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Saltonsee

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Salton Sea ist mit 974 km² der grösste See im US-Bundesstaat Kalifornien. Die Größe schwankt allerdings wegen des unregelmäßigen Wasserzuflusses (Wasserentnahme aus den Zuflüssen). Der See ist ein stark salzhaltiger See und liegt in der Sonora-Wüste im südlichen Kalifornien. Der See liegt in zwei Counties, dem Imperial County und dem Riverside County. Die Flüsse New River, Whitewater River, Alamo River und weitere kleine Flüsse fliessen in den Salton Sea, der selbst abflusslos ist. Er liegt in einer Senke ca. 66 m unter NN. Am See liegt die Salton Sea State Recreation Area.

Der See ist im Grunde künstlich entstanden: Er ist die Folge eines nach heftigen Regenfällen erfolgten Dammbruchs am Colorado River im Jahre 1905, woraufhin von dort Wassermassen in das sonst ausgetrocknete Imperial Valley strömte. Es dauerte 2 Jahre, bis die Fluten unter Kontrolle gebracht werden konnten. Die Überflutung sorgte auch dafür, dass die Ortschaft Salton, eine Bahnarbeitersiedlung, versank, die rechtzeitig evakuiert werden konnte. Auch wenn die Gegend beim Eintreffen weißer Siedler trocken war, befand sich hier in früheren Zeiten doch bereits öfter eine Wasserstelle. So geht man heute davon aus, dass vor ca. 300 Jahren ein See existierte, den man Lake Cahuilla getauft hat, der aber infolge des heißen Klimas verdunstet ist.

In den Zwanziger Jahren des 20. Jhs. entwickelte sich Salton Sea zu einem beliebten Ausflugsgebiet für die Einwohner Südkaliforniens. Außerdem wurde es bald Rastplatz von Zugvögeln und auch Fische wurden hier heimisch wie Meeräschen, der Buntbarsch und andere Fische. Auch neue Siedlungen entstanden am Ufer: Salton City, Salton Sea Beach und Desert Shores am Westufer und Desert Beach, North Shore und Bombay Beach am Ostufer. Etwas südöstlich befindet sich Niland, ein Eisenbahnknoten an der Strecke von Los Angeles nach Yuma bzw. Mexicali. In der Umgebung sind auch geothermische Aktivitäten zu beobachten, so zum Beispiel Schlammgeysire östlich des Sees.

Da der See aber über keinen Abfluss verfügt, handelt es sich um ein sensibles Ökosystem, das zunehmend gefährdet ist. Die Schwankungen im Wasserspiegel führten in den Fünfziger und Sechziger Jahren wiederholt zu Überflutungen der angrenzenden Orte, vor allem aber bereitet der ständig zunehmende Salzgehalt Probleme; er erreicht inzwischen nahezu den Wert von 44 ppm, der bereits deutlich über dem Salzgehalt von Meerwasser liegt und oberhalb dessen lediglich die Barsche überlebensfähig sind. Außerdem führt der hohe Anteil an Düngemitteln aus der Landwirtschaft in den Zuflüssen zu einer vermehrten Algenblüte und zu erhöhten Konzentrationen von Bakterien, was wiederum den Vogelbestand gefährdet. Der New River gilt als der am höchsten verschmutzte Fluss der gesamten Vereinigten Staaten. Dazu kommt eine hohe Selenkonzentration, sodass nicht selten tote Fische ans Ufer geschwemmt und Vogelsterben beobachtet werden. Um diesen Entwickungen entgegenzuwirken, sollen Entsalzungsanlagen eingerichtet werden und andere Maßnahmen Abhilfe schaffen. Für den Fortbestand des Ökosystems setzten bzw. setzen sich insbesondere der Kongressabgeordnete Sonny Bono und dessen Witwe Mary sowie das Mitglied des Repräsentantenhauses, Jerry Lewis, ein. Auch der Tourismus leidet unter den ständig verschlechterten Bedingungen, sodass viele der Hotels am Seeufer heute geschlossen und verlassen sind. Immerhin zieht der See noch 150.000 Besucher im Jahr an. Die weitere Zukunft des Sees bleibt ungewiss, da seine Rettung große Summen und eine Umstellung der gesamten Landwirtschaft der Gegend erfordern würde.