der Grasnarbe werden durch Nachsaat und Düngung wieder repariert, jedoch ist der Spieler aufgefordert die herausgeschlagenen Rasenstücke wieder zurückzulegen. Um die Rasenfläche gleichmäßig zu belasten, werden die Abschlagsmarkierungen innerhalb der Abschlagsfläche regelmäßig versetzt. Somit kann auch die Länge der einzelnen Spielbahnen von Tag zu Tag um ein paar Meter variieren.
Abschläge machen etwa 2% der Gesamtfläche eines Golfplatzes aus, das Gras wird auf eine Höhe zwischen 5 und 10 mm geschnitten.
Fairway

Das Fairway ist der kurz gemähte Bereich einer Spielbahn zwischen Abschlag und Grün und stellt somit den flächenmäßig größten Teil eines Golfplatzes dar. Fairways können gerade verlaufen oder bis zu zwei Doglegs aufweisen (siehe dazu das nebenstehende Bild). Gelegentlich wird ein Fairway auch unterbrochen von Gräben, Wegen, Rough-Flächen, Seen oder anderen Elementen, die überspielt werden müssen. In seltenen Fällen gibt es sogar zwei Fairways, die auf verschiedenen Wegen zum Grün führen.
Der Bereich zwischen dem Fairway und dem umliegenden, nicht gemähten Bereich wird als „Semirough“ bezeichnet. Hier wird zwar regelmäßig gemäht, das Gras steht jedoch höher als auf dem Fairway und fordert somit einen technisch schwierigeren Golfschlag.
Aus spieltechnischen Erschwernisgründen sind die Fairways häufig an strategischen Punkten mit Bunkern ausgestattet. Da Schläge aus dem Sand fast immer deutlich kürzer ausfallen als Schläge vom Fairway, sind diese Fairwaybunker bei vielen Golfern unbeliebt. Sie liegen daher in der Regel so weit weg vom Abschlag, dass ein schlechterer Spieler sie gar nicht erreichen kann. Bei einem besseren Spieler, der einen entsprechend langen Abschlag ausführen kann, geht man davon aus, dass er die spezielle Technik des Schlages aus dem Fairwaybunker beherrscht.
Zu den meisten modernen Golfplätzen gehört eine Drainage unterhalb der Grasnarbe und eine Beregnungsanlage für Fairways und Grüns. Der Wasserverbrauch in südlichen Ländern liegt bei bis zu 10 mm, d. h. 10 Liter pro Quadratmeter und wird von manchen Umweltschützern als Verschwendung wertvoller, natürlicher Ressourcen kritisiert. Manchmal werden Golfplätze aber auch absichtlich nicht gewässert, etwa im Vorfeld eines Profi-Turniers, wenn besonders schwierige Spielbedingungen geschaffen werden sollen.
Fairways machen etwa 23% der Gesamtfläche eines Golfplatzes aus, das Gras wird auf eine Höhe zwischen 8 und 12 mm geschnitten.
Grün


Das Grün (engl. Green) ist der Zielbereich beim Golf. Hier wird der Ball nicht durch die Luft geschlagen, sondern mit dem Putter über das Grün in Richtung Loch gerollt.
Die Fläche eines einzelnen Grüns beträgt etwa 300 bis 1000 m², wobei der Durchschnitt bei etwa 550 m² liegt. Das Grün wird im Sommer täglich geschnitten und gewässert, im Winter wird es bei Frost gesperrt, da sonst Schäden auftreten können. In diesem Fall werden manchmal Ersatzgrüns, die sogenannten Wintergrüns, auf dem Fairway angelegt.
Die Geschwindigkeit, die ein Ball beim Rollen über das Grün erreicht, wird mit einem „Stimpmeter“ ermittelt. Dabei handelt es sich um eine standardisierte Schiene, von der ein Ball auf das Grün gerollt wird. Die Anzahl an Fuß, die der Ball dabei zurücklegt, ist dann die Geschwindigkeit des Grüns. Die schnellsten Grüns, wie etwa die in Augusta National, können bis zu 14 auf dem Stimpmeter erreichen, normal sind jedoch 11-12 bei Profi-Turnieren und 8-10 im Alltagsbetrieb.
Um das Grün schwieriger zu gestalten, werden seitens des Golfarchitekten sogenannte „Breaks“ eingebaut. Dies bedeutet, dass das Grün nicht flach ist, sondern kleine Erhebungen und Mulden aufweist. Man spricht dann von einem mehr oder weniger stark ondulierten Grün. Der Ball rollt dort nicht geradeaus, sondern wird durch die Breaks abgelenkt und verändert auch seine Geschwindigkeit anders als auf einer flachen Ebene. Dementsprechend muss beim Putt neben das Loch gezielt werden, damit der Ball in einer Kurve zum Ziel rollt. Die Berechnung dieser Kurve nennt man „das Grün lesen“ und sie erfordert viel Erfahrung. Profi-Spieler lassen sich dabei von ihren Caddies helfen.
Der Übergang vom Grün zum Fairway oder Rough wird als Vorgrün (engl. Semigreen) bezeichnet. Hier steht das Gras etwas höher als auf dem Grün, dennoch kann man in aller Regel den Ball noch putten. Um das Grün herum liegen häufig Hindernisse, die „das Grün verteidigen“ (das Anspiel erschweren) sollen. Oft sind dies Sandbunker, die äußerst tief sein können, aber auch Wasserhindernisse sind üblich. Ist das Grün an mindestens drei Seiten von Wasser umgeben, so nennt man es Inselgrün. Normalerweise betritt man ein solches Grün über eine Brücke, in seltenen Fällen ist sogar eine kleine Bootsfahrt nötig.
Grüns sind aufgrund des extrem kurzen und gleichmäßigen Schnitts die empfindlichsten und teuersten Teile eines Golfplatzes. Aus diesem Grund sind die Golfspieler zur besonderen Schonung des Grüns angehalten. Beschädigungen durch den Ball werden mit Hilfe einer Pitchgabel ausgebessert. Unterhalb der Grasnarbe befindet sich eine 20 cm starke Rasentragschicht, die aus Sand und Oberboden besteht. Diese körnige Tragschicht soll ein Versickern von Oberflächenwasser (Regen bzw. Beregnungsanlage) ermöglichen. Funktioniert diese Drainage nicht, so kann das Grün so weich werden, dass die Golfspieler Fußspuren hinterlassen und das Grün dadurch unbespielbar machen.
Grüns machen etwa 2% der Gesamtfläche eines Golfplatzes aus, das Gras wird bei Profi-Turnieren auf eine Höhe zwischen 2,5 und 3,2 mm geschnitten, im Alltagsbetrieb können es auch 4 mm sein.
Loch
Ein Loch ist im Golf das Ziel einer Spielbahn, in die der Ball gespielt werden soll.
Ein solches Loch (engl. „hole“) ist eine genormte, zylindrische Metallhülse, mind. 10 cm (4 Zoll) tief mit einen genormten Durchmesser (108 mm, bzw. 4,25 Zoll). In dieser Hülse steckt eine Fahne, um das Loch auf dem Grün zu markieren. Zum Einputten wird die Fahne jedoch herausgenommen.
Ein Grün sollte mehrere Löcher haben und dadurch mehrere Fahnenpositionen ermöglichen, da es dann gleichmäßiger belastet wird und den Spielern auch mehr Abwechslung bietet. Die aktuell nicht benutzten Löcher werden vom Greenkeeper abgedeckt, so dass der Ball problemlos darüber rollen kann. Normalerweise versetzt der Greenkeeper jeden Morgen die Fahne in ein anderes Loch. Bei mehrtägigen Turnieren werden die Fahnenpositionen normalerweise von Tag zu Tag schwieriger anzuspielen.
Auch eine Spielbahn wird im Golf „Loch“ genannt, die Bar im Clubhaus wird scherzhaft als „19. Loch“ bezeichnet.
Rough

Als Rough (das Raue) werden die Teile eines Golfplatzes bezeichnet, die zwischen den Spielbahnen liegen. Die Roughbereiche werden nur zweimal jährlich gemäht und ansonsten in ihrem natürlichen Wuchs belassen. Sie dienen einmal zur optischen Abgrenzung der Spielbahn, so dass der Golfer idealerweise das Gefühl bekommt sich alleine in der freien Natur zu bewegen. Das Rough, besonders wenn es Bäume und hohes Gebüsch enthält, ist aber auch wichtig als Sicherheitspuffer, da es verschlagene Bälle aufhält, die sonst die Spieler auf der angrenzenden Spielbahn bzw. Spaziergänger außerhalb des Golfplatzes gefährden könnten. Schließlich dient das Rough auch als ökologische Ausgleichsfläche für Pflanzen und Tiere. Wenn das Rough besonders hoch ist (knie- bis hüfthoch), so wird es auch als Hard Rough bezeichnet, ein Golfschlag ist dann oft gar nicht mehr möglich.
Der Übergangsbereich zwischen Fairway und Rough ist das Semirough. Es wird regelmäßig gemäht, aber das Gras steht höher als auf dem Fairway, so dass leicht verzogene Bälle von ihm aufgehalten und in einigermaßen spielbarer Lage aufgefunden werden. In seltenen Fällen gibt es zwei Semirough-Bereiche zwischen Fairway und Rough. Diese werden auch „first cut“ und „second cut“ genannt, wobei der „first cut“ eine Schnitthöhe zwischen Fairway und „second cut“ aufweist.
Je nach Art des Rough kann es sehr schwer bis unmöglich sein einen dorthin geschlagenen Ball wiederzufinden. Da die Golfregeln bis zu fünf Minuten Suchzeit erlauben und die meisten Spieler mehrmals pro Runde von der Spielbahn abkommen, kann üppiges Rough das Spieltempo enorm verlangsamen. Dies verringert wiederum die mögliche Anzahl an Spielern und somit die Einnahmen pro Zeiteinheit. Aus diesem Grund gehen kommerziell orientierte Golfplatzbetreiber vermehrt dazu über das Rough häufig zu mähen oder sogar ganz abzuschaffen. Der Sicherheitspuffer kann in solchen Fällen z. B. über Aufschüttungsmaßnahmen entlang der Fairways realisiert werden.
Das Rough macht etwa 70% der Gesamtfläche eines Golfplatzes aus.
Bunker

Ein Bunker ist eine Grube, die in der Regel mit Sand gefüllt ist und in den Golfregeln den Sonderstatus eines Hindernisses hat. Schläge aus einem Hindernis sind aufgrund regeltechnischer Erschwernisse besonders für durchschnittliche und schlechte Spieler sehr anspruchsvoll. Nachdem der Ball aus dem Bunker herausgeschlagen wurde, müssen die entstandenen Unebenheiten mit einer seitlich liegenden Harke wieder eingeebnet werden.
Mit Gras oder Erde gefüllte Vertiefungen werden oft Grasbunker genannt, sind jedoch auf den meisten Plätzen keine Bunker im Sinne der Golfregeln, sondern normales Gelände. Außerdem gibt es, gerade in Wüstenregionen, große Sandflächen, die in den Platzregeln ebenfalls nicht als Bunker, sondern als „Waste Area“ ausgezeichnet sind.
Damit die Bunker schon von weithin erkennbar sind, ist ihre Rückseite normalerweise hochgezogen. Es gibt jedoch auch praktisch unsichtbare Bunker, was aber von einigen Golfarchitekten als unfair abgelehnt wird. Was jedoch häufig vorkommt, wenn der Ball im Bunker liegt, ist eine Behinderung von Blick und Weg Richtung Grün.
Fairwaybunker sind links und rechts des Fairways angeordnet und liegen auf Höhe der Landezone von Abschlägen besserer Spieler. Sie haben meist eine flache Kante (auch Lippe genannt), da man aus ihnen einen langen, relativ flachen Schlag ausführen muss.
Grünbunker liegen direkt vor, neben oder hinter dem Grün, um das Anspielen zu erschweren, d. h. das Grün zu verteidigen. Sie sind üblicherweise tiefer als Fairwaybunker, da hier ein kurzer, hoher Schlag gefordert wird.
Besonders gefürchtet sind die sogenannten Topfbunker, die steil und eng nach unten führen, nicht selten mit Treppe oder Leiter versehen. Eine alte schottische Redensart besagt, dass in einem Bunker nur genug Platz für einen ärgerlichen Mann und sein Niblick (Vorläufer des 9er Eisens) sein muss.
Anhänger der bestrafenden Designphilosophie plazierten Bunker gerne in der Fairwaymitte, also genau auf der Ideallinie. Die heutigen Golfarchitekten gehen aber eher strategisch vor. Der Spieler soll möglichst oft mehrere Optionen haben: hohes Risiko auf dem direkten Weg oder geringes Risiko auf einem längeren Weg in Richtung Grün. Bunker sind dann ein probates Mittel, um dieses Risiko/Nutzen Verhältnis zu modellieren.
Als Bunkersand wird meist ein heller Quarzsand verwendet, der schon von weitem leuchtet. Auf besonders anspruchsvollen Golfplätzen wird aber auch zerstoßener Marmor ausgebracht. Unter dem Sand liegt häufig eine Drainage, die stehendes Wasser im Bunker ableiten soll.
Erschwernisse (Hazards)
- Wasserhindernis (water hazard)
- Grundsätzlich darf man aus einem Wasserhindernis spielen. In der Uferzone ist das auch durchaus möglich, jedoch spielt man selten aus dem Wasser. Im Hindernis darf man (wie auch im Bunker) keine Probeschwünge mit Bodenkontakt machen. Es gibt zwei Arten von Wasserhindernissen:
- Frontales Wasserhindernis
- Mit gelben Pfählen gekennzeichnetes Wasserhindernis. Man darf den Ball (unter Hinzurechnung eines Strafschlags) überall auf einer Linie fallen lassen, die sich von der Fahne durch die Stelle zieht, an der der Ball die Wasserhindernisgrenze überschritten hat, jedoch nicht näher zum Loch.
- Seitliches Wasserhindernis (lateral water hazard)
- Mit roten Pfählen gekennzeichnetes Wasserhindernis. Man darf den Ball (unter Hinzurechnung eines Strafschlags) innerhalb von zwei Schlägerlängen von der Stelle entfernt fallen lassen an der der Ball die Wasserhindernisgrenze überschritten hat, jedoch nicht näher zum Loch.
- Ungewöhnlich beschaffener Boden
- Ungewöhnlich beschaffener Boden beinhaltet zeitweiliges Wasser, Löcher und Laufgänge grabender Tiere sowie Boden in Ausbesserung. Boden in Ausbesserung ist in der Regel mit blauen Markierungen versehen (Pfähle, Bänder oder Farbmarkierungen). Dies können z.B. Neupflanzungen oder die Neuaussaat von Gras sein. Liegt der Ball in ungewöhnlich beschaffenem Boden oder wird der Stand oder Schwung beim Schlag durch Boden in Ausbesserung behindert, so muss zuerst die nächstgelegene Stelle festgestellt werden, für die diese Einschränkung nicht mehr gilt. Der Ball muss nun straffrei innerhalb von einer Schlägerlängen von dieser Stelle fallengelassen werden, jedoch nicht näher zum Loch.
Driving Range


Eine Driving Range ist eine Übungswiese für Golfer. Der Abschlag ist in der Regel höher gelegen und leicht gekrümmt. Zur Driving Range gehört eine Abschlagshütte sowie eine Ballautomat. Die Wiese hat etwa eine Länge von 300 Metern. Da der Rasen auf den Abschlägen durch Schläge sehr strapaziert wird, schlagen die Spieler oft von Matten aus Kunststoff ab, deren Eigenschaften die des Fairways immitieren. Damit die Golfer auch ihren Schwung mit dem Driver trainieren können, besitzen die Matten häufig einen elastischen Kunststoff-Zylinder, der das Tee ersetzt.
Der Golfer kann sich auf dieser Anlage gegen eine Gebühr einen Eimer voll Bälle entleihen und diese zur Verbesserung seiner Schlagtechnik übungsweise in die Unendlichkeit oder auf bestimmte Ziele schlagen. Der Betreiber einer solchen Anlage ist entweder der Club oder der freiberufliche Golflehrer (Pro). Die auf der Übungswiese liegenden Bälle werden einmal täglich durch eine Ballsammelmaschine wieder eingesammelt. Allgemein ist es nicht gestattet, die auf der Übungswiese liegenden Bälle zur erneuten Verwendung wieder aufzusammeln.
Um Verletzungen vorzubeugen, ist das Betreten der Grünfläche nicht empfehlenswert und oftmals durch den Betreiber untersagt.
Umweltkritische Aspekte

Die Anlage von Golfplätzen bringt einen enormen Flächenverbrauch mit sich (18-Loch-Platz etwa 60 bis 75 ha).
Als problematisch anzusehen sind Einfüsse auf die Bodenbeschaffenheit. Besonders in ökologisch reichen Gebieten hat die Veränderung des Grundwasserspielgels verheerende Folgen, die durch die Anlage von Drainagesystemen eintritt.
Die Anlage als solches zerschneidet die Gebiete und führt zu einer Abnahme der Arten. Allerdings werden immer mehr Golfplätze auf schlechten Böden, die für die Landwirtschaft als zu ertragsarm angesehen werden, angelegt. Da sie die totale Verbauung („Verhüttelung“) stadtnaher Gebiete verhindern, kann man diese Plätze auch wieder als kleine Grünoasen einstufen.
Befürworter führen an, das in den Roughs bis zu 30 Pflanzenarten angesiedelt werden. In den Städten der USA suchen oft Schulklassen mit ihren LehrerInnen Golfplätze auf, um Vögel oder Schmetterlinge zu beobachten. Die wenigen, meist nicht gefährdeten Tierarten, die sich auf den Golfplätzen ansiedeln, werden durch den Sportbetrieb kaum gestört.
Pestizide werden - wenn überhaupt - fast ausschließlich nach Bedarf auf den Grüns (1% der Golfplatzfläche) ausgebracht. Sie gelangen über Insekten allerdings in die Nahrungskette. Um ein Eindringen der Pestizide und des Kunstdüngers ins Erdreich und damit Grundwasser zu verhindern, werden in Sonderfällen Folien unter die Grüns gelegt.
siehe auch Sportökologie