Max Klinger
Max Klinger (* 1857, † 1920) war Bildhauer, Maler und Grafiker.
Er wurde am 18. Februar 1857 in Leipzig als Sohn eines Seifensieders geboren und erhielt seine künstlerische Ausbildung an der Kunstschule in Karlsruhe, an der Kunstakademie in Berlin und bei seinem Aufenthalt in Paris 1883 bis 1886. Von 1888 bis 1893 weilte der in Rom, danach vor allem in Leipzig, wo er auch das bekannte Beethoven-Denkmal schuf. Seit 1894 war er Mitglied der Akademie de Künste in Berlin, 1897 wird er Professor an der Akademie der graphischen Künste in Leipzig. Im gleichen Jahr lernte Klinger die Schriftstellerin Elsa Asenijeff (1867-1941) kennen; sie, die eigentlich Packeny hieß, wurde seine Lebengefährtin.
Klinger schuf mehrfarbige Plastiken, die oft aus verschiedenen Materialien bestanden, und malte großformatige Wandgemälde in einem realistisch-neoklassizistischen Stil. Die Ausstellung seines Gemäldes "Kreuzigung" löste 1893 in Dresden einen Skandal aus, weil Klinger in diesem Bild Christus völlig nackt zeigte. Daneben entstanden zahlreiche Radierungen, unter anderem die graphischen Zyklen "Dramen", "Ein Leben", "Eine Liebe", "Vom Tode I und II" und "Das Ziel".
Am 4. Juli 1920 starb Max Klinger in Großjena bei Naumburg.
Ausstellungen
- 4. August 1984 - 4. November 1984 Hildesheim, Roemer- und Pelizaeus-Museum: Max Klinger. Wege zum Gesamtkunstwerk.
Nachlass
Der schriftliche Nachlass liegt als Geschenk der Enkelin seit 1984 im Archiv für Bildende Kunst im Germanischen Nationalmuseum.
Literatur
- [Hans Wolfgang Singer, Max Klingers Radierungen, Stiche und Steindrucke: Wissenschaftliches Verzeichnis, Berlin 1909.
- Alexander Dückers, Max Klinger, Berlin: Rembrandt, 1976.
- Max Klinger, Katalog, Bielefeld, Göttingen, Tübingen, Wiesbaden, 1976/77.
- Herwig Guratzsch (Hg.), Max Klinger: Bestandskatalog der Bildwerke, Gemälde und Zeichnungen im Museum der bildenden Künste Leipzig, Leipzig: Seemann, 1995.
- Jo-Anne Birnie Danzker, Tilman Falk (Hg.), Max Klinger: Zeichnungen Zustandsdrucke Zyklen, Katalog, Museum Villa Stuck, München 1997.
- Claus Pese: Max Klinger (1857-1920). Bildhauer, Grafiker, Maler, in: Anette Scherer (Red.): Mäzene, Schenker, Stifter. Das Germanische Nationalmuseum und seine Sammlungen, Nürnberg 2002 (= Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Germanischen Nationalmuseum, Bd.5), S.161-163.