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Luigi Luzzatti

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Luigi Luzzatti (* 11. März 1841 in Venedig; † 29. März 1927 in Rom) war ein italienischer Volkswirtschaftler, Finanzmann und Politiker, war italienischer Premierminister in der Amtszeit:

In einer jüdischen Familie geboren, studierte Luzzati Rechtswissenschaft in Padua und lenkte auf sich wegen seiner Unterrichte von Volkswirtschaftdie Aufmerksamkeit der österreichischen Polizei und wurde dazu gezwungen, auszuwandern.

Im Jahre 1863 erhielt er einen Lehrstuhl am Technischen Institut von Mailand; 1867 wurde er zum Professor von Verfassungsrecht in Padua ernannt, dann wurde er an die Universität von Rom verlegt. Mit einem bemerkenswerten Redetalent und Energie, verbreitete er in Italien die wirtschaftlichen Theorien von Schultze-Delitsch, war an der Gründung einer Handelskammer in Venedig beteiligt und trug der Verbreitung der Volksbanken bei, die damals nicht so viele in Italien waren.

Im Jahre 1869 wurde er von Marco Minghetti zum Staatsekretär für Landwirtschaft und Handel und in diesem Amt schaffte er die Aufsicht der Regierung über die Handelsunternehmen ab und förderte eine tiefgreifende Durchsuchung über die Lage der Industrie. Obwohl theoretisch Beförderer des Freihandels war er de facto für die Entstehung eines wirtschaftlichen System für den Protektionismus in Italien entscheidend. 1877 nahm er an den Kaufverhandlungen mit Frankreich teil, 1878 erfasste er das italienische Zolltarifverzeichnis und war folgend an der Spitze in allen Handelsabkommen, die Italien mit den anderen Ländern abschloss.

Nach seiner Ernennung zum Tresorminister im 1. Kabinett von Antonio Starabba im Jahre 1891, schaffte er unverzöglich das System der Verrechnungenzwischen den Zentralbanken ab, was auch die teilweise Vervielfachung des laufenden Geldes bewirkte und die Krise des Bankwesens im Jahre 1893 beschleunigte. 1896 nahm er am zweiten Kabinett Di Rudinì als Tresorminister teil und erliess Gesetze, so dass er die Bank von Neapel vor dem Bankrott retten konnte. Nachdem er das Amt 1898 verliess, beschäftigte er sich meistens mit der Vollbringung der Handelsverhandlungen mit Frankreich, während er als Abgeordneter, Journalist und Professor aktiv am politischen und wirtschaftlichen Leben seines Landes teilnahm.

Er wurde erneut zum Tresorminister vom November 1903 bis zum März 1905 im Kabinett von Giovanni Giolitti erwählt und zum dritten Mal vom Februar bis Mai im Kabinett von Sidney Sonnino. Am Ende seiner Amtszeit gelang es ihm, die Konversion um 5% der italienischen Staatsverschuldung (sie wurde um 4% Prozent für das Netto der Steuern) weiter um 3,5% und dann um 3% zu senken. Diese Operation versuchten die anderen Minister ohne Erfolg. Obwohl die Konversion nicht vollständig in seiner Amtszeit vollbracht wurde, verdankt man es ihm dafür am meisten.

1907 war er Vorsitzender der Genossenschaften von Cremona.

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