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Brummkreisel

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Der Brummkreisel ist ein nostalgisches Blechspielzeug. Die seit 1880 bestehende Firma Lorenz Bolz in Zirndorf patentierte 1913 die Drillstange. Mit dieser Erfindung wurde der klassische Schnurkreisel abgelöst.

Ein Metallstab mit Holzgriff (heute meist Plastik), um den sich wie bei einer Schraube spiralförmig Rillen winden, wird in den Kreisel gedrückt. Dabei greift der Greifer in die Aussparungen im Kreiselkopf. Das Gewinde drillt den Kreisel, der sich auch dann weiter dreht, wenn man die Schraubenspindel wieder andreht, da sich dabei ein Freilauf bildet.

Durch erneutes Pumpen wird der Kreisel beschleunigt, und je schneller er sich dreht, desto lauter "singt" er. Dies wird durch kleine Einschnitte ermöglicht, die dort, wo der Blechkörper des Kreisels am größten ist, angebracht sind. Sobald der Kreisel rotiert, wird die Luft aus seinem Inneren durch die Fliehkraft herausgeschleudert. Gleichzeitig strömt durch Öffnungen unterhalb des Kreiselfusses Luft nach, um den im Kreisel gebildeten Unterdruck auszugleichen. Die an diesen Löchern angebrachten kleinen Metallzungen vibrieren durch den Luftstrom und lassen den Kreisel summen.

Es gibt verschiedene Kreisel, sogenannte Choralkreisel, in denen, ähnlich einer Mundharmonika, Stimmzungen mit unterschiedlicher Tonlage angebracht sind. Eine locker aufliegende Pappscheibe, die mit Schlitzen versehen ist, gibt durch die Drehung mit dem Untersetzungsgetriebe wechselweise Stimmzungen frei. Ein solcher Choralkreisel kann bis zu 20 verschiedene Töne erzeugen und einfache Kinderlieder spielen. Erfunden wurde diese Art Kreisel ebenfalls von der Firma Lorenz Bolz. Das Untersetzungsgetriebe wurde von Bolz 1937 patentiert.

Brummkreisel hieß auch eine Kindersendung des DDR-Fernsehens.

Siehe auch

Wiktionary: Brummkreisel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen