Börse Stuttgart
Börse Stuttgart
| |
---|---|
![]() | |
Rechtsform | Teilrechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts |
Gründung | 11. Februar 1861 |
Sitz | Stuttgart |
Branche | Börsenhandel |
Website | www.boerse-stuttgart.de |

Die Börse Stuttgart ist ein Handelsplatz für Aktien, Exchange Traded Products, Genussscheine und Offene Investmentfonds. Im Handelssegment "Euwax" werden derivative Anlage- und Hebelprodukte gehandelt (z. B. Zertifikate).
Mit einem durchschnittlichen Anteil am Orderbuchumsatz von rund 35 % im deutschen Parketthandel ist die Börse Stuttgart Deutschlands zweitgrößter Handelsplatz. Nach FESE-Statistik nimmt der Stuttgarter Handelsplatz im europäischen Vergleich den zehnten Rang ein. Im Jahr 2012 betrug das Handelsvolumen der Börse Stuttgart nach eigenen Angaben in allen Anlageklassen 89,215 Milliarden Euro.[1] Die Markt- und Börsenaufsicht über die Börse Stuttgart wird durch das Finanz- und Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, die ihm unterstellte unabhängige Handelsüberwachungsstelle sowie die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) wahrgenommen.
Handel an der Börse Stuttgart
An der Börse Stuttgart gibt es folgende Handelssegmente:[2]
- Euwax ist eine Plattform für verbriefte Derivate wie Optionsscheine, Hebel-Zertifikate, exotische Produkte, Anlagezertifikate und Aktienanleihen.
- 4x ist ein spezielles Handelssegment für ausländische Aktien.
- Bondx ist ein spezielles Handelssegment für Anleihen.
- Ifx ist das Segment für Anteilsscheine von aktiv gemanagten Fonds, welche während der Börsenzeiten fortlaufend wie Aktien gehandelt werden.
- ETF Bestx: Im Segment ETF Bestx werden Exchange Traded Funds (ETFs) gehandelt. Neben Handelsexperten der Börse sind weitere offizielle Market-Maker in den Handel eingebunden.
- Bondm: Im Mai 2010 startete die Börse Stuttgart ein Segment im Anleihenhandel. Es ist nun auch mittelständischen Unternehmen möglich, Unternehmensanleihen zu begeben. Sie können Fremdkapital in Form von Anleihen durch so genannte Eigenemissionen mit einem Volumen von 15 bis 150 Millionen Euro aufnehmen. Hierbei wird die Anleihe vom Unternehmen selbst herausgegeben und anschließend an der Börse Stuttgart gehandelt.
Organisation am Börsenplatz Stuttgart
Das Dach der Gruppe Börse Stuttgart bildet die Vereinigung Baden-Württembergische Wertpapierbörse e.V. (Vereinigung). Satzungsmäßiges Ziel der Vereinigung ist die Entwicklung des Börsen – und Finanzplatzes Stuttgart. Für den Betrieb der Börsenplattform bedient sich die Vereinigung Tochtergesellschaften. Die Baden-Württembergische Wertpapierbörse agiert als teilrechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts ausschließlich auf Grundlage des deutschen Börsengesetzes und bildet die eigentliche Börse. Um Rechtsgeschäfte tätigen zu können und damit die Aufgaben auch in praktischer Hinsicht zu erfüllen, bedarf es einer personellen und technischen Infrastruktur. Diese wird vom Börsenträger gestellt, der durch das Land Baden-Württemberg zum Betrieb der Börse des Landes berechtigt und verpflichtet ist. Börsenträger ist die Baden-Württembergische Wertpapierbörse GmbH. Sie ist eine hundertprozentige Tochter der Vereinigung, die die Börsenträgerschaft damit indirekt ausübt.
Für die technische Abwicklung des Börsenbetriebs hat der Börsenträger von der Möglichkeit der Auslagerung an einen Dritten Gebrauch gemacht (Outsourcing). Beauftragt ist die hundertprozentige Vereinstochter Boerse Stuttgart Holding GmbH, die wiederum zwei spezifisch tätige eigene Tochtergesellschaften einsetzt und steuert. Insbesondere betreibt die Boerse Stuttgart AG die Informationstechnologie und entwickelt diese weiter. Daneben steht die Euwax AG, die zur Optimierung der Orderausführung eingesetzt wird und in ihrer Funktion als Quality-Liquidity-Provider (Market-Maker) die Finanzdienstleistung am Börsenplatz Stuttgart erbringt.
Geschichte
Die Geschichte[3] des Börsenplatzes Stuttgart beginnt im Jahr 1860 mit dem örtlichen „Industrie-Börsenverein“. Im Königsbau fanden sich Kaufleute ein, um an einer Warenbörse Handelsgeschäfte im Textilbereich zu tätigen. Am 11. Februar 1861 erfolgte die Gründung des „Stuttgarter Börsenvereines“ und damit die Eröffnung einer Wertpapierbörse, der eigentlichen Vorgängerin der jetzigen Börse Stuttgart.[4]
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde am 1. März 1950 der amtliche Börsenverkehr in Stuttgart wieder aufgenommen. Am 1. Dezember 1974 begann die Abwicklung der Börsengeschäfte mit elektronischer Datenverarbeitung. Im Jahr 1999 wurde das Handelssegment Euwax für verbriefte Derivate gegründet.
Heute ist der Finanzplatz Stuttgart ist mit der Börse Stuttgart nach Frankfurt zweitwichtigster Börsenplatz in Deutschland.
Einzelnachweise
- ↑ https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersenplatzstuttgart/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen.html?id=548
- ↑ https://www.boerse-stuttgart.de/de/handelssegmenteundhandelsinitiativen/handelssegmenteundhandelsinitiativen.html
- ↑ http://www.stuttgart-financial.de/information/finanzplatz-stuttgart/geschichte/
- ↑ https://www.boerse-stuttgart.de/files/150/pressemappe_zum_150-jaehrigen_jubilaeum_der_boerse_stuttgart.pdf
Weblinks
Koordinaten: 48° 46′ 47,6″ N, 9° 10′ 31,6″ O